Wacken Open Air W:O:A 2009 – 20 Years Louder Than Hell

20 Years Louder Than Hell hieß dieses Jahr das Motto des größten Heavy Metal – Festivals der Welt, dem Wacken Open Air 2009 oder schlicht „WACKEN“. Das muss natürlich kräftig gefeiert werden. Und da Metalfans aus aller Welt mitfeiern wollten, kamen in diesem Jahr etwa 77.000 Besucher in das kleine Örtchen Wacken in Schleswig-Holstein.

Wacken Open Air 2009 – Donnerstag, 30.07.2009

Wacken Open Air W:O:A 2009 - 20 Years Louder Than Hell
Wacken Open Air W:O:A 2009 – 20 Years Louder Than Hell

Musikalisch wurde das Festival am Donnerstag gegen 16.00 Uhr von der Band Skyline auf der Black Stage eröffnet. Allerdings konnten wir uns diesen Gig leider nicht anschauen, sondern nur anhören da man uns nicht vom Campground in Richtung Festivalgelände ließ.

Somit begann für uns das Festival erst richtig mit der Band Schandmaul. Die Münchener Gruppe gibt es nun schon seit mehr als zehn Jahren und sie verstehen es, dem Publikum mit ihrem mittelalterlichem Folk-Rock richtig einzuheizen. Außerdem wurde Schandmaul dieses Jahr für einen Echo nominiert, und das soll schon was heißen.

Danach sollte eine noch geheime Band mit einer Secret Show die Band Anthrax auf der Party-Stage vertreten. Diese hatten ihren Aufritt zum Ärger vieler Metalheads kurzfristig abgesagt. Als Ersatz erschienen schließlich J.B.O., die mit ihrem spaßigen Auftritt zu überzeugen wussten und die Fraktion aus und um Osnabrück auf das bald bevorstehende Hütte Rockt-Festival einstimmten.


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Ein kurzer Schwenk auf das Festivalgelände: Als neues Event besiedelten „die Wackinger“ in diesem Jahr erstmalig einen Teil des Heavy-Metal-Ackers. Dort gab es allerhand zu sehen: Ein Wrestling-Zelt, Wickinger-Spiele, Shisha Verleih, ein Fußball Feld und einen weiteren Biergarten. Auf jeden Fall war es einen Besuch wert.

Danach ging es wieder aufs Festivalgelände, wo auch schon Running Wild ihr Abschiedskonzert auf der Black Stage zum Besten gaben. Der Grund: Bandchef und Frontmann Rolf Kasparek will sich eigenen Angaben nach mehr auf andere Dinge des Lebens konzentrieren.

Zu späterer Stund spielte dann die Band Heaven & Hell welche schon eine gefühlte Ewigkeit die Bühne ihr zu Hause nennen. Sie ließen den ersten Abend des Jubiläums mit reichlich Licht und Musik perfekt ausklingen.

Wacken Open Air 2009 – Freitag, 31.07.2009

Den Anfang an diesem sonnigen Freitag machte um 11 Uhr die norwegische Band Vreid auf der Black Stage und Napalm Death auf der Party Stage.

Unser Tag jedoch begann mit den Jungs von Endstille. Die Musik von Endstille ist von dissonanten Akkorden und unterschwelligen, durch extreme Verzerrung oft nur schwer zu erkennenden Gitarrenmelodien geprägter Black Metal. Einfach ein perfekter Start in den Tag.

Danach belagerten auch schon die Hardcore-Metaller von Walls of Jericho die Black-Stage. Die amerikanische Band um die Frontfrau Candance Kucsulian lieferten eine gewohnt geniale Show ab.

Nach so vielen glorreichen Bands ging es zum Shoppen zum „Metal Market“. Auch in diesem Jahr stellten wieder zahlreiche Aussteller aus ganz Deutschland ihr Sortiment zum Verkauf bereit. Neben diversen Merchandise Artikeln gab es auch eine große Auswahl an Piercings, Nietenarmbändern, Fun-Shirts, Schuhen, Schmuck und Klamotten aller Art. Der Metal Market ist also jedes Jahr einen Besuch wert.

Nach einer ausgedehnten Shopping-Tour ging es wieder zurück aufs Gelände wo auch schon Dragonforce ihr Bestes auf der Party-Stage gaben. Da wir die Engländer dieses Jahr allerdings schon einmal bestaunt hatten, wurde eine kurze Pause eingelegt, um passend zu In Flames wieder aufzutauchen, die dieses Jahr einen großartigen Auftritt und ein riesiges Feuerwerk ablieferten. Die Menge tobte zum melodischen Metal schwedischen Band, die übrigens ebenso wie das Wacken Open Air im Jahr 1990 gegründet wurde.

Dann war es so weit. Man sah von weitem schon ein Schiff auf der Black Stage einlaufen. Dann war Stille, Nebel nahm langsam die Bühne ein, bis das Schiff verschwunden war.

Dann ertönten Kriegstrommeln und der Auftritt von Amon Amarth begann. Wir hatten uns sehr auf den Auftritt der Wikinger aus Tumba gefreut, wurden aber leider auf Grund der schlechten Tonqualität und der zu geringen Lautstärke doch sehr enttäuscht. Der Auftritt mag großartig gewesen sein, aber das bringt leider nichts wenn man von der Musik kaum etwas hört und der Sänger sogar komplett von der Technik verschlungen wird.

Wacken Open Air 2009 – Samstag, 01.08.2009

Bereits seit 12 Uhr waren Einherjer auf der Black Stage, sowie zeitgleich Suidakra auf der Party Stage kräftig zu Gange. Trotz des optimalen Wetters schienen zu dieser Zeit dennoch viele ihren Rausch vom Vortag auszuschlafen, da das Gelände recht wenig Besucher aufwies.

Pünktlich zu 13 Uhr begannen Rage, auf der True Metal Stage ihren Fans wortwörtlich einzuheizen. Neben der Pyrotechnik, die recht üppig ausfiel, hatten Rage ihren Fans noch ein paar extra Bonbons zu ihrem 25jährigem Bühnen-Jubiläum mitgebracht: Neben dem mittlerweile leicht ergrauten Hansi Kürsch (Blind Guardian) und Schmier (Destruction) hatten ebenfalls Eric Hecht (Subway To Sally) und Jen Majura (Backingvocals Rage / Blind Guardian) ihr Kommen zugesagt und begeisterten zusammen mit Peavy und Co die Massen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es auch schon mit der Metalcore Band Heaven Shall Burn weiter. Sänger Marcus Bischoff scheint an diesem Tag der Inbegriff des Adrenalins gewesen zu sein, aber auch die Fans schienen zur Hochform aufzulaufen.

Etliche Metaller ließen sich beim Stage Diving zur Bühne tragen, ein Mosh Pit folgte dem nächsten. Marcus Bischoff lies es sich wie schon beim Auftritt 2007 nicht nehmen, die Fans weiter anzuheizen und sie zu einem Circle Pit zu animieren. Wer sich nicht in die Massen traute, konnte auf den Leinwänden das ganze Chaos verfolgen und sehen, wie etliche Metaller wie die Irren um den Turm rannten.

Nach einem bisher recht warmen und schwülen Tag, ging es um 19.15 Uhr dann auch mit unseren Mittelalter Freunden von In Extremo weiter.

Bässe drücken in der Tiefe, Flammen schießen in die Höhe, ganz oben aber fliegen die Harmonien der Dudelsäcke und beißen sich ihren Weg durch Rauch und Schweiß. Die Berliner inszenieren ein Konzertspektakel, das die Freunde des schwer geschmiedeten Rocks mitreißen lässt. Besonders amüsant wurde es, als Michael Robert Rhein (alias „Das Letzte Einhorn“) die Fans bei dem Song „Ai Vis Lo Lop“ zum mitsingen mitreißen wollte.

Bis auf ein unverständliches Genuschel konnte man keine eindeutigen Wörter aus der Masse verstehen, bis Michael dem Publikum entgegenkam und meinte: „wer den Text nicht kann, der singt einfach lalalala“. Daraufhin merkte man sofort, dass anscheinend doch nicht sonderlich viele Metaller des Textes mächtig waren, ihr „lalala“ jedoch doppelt so laut mitgröhlten.

Kurz nach zwei Uhr spielten Subway To Sally dann viel zu viele neue Stücke, außerdem war man ständig mit Crowdsurfern beschäftigt. Die richtig geile Stimmung kam nur selten auf. Die neuen Stücke vermitteln mir einfach keine so guten Bilder wie die alten, von denen nur „Veitstanz“, „Knochenschiff“ und „Falscher Heiland“ gespielt wurden.

Danach hörte man zunächst, wie die Masse das Stück „Julia und die Räuber“ anstimmte. Als auch die anschließenden „Zugabe“-Rufe nichts fruchteten, kam es zu enttäuschten „Buh“-Rufen.

Wacken Open Air 2009 – Fazit

Damit war das 20. Wacken Open Air vorbei. Das Wetter war wunderbar, jedoch wurde das Festival von vielen Absagen überschattet, unter anderem von Thin Lizzy, Anthrax und Kampfar. Schade auch, dass beim diesjährigen Jubiläum nicht das Line-Up anderer Jahren überboten werden konnte. So haben im letzten Jahr noch Nightwish, Lordi und Iron Maiden ihr Bestes gegeben.

Wir waren ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht von dem groß angepriesenem Jubiläum des größten Metal Festivals der Welt und hoffen auf Besserung im Jahre 2010, wenn es wieder heißt: Faster – Harder – Louder „see you in Wacken – rain or shine“.

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Autor: Daniel Johann-Krone (Gast-Redakteur)

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