GothMinister mit Das Ich, Lacrimosa und der Silberling „Happiness in Darkness“

Donnerstag Abend, den 02.06., stand mal wieder ein sehr nettes Konzert im Hyde Park an. Lacrimosa hatten geladen und diesem Aufruf wollte ich gerne folgen, hatte ich doch viel Freude an ihrem neuen Album gefunden. Außerdem war es das letzte Deutschland-Konzert der Tour.

GothMinister und Lacrimosa vom 02.06.2005

GothMinister mit Das Ich, Lacrimosa und der Silberling "Happiness in Darkness"
GothMinister mit Das Ich, Lacrimosa und der Silberling „Happiness in Darkness“

Als ich um 19 Uhr beim Park ankam war es, wie erwartet, noch nicht so voll, ca. 40 Leute warteten auf den Einlass. Aus dem Inneren erklang noch der Soundcheck der Supportband GothMinister was Gutes hoffen lies.

Gegen 19:30 Uhr öffneten sich dann die Tore und der Park begann sich zu füllen.

Los ging es dann um 20:00 Uhr mit den Schweden GothMinister, die als Support-Act die ganze Tour mit Lacrimosa spielen. Die Bühne war durch das Licht in ein dunkles Szenario gesetzt, welches optimal zur Musik passte, die, ziemlich basslastig, den Anwesenden in der nächsten dreiviertel Stunde geboten werden sollte. Als die Band dann die Bühne betrat kam im zum Anfang doch sehr verhaltenen Publikum Jubel auf.


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GothMinister legten gleich mit dem Titelstück ihrer aktuellen Platte „Empire of Dark Salvation“ los. Der Sänger kletterte dabei auf ein Podest vom dem er aussah wie ein Voodoopriester, der seine Songs zum Publikum predigt. Ab und zu stieg er während des Auftrittes dann aber zu seinen Jüngern herab, lies sich und die Band feiern und versuchte immer wieder die Menge anzuheizen.

Die ca. 500 Anwesenden vor der Bühne tauten dann nach und nach immer mehr auf und feierten mit der Band zu deren elektronisch angehauchten Gothic-Metal Klängen. Das gesamte Auftreten war sehr professionell, bediente aber auch allein durch das Aussehen der Bandmitglieder und dem obligatorischen Totenschädel einige Klischees der schwarzen Szene. Was mich allerdings wunderte war, dass nur vier Musiker auf der Bühne standen, obwohl die Band doch aus 6 Leuten bestehen sollte. Das tat der Qualität der Musik jedoch keinen Abbruch.

Alles in allem waren GothMinister ein würdiger Opener, der auch gebührend gefeiert wurde und bestimmt nicht nur in mir einen neuen Fan gefunden hat. Nach Ende des Sets gab es noch einige Zugabe Rufe, denen aber (aus organisatorischen Gründen natürlich) nicht mehr nachgekommen wurde.

Als dann um 21:30 Uhr das Lacrimosa-Intro aus den Boxen erklang, hatten sich alle 1500 Anwesenden vor der Bühne versammelt. Zu den Klängen von „Kelch der Liebe“ öffnete sich der Vorhang und machte den Blick frei auf die Bühne in deren Hintergrund ein großer Lacrimosa-Schriftzug mit dem Harlekin angebracht war. Als dann Tilo Wolff die Bühne betrat kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Der charismatische Schweizer zeigte sich in guter Form, genau wie seine Band.

Die Live-Qualitäten Lacrimosas stehen denke ich sowieso außer Frage und damit war ein professioneller und mitreißender Auftritt eigentlich schon garantiert. Das Set des heutigen Abends war weniger eine Präsentation des aktuellen Albums „Lichtgestalt“ (von dem vier Songs gespielt wurden) als viel mehr ein Best-Of Programm des künstlerischen Schaffens von Lacrimosa, was auch sehr gut beim Publikum ankam, da es schon nach den ersten 2-3 Noten jedes Songs in Euphorie ausbrach und jedes Wort mitsang. Die Bühne war wie schon bei der Vorband gut belichtet und bei zwei Songs erstrahlte ein Nachthimmel mit Sternen im Hintergrund. Bei „The turning point“, „Apart“ und „Not every pain hurts“ wechselte Anne Nurmi an den Gesang und Tilo nahm den Posten am Keyboard ein.

Durch sein Trompetenspiel in „The Party is over“ bewies Tilo Wolff dann auch wieder seine Multiinstrumentalität. Nach dem umjubelten Song „Stolzes Herz“, einer DER Klassiker, verabschiedete sich die Band zum ersten Mal, kam nach einigen Minuten aber wieder um den wartenden Fans mit „Der Morgen danach“ und „Der brennende Komet“ zwei weitere Klassiker der Bandhistory zu präsentieren. Nachdem diese vom Publikum gebührend abgefeiert worden waren verschwand die Band unter Beifallsstürmen ein zweites Mal von der Bühne um dann ein letztes Mal wieder zu kommen.

Mit „Allein zu zweit“ und „Copycat“ war dann um 23:15 Uhr aber leider endgültig das Ende eines grandiosen Konzertabends gekommen. Am Schluss des 18 Songs umfassenden Sets verbeugte sich Lacrimosa noch einmal vor dem Publikum und wurde von einigen Fans mit Rosen bedacht, welche auf die Bühne geworfen wurden, und die Band auch sichtlich freuten.

Ein Dankeschön geht hier von meiner Seite an Sandra für die Lacrimosa Setlist und an Dennis für die Vervollständigung der Lücken derselbigen!

Fazit: Es war ein absolut gelungener Abend mit zwei tollen Bands, einem echt guten Sound und Fans, die lauter und begeisterter waren als es ihre Anzahl vermuten ließ! Somit hat der „Hyde Park“ mal wieder bewiesen, dass er Osnabrücks Top-Location für die Top-Acts ist!

Setlist GothMinister:

Intro
Dark Salvation
Hatred
Forgotten
Angel
We die in Dreams
Gothic Anthem
March of the Dead
Monsters
Happiness in Darkness

Setlist Lacrimosa:

Intro
Kelch der Liebe
Schakal
Alles Lüge
Turning Point
Malina
Not every pain hurts
Letzte Ausfahrt: Leben
Halt mich
Apart
Lichtgestalt
Seele in Not
The Party is over
Stolzes Herz
Extra: Der Morgen danach
Extra: Der brennende Komet
Extra: Allein zu zweit
Extra: Copycat

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Datum: 02.06.2005
Autor: Picco

Das Ich und Gothminister vom 14.04.2009

Zu den Vorzeigebands der „Schwarzen Szene“ zählt seit langer Zeit mit Fug und Recht die von Stefan Ackermann und Bruno Kramm ins Leben gerufene Formation Das Ich. Unterstützt wurde sie bei ihrem Auftritt in der Osnabrücker Lagerhalle von den Norwegern von Gothminister, die unter dem Motto ihres neuen Albums “Happiness in Darkness” die Menge anheizen sollten.

Diese Menge bestand anfänglich aus einer sehr überschaubaren Anzahl an Menschen. Erst allmählich füllte sich die Lagerhalle, als Gothminister mit frenetischem Gothic Metal ihr Set begannen.

Die Formation, in Deutschland im Vergleich zu ihrer norwegischen Heimat recht unbekannt, lebte von der Präsenz von Frontmann Bjørn Alexander Brem, der, zumindest laut Wikipedia, im “richtigen” Leben Anwalt in Oslo ist.

In der Lagerhalle präsentierte er sich mit lebhafter Bühnenshow unter Zuhilfenahme etwa einer Klappleiter, die er als Ministerkanzel nutzte, um seine Sangesbotschaft unter das willige Volk zu bringen – das auch tatsächlich zwar in Teilen etwas verhalten, aber durchaus wohlwollend reagierte und sich vom Gothminister anheizen liess. Dieser, adrett mit Frack, Zylinder und Rüschenhemd gekleidet, spielte seinen Ministerposten auch überzeugend und wirkte sehr engagiert.

Gleiches gilt für Das Ich, wirkungsvoll präsentiert von Frontmann Stefan Ackermann, der, mit roter Körperfarbe und enganliegender Stoffhose in undefinierbaren Farbton ausstaffiert, in Mimik und Gestik zeitweise dem Wesen Gollum aus Herr der Ringe mehr ähnelte als einem Menschen.

Er und Bandmitbegründer Bruno Kamm wurden unterstützt vom Keyboarder Marty Söffker, seit 2007 mit dabei und derart kostümiert, dass er wohl einen Metzger mit blutigem Mantel darstellen sollte.

Von Beginn an hatte das Trio die Herzen des Publikums auf seiner Seite, das euphorisch die ketzerischen, satanischen, antichristlichen und frevlerischen Sprüche, Gesten und Gesänge begeisterte – mit einem Wort: Ein buchstäblicher Heidenspaß, der aber durchaus auch ernsthafte Anleihen hat. Die bekannte Auseinandersetzung von Bandtexter Stefan mit dem Philosophen Nietzsche und dessen Rezeption von Religion, die sich unter anderem in dem an Nietzsche angelehnten Albumtitel ”Antichrist niederschlägt, findet sich auch textlich wieder – mit ein Grund, warum in einem Interview der Seite Pagandance.de von einem “Spagat zwischen Tiefgang und Tanzfläche” die Rede ist.

Entsprechend brachten Stücke wie “Gottes Tod”, für die Das Ich ebenso bekannt sind wie für ihre extravagante Erscheinung, denn auch große Teile des Publikums in Wallung und die vorderen Reihen zum Tanzen, so dass zumindest der zweite Teil des Spagates mühelos geschafft wurde. Krönung für viele der Zuschauer war das Stück “Destilat”, das als finale Zugabe noch einmal für bebenden Boden und engagierte mitsingorgien sorgte.

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Datum: 14.04.2009
Autor: Tim

Gothminister – Happiness in Darkness

Gothminister - Happiness in Darkness
Gothminister – Happiness in Darkness

Was ASP oder Der Graf von Unheilig in Deutschland ist, das ist Bjorn Alexander Brem von Gothminister für Norwegen. Seit mittlerweile 9 Jahren macht er mit seiner Band Industrial Metal und ist dabei außerordentlich erfolgreich.

Nach diversen Auftritten auf szenerelevanten Festivals, Touren durch Europa und die USA bringen Gothminister nun erst ihr drittes Album heraus! Und ich kann nun schon versprechen, das die Glückssträhne im Hause Brem nicht abreißen wird.

„Happiness in Darkness“ soll der neue Silberling heißen und wird 10 Tracks bieten, davon ein Cover, das leider aus der Beurteilung fällt, da es nicht im Promoumfang einbezogen ist, ich kann aber sagen, das es sich wohl um ein Cover vom Micheal Jackson Hit „Thriller“ handelt.Was mir allerdings zu hören gegeben wurde, begeistert mich, sodass ich auf das Covererlebnis durchaus verzichten kann.

Das Album beginnt schnell, „Dusk till Dawn“ hat ein respektabeles Tempo und wirkt schon sehr Livereif. Was ich damit sagen will ist, es klingt schon wie dafür gemacht vor Publikum dargeboten zu werden. Das ist ein Aspekt, der mir großteils zur dargebotenen Musik und insbesondere Stimme von Björn Brem im Kopf gewesen ist. Live wird dieses Album großartig funktionieren, es wird das Publikum mitreißen können. Einfach Spaß machen.

Ein anderer Aspekt, der mir nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte, war die tiefe dunkle Stimmung, abgewechselt mit kraftvoller Beschwörung und dunklen, tiefen Einflüsterungen. Dieses Album hat etwas schauriges, Gänsehautverursachendes an sich, das mit Effekten unterlegt und unterstrichen wird und somit etwas, auf den ersten Blick chaotisches hat, aber dennoch hypnotisch durch mitreißende Beats und diese Stimme ist.

Es gelingt, eine Atmosphäre aufzubauen, die nicht schleppend oder schwer wiegt, aber den Hörer dennoch ergreifen kann.

Ein weiteres Highlight von vielen ist „Emperor“, ein sehr langsames, ruhiges Stück, das nicht nur mit der leisen Stimme des Sängers glänzt, sondern auch einen weiblichen Part beinhaltet. Trotz des gemütlichen Rhythmus wirkt dieser Song mit seinen stellenweisen marschmusikartigen Drums sehr kraftvoll.

Wie eine Mischung aus Rammstein und ASP könnte man dieses Album beurteilen, doch würde das einfach nicht reichen, es hat seinen ganz eigenen, originellen Charme und wirkt faszinierend.

Das Cover besteht aus dem Gothminister persönlich in einem brokatbestickten Mantel, komplett in Schwarz – Weiß gehalten und nur von dem Fingerschmuck aus Gold, geht ein Klecks Farbe aus. Im Hintergrund der düstere, neblige Umriss einer Stadt. Der Titel, das Wappen und der Bandname stehen in knalligem Rot vor allem und unter leicht geduckter Haltung schaut Björn Brem den Betrachter ernst an. Sehr schön gemacht. Schlicht aber nicht langweilig.

Mein Fazit fällt sehr lobend aus, dieses Album nach den Regeln der Kunst gemacht, dennoch für dieses Genre vielleicht nicht unbedingt wegweisend, allerdings darf sich ruhig daran orientiert werden.

5 Gitarren, Topscore!!!

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Label: Drakkar
Genre: Gothic Metal
Releasedate: 2008-11-14
Web: http://www.gothminister.com
Punkte: 10

Autor: Sage

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