Was bekommst du, wenn du Peter Pan, ein paar Drogen, ein bisschen Splatter und das zarte Kindheitstrauma von „Winnie the Pooh: Blood & Honey“ in einen Mixer wirfst?
Einmal Nimmerland und zurück – aber diesmal ohne Happy End

Richtig – einen fiebrigen Horrortrip namens „Peter Pan's Neverland Nightmare“, der sich anfühlt, als hätte jemand Disney durch einen Fleischwolf gedreht… rückwärts. Regisseur Scott Chambers hat sich mit Produzent Rhys Frake-Waterfield zusammengetan – ja, der Mann hinter der Bären-Entweihung – um dir zu zeigen, dass Nimmerland nicht nur der Ort ist, an dem man nie erwachsen wird, sondern auch der Ort, an dem man am besten nie landen sollte.
Peter Pan, der neue Freddy Krueger auf Speed
Vergiss den kleinen frechen Jungen mit der grünen Mütze. Der neue Peter Pan ist weniger „Ich will nie erwachsen werden“ und mehr „Ich bin der Alptraum deiner Kindheit mit Sadisten-Fetisch“. In dieser düsteren Neuinterpretation wird aus dem einstigen Helden ein skrupelloser Kinderentführer, der seine Opfer nicht etwa in zauberhafte Abenteuer verwickelt – sondern unter Drogen setzt. Ja, richtig gelesen. Dieses Nimmerland ist nicht bunt, sondern blutig. Und statt Glitzer gibt's Adrenalin – pur intravenös.
Wendy auf Rache-Trip – endlich mal kein Damsel in Distress
Michael in Gefahr – und Wendy dreht auf
Die gute alte Wendy Darling ist hier nicht mehr das unschuldige Mädchen, das sich von Peter verzaubern lässt. In „Neverland Nightmare“ mutiert sie zur Kampfmaschine mit Trauma-Turbo. Als sie entdeckt, dass ihr Bruder Michael von Pan entführt wurde und irgendwo im LSD-Wunderland festhängt, kennt sie nur ein Ziel: Rette den Bruder, schneide den Pan in Scheiben. Und das alles auf so kompromisslos brutale Weise, dass selbst Lara Croft sich einen Notizblock holen würde.
Die Waffen einer Frau: Machete, Wut und ein Trauma
Mit mehr Wut als eine Mutter in der Spielwarenabteilung kurz vor Weihnachten stürzt sich Wendy in den Wahnsinn. Und glaubt mir, das ist kein übertrieben düsteres Coming-of-Age. Das ist ein Blutbad mit Botschaft. Denn zwischen den fliegenden Gedärmen und psychotischen Kindheitsfiguren blitzt ab und zu echte Kritik an der Romantisierung von Märchen durch. Aber wer braucht schon Subtilität, wenn man eine Motorsäge hat?
Die Besetzung – Albträume in Menschengestalt
Was wäre ein Horror-Märchen ohne eine Besetzung, die das Ganze ernst genug nimmt, um dich nachts nicht mehr schlafen zu lassen? Kit GreenMartin PortlockKierston WareingMegan Placito sowie Drag-Ikone Charity Kase bringen einen seltsamen Glanz in diese Düsternis – Glitzer trifft auf Gänsehaut.
Wenn Drag und Drogen auf Horror treffen
Besonders hervorzuheben ist Charity Kase, die eine Performance hinlegt, die irgendwo zwischen gruseligem Zirkusdirektor und stilvollem Wahnsinn oszilliert. Ein bisschen Drag, ein bisschen Dämon – und alles herrlich verstörend. Ein Hoch auf kreative Casting-Entscheidungen.
Die Ästhetik: Nimmerland als DIY-Horrorhaus
Weniger Disneyland, mehr David Lynch auf Ecstasy
Visuell wirkt das Nimmerland, als hätte jemand eine Märchenkulisse auf Wish bestellt und dann vergessen, sie zu entstauben – aber genau das macht den Charme aus. Alles ist irgendwie dreckig, neblig, kaputt – so wie deine Kindheit nach diesem Film. Die Kameraarbeit ist dabei überraschend solide, der Soundtrack zwischen Wahnsinn und Wah-Wah-Effekt – ein perfekter Begleiter für ein absichtlich schiefes Horrorspektakel.
Low Budget, High Schockfaktor
Mit einem offensichtlich nicht besonders prall gefüllten Budget hat das Produktionsteam (ITN Studios und Jagged Edge Productions) das Beste aus jeder rostigen Kette, jedem billigen Latexkostüm und jedem Lichteffekt rausgeholt. Das Ergebnis: Ein Trash-Horror-Erlebnis, das sich nicht zu ernst nimmt – und genau deshalb funktioniert.
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Warum zur Hölle existiert dieser Film überhaupt?
Die kurze Antwort: Weil sie es können. Die lange: Weil das Märchen-Genre sich perfekt dafür eignet, mal so richtig gegen den Strich gebürstet zu werden. Erst Winnie Puuh wurde zum Honig-psycho, jetzt also Peter Pan als Crystal-Meth-Kapitän. Wer braucht da noch Marvel-Filme? Die Jagged-Edge-Jungs haben ein eigenes Cinematic Universe der kaputten Kindheit in Planung, und ich bin sowas von dabei.
Ein Trend, der sich gewaschen hat – im Blut von Kindheitserinnerungen
Man muss es ihnen lassen: Diese Neuinterpretationen sind zwar trashig, aber auf seltsame Weise auch mutig. Sie zeigen, wie dünn die Grenze zwischen Märchen und Albtraum ist – besonders wenn die Kindheit nicht aus rosa Wolken, sondern aus abgefahrenem Realismus besteht.
Fazit: Wenn du diesen Film liebst, brauchst du wahrscheinlich Therapie – oder Popcorn
„Peter Pan's Neverland Nightmare“ ist kein Film, den du deiner Mutter zeigen solltest. Es sei denn, sie steht auf Splatter. Es ist ein krankes, verrücktes, visuell verstörendes Erlebnis, das sich nicht schämt, einfach mal alles zu übertreiben. Und das ist in Zeiten von durchgeplanten, formelhaften Blockbustern vielleicht genau das, was wir brauchen.
Wenn du also Bock auf einen bizarren Horror-Trip hast, bei dem Kindheitsfiguren völlig eskalieren und du dich fragst, ob du noch ganz dicht bist, dann ab mit dir nach Nimmerland. Vergiss nur nicht: Hier bringt dich niemand zurück – außer Wendy mit der Axt.
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Autor und Bild: Film-Zeitler
Kein Anspruch / Gewähr auf Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit