Glam Metal / Hair Metal / Poser Metal – „Wimps and Posers“ in den 1980er Jahren

Glam Metal, auch Hair Metal oder abfällig Poser Metal genannt, hat seinen Ursprung Ende der 70er Jahre und hatte seine Blütezeit Anfang bis Ende der 80er Jahre. Der schrille Look des Glam Rock vereinigt sich hier mit dem sogenannten „Party Metal“.

Glam Metal, Hair Metal oder Poser Metal

Glam Metal: MÖTLEY CRÜE
Glam Metal: MÖTLEY CRÜE

Charakteristisch für den Glam Metal sind die virtuosen und schnellen Gitarrenparts, die relativ simplen Songstrukturen, die einprägsamen Refrains und der Falsettgesang. Unter Falsett versteht man landläufig die sogenannte Kopfstimme (wie man es von der Gruppe Modern Talking her kennt). Der Name Hair Metal entstand durch die langen und aufgestylten Haare der Bandmitglieder. Vom Begriff aufstylen (glam) leitet sich auch die Bezeichnung Glam Metal ab. „Poser“ ist ein abfälliger Name für die durchgestylten Metal-Musiker dieser Zeit. Von den „wahren Metallern“ wurden die Poser (Angeber) als „wimps“ bezeichnet (Weichlinge).

Hauptsächlich davon betroffene Gruppen waren zum Beispiel Europe oder Poison. Maßgeblich beeinflusst wurde die spätere Glam-Metal-Szene durch Bands wie Aerosmith, Angel, Alice Cooper, Cheap Trick, Quiet Riot, Kiss, Hanoi Rocks, Ted Nugent, Van Halen und die New York Dolls. Weitere Vertreter des Glam Metal waren Dokken, Black´n Blue, Twisted Sister und etwa ab Mitte der 80er Jahre Cinderella, Warrant, Poison, Slaughter und Stryper. Anfang der 90er Jahre wurde der Glam Metal vom Grunge weitestgehend von der Bildfläche gedrängt. Nur wenige ältere Gruppen erfuhren gegen Ende der 90er Jahre nochmals ein Revival, wie zum Beispiel Skid Row und Twisted Sister.


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Glam Metal mit Alice Cooper – Along came a spider

Und wie sollte es auch anders sein, sagt doch jener Satz im Prinzip die Essence einer ganzen Karriere aus. Über die Historie eines Alice Cooper noch Worte zu verlieren käme einer blasphemischen Handlung gleich. So genügt es schon fast zu erwähnen, dass Herrn Vincent Furnier ́s Jubiläumsrelease (nämlich sein 25stes Studioalbum) den Titel „Along came a spider“ trägt und sich inhaltlich mit der Geschichte eines Killers namens Spider beschäftigt, prächtig verkörpert von Alice.

Musikalisch bekommt man einen Mix aus alten, sowie neueren Cooper-Tagen geboten. Und in der Tat fühle ich mich – auch durch den Namen Spider im Titel – wie im Infotext beschrieben, immer wieder an die geniale „Welcome to my nightmare“-DVD erinnert, wo übermenschlichgroße Spinnen eine tragende Rolle spielten.

Allgemein ist man meiner Meinung nach etwas ruhiger im Gegensatz zu „Dirty Diamonds“ geworden, ohne dass jedoch die Authentizität des Gesamtwerkes beeinträchtigt würde. Auch ist die Produktion ein Stück roher und verleitet so zu Andenken an die Vintage-Zeiten. Neben den hard-rockigen Stücken gibt es auch wieder einmal den ein oder anderen balladesken Ausreißer, wie z.B. das gute „Killed by love“.

Fazit: Wiedereinmal ein klasse Album. Richtig schlecht war er ja noch nie, aber diese Scheibe gehört definitv zu den Top 10 seiner langen Release- Laufbahn.
Score: 4,0 von 5

Bonfire – The Räuber

Ehrlich gesagt, lässt mich das Schlimmes vermuten, aber es ist dann doch nicht ganz so tragisch. Nach dem Intro „The Räuber“ geht es dann mit „The Bells Of Freedom“ ordentlich ab.

Der Titel ist ein typischer Rocker aus dem Haus Bonfire. „Refugee Of Fate“ besticht durch eine starke Melodie und ist gute Laune pur. Was meines Erachtens gar nicht geht, sind die auf deutsch gesungenen „Blut Und Tod“ und „Lass Die Toten Schlafen“. Das wirbelt das Bonfire-Universum ganz schön durcheinander. Dadurch wird der Fluss des Albums unterbrochen und die bis dahin gute Atmosphäre doch etwas zerstört. Das ist allerdings auch mein einziger Kritikpunkt, denn Songs wie die wunderschöne Ballade „Love Don ́t Lie“ oder das megaeingängige „Time“ reißen das Ruder wieder herum.

Im Großen und Ganzen bleibt unter dem Strich ein typisches Bonfire Album, welches der Fanbase der Ingolstädter Jungs gut reinlaufen sollte. Alle anderen sollten das Album vorher beim CD Dealer ihres Vertrauens anchecken.

Glam Metal mit Bonfire – Cry 4 Help (EP)

Bereits 2010 wollte sich die Band öffentlichkeitswirksam präsentieren als sie, passend zur WM, eine Rock-Version der Deutschen Nationalhymne aufnahm – der Erfolg wahrlich war eher mäßig. Nicht wenige Rock- und Metalfans winkten damals belustigt ab. Nun soll also, 2 Jahre später, eine weitere Promokampagne gestartet werden, diesmal unter dem Banner des Tierschutzes.

Mit Unterstützung der Tierschutzorganisation PETA hat die Band ihren Song „Cry for Help“ von ihrem Album „Double X“ (2006) neu aufgenommen und lyrisch leicht verändert. Die Band will damit auf Missstände hinweisen und setzt sich aktiv für den Tierschutz ein. Pro verkaufter EP geht nämlich ein Euro direkt an die PETA. Sicherlich ein gute Sache, wenn mir auch die Herangehensweise an die Problematik doch ein wenig oberflächlich erscheint. Aber das mag jeder für sich selbst entscheiden.

Musikalisch hat die EP jedenfalls relativ wenig zu bieten. „Cry 4 Help“ kann allenfalls als durchschnittliche Rock Ballade durchgehen. Riff, Melodien und Gesang gab es so auch schon bei hundert anderen und überrascht zu keinem Zeitpunkt. Da hilft es auch nicht, das Stück gleich in drei verschiedenen Versionen aufzunehmen. Um das Paket abzurunden gibt es dann noch zwei Live Aufnahmen vom 2011er Masters of Rock Festival und eine Neuauflage des bereits auf „Strike X“ (2001) erschienenen „I need you“.

Um es kurz zu machen: 1 Punkt für den Charity-Gedanken, 1 Punkt für das Stück ansich macht summa Summarum 2,0 Punkte. Für Alles-Sammler, Fans der Band und vielleicht noch Tierschützer zu riskieren; Otto-Normal-Fan wird den Silberling wohl eher im Regal lassen.

Tracklist:
1. Cry 4 Help (Radio Version)
2. Cry 4 Help (Long Version))
3. Cry 4 Help (Acoustic Version)
4. You Make Me Feel (Live @ Masters of Rock, Vizovice/Czech Republic 2011)
5. I Need You (Private Version)
6. Just Follow The Rainbow (Live @ Masters of Rock, Vizovice/Czech Republic 2011)

Europe – The Final Countdown Tour 1986

Genau in derselben Besetzung wie heutzutage auch wieder, nämlich mit Joey Tempest, John Norum, Mic Michaeli, Ian Haugland und John Leven wird hier gerockt und das Jahr 1986 wiederbelebt. Das Konzert fand damals im Rahmen der „The Final Countdown Tour“ statt, welche bis heute den Höhepunkt der Karriere der fünf Musiker darstellt. Als Location wurden die Solnahallen Stockholm in ihrem Heimatland Schweden ausgewählt. Eine gute Wahl, denn somit war gesichert, dass die Halle ausverkauft war.

Musikalisch gibt es nichts zu meckern, sogar der Sound ist für eine Aufnahme diesen Alters sehr ansprechend. Neben den bekannten Hits „The Final Countdown“ oder „Rock the night“ gab es auch ruhigere Töne zu hören z.B. in Form von der wunderschönen Ballade „Carrie“. Zur Hälfte des Konzerts zeigt uns Drummer Ian ein interessantes Drumsolo in Zusammenarbeit mit dem Keyboarder, bevor dann die restlichen Jungs wieder dazu stoßen. Bildtechnisch natürlich nicht in der Brillanz von HDTV, ist es aber durchaus überdurchschnittlich gut für 20 Jahre altes Material. Einziges Manko ist höchstens die Dauer des Konzerts von gerade mal knapp einer Stunde.

Als Bonusmaterial werden die obligatorische Picture Gallery und ein Kurzbericht über einen Besuch der Band im letzten Jahr des Studios, in dem damals die großen Hits aufgenommen wurden mitgeliefert. Zusätzlich gibt ́s dann noch eine Biographie in Textform. Ein wenig mehr hätte es da schon sein können. Z.B. die alten Musikvideos. Aber das war wohl nicht drin.Alles in allem ein gutes Zeitdokument, welches schon eine Menge Freunde finden wird.

Dokken – Lightning Strikes Again

Nun liegt das zehnte Studioalbum vor mir, welches nach einem Song des „Under Look & Key“ Longplayers benannt ist. Dadurch liegt natürlich eine gewisse Erwartungshaltung auf der neuen Scheibe. „UL&K“ zählt immer noch zu meinen Alltime Faves, und daher war ich sehr gespannt auf die neue Dokken Veröffentlichung.

Mit dem Opener „Standing On The Outside“ gelingt der Band ein fulminanter Start. Fette Riffs, gepaart mit der prägnanten Stimme Don Dokkens und dem Hammerrefrain glaubt man sich wieder in den glorreichen 80er. Das ist der Sound, den alle Fans Dokkens lieben. US Stadionrock vom allerfeinsten. Mit „How I Miss Your Smile“ hat die Combo auch wieder eine grandiose Megaballade am Start. Dezente Keyboards treiben mir mehr als einmal die Entenpelle auf alle Körperteile.

Es ist zwar nicht alles Gold was glänzt, weil die Band leider auch einige nicht ganz so starke Tracks, wie das recht moderne „Disease“ mit auf die CD gepackt hat. Doch nach den letzten recht schwachen Silberlingen ist das ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wenn man diese von mir angesprochenen Schwächen noch ausmerzt, dürfte Dokken mit dem nächsten Album der große Wurf gelingen.

Glam Metal mit Lizzy Borden – Appointment with death

Auch Lizzy Borden machen hierbei keine Ausnahme – „Deal With The Devil“ war kaum eine Platte, die alte Anhänger wirklich zufrieden stellen konnte. Aber dann: „Appointment With Death“ ist tatsächlich ein Album, das phasenweise auf Augenhöhe mit den Klassikern aus den 80ern genannt werden kann.

Wie einst auf „Love You To Pieces“ („Council For The Cauldron“) startet man mit „Abnormal“ eher verhalten und unspektakulär, ehe in der Folgezeit die Axt geschwungen wird. Lizzys Stimme klingt stellenweise immer noch verdammt nach Bruce Dickinson, wenngleich Vater Zeit die ganz hohen Screams wohl unerbittlich aus dem Programm gestrichen hat. Macht aber nichts, da die Vocals immer noch verdammt charismatisch und mit einem hohen Wiedererkennungswert gesegnet daherkommen – welche neuzeitliche „Power“ Metal- Kapelle kann das schon von sich behaupten? „Appointment With Death“ bietet über die gesamte Laufzeit kraftvoll produzierten Heavy Fuckin‘ Metal mit gelegentlichen gitarrentechnischen Hommagen an die Neuzeit (Titelsong), wird kaum einen Fan von Klassikern wie „Menace To Society“ enttäuschen, krankt aber an zwei Faktoren: Zum einen sind Melodien und Harmonien oftmals eher spröde inszenziert, zum anderen sucht man einen Überhit wie „Rod Of Iron“ oder „Terror On The Town“ hier vergeblich.

Dennoch sollten alle Fans von klassischem Metal dieser Scheibe eine Chance geben, zumal mit Krachern wie „Bloody Tears“ oder der schönen Halbbalade „Under Your Skin“ genügend starke Tracks auf „Appointment With Death“ vertreten sind.

Lizzy Borden – Love You To Pieces

Eingängige, knallharte Metalhymnen mit Bombensound – was will man mehr. Dabei ist der Opener „Council For The Cauldron“, obwohl beileibe nicht schwach, nicht unbedingt der optimale Einstieg in dieses Klassiker-Sperrfeuer. Erst in der Folgezeit holt die Band alles aus sich heraus und bombt mit geradlinigen „Maiden on Speed“-lastigen Wahnsinnstracks den Hörer in Grund und Boden.

„Psychopath“ ist ein hinterhältiges Riffmonster, atmosphärisch an das Zweitwerk „Killers“ der erwähnten Iron Maiden angelehnt; „Red Rum“ kurz gesagt der perfekte Rocker, bevor dann die eingangs zitierte Hymne „American Metal“ den geneigten Fan mit der Kettensäge massiert. Hooks, Riffs, Soli – hier stimmt einfach alles.Das Beste aber ist: Qualitativ ist hier noch lange nicht Schicht im Schacht; den eigentlichen Überhammer haben sich Lizzy Borden bis zum Schluss aufgespart: „Rod Of Iron“ steht qualitativ auf einer Stufe mit Alltime-Classics wie „The Sentinel“ (Judas Priest), „Stand Up & Shout“ (Dio) oder „2 Minutes To Midnight“ (einmal mehr Iron Maiden) und dürfte eigentlich nur knieend gehört werden. Wahnsinn!

Der 2002er Re-Release ist, ergänzt um diverse lohnenswerte Demotracks, nach wie vor problemlos – oft sogar zum Schleuderpreis – erhältlich.Zwei Anmerkungen doch noch: Zum einen ist das Zweitwerk „Menace To Society“ ('86) kaum schwächer ausgefallen und hat mit „Terror On The Town“, „Notorious“ oder „Bloody Mary“ weitere Klassiker zu bieten; zum anderen ist die Band weiterhin aktiv (mit ex-Heathen, ex-Vicious Rumors-Langhaarwunder Ira Black an der Klampfe) und hat mit „Appointment With Death“ 2007 ein wirklich gelungenes Comeback veröffentlicht.

Twisted Sister – A Twisted Christmas

Aber zumindest verabschieden sie sich ordentlich und liefern zum Jahresende, kaum, dass die Osterhasen aus den Regalen gegen Weihnachtsmänner ausgetauscht wurden, noch ein Schmankerl für alle Rock-Fans ab.

Auf „A Twisted Christmas“ präsentieren die Glam-Ikonen ihre eigenen Cover Versionen bekannter Weihnachts-Songs, die allesamt in bekannter Twisted Sister Manier aufgenommen wurden. Gelegentlich lassen sie sogar Zitate ihrer großen Hits mit einfließen. So zum Beispiel in „Oh Come All Ye Faithful”, wo sich eine Passage aus “We’re Not Gonna Take It” eingeschlichen hat.

Unterstützt werden die Herren Daniel „Dee“ Snider, John „Jay Jay“ French, Eddie „Fingers“ Ojeda, Mark „The Animal“ Mendoza und Anthony Jude „A.J.“ Pero bei der ersten Version von „White Christmas“ von Doro Pesch mit deutschen Vocals und in der zweiten Version wird dann auf Spanisch mit Eddie Ojeda als Sänger gepunktet. In „I`ll Be Home For Christmas“ gibt sich dann Lita Ford die Ehre.

Wobei ich ganz ehrlich sagen muss; Doro als zweite, deutsche, Stimme in „White Christmas“ zu hören war jetzt nicht das, was ich mir gzu Weihnachten wünschen würde, es war sogar etwas gruselig anzuhören- na ja aber es stehen ja auch welche drauf… Da mögen sich die Meinungen scheiden.

Dieses Jahr wird der Weihnachtsbaum also mal gerockt und auf das nervige Vertonungen á la Wham, die man ja nun oft genug hören durfte, verzichtet. Natürlich ist klar, dass man sich die Scheibe nicht das ganze Jahr über anhören kann, ihre Aufmachung und Qualität, sowie rockige Vertonung lassen jedoch jedes Jahr das Fest zu einem Erfolg werden. Zumal man die Scheibe auch ohne Probleme der ganzen Familie vorspielen kann da sie nicht zu hart wird.
Gut als Gack zur Weihnachtszeit – etwas wirklich Besonderes ist diese Scheibe trotz allem aber nicht.
In diesem Sinne 3,5 von 5 Gitarren.

Warrant – Born again

Vor allem bei Knallern wie „Dirty Jack“ oder „Roller Coaster“ versprüht dieses Album eine Scheiß-Egal-Wir-Sind-Wieder- Da-Attitüde, die unglaublich ist.

Anleihen in der Stimme von Jaime St. James (u.a. Black ́n Blue) erinnern ein wenig an Meister Bon Scott Himself. Das Riffing empfinde ich als eine Mischung aus AC/DC, Victory (vor allem die Griffigkeit der Refrains) und späten Kiss mit einer großen Portion Eigenständigkeit, die dieses Album so interessant macht. In „Love strikes like lightning“ kommt auch Lenny Kravitz kurz durch.Produziert wurde der Silberling von Pat Regan der ja schon mit anderen großen Namen arbeitete (u.a. Kiss, Deep Purple und Mr. Big). Dementsprechend ist auch daran nichts auszusetzen. Weitere Mitstreiter von Sänger St. James sind Joey Allen und Erik Turner an den Gitarren, sowie Jerry Dixon am Bass und Steven Sweet an den Drums.

Alles in allem ein gelungenes Comeback-Album, das jeder Hardrock-Fan sein eigen nennen sollte. Hört mal rein!!

Warrant – Born Again DVD

Was wohl der Inhalt dieser Scheibe sein sollte? Ein Livemitschnitt? Eine Musikvideosammlung der Bandgeschichte? Nein! Ein für mich neuartiges Konzept sollte sich mir erschließen. Denn, hier auf dieser DVD befindet sich schlussendlich das gesamte letzte Album der Band „Born again“, und ausschließlich dieses, sieht man mal vom Bonusmalterial ab. Und zwar nicht einfach nur musikalisch in einem 5.1-Mix, wie Kreator es damals mit ihrer „Enemy of God“-Scheibe taten, sondern in Form von Musikvideos. Ja, ihr habt richtig gelesen. Zu jedem Lied dieser Scheibe wurde ein Musikvideo gedreht.

Nun denn, dachte ich mir, an sich mal eine gute Idee, mal schauen, wie Warrant diese Aufgabe gelöst haben. Doch diesbezüglich sah ich mich doch stark enttäuscht. Qualitativ kommt das Videomaterial nicht über ein mäßiges Level hinaus. Gespickt mit einigen einfachen digitalen Videoeffekten und ab und an mal Einspielungen bestehend aus zum Beispiel eines Landeanflugs eines Flugzeuges oder einer Szene mit singenden Kinder, sind doch weit über neunzig Prozent der Aufnahmen Mitschnitte von verschiedenen Auftritten der Band auf der Tour nach dem Release des Albums. Als Tonspur wurde einfach das Album genutzt, sodass sogar das Livefeeling gänzlich verloren geht. Atmosphäre mit Fans wird sowieso nur selten bis gar nicht eingefangen. Ergänzt wird das Ganze noch durch einen Bonusteil bestehend aus Studioaufnahmen, Backstageleben und einer Slideshow. So sehr ich die Band und vor allem ihr letztes Album schätze, komme ich nicht umhin, einen gewissen Kommerzsinn vorauszusetzen, der die Musiker zu dieser DVD getrieben hat.

Diese Scheibe ist wirklich nur was für Leute, die das Original noch nicht besitzen und gerne visuell auch unterhalten werden möchten (wobei sich die Unterhaltung wirklich in Grenzen hält) und eingefleischten Hardcorefans der Band. Ansonsten in meinen Augen überflüssig und dementsprechend mit leider nur zwei Gitarren zu bewerten.

White Lion – Return Of The Pride

Der Titel ist als Anspielung auf das erfolgreichste White Lion Album „Pride“ (1987) zu verstehen. Das Album bescherte der Band um Sänger Mike Tramp einige Gold und Platin Auszeichnungen in aller Welt. In Amerika konnten White Lion mit der ausgekoppelten Megaballade „When The Children Cry“ sogar einen Top 10 Hit verbuchen.

Der charismatische Sänger veröffentlichte nach dem Split White Lions zwei Alben mit Freak Of Nature bevor er mehrere Soloalben im Singer / Songwriter (Bruce Springsteen) Stil veröffentlichte. „Return Of The Pride“ ist ja kein schlechtes Album, aber das Level des 87er Klassikers erreicht die Band leider zu keiner Sekunde. Sicherlich sind Titel wie das melodische „Dream“ angenehm zuhören, doch das geniale Songwriting des Original Gitarristen Vito Bratta, der sich aus dem Musikbiz komplett zurückgezogen hat, fehlt an allen Ecken und Enden. Das Songmaterial klingt wie Mikes Solosongs nur mit mehr Gitarren. Mir persönlich ist das ehrlich gesagt zu wenig und ob sich die White Lion Fans weltweit damit anfreunden können, bleibt abzuwarten.

Als Fazit bleibt ein nettes Album, welches aber vom großen Namen, den man in den Achtzigern hatte, meilenweit entfernt ist. Schade, Potenzial ist da, aber dann wählt beim nächsten Mal einen anderen Bandnamen.

Whitesnake – Made in Japan (CD/DVD)

Erst 2011 kam die letzte Live-DVD „Live at Donington 1990“ der Band um den charismatischen Frontmann David Coverdale heraus und enttäuschte auf ganzer Linie. Die Bildaufnahmen des legendären Konzertes als Headliner des Monsters of Rock-Festivals von 1990 in Donington waren einfach unter aller Sau und man vergraulte sich mit dem heiß erwarteten Release viele Fans.

Doch kommen wir zur neuen Veröffentlichung „Made in Japan“, die um Längen besser ist als ihr Vorgänger. Aufgenommen wurde die Show im Oktober 2011, als Whitesnake als Co-Headliner auf dem berühmten Loud Park Festival in der Saitama Super Arena in Japan spielten. Ursprünglich sollte das Konzert von Whitesnake nur für das japanische Fernsehen aufgezeichnet werden, doch die Resonanz war so euphorisch, dass man sich für eine offizielle Veröffentlichung entschied.

Die Band serviert uns ein Best-of-Programm mit zahlreichen Hits aus 35 Jahren Bandgeschichte. Auch neuere Stücke vom noch aktuellen Album „Forevermore“ fanden ihren Weg in die Setlist. Die DVD ist sehr gut produziert und auf dem neusten Stand der Technik. Auch am Sound gibt es nichts zu bemängeln. „Made in Japan“ gibt es als DVD und als Blu-Ray sowie als Doppel-CD/DVD-Package mit einer Extra-Bonus-CD, die Soundcheck-Aufnahmen von verschiedenen japanischen Konzerten der Tour enthält.

Fans der Band um David Coverdale können hier beherzt zugreifen und werden mit dem Kauf der DVD nichts falsch machen. Allen anderen empfehle ich nach wie vor die Whitesnake-DVD „Live in the still of the night“ aus dem Jahre 2006, da sie eine viel bessere und größere Songauswahl bietet als die aktuelle Veröffentlichung. Allein schon wegen dem genialen Drumsolo von Tommy Aldrige (Ex-Ozzy Osbourne).

Tracklist:
01. Best years
02. Give me all your love tonight
03. Love ain't no stranger
04. Is this love
05. Steal your heart away
06. Forevermore
07. Six string showdown
08. Love will set you free
09. Drum solo
10. Fool for your loving
11. Here i go again
12. Still of the night
13. Forevermore
14. Steal your heart away

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Autor: ARCHIVader

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