The Walking Dead Staffel 3 Episode 12 S03E12 (Folge 31) – Gesichter der Toten (Clear)

Der Plot dieser Episode ist schnell erzählt: Rick, Carl und Michonne brechen gemeinsam auf, um Waffen für den Kampf gegen den Governor zu besorgen. Sie treffen auf einen alten Bekannten von Rick, finden eine Menge Waffen und fahren zurück ins Gefängnis. So weit zum blanken Inhalt. Aber es passiert noch einiges mehr zwischen den Zeilen dieser Folge 12 der dritten Staffel von „The Walking Dead“.

The Walking Dead Staffel 3 Episode 12 S03E12 (Folge 31) – Gesichter der Toten (Clear)

The Walking Dead Staffel 3 Episode 12 (Folge 31) - Gesichter der Toten (Clear)
The Walking Dead Staffel 3 Episode 12 (Folge 31) – Gesichter der Toten (Clear) bei SKY / FOX / AMC

Der noch immer von Wahnvorstellungen geplagte Rick, sein emotional zutiefst gestörter Sohn Carl und die undurchschaubare Michonne fahren schweigsam eine einsame Landstraße entlang. Ihr Ziel ist Ricks und Carls alte Heimat, King County. Dort wollen sie Waffen und Vorräte besorgen. Während die drei schweigend im Auto vor sich hinstarren, passieren sie einen Fußgänger mit einem auffällig orangenen Rucksack, der sie anfleht, anzuhalten und ihn mitzunehmen. Michonne fährt mit unverminderter Geschwindigkeit an dem verzweifelten Tramper vorbei. Nur Carl schaut ihm kurz hinterher, sagt aber nichts.


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Wenig später bleibt ihr Auto im Schlamm stecken. Während sie versuchen, das Problem zu lösen, fragt Carl seinen Vater, warum sie Michonne mitgenommen hätten. Er jedenfalls traut der schweigsamen Fremden nicht über den Weg. Rick erklärt ihm, dass sie gegenwärtig die gleichen Probleme hätten und für den Moment versuchen sollten, zusammenzuarbeiten. Carl stimmt zähneknirschend zu.

The Walking Dead Staffel 3 Episode 12 S03E12 – Der Weg in die alte Heimat

Man sollte meinen, die ganze Welt hätte im Moment das gleiche Problem und täte gut daran, an einem Strang zu ziehen. Rick und Michonne sehen das zumindest zeitweise etwas anders. Als sie der Tramper mit dem orangenen Rucksack einholt und wieder um Hilfe anbettelt, verfolgen sie eiskalt ihren eigenen Plan. Sie fahren weiter und lassen den Backpacker abermals verzweifelt flehend zurück. Um das Ende vorwegzunehmen: Dies ist sein Todesurteil.

In King County angekommen, finden sie Ricks altes Polizeirevier geplündert vor. Rick aber kennt mögliche Waffenverstecke in der Stadt. Also geht es zu Fuß weiter Richtung Innenstadt. Dort versperren ihnen Barrikaden den Weg. Spitze Holzstangen, Autos, Seile und Gitter sollen ganz offensichtlich herannahende Zombies aufhalten. Plötzlich fliegen ihnen die Gewehrkugeln nur so um die Ohren. Ein maskierter Mann fordert sie auf, abzuhauen. Als er mit dem Gewehr auf Rick zielt, schießt Carl ihn nieder. Zum Glück trägt der Schütze eine kugelsichere Weste, sodass ihn der Schuss nicht tötet, nur betäubt. Denn zu Ricks Erstaunen handelt es sich um Morgan Jones, den Mann, der ihm in der ersten Folge das Leben gerettet hatte.


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Gesichter der Toten (Clear) – Morgans Wahn

Vorbei an raffinierten Fallen bringen sie den ohnmächtigen Morgan hinauf in seinen Unterschlupf. Dort stapeln sich Unmengen von Waffen und Vorräten. Die Wände sind vollgeschrieben mit verwirrten Sätzen und geheimnisvollen Botschaften. Immer wieder ist das Wort „CLEAR“ (dt. „löschen“, „klären“) zu lesen.

Ein auf eine Wand aufgemalter Stadtplan bringt Carl auf die Idee, ein spezielles Geschenk für seine Schwester zu besorgen. Nachdem er zugestimmt hat, dass Michonne ihn begleitet, lässt Rick ihn gehen. Der kleine Ausflug führt dazu, dass sich Carl und Michonne näherkommen. Nachdem Carl die letzten Reste seiner Kindheit in dem düsteren Raum verlor, in dem seine Mutter starb, hilft ihm jetzt Michonne dabei, ein Stück Familie für Judith zu retten. Zusammen besorgen sie ein Foto, das Carl zusammen mit seinen Eltern zeigt. Judith soll wissen, wie ihre Mutter ausgesehen hat. Nicht nur Carl findet im Zusammenspiel mit Michonne seine emotionale und menschliche Seite wieder, auch Michonne öffnet sich und wird zugänglicher. Später wird Carl seinem Vater sagen, dass Michonne perfekt zu ihnen passen würde.

Zurück zu Rick und Morgan. Während Morgan noch immer ohnmächtig ist, findet Rick das Walkie-Talkie, das er ihm einst überließ, damit sie in Verbindung bleiben. Dann liest er erschüttert die Worte „DUANE TURNED“ an der Wand. Morgans Sohn ist also mutiert. Kein Wunder, dass Morgan komplett durchdreht, im Anbetracht der Tatsache, dass er offenbar mit ansehen musste, wie sich zuerst seine Frau und dann auch noch sein Sohn Duane in einen Zombie verwandelten. Als Morgan erwacht, sticht er in blindem Wahn auf Rick ein, ohne zu erkennen, wer vor ihm steht. Als er endlich zu sich kommt, erzählt er Rick in wirrer Verzweiflung seine tragische Geschichte. Als ihn Rick damals verlassen hatte, schaffte es Morgan nicht, seine mutierte Frau zu töten. Es kam, wie es kommen musste, Morgans Zombie-Frau griff ihren gemeinsamen Sohn an. Wie sein Vater brachte es auch Duane nicht übers Herz, seine Mutter zu erschießen. Sie fiel über ihn her und zerfleischte ihn. Da endlich schaffte es Morgan, sie zu töten. Aber es war zu spät.

Morgan erleidet mit dem Verlust seiner Frau gewissermaßen das gleiche Schicksal wie Rick. Auch ihre Söhne geraten in vergleichbare Situationen. Carl erweist sich dabei als stark und kaltblütig; er tut, was getan werden muss, er „tötet“ seine tote Mutter. Duane hingegen ist emotional und schwach. Er kann seine Zombie-Mutter nicht töten. Damit ist sein Schicksal besiegelt. Gleichzeitig auch das seines Vaters, den das entsetzliche Erlebnis um den Verstand bringt. Auch Rick hat seine Schwierigkeiten mit der Verarbeitung von Loris Tod. Er aber hat die Möglichkeit, sich an ein positives Bild von ihr zu erinnern. Morgen kann in seiner Frau nur noch den Zombie sehen, der seinen Sohn zerfleischte.

Zurück nach Hause

Carl, Rick und Michonne lassen Morgan zurück und fahren heim zum Gefängnis. Auf dem Rückweg passieren sie zuerst einen zerfleischten Körper, dann den orangenen Rucksack vom Beginn der Episode. Michonne stoppt, setzt zurück und Carl angelt den Rucksack von der Straße. Der Rucksack nützt ihnen weit mehr, als es sein früherer Besitzer konnte. Während im Hintergrund „Lead me Home“ von Jamie N Commons läuft, ist diese kaltherzige Handlung ein Schlag in die Magengrube des Zuschauers. Wie immer bei „The Walking Dead“, ist die Musik mit Bedacht gewählt. Auch hier trifft das Stück voll ins Schwarze. Es ist ein Gebet, das den Gott in uns anfleht, er möge uns sicher nach Hause geleiten. Scheinbar wohnt in dieser Szene aber nicht mehr Gott den Menschen inne, sondern unbarmherzige Dunkelheit und Egoismus. Es bleibt zu hoffen, dass es einen Weg zurück gibt, zurück zu Menschlichkeit und Mitgefühl.

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Autor: Hackfleisch Helge

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