Up From The Ground Festival 2006 – Gemünden am Main

Up From The Ground Festival 2006 – … der am Eingang postierte Security schickte uns allerdings direkt wieder zurück, da der VIP/Presse-Eingang am anderen Ende des Ortes gelegen war. So zogen wir dann zunächst wieder von dannen und richteten uns nach der mündlichen Beschreibung, wir fanden den Weg direkt. Akkreditierungen und sonstige Formalitäten liefen problemlos und so enterten wir, allerdings ohne unser Auto, weil angeblich keine Backstage-Parktickets mehr vorrätig waren (wobei allerdings auch erst keiner wusste, dass man die benötigt), den Backstage-Campground. Nach dem Aufbau unseres Zeltes und dem trivialen ersten Liter Bier p.P. begutachteten wir den noch recht leeren restlichen Campground und begaben uns nach ausgiebigem Konsum diverser Getränke gegen 2 Uhr ins Zelt, um am kommenden Morgen fit für einen langen Tag mit guten Bands zu sein.

Up From The Ground Festival 2006 – Freitag

Up From The Ground Festival 2006 - Gemünden am Main
Up From The Ground Festival 2006 – Gemünden am Main

Am Freitag um 9 Uhr wach geworden, stellten wir fest, das sich unser Vorzelt unter dem Gewicht des darin befindlichen Regens der in der Nacht gefallen war, schwer in Richtung Boden zu bewegen begann. So krochen wir deutlich weniger gut gestimmt aus unserer Unterkunft. Neben dem Regen hatten sich in der Nacht weitere Zelte zu uns gesellt und auch der restliche Campground füllte sich zusehends.

Erstmal ging’s in die „Stadt“ zur Bank, Asche holen (die Pilgerströme der schwarz Bekleideten erregt vom Up From The Ground Festival 2006 offensichtlich keine erhöhte Aufmerksamkeit mehr in dem doch gut bayrischen Dörfchen) und dann in den obligatorischen Edeka direkt am Ground, um unseren Biervorrat und das Grillgut aufzustocken.


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Der es uns wohl ordentlich zeigen wollende Regen verhinderte allerdings größere Grillaktionen mit unseren Zeltnachbarn von den Japanischen Kampfhörspielen wie auch Demolition und so machten wir uns schnell auf das Festivalgelände, um der ersten Band Tourettes Syndrome aus Australien beizuwohnen. So wirklich konnten sie aber nicht überzeugen, dem entsprechend war die Zuschauerzahl gering und nur die erste Reihe war vollständig besetzt.
Da das UFTG auf Wertmarken in Form von gelben Plastikscheiben setzt, deckten wir uns erstmal damit ein und verzogen uns in die Backstagecafeteria, wo sich bereits die eine oder andere Band eingefunden hatte um das unbekannte deutsche Gericht „Leberkäs’ “ zu testen. Offensichtlich fand es ordentlich Anklang.

Nachdem wir uns dort mehr oder weniger abgetrocknet hatten stiefelten wir wieder nach draußen und wohnten Obscura bei, die zwar nicht deutlich mehr Zulauf hatten, aber ihr Programm trotz allem gut runterspielten und auch mit den – nicht vorhandenen – Publikumsmengen spielten. Danach zogen Dryrot zu Felde und lockten schon deutlich mehr Kuttenträger nach vorne, die die kurze Regenpause zu nutzen wussten und für die geringe Menge schon beachtlich Gas gaben.

Das Unglaubliche trat danach ein, uns bescherte Jack Slater aus Köln sogar Sonnenschein und somit stieg die Zuschauerzahl fast exponentiell an, auch wenn der zweite Gitarrist wohl seine Klampfe vergessen hatte und sich eine von Dryrot leihen musste.

Danach spielten Hidden in the Fog auf und da wir sie noch nicht kannten taten wir sie uns unter dem Schutz des Bierzeltes gegenüber der Bühne an, da es bereits wieder anfing zu regnen. Der Fronter hatte eine sehr prägnante Stimme, von denen wird sicher öfter etwas zu hören sein. Auch bei Harmonie Dies besserte sich das Wetter nicht und so schwankte die doch mittlerweile angewachsene Menge zwischen Ausharren und der Flucht unter Zelte. Der Band tat das aber keinen Abbruch, und sie zeigten was sie konnten, und das war Einiges. Ebenso wie die darauf folgenden Criminal aus Chile, das Publikum zum Moshen anregen konnten. Bei dem Wetter, eine sehr beachtliche Leistung.
Hearse aus Schweden konnten dagegen so gar nicht überzeugen, und das sahen wohl viele der zunächst geneigten Hörer ebenso und verzogen sich zum Metalmarket und wir uns in das warme Backstagezelt. Die Gitarren waren zu tief gestimmt, der Bass zu dominant und so konnte die doch gute Stimme des Fronters nicht das ausspielen, wozu sie sicher fähig ist. Der Himmel verdunkelte sich nun zusehends durch die „Abenddämmerung“ (wenn man davon sprechen kann bei durchgehend bedecktem Himmel) und God Dethroned wollten beweisen, dass sie zu Recht erst in den beliebten Abendstunden spielen sollten.

Dieses konnten sie auch mehr als genug unter Beweis stellen und so spielte das Wetter auf dem Up From The Ground Festival 2006 mittlerweile eine nebensächliche Rolle zum ersten Mal war es bis zum Turm wirklich gefüllt- mit Anhängern der härteren Gitarrenmusik. Das Publikum blieb auf seinem Platz, und so konnten Legion of the Damned auf eine vorgeheizte Menge zurückgreifen. Sie spielten sich in Rage und das Festival in die Nacht. Gewohnte Klänge aus ihren Werkzeugen, aber auch Nähe zum Publikum zeigend mit dem einen oder anderen flotten Spruch.

Zusammen mit Korpiklaani kam dann so richtig Stimmung in der Meute auf und es wurd’ auch das ein oder andere Tanzbein geschwungen, passend zu der Streichereinlage auf der Bühne. Dass diese Mannen aus Finnland sich dem FolkMetal zugeschrieben haben und daran ordentlich ihren Spass haben, merkte man Ihnen an. Nicht zu Letzt, weil Fronter Jonne seinen Mikroständer mit einem Geweih verzierte, das er mittels Schlauchschellen anflanschte. Zwar gab es zwischendurch ein paar technische Probleme mit dem Mikro, aber die wurden schnell und professionell von der Stagecrew aus dem Weg geräumt und es konnte weiter gehen.

Das Getanze zeigte auf dem nassen Boden nun deutlich seine Spuren und passend zu Suffocation glich der Platz vor der Bühne einer Schlammwüste. Ich sag nur „knöcheltief“! Es erinnerte mich sehr stark an das berühmte Schlammwacken und stand diesem auch nicht in Vielem nach.

Es war entsprechend ein Gerutsche und Gestake auf dem Up From The Ground Festival 2006, aber trotzdem bildete sich der ein oder andere kleine Pit (mit entsprechenden Folgen für die Klamotten) und dem obligatorischen Hinfallen nach dem Bangen. Die Show war gut, nur der Bass war eindeutig total übersteuert und verursachte beim Anreisen der Saiten ein äußerst unschönes Klirren. Diese kleinen aber doch leider spürbaren Mängel gab es bei den Headlinern dieses Tages Obituary nicht und so überzeugte die Band vollkommen. Das Publikum – auf Grund des Wetters mit deutlichem Hang zur Braunfärbung der Klamotten – machte voll mit, obwohl es den ganzen Tag im Regen verbracht hat und es teilweise doch schon empfindlich kalt wurde. Naja, viel Bier und viele gute Bands begleiteten uns als Eindrücke zurück auf den Campground.

Up From The Ground Festival 2006 – Samstag

Am nächsten Morgen ungefähr um die gleiche Zeit aufstehend, stellten wir fest, dass die Veranstalter mehrere Tonnen Strohballen auf das Gelände liefern ließen, um wenigstens die schlimmste Stelle direkt vor der Bühne halbwegs wieder fest zu bekommen, doch es war ein Kampf gegen Windmühlen. Bis zum Ende des Festivals hat sich der Untergrund nicht mehr wirklich fest angefühlt.

Nach einem ausgiebigen (Grill)Frühstück machten wir uns wieder auf zum sehr nahe gelegenen Festivalplatz und sahen uns mehr oder weniger gelangweilt Silent Overdrive an. Das gewisse Etwas fehlte leider und auch wenn die Truppe ihr Bestes gab und zu vielen Späßen aufgelegt war. Macht aber nichts, viel Publikum war sowieso noch nicht vor Ort, dafür die Sonne, die uns an diesen Mittag wohl mitteilen wollte, dass sie doch noch nicht gestorben ist, und das es eigentlich noch Sommer ist.

Die Temperatur stieg binnen weniger Minuten um gefühlte 20°C an, das tat den Nachfolgern Demolition gut, da ihr zweiter Gitarrist leider verhindert war und den Gig nicht mitspielen konnte (warum auch immer). Dass ein paar leichte Veränderungen in den Songs zu hören waren, fiel nur dadurch auf, dass wir dabei waren, als die Band sich auf dem Campground vorher besprochen hatte, was ohne ihren zweiten Saitenzupfer zu tun sei. Ich würde sagen, gut ausgeglichen!

Zu Verdict erschienen dann auch bereits ein paar mehr Metalheads, aber die Meisten davon wohl eher, weil sie der Durst oder die Sonne aus ihren Kojen gelockt hatte. Gute Show, gute Band, wohl ein wenig zu energiegeladen für den frühen Morgen (13:30Uhr ca.). Zeitgleich zu Verdict ging dann auch die Sonne dahin und abermals leistete der Regen uns während Requiem und Koldbrann Gesellschaft, so dass wir uns lieber Backstage verzogen und auf die japanischen Kampfhörspiele warteten. Als diese die Bühne betraten gab es teilweise kein Halten mehr und der Platz war gefüllt wie bei Suffocation am Vorabend. Der Regen gönnte uns eine Pause und ich zeigte mich deutlich verwundert, wie der, doch wohlbeleibte, Markus wie ein Flummi über die Bühne tobte und dabei auch noch grinden konnte. Das Publikum dankte es ihnen und wollte sie gar nicht mehr gehen lassen und so haben sie gegen die Veranstalter einfach noch einen Bonustrack draufgelegt.

Danach hatten Sinister ihr Stelldichein auf der Bühne und liferten eine gelungene Show ab. Leider zeigte sich auch hier die oft bemängelte Statik bei solchen Größen und der Kontakt zur geneigten Zuhörerschaft fehlte ein wenig. Das tat der guten Musik aber keinen Abbruch und so war auch hier der Platz proppenvoll. Und die bereits dann mehrheitlich mit diversen Endstille-Utensilien bestückten Erste-Reihe-Heads machte deutlich, worauf die Menge wartete. Praktisch pünktlich betraten die gut geschminkten und mit eingetrocknetem Blut überströmten Saitenquäler von Endstille die Bretter die die Welt bedeuten und zeigten wieder einmal, was BlackMetal für sie bedeutet.

Also dann bis nächstes Jahr zum Up From The Ground 2007 …

Bands – UTGF 2006

Obscura, Dryrot, Jack Slater, Hidden In The Fog, Harmonie Dies, Criminal, Hearse, God Dethroned, Legion Of The Damned, Korpiklaani, Suffocation, Obituary, Silent Overdrive, Demolition, Verdict, Requiem, Koldbrann, Japanische Kampfhörspiele, Sinister, Endstille, One Man Army, Dismember, Wintersun, Gorefest, Morbid Angel

Vom: 25.08.2006 bis: 26.08.2006

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Autor: ArchiVader

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