Interview mit Kurt Jason Kelderer (Gitarrist und Sänger) von Aspidium (Aalen)

Katharsis (griechisch Reinigung) bezeichnet in der Psychologie die Hypothese, dass das Ausleben innerer Konflikte und verdrängter Emotionen zu einer Reduktion dieser Konflikte und Gefühle führt. Nicht von ungefähr haben Aspidium ihr Instrumentalstück vom Debütalbum Manifestum diesem Thema gewidmet.

Bandbio von Aspidium

Aspidium
Aspidium

Aspidium entstand Anfang 2017 in Abtsgmünd aus einem Soloprojekt von Kurt Jason Kelderer. Jason hat bereits seit vielen Jahren aktiv in mehreren Bands als Bassist gespielt, konnte jedoch in keiner dieser Bands seine Vorstellungen von Musik verwirklichen. So begann er Anfang 2017 seine Emotionen in Songs zu fassen und seine musikalischen Visionen, sein Manifest, zu verwirklichen. Der Grundstein für Aspidium war gelegt. Anfangs als reines Soloprojekt geplant entwickelte sich Aspidium mit dem Einstieg des Südtirolers Benni Leiter an der Gitarre zum deutsch/italienischen Bandprojekt.

Zusammen wurde 2018 die erste CD Manifestum veröffentlicht. Die Aufnahmen entstanden im Sound Control Studio in Meran mit Lukas Flarer, das Cover Artwork übernahm Dani Hofer ebenfalls aus Südtirol. Im Laufe des Jahres 2019 entstanden ebenfalls wieder als Soloprojekt die neuen Songs für das zweite Album Harmagedon, das im Herbst 2019 im Sound Control Studio Meran in bewährter Zusammenarbeit mit Lukas Flarer aufgenommen wurde. Für das Cover Artwork konnte erneut Dani Hofer gewonnen werden. Die Veröffentlichung von Harmagedon ist für 18.04.2020 geplant. Bei Live Auftritten wird Kurt Jason Kelderer von Susi Hartmann, Thomas Altmann und Emil Herrmann unterstützt.


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MET Amensis Honigwein

Warum muss eine Black‘n Death Metal Band unbedingt ihre Songs in Englisch schreiben? Aspidium ist unkonventionell und will sich in keine Schublade stecken lassen. Regeln, Klischees und vorgefertigte Meinungen sind dazu da um sie zu brechen. So verbindet Aspidium deutsche Texte mit kompromisslosem Black’n Death ohne Scheuklappen. Gesellschaftskritische Texte ohne das dem Black oder Death Metal anhaftende Klischeedenken zeichnen Aspidium aus.

Interview Kurt Jason Kelderer von Aspidium

1. Welche Themen spielen in euren Songs eine wichtige Rolle und warum?
Die Songs des neuen Albums handeln von aktuellen Themen: der Verrohung der Gesellschaft, Zerstörung der Umwelt, Intoleranz und dem Egoismus Einzelner. Die Menschheit steht am Scheideweg zwischen Hochkultur und Niedergang, es ist kurz vor zwölf und Harmagedon steht kurz bevor, wenn wir unsere Art zu leben nicht grundlegend überdenken.

2. Wie würdet ihr einem Außerirdischen den Metal bzw. euren Musikstil erklären?
Metal im Allgemeinen oder unseren Musikstil im Besonderen kann man glaube ich einem Außenstehenden wohl kaum mit Worten erklären. Metal ist nicht nur eine Musikrichtung, Metal ist eine Lebenseinstellung und ein Lebensgefühl. Ich würde dem Alien eine CD von uns in die Hand drücken und ihn zu uns in den Proberaum einladen und bei unserem nächsten Gig würde er auf die Gästeliste kommen 😉

3. Wie kamt ihr zum Metal?
Da kann ich jetzt nur für mich sprechen. Zum Metal bin ich bereits in meiner Schulzeit gekommen. Meine Vorbilder waren zu dieser Zeit Judas Priest, Iron Maiden, Metallica, Accept und dergleichen. Ich bin gebürtig aus Südtirol, einer Region, in der traditionelle Werte hochgehalten werden. Metal war da für mein familiäres Umfeld die Rebellion schlechthin und für mich war Metal Musik schon immer eine Möglichkeit diesen strengen Normen zu entfliehen. Vom Metal Fan zum Metal Musiker war da eine ganz normale Entwicklung.

4. Was wäre eure Wunschtour/Festivalauftritt und mit welchen Bands würdet ihr dort gerne auftreten?
Auf alle Fälle ist das Summer Breeze ein Traum von uns. Das Summer Breeze Festival hat seine Wurzeln ja bekanntlich in meiner Heimatstadt Abtsgmünd. Aber eigentlich ist es uns ziemlich egal, wo wir spielen. Jedes Festival und jede Region hat eine tolle Metal Fangemeinde, vor denen es Spaß macht zu spielen.

Auftritte mit den ganz großen der Szene wie Dimmu Borgir, Behemoth etc. sind natürlich der Traum jeder Band, da sind wir keine Ausnahme. Hmmm, Uada, der Weg einer Freiheit oder The Spirit wären auch sehr interessant.

5. Wenn du eine berühmte Persönlichkeit, egal ob tot oder lebendig, treffen dürftest: Wer wäre das und warum?
Als ehemaliger Bassist und Sänger selbstverständlich Lemmy von Motörhead. Er hätte bestimmt einige interessante Anekdoten zu erzählen.

6. Was ist die wichtigste Musikequipment-Erfindung und warum?
Für mich stellen die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Sound- und Effektprozessoren eine echte Bereicherung dar. Die große Auswahl an All-in-One Multieffektgeräten bietet für jeden Geldbeutel und jedes Klangerlebnis das richtige Equipment und ein klasse Nebeneffekt ist, dass die unsägliche Schlepperei von schwerem Musikequipment entfällt.

7. Auf welche eurer Aufnahmen seid ihr am meisten stolz?
Das ist nicht so einfach zu beantworten. Auf das erste Album Manifestum bin ich unwahrscheinlich stolz, weil es für mich das erste Mal war, dass ich alles selbst in der Hand hatte. Das aktuelle Album Harmagedon ist eine Weiterentwicklung und ich habe hier das erste Mal sowohl Bass als auch Gitarre selbst eingespielt.

8. Was würdet ihr ändern wenn ihr im Musikbusiness das Sagen hättet?
Das ist wirklich eine schwierige Frage. Selbstverständlich ist auch das Musikbusiness eine Branche, die letztendlich auf Gewinn aus ist und auch sein muss. Trotzdem wäre es schön, wenn gerade junge oder neue Bands die Chance hätten nur auf Grund ihrer Musik und ohne finanzkräftiges Management oder Plattenfirma die Chance bekommen, ihre Musik live auf die Bühne zu bringen. Schade ist auch das es kleine Clubs immer schwerer haben zu Überleben. Mehr Unterstützung und Förderung von den Kommunen wäre super. Das Ende der Rockfabrik in Ludwigsburg zum Ende des letzten Jahres war wirklich sehr bitter. Auch Metal Musik ist ein Kulturgut, das es zu Fördern und Erhalten gilt.

9. Wenn ihr/du eine Sache auf der Welt verändern könntet/könntest: welche wäre das?
Sich auf eine Sache festzulegen ist schwierig. Es gibt so vieles, was ich gerne ändern würde. Der Egoismus ist meiner Meinung nach ein zentrales Problem der Menschheit. Wenn wir alle etwas weniger auf unsere Belange und mehr auf andere, sei es Menschen, Tiere oder unsere Umwelt achten würden, wäre das schon mal ein guter Anfang. Ein bisschen mehr Selbstlosigkeit würde uns allen gut tun.

10. Wenn du ein Lebensmittel wärst: Welches wäre das?
Ein schönes handwerklich gebrautes dunkles Lager Bier, frisch gezapft, direkt vom Fass.

11. Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten?
Dass ich und die Menschen, die mir wichtig sind gesund sind, ich in einem Land lebe, in dem ich meine Meinung frei äußern darf und dass ich die Möglichkeit habe meine Musik zu machen.

Welches war dein erstes (Metal-) Album?
Iron Maiden Live after Death

Welches war dein erstes (Metal-) Konzert?
Iron Maiden Live after Death

Aktuelle TOP 5 Alben:
Eonian / Dimmu Borgir
Constellation of the Black Light / Wolfheart
Deep Calleth Upon Deep / Satyricon
Ghosts Invited / Gaahls Wyrd
Cosmic Terror / The Spirit

Alltime TOP 5 Alben:
Live after Death / Iron Maiden
Surtur Rising / Amon Amarth
Abrahadabra / Dimmu Borgir
The Satanist / Behemoth
Balls to the Walls / Accept

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Line-Up:
Kurt Jason Kelderer – guitars – vocals
Thomas Altmann – guitars
Susi Hartmann – bass
Emil Herrmann – drums

Discography:
2018 Manifestum
2020 Harmagedon

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Datum: 17.02.2020
Autor / Promobilder: Aspidium via METALMESSAGE

Die in den Antworten zum Ausdruck gebrachten Wörter, Ansichten und Meinungen sind die der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die offizielle Position, Haltung oder Position von METALMESSAGE wider.

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