RockHard Festival 2011 – geile Bands und akzeptable Preise

Zwar konnte das diesjährige RockHard Festival 2011 weder vom Wetter noch vom Billing her mit den Jahren zuvor mithalten, aber einige Leckerbissen wurden dennoch geboten.

RockHard Festival 2011 – Freitag, 10. Juni

RockHard Festival 2011 - geile Bands und akzeptable Preise
RockHard Festival 2011 – geile Bands und akzeptable Preise

Aufgrund unserer, durch berufliche Verpflichtungen, Anreise, Aufbau und dem dadurch dringend nötigem Ausgleich des Alkholhaushaltes wurden Contradiction, Procession und Postmortem auch einfach mal verpasst, zumal der einsetzende Regen einem ohnehin keine Lust machte sich vor die Bühne zu bewegen. Das Bier könnte schließlich nass werden.

Primordial waren somit die Erste Band und wie sich später herausstellte auch der Höhepunkt des Tages. Was zuerst nach frisch geschlachtetem Etwas aussah, entpuppte sich als Sänger Alan Nemtheanga, dessen Freundin wohl ihre rote Welle hatte. Die Atmosphäre, um auf das musikalische zu kommen, war dagegen atemberaubend. Ausstrahlung hin oder her, die Songauswahl passte perfekt und stimmte so richtig in das Festivalwochenende ein.

Dagegen boten Enslaved dann doch ein eher enttäuschendes Bild. Der Sound war am Anfang nur ein Brei, was sich zwar besserte, aber trotzdem wirkte alles dünn und verwaschen. Und wenn man schon clean singen muss, dann sollte man es jemanden tun lassen, der auch Töne trifft!

Der Freitags-Headliner war dieses wie letztes Jahr ein Götz Kühnemund-Favorit: Triptykon. Und genau wie bei The Devil's Blood 2010 schieden sich auch an diesem Auftritt die Geister, die einen waren begeistert, aber ein nicht kleiner Teil der Zuschauer verließ vorzeitig das Amphitheater. Wieso lässt man Bands, die ein Album veröffentlicht haben (Jaja, Celtic Frost und Hellhammer, ich weiß!) eigentlich den Headliner machen? Primordial wären hier die wesentlich bessere Wahl gewesen.


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RockHard Festival 2011 – Samstag, 11. Juni

Der Samstag vom RockHard Festival 2011 begann für uns mit den schwedischen Mercyful Fate-Maniacs In Solitude. Die junge Band bot eine engagierte Show und wusste zu überzeugen, auch wenn das Songmaterial noch nicht so ganz das Gelbe vom Ei ist. Pünktlich zu Disbelief öffnete der Himmel wieder seine Schleusen, so dass wir erst zu Bullet wieder unsere Plätze vor der Bühne einnahmen. Der Gig der sympathischen Schweden kam zwar nicht ganz an dem aus 2009 heran, dürfte aber dennoch zu den Besten des diesjährigen Festivals zählen.

Da konnten auch die wiedervereinigten Morgoth kaum gegen anstinken, vor allem weil die Stimme von Fronter Marc Grewe nicht mehr die ist, die man von den Alben kennt. Spielerisch und Stimmungsmäßig war aber alles im grünen Bereich, und auch die Setlist bot jede Menge Klassiker einer Band, die immer viel zu wenig beachtet wurde. Petrus sah das wohl entschieden anders, und bescherte uns den stärksten Wolkenbruch des Wochenendes, der weite Teile des Geländes in eine Seenlandschaft verwandelte. Dies hatte zur Folge, dass sich das Gelände bei Amorphis erst füllte, als die Band schon mitten im Set angelangt war.

Man konnte der Band die Enttäuschung (obwohl es in Finnland doch auch viele Seen gibt) ein wenig ansehen. Egal, viel mehr Platz für uns, um eine gut gewählte Setlist aus alten Klassikern zu würdigen und neue Granaten aus kurz zuvor erschienendem „The Beginning Of Times“ einzuweihen.

Bei Iced Earth war die Stimmung schon von Anfang an am toben – kein Wunder, schließlich handelte es sich um eine der letzten Shows mit Matt Barlow am Gesang. Die Setlist bot einen genialen Querschnitt durch die Karriere der Band, und mit „Declaration Day“ wurde sogar die Tim „Ripper“ Owens-Phase berücksichtigt, da konnte auch der bald wieder einsetzende Regen nur wenige Leute von ihren Plätzen vertreiben. Definitv die beste Band des Festivals!

RockHard Festival 2011 – Sonntag, 12. Juni

Der letzte Tag vom RockHard Festival 2011 wurde nach den Exzessen der Vortage ein wenig gemächlicher begangen: Mit einem Eimer Sangria während Enforcer sich, verglichen mit der letzten Tour, nochmals verbessert zeigten. Seitdem Olof Wikstrand nach dem Abgang von Adam Zaars neben dem Gesang auch noch die Gitarre übernommen hat wirkt der Gesang wesentlich sicherer, und auf der Bühne wird trotzdem noch ordentlich Action gemacht, besser hat kaum eine Band den Verlust eines Gründungsmitgliedes verkaftet.

Für uns gings dann erst mit Anacrusis weiter, die scheinbar vielen zu anspruchsvoll waren, mit ihrem Progressive Thrash aber durchaus zu überzeugen wussten, vor allem Sänger Ken Nardi hat nichts von seinem Stimmvolumen eingebüßt, da störte es auch nicht, dass Basser John Emery sich offenbar die Kopfbedeckung seiner Putzfrau geborgt hatte.

Gegen Overkill konnten sie dann aber letztendlich doch nicht anstinken, auch wenn das angekündigte „Special-Set“, mal abgesehen von „Deathrider“ und „The Beast Within“ von der 1982er-Demo „Power In Black“, nicht ganz so „Special“ war. Der Schwerpunkt lag mit vier Songs auf dem letzten Album „Ironbound“ (2010), dazu gabs die üblichen Klassiker wie „Old School“, „Rotten To The Core“ und das Subhumans-Cover „Fuck You!“. In dieser Verfassung werden Overkill uns hoffentlich noch ewig erhalten bleiben. Kein Wunder, dass das Publikum der Band aus der Hand fraß.

Nun war der obligatorische Karaoke-Gewinner-Jam an der Reihe, zwei Mädels sangen „Watching Over Me“ von Iced Earth und – Der Hammer! – ein elfjähriger Bengel Iron Maidens „Fear Of The Dark“. Danach folgte noch der T-Shirt- Contest, der dieses Jahr erstmals statt fand und den irgendwer mit einem Slayer-Shirt aus 1985 gewann. Ganz nett, aber braucht man so einen Wettbewerb wirklich?

Zehn Minuten nachdem sie eigentlich anfangen sollten bequemten sich Down dann auch mal auf die Bühne. Eigentlich war es ein verdammt guter Gig, bei dem Song, Sounds, Stimmung, Licht und Spielfreude stimmten, wenn nur ein gewisser Herr Anselmo zwischen den Songs nicht so unfassbar viel gelabert hätte, sodass, die Verspätung eingerechnet, am Ende locker 20 Minuten Gig verloren ging. Da halfen auch die fünf Minuten, die am Ende angehängt wurden nicht mehr viel.

Fazit

Das RockHard Festival 2011 wurde seinem Ruf als bestes Festival überhaupt mal wieder vollkommen gerecht: Guter Sound, gute Sicht, großartige Security, geile Bands, umsonst duschen und kacken, akzeptable Preise für Essen und Getränke… Bis zum nächsten Mal!

Aber nächstes Jahr, zum RockHard Festival 2012, hätte ich gerne die alten Toilettenwagen wieder!

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Autor: ArchiVader

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