Wacken Open Air 2018 – Das war das legendäre W:O:A Festival

Wacken Open Air 2018: Seit 1990 wird das Wacken Open Air Festival (kurz WOA) in der Gemeinde Wacken in Schleswig-Holstein veranstaltet. Am ersten Augustwochenende finden sich jährlich rund 75.000 zahlende Festivalbesucher ein und genießen alle Spielarten des Heavy Metal und Hard Rock. Mittlerweile zählt dieses Festival zu einem der weltweit größten Metal-Festivals sowie eines der größten Open Air Festivals in Deutschland.

Allgemeines zum Wacken Open Air 2018

Festivalbericht - Das war das WOA 2018
Festivalbericht – Das war das Wacken Open Air 2018

Mit der Musik der letzten Bands ging auch die 29. Ausgabe des Wacken Open Air friedlich zu Ende und war auch heuer wieder voller denkwürdiger Momente. In den letzten drei Jahren hatten die Veranstalter des WOA eher die Regenseite des Wetters zu spüren bekommen. Dieses Jahr hingegen hatte die Hitzewelle Norddeutschland auch während des Metal-Festivals fest im Griff. Temperaturen jenseits der 30 Grad sorgten in der Zeit vom 2. und 4. August nicht für jede Menge Schlammpfützen, sondern verwandelte das Festivalgelände in eine einzige Staubwolke. Die Anreise wurde durch das schöne Wetter weit stressfreier als in den Jahren zuvor und auch die Tatsache, dass die Campingflächen trocken blieben, trug dazu bei, dass viele Metalheads bereits am Montag anreisten.

Wer jetzt fragt, was dieses Festival so besonders macht, der war wohl noch nie vor Ort. Jedes Jahr treten jede Menge Künstler auf und eines vereint die Festivalbesucher, nämlich die Liebe zum Metal sowie ähnlichen Genres. Die beschauliche Gemeinde Gribbohm wächst am ersten Augustwochenende jedes Jahr von 2.000 auf rund 87.000 Einwohner an und die Festivalgänger werden von den Einheimischen angenommen, als hätten sie nie woanders gewohnt.


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Nach einer kurzen oder langen Anreise am Campingground angekommen werden die Besucher gegenseitig wie langjährige Freunde empfangen und es haben sich auch schon unzählige tiefe Freundschaften unter den Festivalgängern im Laufe der Jahre entwickelt. Viele Gäste aus dem Ausland reisen nicht mit dem Auto an und können daher keine Campingutensilien mitnehmen, daher kommen die Veranstalter diesen mit Strom und Zelten entgegen.

Trotz der hohen Temperaturen blieb die Laune der Besucher fröhlich und entspannt. Zudem konnte auch das Freibad Wacken an diesem Wochenende eine Rekordbesucherzahl verbuchen. Auch der Wasser- und Bierkonsum stieg aufgrund des Wetters redlich an. Gerade dieses Jahr kam es den Metalheads zugute, dass im Ticketpreis auch die Duschen mit inbegriffen waren.

Mittwoch: Der erste W:O:A 2018 Tag zum Aufwärmen

Wacken Open Air 2018 - W:O:A Gelände
Wacken Open Air 2018 – W:O:A Gelände

Ein Mann, der bei hohen Temperaturen mit einer ausgehöhlten Wassermelone auf dem Kopf herumläuft oder ein Rollstuhlfahrer, der Crowdsurfing macht, sind nur zwei Beispiele für die Einzigartigkeit des Wackenwahnsinns. Traditionell wurde am Mittwoch das Festival mit Blasmusik der örtlichen Feuerwehrkapelle eröffnet. Die Besucher erwarteten über 160 Bands auf acht verschiedenen Bühnen.

Recht früh begann auch das jährliche Metal-Battle, bei dem Newcomer Metal-Bands die Chance erhielten das Festival als Sprungbrett zu nutzen. Jeweils am Mittwoch und Donnerstag konnten die Neulinge auf der Headbangers und der W.E.T. (Wacken Evolution Tent) Stage zeigen, was sie drauf hatten. Für die besten fünf Bands gab es im Anschluss Sach- und Geldpreise.

Neben diesen beiden Bühnen gab es auch noch eine traditionelle Beer Garden Stage, ein Biergarten mit geselliger Atmosphäre für jedermann.

Die beiden wichtigsten Bühnen waren die Harder und die Faster Stage, die als Zwillingsbühnen ausgelegt waren. Beide verfügten zudem über ein gemeinsam genütztes Licht- und Lautsprechersystem. Die nur geringfügig kleinere Louder Stage, stand wie die anderen beiden Bühnen im Infield. Alle drei Stages waren mit hochwertigen Videowänden ausgerüstet, um auch den weiter hinten stehenden Zuschauern einen guten Blick auf die Bands zu ermöglichen.

Zu den Highlights zählte auch die Wackinger Stage, die im Mittelalterbereich des WOA angesiedelt war und zumeist von Bands aus den Mittelalter-, Folk- und Pagan-Genres bespielt wurden. Apokalyptisch angehauchte Musik war auf der Wasteland Stage zu finden.

Jetzt standen die Besucher nur noch vor der großen Wahl, ob sie lieber in der Wackener Kirche zum Acoustic-Set von Doro gehen oder doch lieber zu Nazareth. Wer weder in der Kirche noch im Zelt wegen Überfüllung einen Platz ergatterte, hatte die Möglichkeit auf der neuen ESL-Arena zu zocken. Zum ersten Mal stand dieses Zelt auf dem Gelände und auf über 1.800 Quadratmetern gab es sowohl Amateur- sowie Showmatches und sogenannte Free-2-Play-Areas.

Donnerstag: W:O:A 2018 – Die Stimmung steigt zunehmend

Wacken Open Air 2018 - W:O:A Bühnen
Wacken Open Air 2018 – W:O:A Bühnen

Am Donnerstag wurden auch die beiden Hauptbühnen eingeweiht. Während auf der Harder Stage Skyline und Vince Neil die Bühne eröffneten, waren es auf der Faster Stage unter anderem Dirkschneider und Dokken. Eine Schar an Metal-Jünger zogen Behemoth nach sich. Mit ihrer eindrucksvollen Bühnenperformance war die Band umwerfend und wie immer brachial. Die Polen zeigten ihr Können und machten Werbung für ihr neues Video zu „God-Dog“, mit der Vorwarnung es schnellst möglich anzusehen, bevor die Plattform YouTube das Video sperrt.

Um vom Adrenalinkick wieder etwas runterzukommen, spielten auf der Nachbarbühne Danzig. Musikalisch war die Band sehr hörenswert und ein großer Teil des Publikums konnte beim Klassiker „Mother“ jedes Wort mitsingen. Wer allerdings nach Behemoth auf der harten Schiene bleiben mochte, konnte sich bei Hatebreed auf der Louder Stage beim Moshpit austoben. Beim Pit entwickelte sich allerdings ein wahrer Sandsturm, wo Mundschutz Pflicht war.

Judas Priest waren an diesem Tag allerdings das absolute Highlight. Mit einer gekonnten Mischung aus alten und neuen Songs gepaart mit einer beeindruckenden Lichtshow sorgten sie dafür, dass die Metal-Herzen höher schlugen. Im Gegensatz dazu performte Mambo Kur auf der Beer Garden Stage und auf der Wackinger Stage luden Feuerschwanz zum Ausklang zum Lachen und Tanzen ein.

Freitag: Wacken 2018 – Keine Abkühlung in Sicht

Wacken 2018 - Keine Abkühlung in Sicht
Wacken 2018 – Keine Abkühlung in Sicht

Auch am Freitag hatte sich das heiße Wetter kaum abgekühlt und die Security war jetzt auch mit Sprühflaschen ausgestattet, um die hitzegeplagte Meute am Einlass abzukühlen. Auch an den Trinkwasserstellen bildeten sich solche Schlangen, wie sie sonst nur vor einer Autogrammstunde zu finden sind. Wer allerdings die Finnen von Amorphis auf der Bühne sehen wollte, musste sich in die Mittagssonne begeben. Die Band überzeugte mit einer ausgewogenen Setlist und war es durchaus wert sich der prallen Sonne auszusetzen.

Nach einer Pause ging es weiter mit Doro, die zuvor schon am Mittwoch in der Wackener Kirche zu hören war. Auf der Harder Stage ließ sie es mit Covern zu „Raise Your Fist In The Air“ und dem „Ballroom Blitz“ ordentlich krachen. Mama Metal fing auch heute noch genauso wie früher die Menge mit ihrem unglaublichen Charisma ein.

Wer sich auf die Bömber gefreut hatte, wurde leider enttäuscht. Ihr Auftritt auf der Beer Garden Stage musste kurzfristig abgesagt werden, da sowohl der Bassist als auch der Sänger im Artistcamp betreut werden musste. Ob dies am vielen Feiern gelegen hat oder an der Sonne war nicht bekannt.

Auf der Louder Stage hingegen übernahmen Clawfinger die Bühne. Der Sänger mit dem grellen Flamingoanzug bot allerdings nicht nur was für die Augen, sondern auch was für die Ohren. Die Band war voller Elan dabei und hatte richtig Lust zu spielen, was sich auch positiv im Publikum bemerkbar machte. Die Fans sangen begeistert vom ersten Song an mit und bangten, was das Zeug hielt. Die Finnen von Nightwish fegten nebenan über die Faster Stage und boten wie immer sowohl ein musikalisches als auch optisches Feuerwerk.

Zum absoluten Highlight zählte am Freitag der Auftritt von Otto und den Friesenjungs. Fast jeder der Metal-Anhänger kennt den Comedian und er erhielt anlässlich seines 70. Geburtstags auch ein ordentliches Ständchen der Festivalbesucher. Er dichtete sowohl Schlager als auch Hardrock- bzw. Metal-Songs um, und gab sie mit seinen Friesenjungs zum Besten. Zum Abschluss packte Otto eine Ottifantenkanone aus, die sein selbst entworfenes Rüsseltier in die tosende Menge schoss. Wer am nächsten Morgen keinen Muskelkater in den Lachmuskeln hatte, der hatte wohl etwas falsch gemacht. Als Kontrastprogramm gaben nebenan In Flames Vollgas.

Last, but not least bestritt die Aufsteigerband Ghost den letzten Auftritt des Tages auf der Harder Stage. Das Bühnenbild war geprägt von Kirchenfenstern, Bandmitgliedern, die maskiert und in braunen bzw. schwarzen Roben gehüllt waren sowie der Sänger, der ein schwarz-rotes Gewand mit einer Totenkopf-Maske trug. Der Auftritt war irgendwo zwischen einer Rockshow und einer Theateraufführung einzuordnen. Sie waren zwar musikalisch nicht so hart wie Hatebreed oder Behemoth aber die Liveshow war wirklich sehenswert und besonders.

Samstag: Wacken Open Air 2018 – Schlappmachen gilt nicht

Wacken Open Air 2018 - Schlappmachen gilt nicht
Wacken Open Air 2018 – Schlappmachen gilt nicht

Zwar waren einige kleine Wolken am Himmel zu sehen, doch vom versprochenen Regen war weiterhin nichts zu sehen. Wer nach dem reichhaltigen Frühstücksangebot seine angefutterten Kalorien wieder abtrainieren wollte, konnte beim Auftritt von Knorkator nicht nur hüpfen, sondern auch ordentlich lachen. Grund dafür war der Sänger, der bereits nach dem ersten Lied die Hüllen fallen ließ und dann nur noch in einer roten Glitzershort umherturnte.

Nach einer willkommenen kurzen Pause konnte bei Gojira auf der Faster Stage weiter getanzt und gemosht werden. Auf der Harder Stage gaben sich danach Steel Panther die Ehre, die musikalisch in Topform waren, trotz der heiser scheinenden Stimme des Sängers. Zu einem Steel Panther Konzert gehören nackte tanzende Frauen und daher fand sich auch schnell eine mutige Festivalbesucherin, die gleich für mehrere Songs topless ihre Hüften schwang.

Arch Enemy spielten gleich danach auf der Faster Stage. Die starke Energie die die Frontfrau Alissa White-Gluz und die restlichen Bandmitglieder ausstrahlten war gigantisch und animierte zum headbangen.

Auf der Harder Stage folgten darauf eine Reunion mit alten und neuen Mitgliedern der Helloween Pumpkings United. Ihre Setlist startete mit dem Klassiker „Halloween“, bei dem sofort die Post abging. Die Band kannte ganz genau ihre Stärken und wusste auch wie sie diese gekonnt in den Fokus rückte. Helloween beglückten für 150 Minuten die Zuschauer mit allen Hits und begeisterte die Menge.

Zu guter Letzt musste nur noch die Entscheidung gefällt werden, ob man lieber Eskimo Callboy, Dimmu Borgir oder doch die Bloodsucking Zombies From Outer Space anschauen sollte. Die letzte Band zählt zu den unbekanntesten der Drei und besteht aus Bandmitgliedern aus Wien. Das österreichische Quartett ist eine Horrorpunk- und Psychobilly-Band und sprengt seit einigen Jahren alle Genres und sonstige Grenzen. Ein Highlight war das unglaubliche Falco Cover zu „Vienna Calling“. Zudem waren die gruselig-lustigen Requisiten ein wahrer Augenschmaus, da schlich beispielsweise ein schweinsköpfiger Mörder mit Metzgerschürze umher und schwenkte den Kopf seiner Mutter umher oder ein überdimensionaler Vampir enterte die Bühne. Die Show der Österreicher ähnelte fast der von Legende Alice Cooper.

Eskimo Callboy ist hingegen schon lange kein Geheimtipp mehr. Die Band aus Castrop-Rauxel hat sich 2010 gefunden um seit da an den Trancecore in Deutschland anzuführen. Der Gegenwind, den diese Musikrichtung zu Beginn erzeugte, wurde mit viel Party und Liebe der Anhänger beantwortet. Auf der Louder Stage trafen die Jungs genau den Nerv der Besucher mit ihrem mechanisch harten und dennoch hochmelodischen Trancecore. Ihre spitzzüngigen Kommentare motivierten auch die müdesten Festivalgänger zu einem Circle-Pit, der eine Staubwolke erzeugte, die ihresgleichen suchte.

Das 29. Wacken Open Air hatte wieder einmal alles vorher da gewesene getoppt. Auch die Atmosphäre war herausragend, sodass die Security entspannt und trotzdem genau arbeiten konnte. Dieses Festival verlief wie auch schon in den Jahren zuvor ohne wirklich nennenswerte negative Fälle. Und wahrscheinlich ist das auch ein Grund, weshalb das Wacken Open Air 2019 bereits nach vier Tagen ausverkauft war. Egal ob Regen oder Sonnenschein, ein Besuch auf diesem Festival ist ein Pflichttermin für alle Metal-Jünger und die, die es noch werden möchten.

Welche Neuerungen gab es am WOA 2018?

In diesem Jahr wurde das Cashless Payment zum ersten Mal auf dem gesamten Gelände umgesetzt, sodass jeder Besucher am Getränke-, Non Food- oder Food-Stand immer die Möglichkeit hatte bargeldlos zu bezahlen.

Zudem feierte auch die ESL Arena Wacken in der gezockt werden konnte, Premiere. Gamingbegeisterte Metal-Fans konnten hier unter anderem bei Streetfighter oder League Of Legends ihr Können zeigen. Neben Turnieren und Showmatches, ließen sich hier auch Bands wie Eskimo Callboy oder Feuerschwanz blicken.

Eine weitere Neuerung war eine Gebärdendolmetscherin auf dem Festivalgelände, die erstmals Songtexte einiger Bands live übersetzte.

Zudem muss auch noch das World Metal Camp erwähnt werden, welches erstmalig aus dem Boden gestampft wurde. Auf dem Campground A schlossen sich genau 666 Metal-Anhänger aus 40 verschiedenen Ländern zusammen die über einen Reisepartner eingeflogen wurden und WOA schaffte damit einen Ort, wo sich diese Fans austauschen und treffen konnten.

Kurze Vorschau auf das 30. Wacken Open Air 2019

Wacken 2019 - erste Bands
Wacken 2019 – erste Bands

Das Wacken Open Air ist 2019 in der Zeit von 1. Bis 3. August geplant und das Festival feiert sein 30. Jubiläum. Als Highlights wurden bereits folgende Bands bestätigt: Within Temptation, Parkway Drive, Airbourne, Demons & Wizards, Avatar, Sabaton, Powerwolf, Rose Tattoo, Meshuggah, Dark Funeral und Krokus.

Für das Festival gibt es ein sogenanntes „3 Day All In“-Ticket, was für 220 Euro zu erwerben ist. Wichtig zu erwähnen ist, dass pro Person maximal fünf Tickets geordert werden können. Der Vorverkauf startete am 5. August 2018 und die Tickets waren bereits vier Tage später vergriffen. Alle 75.000 Karten sind leider bereits verkauft.

Im Ticket enthalten ist eine verfrühte Anreise am Montag den 29.07.2019, ohne extra Gebühr sowie die kostenlose Nutzung der wassergespülten Toiletten oder Duschen und das Campen direkt am Auto.

Wer unter den Glücklichen ist und Tickets ergattern konnte, kann sich jetzt schon auf eine unvergessliche Zeit mit fantastischer Musik und guter Stimmung freuen. Für diejenigen, die leider keine Karten mehr bestellen konnte, bleibt noch die Warteliste. Es kommt durchaus vor, dass es durch Stornos und nicht bezahlten Buchungen mit Vorkasse zu Rückläufen kommt. In diesem Fall kann es sich durchaus lohnen sich auf die Warteliste setzten zu lassen. So können auch noch Metal-Fans zum legendären Jubiläum kommen, die beim ersten Versuch kein Glück hatten.

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Autor: Pratolina

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