Hanfanbau zu Hause: CBD (Cannabidiol) Eigenanbau – NOCH keine gute Idee!

Nachdem der Winter 2020 eher so ein niemals endender Herbst bzw. beginnender Frühling ist, machen sich manche von euch vielleicht schon Gedanken, was heuer im Garten angebaut wird. Vielleicht kam jemand von euch schon einmal auf die Idee, es mit CBD zu probieren? Wie immer an dieser Stelle: Herzlich willkommen zum CBDonnerstag, der wöchentlichen Info zum Thema Cannabidiol. Ich werde nicht jeden Donnerstag auf die Basics zum Thema CBD und CBD-Eigenanbau eingehen, dazu verweise ich bitte auf die vergangenen Artikel. Stammleser kündigen mir sonst das Interesse, wenn ich jeden Donnerstag starte mit „CBD stammt aus der Hanfpflanze, ist nicht psychoaktiv wirksam und einer von über 100 bekannten Cannabinoiden.“ Oh, verflixt – ich habe gerade so gestartet, oder… Man möge es mir nachsehen.

Hanf im eigenen Garten: Die Rechtslage bei CBD-Eigenanbau

Hanfanbau zu Hause: CBD (Cannabidiol) Eigenanbau - NOCH keine gute Idee!
Hanfanbau zu Hause: CBD (Cannabidiol) Eigenanbau – NOCH keine gute Idee!

Cannabis (und dabei sprechen wir NICHT nur von CBD) ist seit 2017 zu medizinischen Zwecken in Deutschland zugelassen (z.B. bei Multipler Sklerose). Seit letztem Jahr soll dafür auch Hanf aus heimischem Anbau verwendet werden. Heisst das, wir können uns jetzt munter an die Hanfzucht machen? Und erst recht, wenn es sich um den Anbau von Nutzhanfpflanzen ohne das psychoaktive THC handelt? Die Antwort lautet – nein.

Wer Hanf anbaut, um daraus THC zu gewinnen, begeht eine Straftat und verstösst gegen das Betäubungsmittelgesetz. Allerdings ist auch der Anbau von Nutzhanf, dessen THC-Gehalt unter 0,2 % liegt, gesetzlich untersagt. Selbst wenn es sich um eine der 42 legalen, zugelassenen Hanfsorten handelt, brauchst du einen THC-Nachweis. Üblicherweise hat man einen solchen aber nicht gerade parat, und wenn schon die Polizei an der Tür klingelt, ist es auch zu spät. Dann werden sämtliche Pflanzen konfisziert und du kannst dich auf einigen behördlichen Ärger einstellen.

Obwohl die daraus gewonnenen CBD-Produkte legal sind, ist der Nutzhanfanbau nur zu gewerblichem oder wissenschaftlichem Zweck erlaubt. Offenbar soll durch diese Regelung verhindert werden, dass Privatpersonen eine zu große Menge Hanf anbauen und so doch noch an ihren THC-Rausch gelangen. Unter gewerblicher Nutzung ist auch festgelegt, dass der Hanf zu Kosmetika oder Nahrungsergänzungsmitteln weiterverarbeitet werden muss. Doch auch, wenn du fix dazu entschlossen bist, deinen Hanf zu Cremes oder Öl weiterzuverabeiten, heißt das nicht, dass dir der Anbau gestattet wird.



CBD Öl von chemps.de als zertifiziertes Medizinprodukt


CHEMPS unterscheidet sich in einem Aspekt von allen anderen Marken, welche CBD-Produkte vertreiben: Die hier angebotenen CBD-Produkte sind nicht Nahrungsergänzungsmittel, sondern Medizinprodukte. Diese entsprechen nämlich der Klasse 1 der EU-Klassifizierung.

CBD-Eigenanbau: Wer darf in Deutschland Nutzhanf anbauen?

Ausschließlich registrierte landwirtschaftliche Betriebe dürfen das, dazu muss der Hof eine gewisse Mindestgröße haben und es dürfen nur EU-zertifizierte Cannabis-Sorten zum Anbau verwendet werden (aufgelistet im gemeinsamen Sortenkatalog der EU). Diese haben einen hohen Faseranteil von 30 bis 40 % und können gut industriell weiter verarbeitet werden.

Selbst gewonnenes Saatgut darf ebenfalls nicht wieder ausgesät werden. Alle anderen Gewerbe, die nicht landwirtschaftlicher Natur sind, bekommen keine Genehmigung für den Hanfanbau. Mit regelmäßigen Kontrollen vom Staat ist zu rechnen, da der THC-Gehalt laufend überprüft wird. Ist er höher als die erlaubten 0,2 %, so wird die gesamte Ernte vernichtet.

Da CBD jedoch sehr positiv angenommen wird und immer mehr Akzeptanz seitens der Bevölkerung erlebt, wird der Cannabis-Anbau zunehmend interessant für Landwirte.

Hanfanbau zu Hause: CBD (Cannabidiol) Eigenanbau - NOCH keine gute Idee!
Hanfanbau zu Hause: CBD (Cannabidiol) Eigenanbau – NOCH keine gute Idee!

Warum gibt es CBD-Samen etc. zu kaufen?

Wenn du dich mit dem Thema CBD und den Produkten ein wenig befasst hast, sind dir vielleicht CBD-Samen aufgefallen, die es online zu kaufen gibt. Was aber soll man mit denen anfangen, wenn jegliche Nutzung sowieso verboten ist? Einfache Antwort: Essen. Während es eine Zeitlang hip war, sich Chia-Samen in Müslis, Joghurts und Smoothies zu kippen (oder ist es das immer noch?), kannst du das auch mit CBD-Samen machen. Was es dir bringt? Eine Mischung an Kohlenhydraten, Aminosäuren, Proteinen und Vitaminen. Allerdings bewegt man sich mit dem Kauf von CBD-Samen, aus denen sich eine Pflanze ziehen ließe, bereits wieder in einer rechtlichen Grauzone, da Privatpersonen keine solchen Hanfsamen erwerben dürfen.

Ähnlich sieht es beim Kauf von CBD-Blüten aus, im letzten Jahr gab es diesbezüglich vermehrt Razzien in CBD-Shops. Der Verkauf von unverarbeiteten Pflanzenteilen an Privatpersonen ist strafbar. Das betrifft jetzt in erster Linie nicht dich als Kunden, aber dennoch wirst du einige Fragen zu beantworten und möglicherweise einen Drogentest zu absolvieren haben, wenn man die Blüten im Straßenverkehr bei dir findet.

Streng genommen ist sogar CBD-Tee zu wenig weiter verarbeitet, weil hier die Hanfblüten ja nur zerkleinert wurden. Somit müssen Händler, welche CBD-Tee anbieten, ebenfalls mit strafrechtlichen Problemen rechnen.

Das Hanffeld zum Selberpflücken von Josef Bayer in Kronach

Eine Hanfplantage im fränkischen Kronach im Ausmaß von 1,5 Hektar dürfte anfangs für ein wenig Schnappatmung bei der Drogenfahndung gesorgt haben. Auch hierbei handelt es sich, wie ich immer wieder betone, um nicht psychoaktiv wirksamen Nutzhanf. Eigentlich betreibt das Familienunternehmen der Bayers ein großes Erdbeerland zum Selberpflücken – und nun hat der Sohn eben das Angebot um Hanf erweitert.

Die Leidenschaft zum CBD von Josef Bayer kommt auch nicht von ungefähr: Er leidet seiner Kindheit am Reizdarmsyndrom, das heißt, ständig Bauchschmerzen, Magenkrämpfe, Verdauungsprobleme. In der Schulmedizin gibt es keine adäquate Behandlung dafür. 2015 versucht er sich am CBD, erfährt zum ersten Mal Linderung, und zwar beweisbar, denn die Entzündungswerte im Blut sinken. 2017 bekommt er medizinisches Cannabis verschrieben.
Trotzdem gilt der Stand der Gesetzeslage auch für Josef Bayer und seine Hanfplantage, Privatpersonen dürfen hier (bis dato) nicht pflücken.

Der Hanfanbau in den Nachbarländern

Während in Deutschland der Hanfanbau komplett verboten ist, dürfen in Österreich Hanfpflanzen gezüchtet werden, bis die Blühphase eintritt. Sogar in den Niederlanden ist zwar der Verkauf schon seit Jahrzehnten legal, der Anbau aber erst seit kurzem. In Belgien und Spanien dürfen Hanfpflanzen hingegen kultiviert werden.

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Autorin: CBDoris

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