Eine aktuelle Meta-Analyse hat Hinweise darauf geliefert, dass CBD-Extrakte (Cannabidiol) jungen Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASD) bedeutende Vorteile bieten könnten.
Neue Studie bestätigt positive Wirkung von CBD bei jungen Patienten mit Autismus

Die Auswertung ergab moderate Verbesserungen im Bereich der sozialen Interaktion sowie eine spürbare Verringerung von störendem Verhalten und Ängsten bei Kindern und Jugendlichen.
Methodik der Meta-Analyse zur Untersuchung von CBD bei Autismus
Die Studie, deren Ergebnisse beim Europäischen Psychiatriekongress 2025 in Madrid vorgestellt wurden, fasst die Ergebnisse von drei verschiedenen Forschungsarbeiten zusammen. Insgesamt nahmen 276 Probanden im Alter von 5 bis 21 Jahren teil, wobei das durchschnittliche Alter bei etwa 10,5 Jahren lag. Ziel der Analyse war es, die Wirksamkeit und Sicherheit von CBD-haltigen Extrakten als mögliche Ergänzung in der Behandlung von Autismus zu evaluieren.
Details zu Dosierung und Zusammensetzung der CBD-Präparate
In den untersuchten Studien begannen die Dosierungen bei einem Milligramm CBD pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag und wurden schrittweise auf bis zu 10 mg/kg täglich erhöht. Die verabreichten Präparate enthielten nur sehr geringe Mengen THC, mit CBD-zu-THC-Verhältnissen von 9:1 bis 20:1, was psychoaktive Wirkungen praktisch ausschließt.
Verbesserungen der sozialen Kompetenzen und Verhaltensauffälligkeiten durch CBD
Die Forscher stellten fest, dass die Teilnehmer, die mit CBD behandelt wurden, eine verbesserte soziale Reaktionsfähigkeit zeigten. Darüber hinaus wurden störendes Verhalten und Ängste in der CBD-Gruppe deutlicher reduziert als in der Placebo-Gruppe. Diese Beobachtungen sind besonders relevant, da herkömmliche Behandlungsmethoden für Autismus oft nur begrenzte Erfolge aufweisen.
Keine signifikanten Unterschiede bei Nebenwirkungen
Ein wichtiger Punkt der Analyse war auch die Verträglichkeit der Präparate. Hier zeigte sich, dass die CBD-behandelten Teilnehmer keine signifikant höheren Nebenwirkungen aufwiesen als die Placebo-Gruppe. Dies legt nahe, dass CBD als vergleichsweise sichere Therapieoption angesehen werden könnte.
Steigende Bedeutung von CBD als ergänzende Therapiemöglichkeit bei Autismus
Lara Cappelletti Beneti Branco von der Universität São Paulo, Hauptautorin der Studie, unterstrich die Bedeutung dieser vorläufigen Ergebnisse. Sie betonte, dass die Zahl der Autismusdiagnosen weltweit zunehme und derzeit viele Behandlungsmethoden nicht zufriedenstellend wirksam seien. Die vorliegenden Ergebnisse würden die Aufnahme von CBD-Präparaten in Behandlungskonzepte für Autismus rechtfertigen, allerdings bedürfe es weiterer, umfassenderer Studien, um diese Erkenntnisse zu bestätigen und die optimale Dosierung genauer zu bestimmen.
Weltweite Unterstützung der Forschung zu Cannabis und Autismus
Professor Geert Dom, Präsident der Europäischen Psychiatrischen Vereinigung, begrüßte die Ergebnisse ausdrücklich. Laut Dom adressieren die Resultate ein dringendes Bedürfnis nach wirksamen Therapiealternativen, welche die Lebensqualität der betroffenen Familien erheblich verbessern könnten. Es sei jedoch entscheidend, diese Resultate durch weitere Forschungen und größere klinische Studien zu untermauern.
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Grenzen der aktuellen Studie und weitere Forschungsnotwendigkeit
Die Autoren der Studie verwiesen darauf, dass die Ergebnisse aufgrund der vergleichsweise kleinen Anzahl analysierter Studien und der Heterogenität der Stichproben mit Vorsicht interpretiert werden müssten. Sie mahnten daher an, größere und methodisch konsistentere Studien durchzuführen, um die Ergebnisse eindeutiger bewerten zu können.
Weitere Studien bestätigen ebenfalls positive Trends bei CBD-Behandlung
Unabhängig von der aktuellen Meta-Analyse bestätigten auch andere Untersuchungen positive Effekte von CBD-Präparaten bei ASD. Eine kürzlich in Brasilien durchgeführte Review-Studie kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass CBD-reiche Cannabisformulierungen potenzielle Vorteile in der Behandlung von Autismus bieten könnten, insbesondere hinsichtlich Schlafqualität, Ängsten und Verhaltensstörungen.
Diese Studie betonte aber auch, dass die Reaktionen auf die Behandlung individuell sehr unterschiedlich ausfallen können und Nebenwirkungen variabel seien. Um hier eine bessere Einschätzung zu ermöglichen, sei weiterführende Forschung dringend notwendig.
Positive Auswirkungen von CBD bei Autismus und Epilepsie
Auch frühere Untersuchungen zeigten, dass Cannabisprodukte mit hohem CBD- und niedrigem THC-Gehalt die Lebensqualität von Kindern mit Autismus und begleitenden Erkrankungen wie Epilepsie deutlich verbessern könnten. Diese Ergebnisse stärken zusätzlich die Argumentation für eine breitere Anwendung von CBD als unterstützende Therapie bei Autismus.
Keine Verbindung zwischen pränatalem Cannabiskonsum und Autismusrisiko
Eine kürzlich veröffentlichte Studie aus dem Journal of the American Medical Association analysierte den Zusammenhang zwischen mütterlichem Cannabiskonsum während der Schwangerschaft und dem Autismus-Risiko der Kinder. Diese Untersuchung kam zu dem Schluss, dass kein Zusammenhang zwischen pränatalem Cannabiskonsum und dem späteren Auftreten von ASD bei Kindern besteht.
Quelle / Infos: https://www.marijuanamoment.net/cbd-provides-meaningful-benefits-for-young-autism-patients-new-study-shows/
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Autor und Bild: Canna-Chad Gregor Paul Thiele
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