Wie der Name schon vermuten lässt, lässt sich mit einem Effektgerät der Klang eines Instruments, genauer gesagt einer E-Gitarre, verändern. Vor allem die Verwendung externer Effektgeräte, die eben nicht über den Gitarrenverstärker selbst aktiviert werden, erfreuen sich sowohl im Hobby- als auch im Profibereich einer ungebrochenen Beliebtheit.
Wie funktionieren Effektgeräte?

Das Verzerren mit Effektgeräten
Heutzutage sind Effektgeräte in vielen Varianten erhältlich, haben jedoch eines gemeinsam: unter ihrer Nutzung ist es möglich, dem jeweiligen Sound einen besonders individuellen Schliff zu verleihen. Wer möchte, kann selbstverständlich auch im Spiel verschiedene Effektarten miteinander kombinieren.
Doch welche Effekte stehen dem Gitarristen überhaupt zur Verfügung? Im Folgenden soll eine Übersicht über die jeweiligen Möglichkeiten und die dazugehörigen Modelle an Effektgeräten gegeben werden.
Das Verzerren gehört zu den Effekten, die in der Musik mit am häufigsten zum Einsatz kommen. Doch der Weg zum klassisch-verfärbten bzw. verzerrten Sound ist nicht strikt vorgegeben. Stattdessen hat der Gitarrist hier gleich mehrere Möglichkeiten. So kann er die Verzerrung beispielsweise über die Vorstufe des jeweiligen Verstärkers, individuelle Einstellungen an der Gitarre und das Treten von Effektpedalen hervorrufen.
Pedale sind allein deswegen schon sehr praktisch, weil sie einfach am Boden platziert werden und dann getreten werden können ohne dass der Künstler sich bücken muss. Das Umstellen von „Effekt“ auf „ohne Effekt“ passiert damit binnen weniger Augenblicke.
Die meisten dynamischen Effekte, die sich beispielsweise auch auf der Basis des so genannten Wah-Wah-Pedals erzielen lassen, werden zwischen der Gitarre und der jeweiligen Vorstufe geschaltet. Andere Varianten befinden sich hingegen zwischen der Vor- und der Endstufe vom Amp.
Bedenken Sie mit Hinblick auf die Nutzung der Effektpedale auch immer, dass diese verständlicherweise Strom brauchen, um zu funktionieren. Manche Modelle arbeiten auf der Basis von Batterien, andere brauchen ein Netzteil.
Effekte auf der Basis einer Signalverstärkung
Um die Lautstärke zu erhöhen und gleichzeitig den Sound ein wenig satter klingen zu lassen, entscheiden sich viele Musiker auch für den Einsatz eines Boosters. Wer sich für ein solches Gerät interessiert, kann sich unter anderem für Modelle mit einem oder mehreren Reglern entscheiden. Beinhaltet ein Booster beispielsweise unter anderem auch einen Drive-Regler, kann der Künstler individuell bestimmen, wie stark sein Sound verzerrt werden soll. Hierbei kann es sich -je nach individueller Vorliebe- um einen Vorteil handeln, der dafür spricht, ein klassisches Verzerrerpedal durch einen Booster zu ersetzen.
Welche verschiedenen Effektarten gibt es?
Einen vorgeschalteten Effekt zu nutzen, bedeutet, sich für ein Modell zu entscheiden, welcher vor der Vorstufe des Verstärkers arbeitet. Zu den entsprechenden Gerätschaften gehören beispielsweise alle Verzerrer.
Die Effekte Delay und Chorus gehören dieser Gattung jedoch nicht an. Sie werden im Bereich zwischen der Vor- und der Endstufe zwischengeschaltet.
Die externen Effekte (die eingangs erwähnten Effektpedale) kommen auf der Basis der F-Buchsen im Bereich zwischen Preamp und Endstufe zum Einsatz.
Modulationseffekte in der Übersicht
Die meisten Modulationseffekte arbeiten im Bereich zwischen der Vor- und der Endstufe. Besonders bekannt (und beliebt) sind in diesem Zusammenhang…:
Phaser
Flanger
Chrous.
Sie arbeiten weitestgehend auf gleicher Basis, indem sie den Sound in zwei verschiedene Teilsignale aufspalten. Ein Teilsignal wird nun bearbeitet und dann wieder mit dem anderen, unbearbeiteten Signal, zusammengebracht. Besonders charakteristisch ist zudem, dass eine zeitliche Verzögerung eingearbeitet wird und hieraus ein besonderer Effekt entsteht.
Besonders emotionsgeladen: der Tremolo
Frei übersetzt bedeutet „Tremolo“ „zittern“. Und genau hierum geht es bei diesem beliebten Effekt. Dieser wird durch ein Schwanken des Signals erzielt. Es kommt zu einem Abwechseln zwischen „laut“ und „leise“. Dank individueller Einstellungen hat der Künstler die Möglichkeit, nicht nur die Lautstärke, sondern auch die Schnelligkeit und die allgemeine Intensität des besagten Zitterns zu verändern. Gerade dann, wenn Wert auf einen besonders weichen Sound gelegt wird, kann der Einsatz eines Tremolo von Vorteil sein.
Die Klassiker: Echo und Hall
Der Einsatz von Echo (bzw. Delay) und Hall wird auch von Laien in der Regel schnell erkannt. Vereinfacht ausgedrückt wird beim Delay ein Echo der abgespielten Gitarrentöne erzeugt. Mit Hilfe der dazugehörigen Pedale kann das jeweilige Echo dann noch weiter „bearbeitet“, also schneller oder langsamer gemacht werden. Zudem kann der Musiker bestimmen, wie laut das Echo erklingen soll und wie oft es abgespielt wird. Diese Technik kann vor allem dabei helfen, einem Sound noch mehr Tiefe zu verleihen.
Ein ähnlicher Effekt, also mehr Tiefe und ein warmes Flair, lässt sich auch mit dem Hall bzw. dem Reverb erreichen. Generell gilt, dass der Hall jedoch ein wenig unauffälliger als das Echo daherkommt. Wer hier flexibel bleiben möchte, entscheidet sich am besten für einen Hall, der sich durch die Möglichkeit, individueller Einstellungen auszeichnet.
Pedal oder Multieffekt? – Was ist „besser“?
Besonders Neulinge im Bereich der Effekte sehen sich zu Beginn oft mit einer wahren „Flut“ an Möglichkeiten konfrontiert.
Der generelle Unterschied zwischen einfachen Effektpedalen und Multieffektgeräten ist schnell benannt: die Pedale konzentrieren sich auf das Einspielen bzw. Einbringen spezifischer Effekte, während auf Basis der Multieffektgeräte auch verschiedene Features miteinander verknüpft werden können. Das bedeutet: wer auf ein Multieffektgerät zurückgreift, hält sich gleich mehrere Optionen offen und muss -wenn er neue Effekte einsetzen möchte- je nach Modell oft nicht mehr nachkaufen.
Selbstverständlich sind Multieffektgeräte jedoch dementsprechend auch teurer als „einfache Pedale“. Ob Sie sich direkt für ein „buntes Potpourri“ an Möglichkeiten entscheiden oder wirklich nur einen bestimmten Effekt nutzen möchten, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Besonders Profis schätzen in der Regel jedoch die Möglichkeiten, die ihnen ein Multieffektgerät bietet.
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Autor: Conny Ann Tonio