Grindcore – Krieg, Gewalt, Horror und viele Tabuthemen mit Blastbeats

Mitte der 80er Jahre entstand parallel zueinander in Amerika und Großbritannien der Grindcore, der vornehmlich im Crustcore und dem Hardcore Punk seine Wurzeln hat. Grindcore ist die wohl extremste und härteste Form des Metal. Typische charakteristische Merkmale des Grindcore sind anarchische Songgefüge und stakkatoförmige Rhythmen in einem enormen Tempo.

Grindcore

Grindcore: NAPALM DEATH
Grindcore: NAPALM DEATH

Die Gesänge sind oftmals bis zur Unkenntlichkeit verfremdet und die gesamte Produktion wirkt nicht selten völlig chaotisch auf den Zuhörer. Ebenfalls bezeichnend ist der Einsatz von Blastbeats des Schlagzeugs, die manches Mal bis zu 180 Beats per minutes erreichen können. Seit den 90er Jahren werden zudem Drumcomputer eingesetzt. Auffallend beim Grindcore sind die sehr kurzen Songlängen, manchmal dauern diese nur wenige Sekunden, im Regelfall höchstens zwei bis vier Minuten. Die Texte sind meist aggressiv, zerstörerisch, sozialkritisch oder politisch. Hauptthemen sind Kriege, Gewalt, Horror und Tabuthemen. Untergenres entstanden, die zudem pornografische Elemente sowie die an Gore- und Splatterfilme angelehnten Liedtexte verinnerlichten.

Folgende Bands sind dem Grindcore zuzuordnen: Rotten Sound, The Rotted, Impetigo, Dahmer, Mortician, Misery Index, Blood, Cattle Decapitation, Impaled, Antigama, Dead Infection, Napalm Death, Inhume, Terrorrizer, Brutal Truth, Dead, Repulsion, Extreme Noise Terror, Brain Drill und Nasum.


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Rotten Sound – Cycles

Mit ihren 18 Hammerstücken bringt die Band um Sänger Keijo Niinimaa eine absolute Pflichtscheibe auf den Markt. Mit derbstem Gekeife und Geknüppel geht es schon im Opener „The Effects“ los und sie drücken auch weiterhin aufs Gaspedal.

Mit Einflüssen aus den Bereichen Old-School-Death Metal, Crustcore und sogar ein klein wenig Punk haben Rotten Sound auch ein wenig Abwechslung mit hinein gebracht.Obwohl ich vorher nie wirklich was von der Band kannte, bin ich echt begeistert, was die Schweden doch so drauf haben. Hauptsächlich wird in der Grindcore Region gearbeitet, wo die Mucke auch an Größen wie Napalm Death oder Nasum erinnert.

Über die Aufnahmequalität kann man auch nicht meckern, alles hört sich so an, wie es sich anhören muss und man muss nicht die für sonstigen Grincore bekannten viel zu tief gestimmten Gitarren und das Schlagzeug, welches wie ein Blecheimer klingt, ertragen.

Live werden diese Songs wahrscheinlich für viel Aktivität im Moshpit sorgen und sehr viele Konzertbesucher mit blauen Flecken nach Hause gehen lassen. Leider kann ich keinen Vergleich zu den vorherigen Alben machen, da ich sie nicht kenne, aber ich kann trotzdem sagen, dass wenn Rotten Sound so weitermachen wie jetzt, werden sie bei mir weiterhin punkten und wohl auch mein CD Regal schmücken.

Alles in allem eine Hammerscheibe, welche ein Muss für jeden Death Metal und Grindcore Fan ist.

Grindcore mit Terrorizer – Darker Days Ahead

Im selben Jahr veröffentlichen vier verwegene Musiker ein Album, welches die Brutalität des Death Metals und die Schnelligkeit des Grindcores wohl kaum perfekter kombiniert. Die Rede ist von Terrorizer aus Los Angeles und ihrem Hammeralbum ’World Downfall’, welches das Grindcore-Genre maßgeblich beeinflusste (und wahrscheinlich auch heute noch tut). 17 (!) Jahre später erscheint der Nachfolger, und die (Metal-)Welt fragt sich berechtigterweise, ob dieses in den DOW Studios aufgenommene Album tatsächlich Not tut.

NEIN, dies ist ganz gewiss kein zweites ’World Downfall’. Und nicht unbedingt deshalb, weil das Songwriting oder gar die Ausführung dies nicht zulassen. Man merkt einfach, dass die Vorgängerscheibe vor beinahe 20 Jahren eingespielt wurde und die Musiker seitdem anderweitig musikalisch beschäftigt waren (Morbid Angel beziehungsweise Napalm Death). Es fehlt da so ein bisschen die Authentizität, und mancher mag der Combo unterstellen, ’mal eben ’nen schnellen Dollar machen zu wollen.

Terrorizer 2006 klingen moderner und wütender und haben den Death Metal-Anteil noch ein wenig mehr verstärkt. Pete Sandoval ist damals wie heute ganz einfach ein Hammer-Drummer (yeah, das reimt sich!). Anthony Rezhawks Gesang ist brutal, aber nicht unverständlich und gefällt mir sogar um einiges besser als der des Urshouters Oscar Garcia. Das Gitarrenspiel von Jesse Pintado und Neuzugang Tony Norman harmoniert absolut. Und vor allem die Songs von „Darker Days Ahead” sind stimmig, hauen dem Zuhörer gewaltig in die Fresse und machen ob ihrer Einfachheit, aber auch Eingängigkeit gehörig Spaß. Diese Scheibe ist nicht der von vielen erhoffte Überhammer, doch im Grindcore-Sektor auf alle Fälle immer noch weit über dem Durchschnitt.Ich frage mich allerdings, was der letzte Track soll. Den frech als Outro bezeichneten obskuren Soundcollage- Müll braucht doch nun wirklich keine Sau!

Leider ist Jesse Pintado mittlerweile leider verstorben – ein erneutes Aus für Terrorizer? Wie auch immer… Rest In Peace, Jesse!

Fazit: Für Oldschool-Death Metaller und Grindcore-Kids sicherlich eine Investition wert.

Grindcore mit Excrementory Grindfuckers – Bitte nicht vor den Gästen

Zunächst einmal aber fiel mir die völlig genreuntypische aber Excrementory Grindfuckers typische Länge des Tonträgers auf, diese beläuft sich auf gewaltigen 80 Minuten und 36 Songs + Hidden Track. Das ist zwar nur die Hälfte vom 2004er „Fertigmachen Szeneputzen“, aber nicht weniger geil. Was soll man aber über die Musik sagen?

Es fällt mir schwer ein pauschales Urteil zu fällen. Wie üblich findet man diverse altbekannte Melodien, in Grindcoreversion gespielt. Da wären zum Beispiel „Nur Geträumt“, „Die Wanne ist voll“, „Saturday Night Fever“, „Vielen Dank für die Blumen“ und so weiter. Immer mit mehr oder weniger getreuen Texten und diese Songs heißen auf Grind dann „G.Träumt“, „Die Wanne“, „Playing A Grind“ oder „Vielen Dank für den Grind“. Mein persönlicher Favourite war dann aber das „Kleiner grüner Kaktus“ Cover „Im Bunker“. Unbeschreiblich, was die Fuckers aus diesem Comedian Harmonists Klassiker gemacht haben, völlig neu getextet und richtig schön „gegrindet“. Und eben in 53 Sekunden runtergerissen. Das geniale an diesen Songs ist, das wirklich jeder erkennen kann, welcher Song denn nun in 3 – 6 fachem Tempo auf die Schippe genommen wird.

Wirklich ernst kann man den Rest auch nicht nehmen, die Jungs machen sich einfach über alles lustig, was im Moment zur Musik gehört, sei es der Herr Bertelsmann, der im Intro den Notstand ausruft, da die Grindfuckers wieder da sind, sei es ein Techno-Grind Stück, ein HipHop Song oder eben das grassierende Trve-Sein im Metal, alles kriegt was von den Grindfuckern ab und das macht Spaß. Teilweise erinnern mich die Jungs an den großen, bösen Bruder von J.B.O., die zugegebenermaßen viele der Themen oder Songs schon vor 3-4 Jahren mal anders veröffentlicht haben, das tut aber nichts am Einfallsreichtum, den dieser Tonträger mitbringt. Wenn es so was wie Fun-Grindcore geben sollte, diese Band hat ihn spätestens hiermit begründet. Das heißt aber nicht, das der Liebhaber von massiven Gitarrenwänden und hämmernden Basedrums zu kurz kommt, der muss sich nur auf genügend Lacher bereit machen. Ansonsten wird der Grindfan bedient und kann ohne schlechtes Gewissen zugreifen.

Was den Wiederhörfaktor angeht, da legt dieses Album die Latte schon ziemlich hoch, grade wegen dieser abwechslungsreichen Songs hört man gern wieder rein und hat immer noch Spaß und es wird nicht langweilig. Es gibt nicht viel, was ich an diesem Album auszusetzen hätte, und daher spar ich mir auch das krampfhafte Suchen. Ein gutes Album muss man ja nicht künstlich schlecht machen. Ich vergebe 4,5 Gitarren. Das liegt auch nur daran, das ich den HipHop Song Ghettoblaster irgendwie fehl am Platz finde und Kniggebashing arg pubertär wirkt, aber ansonsten ist Bitte nicht vor den Gästen ein überragendes Album.

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Autor: ARCHIVader

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