Industrial Metal und Industrial Rock mit schwerer und düsterer Atmosphäre

In der zweiten Hälfte der 80er Jahre entwickelte sich der Industrial Metal, auch als Industrial Rock oder Industrial Hardcore bezeichnet. Die Stilrichtungen des Industrial Rock und des Industrial Metal sind derart fließend, dass keine genaue Trennung vorgenommen werden kann. Geprägt ist dieses Metal-Genre von Elementen des Hardcore Punk, des Noise Rock und des Thrash Metal.

Industrial Metal

Industrial Metal: MINISTRY
Industrial Metal: MINISTRY

Eine schwere und düstere Atmosphäre durchzieht die Musik, untermauert von elektronisch verzerrtem Gesang, der oft mit einem Halleffekt versehen ist. Auch Growls aus dem Death Metal können vertreten sein, außerdem wird das Schlagzeug meist durch den Drumcomputer ersetzt und das Keyboard spielt eine tragende Rolle für die düstere atmosphärische Dichte. Die Thematik des Industrial Metal handelt hauptsächlich von dunklen, traurigen, pessimistischen und ernsten Sachverhalten, ähnlich dem Doom Metal, dem Black Metal oder dem Dark Metal. Vorreiter dieses Stils ist die Band Ministry, aber auch die Gruppe Goldflesh. Zudem bekannt sind Bands wie beispielsweise Red Harvest, Schnitt Acht, Blow, Testify, Puncture, Strapping Young Lad, Skold, Stabbing Westward, Misery Loves Co., Die Krupps, The Amenta, O.L.D., Last Rites, 16 Volt, Acumen oder Scorngrain.

Industrial Metal ist eine Spielart der Rock-Musik, die in der zweiten Hälfte der 80er Jahre entstanden ist. Das Genre beruht auf den Einflüssen von Hardcore Punk, Thrash Metal und Noise-Rock, allerdings waren auch Elemente der Post-Industrial-Musik prägend für diese Musikrichtung. Zur gleichen Zeit ist auch Industrial Rock auf den gleichen Grundlagen entstanden, daher ist es dem Industrial Metal recht ähnlich. Klar definierte Grenzen gibt es dabei nicht, weil beide Stile sich gleicher Elemente bedienen und nicht mehr genau trennbar sind.

Industrial Metal entwickelte sich durch europäische Gruppen wie Einstürzende Neubauten und Cabaret Voltaire, die aus dem Post-Industrial Bereich kamen. Mitte der 80er Jahre erschuf die aus der Schweiz stammende Band The Young Gods den für Industrial Rock/Metal typischen Sound mit Samplern und Loops. In den Vereinigten Staaten wurde das Genre insbesondere von Big Black, Swans und J.G. Thirlwell geprägt. Die Blütezeit des Genres fand von 1993 bis 1996 statt.


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Merkmale
Es gibt einige Instrumente, die für das Genre des Industrial Metal kennzeichnend sind, darunter E-Gitarre, E-Bass, Sequenzer, Sampler, Synthesizer und Drumcomputer. Die Musik hat allgemein einen eher technikbetonten Klang, daher ist die Verwendung von rhythmischen Gitarren und sich wiederholenden elektronischen Kompositionen typisch. Es werden hauptsächlich kurze und prägnante Riffs für die Lieder verwendet. Diese sind meistens schnell, dissonant und erinnern an Noise-Rock, aber auch Hardcore Punk. Vom Thrash Metal wurden mit der Palm-Mute-Technik sogenannte „Machine Gun Riffs“ übernommen. Während die Kompositionen allgemein eher simpel und minimalistisch sind, wird ihnen die entsprechende Härte mit Powerchords verliehen. Bassgitarren spielen keine große Rolle, ebenso sind Leadgitarren und Gitarrensoli für das Genre unüblich. Für besondere Akzente im Rhythmus ist meistens der Synthesizer zuständig.

Aufgewertet werden die Kompositionen häufig mit bestimmten Samples, zum Beispiel aus Filmen, Nachrichten, Rundfunkaufnahmen, Loops von Maschinengeräuschen oder Sirenen. Dies war auch schon beim frühen Industrial der Fall, jedoch wurden die Geräusche dort live eingespielt. Im Hinblick auf den Gesang kommen häufig Shouts mit Hall, aber auch Growls zum Einsatz. Generell wird die Stimme aber meist elektronisch verfremdet, klare Vocals und Melodien gibt es im Industrial Metal ohnehin kaum. Die Drumcomputer ersetzen Schlagzeuger, allerdings machen viele Bands auch noch von „Live-Drumming“ Gebrauch. Beschrieben wird das Genre auch als Kombination von Industrial Dance Rhythmen mit Hardcore Gitarrenriffs und einer sehr starken Energie.

Im Rahmen der Post-Industrial und Electro-Industrial Szene wurde es gängig, Sequenzer und Sampler zu benutzen. Beeinflusst wurden dabei viele Industrial Metal Bands von klassischen Bands des Industrial Bereichs wie Throbbing Gristle, Cabaret Voltaire oder SPK. Allerdings ist Industrial Metal keine direkte Weiterentwicklung der Industrial Musik. Vielmehr beruht sie auf ähnlichen Elementen und lässt sich mit Electronic Body Music und Electro-Industrial vergleichen. Industrial Metal beschäftigt sich inhaltlich mit kritischen Themen, vor allem in Bezug auf Gesellschaft, Systeme, Medien oder Religion. Auch Dystopien, soziale Missstände und Politik werden thematisiert.

Obwohl einzelne Gruppen, zum Beispiel Nine Inch Nails und Ministry, in die Charts kamen, hatte das Genre in der Öffentlichkeit keine allzu große Reichweite. Sowohl in der Metal-Szene als auch in der Punk-Szene galt die Musik als zu elektronisch, für die Elektro-Szene waren die harten Gitarrenriffs eher abschreckend. Anklang fand Industrial Metal daher hauptsächlich in der Rivethead-Kultur. Trotzdem prägte das Genre im Nachhinein die Musikszene, denn auch Bands der Genres Grindcore und Extreme Metal griffen auf elektronische sowie Elemente von Post-Industrial zurück.


Industrial Metal mit Strapping Young Lad – The New Black

Schon nach den ersten 20 Sekunden wird jedem klar, dass es sich hier um ein SYL Album handelt, so unverwechselbar ist der Sound über die Jahre geworden. Jede Sekunde knallt wie ein 50 kg Chinaböller im Suffzustand rein und selten bewegt sich die Musik in normal denkenden Gefilden. Die unverwechselbare und vielseitige Stimme von Mastermind Devin Townsend verleiht der Band das gewisse Etwas, was sie zu einer musikalischen Umsetzung des Wahnsinns werden lässt.

Aber ist „The new Black“ wirklich ein gutes Album? Ja! Ein Überalbum ? Absolut. Alle die, die den stumpfen Metalgefilden entfliehen und sich nicht zu schade sind, das Gehirn einzuschalten sind hier genau richtig. Selbst nach dem dritten und vierten Mal anhören wird das Album nicht langweilig und gibt vorher noch nicht gehörte Einzelheiten frei. In eine bestimmte Schublade kann man Strapping Young Lad sowieso nicht stecken, viel zu umfangreich ist das entstandene Klangkunstwerk. Etwas merkwürdig muten aber die Lyrics zu „You Suck“ und „Fucker“ an. Den Sinn der Lieder kann man durch gute Englischkenntnisse oder durch einfaches durchlesen der Lyrics aber schnell erahnen und der vermutete geistige Dünnschiss transformiert sich in einen intellektuellen Super-Kot. Eine angenehme Abwechslung ist der Einsatz einer weiblichen Stimme bei den Liedern „Fucker“ und „Almost Again“. Und auch für eine kleine Verschnaufpause ist Zeit gewesen, mit „Plyophony“ wird der erste ruhige Teil für den Titeltrack geebnet, welcher sich vorerst stampfig, groovend gibt, bevor er seine andere Seite zeigt und mächtig nach vorne geht.Wer sich eine eigene Meinung bilden möchte kann gerne auf das MySpace Profil der Band gehen und sich den Titel „You Suck“ anhören.

Fazit: Ein verdammt geiles Album, welches den Titel „Bestes Album 2006“ jetzt schon abräumen könnte.

The Young Gods – Super ready / Fragmenté (Industrial Metal)

Heute besteht die Gruppe aus Sänger Franz Teichler, dem für Samples verantwortlichen Al Comet und dem Drummer Bernard Trontin. Mit dem Album „Super ready / Fragmenté” versucht das Trio nun erneut um sich zu greifen, somit den Bekanntheitsgrad von The Young Gods und der einzelnen Persönlichkeiten zu erhöhen, die übrigens auch in Soloprojekte involviert sind.

Wirklich viel, so scheint es auf den ersten Blick, machen sie ja nicht alleine, die Genfer, könnte man annehmen, da viele Parts, wie die Gitarrensoli und weitere musikalische Elemente, die nicht mit den Drums oder dem Gesang übereinander fallen künstlich eingebaut wurden. Aber trotzdem erzeugt sich meist ein recht angenehmes Klangbild, trotz des Umstandes, dass es meist recht metallisch klingend anmutet, was aber für die Artrichtung des Industrials nicht zwingend negativ ist. Die Drums machen jedoch ohne Zweifel keinen allzu auffälligen Eindruck, begründet ist das eventuell dadurch, dass sich Trontin ja auch an dem von Al Comet vorgelegten Abschnitten orientieren muss. Wenn diese Parts keinen Speed einspeisen, so ist es nicht möglich, mal ordentlich auf die Gerätschaften zu hämmern.

Der Gesang ist nun auch nicht grade der stärkste, bleibt immer auf einer recht hohen Tonlage und wirkt ein bisschen als Gegenspieler zu einer Melodie, die man sich in die gesampelten Elemente, die übrigens ziemlich oft in Breaks zu verfallen scheinen, denken muss. Ansonsten bleibt auch Teichler recht hintergründlich.

Eine positive Bewertung kann darum eigentlich nicht erfolgen, da sich meiner Ansicht nach einfach nichts wirklich hervortut, was als lobenswert individuell bezeichnet werden könnte. Darum bleibt es hier bei immerhin noch drei Gitarren.

Eisenfunk – 8 Bit

„Das Projekt sollte eine Fusion aus harten Industrie Beats, mit vielen Noise-Elementen und simplen aber schönen Melodien sein. Der Name entstand ohne jeglichen Hintergedanken oder irgendeine Aussage. Michael wollte einen hart klingenden Namen, der einfach zu der Art der Musik passte. Nach ca. 2 Sekunden Bedenkzeit entstand der Name Eisenfunk für das Projekt.“ Last.fm erklärt hiermit, woher dieser verrückte, aussagekräftige Name herkommt. Ich erläutere im folgenden, was Eisenfunk mit „8 Bit“ noch so alles mit sich bringen.

Bei den 15 Songs handelt es sich größtenteils um Allegorien auf eine Achtziger Jahre Computer-Thematik. Das Internet noch in militärischer Hand und die Computer noch so groß wie Einfamilienhäuser, bot der „Commodere 64“ als erster Heimcomputer mit 8 Bit und 64 KByte Arbeitsspeicher zum ersten Mal noch nie da gewesene Möglichkeiten. Mit dem ersten Song „Load „*“, 8,1″ wird bildlich der Startbefehl zum großen Tanzabenteuer gegeben. Bei dem in der Tat existierenden Computer-Befehl Load „*“, 8,1, wurde beim C-64 der Startbefehl gegeben, um vorhandene Programme auf der Diskette zu starten. Eine perfekte Metapher und musikalisch wird obendrein auch gehörig eingeheizt und Laune gemacht.

Der Song „Pong“ (Ein Tischtennis ähnliches Computerspiel, in den 70ern berühmt geworden und mittlerweile einer der Urväter der Videospielgeneration) wird auf „8 Bit“ gleich in fünf verschiedenen Variationen angeboten. Dass dieser Song auch einer der größten Ohrwürmer der Scheibe ist, wird auch deutlich, wenn man sich mal anschaut, was es mittlerweile für Tanz-Imitationen von Fans gibt, die von diesem Stück inspiriert wurden.

Ein weiterer Welthit, und damit übertreibe ich nicht, denn ich behaupte, dass jeder diese Melodie schon mal gehört hat, ist „Korobeinki“. Für normal sterbliche auch als Tetris-Musik bekannt. Eine geniale, fröhlich machende Interpretation eines Evergreens in der Computerspiel-Welt.

Sehr erwähnenswert ist auch Track Nummer sieben „Medieval Bit“, ein Mix aus schottischer Volksmusik, Mittelalter-Musik, Kinderlied und elektronischen Hammerbässen. Sehr originell, auffallend und gelungen. Eben wieder ein Ohrwurm.
Mit „Shutdown -R Now“ (Einem Befehl zum Neustarten) wird der gebührende Abschluss gefeiert. Musikalisch ruhiger, mit gedrosseltem Tempo, klingt der Beat-Tornado aus und hinterlässt ein unterhaltenes, erheitertes Gemüt.

Fazit: Allein schon die Idee, Computerspiel-Sounds zu verwenden und zu recyclen, ist genial. Um ehrlich zu sein, auf sowas hat man doch gewartet. Klassiker wie die Tetris-Melodie mit geilen, packenden Industrial-Klängen zu kombinieren ist schon fein und genau das Richtige, um laut aufzudrehen und die ersten Frühlingstage zu genießen.

Tracklist:
01. Load „*“,8,1
02. Pong
03. ‚Eisenfunk‘ Quattro GTI
04. Korobeinki
05. Conquer
06. Hymn
07. Medieval Bit
08. Egoshooter
09. Super Space Invaders
10. Pong (600XL RMX By Xotox)
11. Pong (Bodyharvest RMX)
12. Pong (Beati Mortui RMX)
13. Pong (Terrorfrequenz RMX)
14. Duck And Cover (C=64 Edit)
15. Shutdown -R Now

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Autor: ARCHIVader

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