Bipolare Störung (häufige psychische Erkrankung) und CBD (Cannabidiol)

Bipolare Störung – Zugegeben, der heutige CBDonnerstag behandelt kein Mainstream-Thema. Dennoch… Bipolare Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. Wenn man alle Störungen aus dem bipolaren Formenkreis berücksichtigt, werden Zahlen von bis zu 5% Betroffenen in der Bevölkerung genannt.

Bipolare Störung – was ist das?

CBD bei bipolarer Störung
CBD bei bipolarer Störung *

Den Betroffenen brauche ich bipolare Störungen nun wirklich nicht nahe zu bringen, aber ich hoffe auf den einen oder anderen Stammleser des CBDonnerstags, der sich vielleicht mehr Infos dazu wünscht. Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt. Stimmungsschwankungen kennt jeder, und dass es manchmal nur eine Kleinigkeit braucht, um einem die Hochstimmung zu versauen, ebenfalls.

Im Gegensatz zu Menschen mit bipolarer Störung wissen wir allerdings fast immer den Grund, der uns in Hochstimmung bzw. Niedergeschlagenheit versetzt. Und auch dann reagieren wir üblicherweise mit dem Anlass angemessenem Verhalten und neigen nicht zu völlig übersteigerter Aktivität.



Bei Menschen mit bipolarer Störung entwickeln die Stimmungsschwankungen also eine Eigendynamik, die nicht mit äußeren Umständen erklärbar sind. Die Stimmungsschwankungen decken die gesamte Bandbreite menschlicher Gefühle ab, von Manie bis Depression und Mischzuständen ist alles möglich. Die Störung spielt sich nicht nur in der Gefühlswelt ab, sondern beeinflusst das gesamte Denken und Handeln. Liegt ein manischer Zustand vor, so bestimmen oftmals Rast- und Ruhelosigkeit, gesteigertes Redebedürfnis, Selbstüberschätzung und riskantes Verhalten den Tagesablauf des Betroffenen. Es wird häufig Geld ausgegeben, welches eigentlich nicht vorhanden ist, oder die Gesundheit durch sexuell enthemmtes Verhalten riskiert. In dieser Phase herrscht auch wenig Krankheitseinsicht, denn der Betroffene fühlt sich gerade bestens und alles ist für ihn großartig.

In der Depression herrschen Antriebslosigkeit, Gefühlsverlust, Schuldgefühle, Gleichgültikeit, körperliche Beschwerden, Gedanken an den Tod etc. vor. Rund 40 bis 80 von 100 Betroffenen haben konkrete Suizidgedanken. Es erfolgt sozialer Rückzug, die Umwelt wird oftmals als grau erlebt.Schwere Phasen von Manie oder Depression sind manchmal auch von psychotischen Symptomen begleitet, die für Betroffene sehr unangenehm bzw. erschreckend sein können.

Mögliche Auslöser einer bipolaren Störung sind sehr belastende Lebensereignisse, großer psychischer Stress, schwere Erkrankungen oder Drogenkonsum. Eine wichtige Rolle spielt auch die erbliche Veranlagung und die persönliche Empfänglichkeit für affektive Störungen. Auch eine Infektion mit dem Bornavirus wird in der Wissenschaft diskutiert, wenn auch kontrovers. Bei Erkrankten konnte dieser Virus im Blut nachgewiesen werden, allerdings ist er nur während der akuten Krankheitsschübe aktiv. Ein gestörter Hormonhaushalt kann ebenfalls zur Entwicklung einer bipolaren Störung beitragen. Manche depressive Patienten haben einen eindeutigen Überschuss des Stresshormons Kortisol. Dieser kann wiederum verantwortlich für die Reduktion von Serotonin-Rezeptoren sein.

Wer den Verdacht hat, an einer bipolaren Störung zu leiden, für den ist der erste Ansprechpartner ein Facharzt für Psychiatrie. Die Erkrankung ist gut behandelbar, dabei ist es wichtig, die Diagnose anzunehmen und mit ihr leben zu lernen. In der Behandlung unterscheidet man die Akuttherapie, die stimmungsstabilisierende Medikamente, psychiatrische Gespräche und manchmal auch einen Klinikaufenthalt umfasst. Außerdem wird mit einer langfristigen Therapie versucht, intensive manische bzw. depressive Zustände zu vermeiden. Die hier verabreichten Medikamente sind individuell und müssen unbedingt so eingenommen werden, wie es mit dem behandelnden Arzt besprochen wurde.

Was kann CBD bei bipolaren Störungen bewirken?

Wenn ich jetzt davon spreche, dass CBD, der Pflanzenstoff aus dem Hanf, Wirksamkeit bei bipolaren Störungen zeigen könnte, meine ich den vorherigen Satz aber immer noch sehr ernst. Niemand, wirklich niemand soll auf die Idee kommen zu sagen, hurra, endlich gibt es eine pflanzliche Alternative zu meiner Chemie, also weg damit, CBD wirds schon richten. Das funktioniert bei Erkrankungen von solcher enormer Tragweite wie eine bipolare Störung leider nicht.

Bevor jemand also irgendwas in Eigenregie an seiner Medikation ändert, sprecht bitte unbedingt mit eurem behandelnden Arzt. Auch wenn ihr CBD zusätzlich zu eurer verordneten Medikation einnehmen wollt. Dann sind wir jetzt endlich bei dem Punkt, was CBD bei bipolaren Störungen bewirken kann.

Wir haben bereits öfters gehört, dass CBD extreme Stimmungen ein wenig neutralisieren kann. Mit CBD kann man also ein „High-Gefühl“, z.B. durch THC ausgelöst, quasi neutralisieren. So kann also auch manisches Verhalten ein wenig gedämpft werden. Ebenso wirkt es bei Depressionen stimmungsaufhellend. Außerdem wirkt CBD appetitanregend, fördert guten Schlaf und wirkt angstlösend, auch diese Symptome treten oftmals in der depressiven Phase auf.

Weiters ist bei Patienten, die an einer bipolaren Störung erkrankt sind, ein Gleichgewicht des Serotonin- und Noradrenalinspiegels wichtig. Sind zu wenige der Botenstoffe vorhanden, droht die Depression, bei zu viel davon die Manie. Auch finden sich bei depressiven Patienten häufig veränderte Rezeptoren im Gehirn. Diese Rezeptoren sind wichtig für die Aufnahme von Cannabinoiden, sowohl körpereigene als auch exogene. Durch die Kommunikation mit dem körpereigenenen Endocannabinoid-System sorgt CBD für das so wichtige Gleichgewicht der beiden Neurotransmitter. Wer genauer wissen will, wie das funktioniert, dem empfehle ich den Artikel „CBD bei Depressionen“.

Bei nachweislicher Verbesserung des Zustandsbildes durch CBD ist es nach ärztlicher Rücksprache eventuell möglich, die Medikation zu reduzieren. Meistens werden Neuroleptika und Antidepressiva verschrieben, welche leider auch mit Nebenwirkungen behaftet sind. CBD kann dabei helfen, auf natürliche Weise die Stimmung zu stabilisieren, ohne dass Nebenwirkungen zu befürchten sind.

CBD bei bipolarer Störung
CBD bei bipolarer Störung *

Behandlung bipolarer Störungen mit CBD

Dass es sich bei der Behandlung bipolarer Störungen mit CBD nicht nur um Wohnzimmerexperimente handelt, beweisen einige medizinische Studien zur therapeutischen Wirksamkeit. Eindeutig muss man dabei allerdings differenzieren, dass es wirklich Cannabidiol ist, welches eine Verbesserung des Zustands hervorruft. Studien, in denen allgemein Cannabis konsumiert wurde, schnitten nicht wirklich gut ab. Das liegt daran, dass das psychoaktive THC die extremen Stimmungen noch verstärkt und auch das Auftreten von Selbstmordgedanken trat gehäufter auf. In CBD ist THC in geringstem Ausmaß vertreten und somit in keinster Weise problematisch (na Gottseidank habe ich mein Mantra zum CBDonnerstag wieder irgendwo untergebracht).

Die Studien brachten allerdings auch zum Ausdruck, dass CBD in der manischen Phase keine ausreichende Wirkung hat, allerdings in der depressiven Phase durchaus Verbesserung erbrachte. Wirksamkeit und Verträglichkeit war in jedem Fall sehr gut.

Studie(n): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15888515/

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Autorin: CBDoris

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