Tiger King: Die umstrittene Doku-Reihe um Joe Exotic auf Netflix

Die auf Netflix erschienene Doku-Reihe Tiger King wurde innerhalb weniger Tage zu einer der meist geschauten Shows der Streaming-Plattform. Die erste Staffel der True Crime-Reihe hat sieben Folgen und ist seit dem 20. März auf Netflix verfügbar. Mittelpunkt der Show ist das turbulente Leben des bekannten Tigerzüchters Joe Exotic.

Tiger King – Wer ist Joe Exotic?

Die umstrittene Doku-Reihe Tiger King um Joe Exotic auf Netflix
Die umstrittene Doku-Reihe Tiger King um Joe Exotic auf Netflix

Seit über 20 Jahren ist er unter dem Pseudonym Joe Exotic bekannt, wurde allerdings als Joseph Allen Schreibvogel in Kansas geboren. Er wuchs auf einer Farm auf, hat mehrere Geschwister und war in jungen Jahren Polizist. Als er von einem seiner Geschwister als schwul geoutet wurde, versuchte sich Joe umzubringen, indem er seinen Polizeiwagen gegen eine Brücke fuhr.


„Tiger King“ kannst Du hier ansehen:


Den Selbstmordversuch als solchen bestreitet er bis heute, bekannte sich aber als schwul und hatte schon diverse Partner. Er bezeichnet seine Partner als seine Ehemänner, auch wenn die Ehen nicht rechtlich vollzogen wurden.

In den 90ern war Joe Exotic Besitzer diverser Haustier-Shops, kam dabei aber immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Später kaufte er dann Land von seinen Eltern, auf dem er später seinen privaten Zoo eröffnete. 2000 kam er erstmals in den Besitz zweier Tiger. Pferde, die er geschenkt bekam, erschoss er und verfütterte sie den Tigern.

Innerhalb kürzester Zeit wurde er zu einem berühmt-berüchtigten Tiger-Züchter, der Jungtiere nach der Geburt der Mutter entriss und teuer an Interessenten verkaufte.

Die kriminelle Geschichte nahm ihren Lauf.

Die umstrittene Doku-Reihe Tiger King um Joe Exotic auf Netflix
Die umstrittene Doku-Reihe Tiger King um Joe Exotic auf Netflix

Worum geht es in der Doku-Reihe Tiger King?

Die Netflix-Show dreht sich um den kleinen, wenig bekannten Kreis von Besitzern von Großkatzen. Neben Joe Exotic gibt es noch andere exotische und dubiose Gestalten, die ebenso wie Joe Großkatzen besitzen und denen ebenfalls vorgeworfen wird, die Tiere zu misshandeln. Da wäre zum Beispiel Jeff Lowe, der Babytiger in Hotels schmuggelt, um dort Frauen zu verführen, die er bei Partys kennen lernt.

Ebenfalls eine Rolle spielt das Leben des berühmten Bhagavan „Doc“ Antle, der Großkatzen für Hollywood-Filme trainiert.

Dann gibt es da noch einen ehemaligen Drogenboss, der eine geheime Naturschutzanlage betreibt und ganz nebenbei von einem Mord an einem Bundesagenten erzählt.

Im Mittelpunkt der Serie steht aber der Streit und der Hass zwischen Joe Exotic und Carole Baskin, der Besitzerin von Big Cat Rescue. Baskin wirft dem Tigerzüchter vor, dass die Konditionen unter denen die Tiere gehalten werden, erniedrigend und unmenschlich sind. Außerdem prangert sie an, wie die Besucher mit den Tieren umgehen. Sie macht es sich zum Auftrag ein Verbot für den Besitz von Großkatzen zum Gesetz werden zu lassen. Später wird die vermeintliche Tierschützerin entlarvt. Vor über 20 Jahren soll sie ebenfalls mit der Zucht von Großkatzen Geld verdient haben.

Joe Exotic wirft Baskin zudem vor, sie habe ihren zweiten Ehemann getötet.

Der vor 21 Jahren verschwundene Don Lewis bleibt bis heute vermisst.

Die Serie suggeriert, Carole Baskin habe ihren Mann von Tigern fressen lassen. Doch bisher konnte man ihr nichts nachweisen. Der Fall wurde nun nach Veröffentlichung der Serie wieder aufgenommen.

Auf diversen Webseiten bezeichnet sie Exotic der Misshandlung von Tieren. Baskin startet Proteste und klagt den Tigerzüchter sogar an. Vor Gericht gewinnt sie ein Verfahren gegen Exotic, bei dem sie ihn anklagt die Logos von Big Cat Rescue missbraucht zu haben und bekommt eine Million Dollar Schadensersatz.

Nach dem Verfahren gerät alles etwas außer Kontrolle. Finanzielle Schwierigkeiten sorgen beinahe dafür, dass Exotic seinen Zoo schließen muss. Aus Rache versucht Exotic jemanden anzuheuern, der Carole Baskin umbringen soll. Dieser gescheiterte Versuch führt schließlich zur Verhaftung des Tigerzüchters und später zur Verurteilung und zu einer Haftstrafe. Für den Auftrag zum Mord und jahrelangen Tiermissbrauch wird Joe Exotic zu 22 Jahren Haft verurteilt. Seit September 2018 sitzt er seine Strafe im staatlichen Gefängnis ab.


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Und das soll alles wirklich wahr sein?

Die überzogenen Figuren und ihre absurden Geschichten lassen es geradewegs so aussehen, als ob wir es mit einer fiktiven Serie zu hätten. Die Gespräche, die Twists und der Verlauf des Ganzen wirkt fast schon dramaturgisch. So verrückt und abgedreht das auch klingen mag, die Ereignisse der Netflix-Doku sind tatsächlich wahr und so passiert, wie sie dargestellt werden.

Nicht unbedingt leichte Kost und sicherlich schwer verdaulich, sollte man gut überlegen, ob man sich die Serie zu Gemüte führen will. Denn der Tigerangriff auf einen Pfleger, der dadurch seinen Arm verliert, ist hier nur der Anfang.

Joe Exotic lässt sich abgelaufenes Fleisch und abgelaufene Wurst liefern, die er nicht nur an die Tiere verfüttert. Den Besuchern seines Zoos, serviert er Pizzen mit jenem Gammelfleisch und seine Angestellten werden unter anderem auf diesem Wege entlohnt.

Die menschlichen Abgründe sind hier unendlich tief und lassen den Zuschauer um den geistigen Zustand der Menschheit bangen.

Man könnte kritisieren, dass die Macher der Serie zu sehr auf die menschlichen Konflikte eingehen und die Haltung der Tiere und der Missbrauch nicht genügend thematisiert werden.

Tiger King ist bei weitem nichts für schwache Gemüter, hat viele Absurditäten zu bieten und ist nicht umsonst eine der meist geschauten Serien auf der Streaming-Plattform.

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AutorIn: Tigerlilly

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