Summer Breeze Open Air 2012 (Dinkelsbühl) Festival Bericht

Kaum zu glauben, aber es ist das 15. Summerbreeze Festival (Summer Breeze Open Air 2012). Das heißt, man kann auf einiges gespannt sein und das Programm verspricht einiges. Leider verhindert mein Job, dass ich mir die volle Party geben kann, denn ich komme erst Donnerstagmorgen an. Endlich den Bulli abgestellt, in die Festivalklamotten geschlüpft, die erste Dosenmahlzeit in den Schlund gedrückt und die ersten 3 Biere verhaftet, geht es dann auch schon recht früh los.

Summer Breeze Open Air 2012 – Donnerstag

Summer Breeze Open Air 2012
Summer Breeze Open Air 2012

Leider verpasse ich den New Blood Award-Gewinner und komme erst rechtzeitig zu Be'lakor, einer australischen Newcomer-Band. Australien? Klingt mehr nach Göteborg. Die Jungs gehen in die Richtung von Dark Tranquillity oder Insomnium und damit sind sie auch gut anzuhören. Netter Anfang. Den können Manegarm aber noch toppen. Mit ihrer aktiven Show schaffen es die Schweden, schon recht viele Leute vor die Bühne zu locken, die den Death/Black angehauchten Paganmetal abfeiern.

Macht Spaß anzuschauen und die typischen ohohoho-Chöre mitzugröhlen, Bronze geht heute nach Schweden. Die sollten nächstes Mal vielleicht nicht in der prallen Mittagssonne spielen. Und weiter geht's in Sachen Melodic Death Metal. Darkest Hour überzeugen mit ihrer Show und ihren ziemlich coolen Songs. Es wundert mich, dass diese Überraschung des Tages noch nie Eingang in meine Lauschlappen gefunden hat. Gute Melodien, viel Energie, die Silbermedallie geht in die USA.


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Danach noch schnell am Partyzelt vorbeigehuscht und Agrypnie geschaut. Die komplizierten Songstrukturen machen diesen melodischen Black Metal etwas uneingängig. Dafür überzeugen die deutschen Post Schwarzies mit ihren gekonnten Melodien. Noch eine Überraschung, wenn auch ohne Medallie. Die letzte Medallie des Tages, die goldene, geht erwartungsgemäß in die USA. Iced Earth überzeugen mich völlig, selbst als Anhänger von Herrn Barlow. Stu Block liefert eine mitreissende Show ab und trifft nahezu das Feeling, welches Mat Barlow so berühmt gemacht hat. Leider fehlt Melancholy heute im Set, aber Watching Over Me oder The Hunter machen trotzdem richtig Spaß. Erleichtert, dass die Band sich den richtigen Sänger gesucht hat, geht's weiter mit Behemoth. Hier ist erneut Spannung angesagt. Nergal ist von seinem Krebsleiden geheilt und zurück auf der Bühne. Pyros ballern in die Nacht, Nebel wabert über die Bühne und Nergal gibt alles. Die Polen nehmen keine Gefangenen und holzen sich durch das einstündige Set. Welcome back.

So, es wird spät und ich werde immer durstiger, ergo ist es Zeit für Die Kassierer. Leider gibt es außer der Fettwanne von Wölfi keine weiteren Körperteile zu sehen. Trotzdem geht die Party ab, so viel asozialen Spaß sollte jeder einmal gehabt haben. Danach schleiche ich mich für ein paar Songs zu Subway To Sally. Die mittelalterliche Meute ist wie gewohnt agil und reisst eine menge Leute mit, für mich ist es aber nicht so interessant. Daher warte ich lieber auf die Kollegen aus Hannover. Die Excrementory Grindfuckers zählen zurecht zu den Stammgästen dieses Festivals. Die Show ist immer witzig, und heute haben die Jungs Strandfeeling als Bühnenmotto auserkoren. Um Baywatch auch noch richtig zu feiern gibt's sogar meinen geheimen Favoriten Looking For Grindcore. Rob und die anderen holzen sich völlig durchgefeuert durch ihr Set und verbreiten eine Menge Schwach- und Frohsinn. Feine Sache, so kann man die Partynacht einläuten.

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Summer Breeze Open Air 2012 – Freitag

Der Tag beginnt mit Bier und Dosenfutter. Leckeren Spargel-Topf und danach 'ne Kelle Dew-Scented. Ich muss ja gestehen, dass mich die mittlere Schaffensphase der Band (Inwards und Impact) am meisten begeistert hat, aber das neue Line up lässt auch kein Auge trocken. Mit Uncondional und Soul Poison werden auch meine Faves gut bedient. Generell macht das Aufweckkommando, wie Sänger Leif es so schön ausdrückt, keine Gefangenen und liefert eine gute Show ab. Leider haben sich aber noch nicht so viele Leute auf dem Platz versammelt. Danach begeb ich mich zurück auf den Zeltplatz. Vielleicht hab ich nur das Gefühl, aber irgendwie scheint dieser mir weitläufiger als letztes Jahr zu sein. Nichtsdestotrotz ist er in gutem Zustand. Nicht nur deswegen, sondern auch wegen der sauberen Klos etc., hat die Orga mal wieder ein Lob verdient. Das Summerbreeze ist einfach ein gutes Festival in jeder hinsicht. So, genug geschwaffelt, Nile stehen auf dem Programm. Da mich die Band nicht so wahnsinnig interessiert, bleib ich weiter hinten und schaue Karl Sander und Kollegen zu. Wie üblich wird eine Lehrstunde in Technik abgehalten, und ich bin froh, dass ich Basser Tod Ellis nicht auf die Finger schauen kann, man möchte danach nie wieder ein Saiteninstrument anfassen.

Nachdem also die ägyptische Frühgeschichte abgehandelt ist, gehts ins Zelt um sich Black Sun Aeon anzuschauen. An den Drums sitzt Tuomas Saukkonen von Insomnium, aber leider lässt das nicht auf die Musik der Finnen schließen. Die geht eher in die getragene, langsame Richtung und kann damit nicht völlig begeistern. Schlecht ist das Dargebotene nicht, aber die Jungs müssen doch noch was drauflegen. Danach schau ich, was Nervensäge Jasta wieder so ausgefressen hat. Heute agiert er mal mit Kirk Windstein (Crowbar, Down) als Jasta vs Windstein auf der Main Stage. Konischerweise sind nicht so viele Leute vor der Bühne wie ich erwartet hätte. Mag daran liegen, dass die Kiste auch irgendwie langweilig ist. Mich berührt's jedenfalls kein bisschen und so verzieh ich mich lieber zum Bierstand und bereite mich auf den schön stumpfen Death Metal von Six Feet Under vor. Herr Barns nimmt dann auch Anlauf und ballert mich mit No Warning Shot zurück in die Frühzeit meiner Metalkarriere. Ach, herrlich die alte Scheisse nochmal zu hören. Von der Show ist natürlich nicht viel zu erwarten, trotzdem machen Sfu mächtig Spaß. Leider muss ich aber nach einigen Liedern ins Partyzelt. Etwas traurig mache mich auf den Weg. Doch halt, was hör ich da? „I stop this fucking show…“ und Six Feet Under ballern tatsächlich Hammer Smashed Face in die Menge. Dass ich sowas noch erleben darf, köstlich.

Jetzt ist es aber Zeit für Before The Dawn. Die Finnen liefern die Bronzemedallie des Tages ab. Sehr schöne Show, ambitioniert, schnelle Songs, so mag ich meine Melodic Death Metal-Bands. Es macht wirklich Spaß, den Jungs zuzuhören und ich beschliesse, mich mal eingehender mit der Band zu beschäftigen. Kaum ist Bronze vergeben, kommt auch schon Silber. Insomnium sind keine Unbekannten mehr und so kann man eine gute Show erwarten. Und die gibt es auch. Besonders als Mikael Stanne (Dark Tranquillity) bei Weather The Storm auf die Bühne rennt ist klar, die Jungs haben sich aus dem Untergrund erhoben und stellen eine ernstzunehmende Größe in der Melodic Death Metal-Gemeinde dar. Sehr schön. Aber wo wir schon bei Melotot sind, Gold kann nur nach Schweden gehen, denn Dark Tranquillity sind einfach eine Macht. Meine Fresse, ballern die mal wieder. Göteborgs Finest geben sich die Ehre und Mikael Stanne beweist mal wieder, dass er zu den besten Frontern der Welt zählt. Völlig selig gibt's dann noch Immortal. Zugegeben, ich habe mich nie weiter mit der Band beschäftigt, aber was Abbath und Co abziehen ist schon gut. Zudem spricht aber auch noch das Bier aus mir. Morgoth fallen dann aber meiner Müdigkeit zum Opfer und müssen leider ohne mich auskommen.

Summer Breeze Open Air 2012 – Samstag

Heute wird das Frühstück von Night In Gales verabreicht. Die Deutschen haben sich kürzlich reformiert und mit „Five Scars“ auch ein amtliches Album abgeliefert. Ach, live sind die fünf völlig überzeugend. Grade der Basser geht ab wie ein Zäpfchen, und so beginnt der Tag sehr, sehr amtlich. Die Band hätte gerne auch zu etwas späterer Stunde spielen dürfen. Als nächstes sind es Naglfar aus Schweden, die ihren Hass in die Mittagshitze schleudern. Coole Show, besonders das unglaublich hasserfüllte Gesicht des Sängers und die Ansage:“ I hope we can take some of this happyness away from you“. So muss Black Metal aussehen, dann klappt's auch gegen die Nachbarn.

Wir bleiben in Schweden, wechseln nur vom Norden nach Stockholm und von Black zu Death. Unleashed liefern eine gewohnt starke Show ab. Natürlich gibt es Death Metal Victory und diesmal wird sogar mit To Asgard We Fly einen alten Song. Sehr schönes Ding, aber von Jonny Hedlund und Kollegen erwartet man auch nichts anderes. Sepultura und Lacuna Coil schenke ich mir danach mal, da beide ihren Zenit lange überschritten haben. Passend zu Paradise Lost bin ich aber wieder da. Nick Holmes, Greg Macintosh und die anderen sind heute bestens aufgelegt, und so wird die Show richtig gut. Es passiert nicht oft, dass man Paradise Lost in so guter Form sieht. Entsprechend feier ich die Songs auch ab. Leider steht die Sonne über der Bühne, was die gotische Atmosphäre, die die Engländer versprühen, dämpft. Nichtsdestotrotz ein richtig guter Auftritt. Danach schaue ich noch kurz bei Sick Of It All vorbei, die eine feine Party auf der Bühne feiern. Nicht so sehr meine Mucke, aber die Action, die grade der Gitarrist abzieht ist schon sehenswert. Sehenswert sind auch Asphix, die danach im Zelt spielen. Gut gelaunt moderiert sich Martin van Drunen durch dreiviertel Stunde massiver Soundwände. Was für ein Massiv, was für eine Macht. Die Jungs können im Song Deathhammer bewusst über neue Bands herziehen. Hier ist Oldschool pur angesagt. Mal brutal, mal zäh wie Lava.

Ein würdiger Abschluss für das Festival. Leider muss ich danach aufbrechen und verpasse die restlichen Bands. Trotzdem ein äußerst gelungenes Festival. Gute Orga, nette Fans, eigentlich alles so wie es sein sollte. Wärmstens empfohlen fürs nächste Jahr, besonders für die, die in Wacken wieder abgesoffen sind.

Setlist Paradise Lost
1. The Enemy
2. Erase
3. Forever Failure
4. Tragic Idol
5. Pity The Sadness
6. One Second
7. As I Die
8. Fear Of Impending Hell
9. Enchantment
10. In This We Dwell
11. Faith Divides Us – Death Unites Us
12. Say Just Words

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Autor: Zwiebel

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