Wacken Open Air W:O:A 2012 – Willkommen im Dreck … !

Wacken Open Air 2012 – Willkommen im Dreck … so lautete dieses Jahr vermutlich das Motto des diesjährigen 23. Wacken Open Air. Schon eine Woche vor Festivalbeginn meldete der sehr informative Podcast von Harry Metal, dass mehr oder weniger 50 Liter pro Stunde und pro Quadratmeter das „Holy Wacken Land“ aufgeweicht hatten und man sich nicht sicher ist, ob nun die Campingflächen befahren werden dürften oder nicht. Eines war aber schon vorher sicher: Die über 120 Bands aus aller Welt würden sich es auch trotz schlechtem Wetter nicht nehmen lassen, ihr bestes zu geben!

Wacken Open Air 2012 – Donnerstag, 02.08.2012

Wacken Open Air W:O:A 2012 – Willkommen im Dreck ... !
Wacken Open Air W:O:A 2012 – Willkommen im Dreck … !

Nachdem wir bereits am Mittwoch angereist waren und das Gelände bereits ordentlich erkundet hatten, ging es erst einmal früh morgens zu den Duschen. Danach ging's nach einem guten Frühstück auf's Gelände und den Metalmarkt. Für das 23. W:O:A (Wacken Open Air 2012) haben sich die Veranstalter einiges neues einfallen lassen. Neben dem „Thrash of The Titans Field“ auf dem Schauspieler in einer endzeitlichen Kulisse ihre Kunststücke mit umgebauten Traktoren, Robotern und viel Feuer zum Besten gaben, hatte man sich eines der größten mobilen Zirkuszelte auf den Acker geholt. Dabei handelte es sich um ein 8 Master-Pagodenzelt mit einer Fläche von rund 6350m². Dank einer Länge von 110m und einer Breite von 60m hat hier nun auch neben der neu etablierten Headbanger-Stage auch die W.E.T. Stage ihren neuen Platz gefunden. Das bedeutete im Umkehrschluss ein Zelt weniger auf dem Infield. Natürlich waren auch wieder die Wackinger mit dabei, die schon seit einigen Jahren den Vorplatz mit leckerem Essen, Kämpfen, Handwerk und Spielen bevölkern.

Der Metalmarkt bot in diesem, wie auch in den letzten Jahren, mit einem großen Aufgebot an Händlern auf. Dort gab es alles, was das Herz eines Metalheads begehrt. Von Shirts bis Shorts über Piercings, Tattoos, CDs, Flaggen und offiziellem W:O:A-Merch. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Biergarten öffneten sich auch schon die Tore des Infields. Die großen Bühnen wurden auch wie in jedem Jahr von der Band SKYLINE eröffnet. Viele Gäste waren wieder mit dabei. Unter anderem gaben Udo Dirkschneider und Doro Pesch sich die Ehre. Danach ging es für uns auf den Campground. Dieser war von dem schlechten Wetter der letzten Tage und dem hohen Verkehrsaufkommen schon sichtbar gezeichnet. Nach meiner Ansicht aber hatte das W:O:A-Team die Lage allerdings voll im Griff und leitete den Verkehr auf weniger befahrene Flächen um und teilte des öfteren Camping und Parken, sofern es die Flächen nicht zuließen direkt am Fahrzeug sein Lager aufzuschlagen. Nach einem weiteren Besuch bei den Wackingern und im Biergarten waren nun schon die Dänen von VOLBEAT an der Reihe. Wir hatten uns trotz der Massen an Metalheads bis ziemlich weit vor die True Metal Stage durchgeschoben. Es sah aus als würden alle 75.000 Festivalbesucher nur darauf warten, dass VOLBEAT die Bühne betreten würden.


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Nach dem großartigen Auftakt mit „The Human Instrument“ und „Guitar Gangsters & Cadillac Blood“ führten uns die Jungs aus Dänemark 1,5 Stunden über Johnny Cash und Elvis bis zu einem Gastauftritt von Barney Greenway (NAPALM DEATH). Auch ein Snippet von einem neuen Song spielte man der Menge vor. Wir sind auf das neue Album gespannt (April 2013). Dann sehen wir wieder was passiert (lt. Sänger Michael Schøn Poulsen), wenn man schon in seiner Kindheit von der einen Seite mit dem King und Cash und von der anderen Seite mit Napalm Death und Slayer zugedröhnt wird.

Das Ergebnis ist, und wird sicher, auf jeden Fall wieder großartig!

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Wacken Open Air 2012 – Freitag, 03.08.2012

Früh morgens raus aus dem Zelt und ab zu den Duschen. Wir freuen uns, dass trotz des nicht so schönen Wetterberichts die Sonne von keiner einzigen Wolke verdeckt wird. Noch ist uns nicht klar, dass wir vom norddeutschen Wetter bald eines besseren belehrt werden sollten. Die erste Band an diesem Morgen waren BETONTOD. Von diesen bekamen wir direkt den Befehl „Wir müssen aufhören weniger zu trinken“. Gesagt, getan! Mit einem kühlen Bier ging es direkt weiter zu den Jungs von ENDSTILLE. Noch während des Konzertes konnten wir allerdings beobachten wie sich der Himmel über Wacken zuzog. Wir stimmten ab, uns in Richtung Lager zu bewegen und uns auf das angekündigte Unwetter vorzubereiten. Wenige Minuten später war es dann soweit. Ein Sturm kam auf. Begleitet von einem heftigen Gewitter und starken Platzregen. Wir und unsere Nachbarn hatten alle Hände voll damit zu tun unsere Pavillons, Zelte und sonstigen Bauwerke zu sichern und festzuhalten. Währenddessen wurde der Boden zu unseren Füßen immer weicher und wässriger.

Wir vermochten nicht mehr zu vernehmen ob der Donner nun von den nahegelegenen Bühnen oder aus dem Himmel über uns kam. Nach einer halben Stunde war dieses „Schauspiel“ allerdings auch schon wieder vorüber. Wie die neue Wacken App (Android / iOS) später informierte, kamen in dieser halben Stunde 20 Liter Regen pro Quadratmeter auf uns herunter. Wir waren einige Zeit damit beschäftigt, unser Lager wieder herzurichten. Nachdem der Himmel wieder aufklarte ging es ab zu THE BOSS HOSS. Festes Schuhwerk war ab jetzt Pflicht geworden. Die ersten Schlammschlachten wurden auf dem Infield ausgetragen, auf dem mittlerweile kein Gras mehr zu sehen war. Die Berliner Boss Burns und Hoss Power sorgten mit ihrem außergewöhnlichem Countrystil, dass die Sonne sich noch einmal blicken ließ. Doch kaum endete das Konzert, kam schon wieder ein Unwetter auf. Der Festivaltag war für uns ab hier leider krankheitsbedingt beendet.

Wacken Open Air 2012 – Samstag, 04.08.2012

In der Nacht war das Wetter weiter wechselhaft. Der Boden in unserem Pavillon war zwar wieder einigermaßen begehbar, doch die Wege zu den sanitären Anlagen gestalteten die morgendliche Wäsche zu einem Problem. Der Boden war durchweicht, schlammig und man blieb bei jedem zweiten Schritt stecken. Ein weiteres Problem war das krankheitsbedingte Unwohlsein, welches uns vermutlich durch das schlechte Wetter des Vortages immer noch geblieben war. Wir entschieden uns nach einigen weiteren Schauern am Samstagmittag die Heimreise anzutreten. Als wir den richtigen Moment zwischen den Schauern abgepasst hatten, bauten wir unser Lager ab und wollten den Campground verlassen. FEHLANZEIGE!

Die Security hatte in Abstimmung mit den örtlichen Behörden ein komplettes Fahrverbot für das gesamte Gelände verhangen. Dies stieß bei einigen Gästen, welche ebenfalls das Feld verlassen wollten, auf Unverständnis. Es war gar von Freiheitsberaubung die Rede gewesen als sich ein Gast mit der Security vor der versperrten Ausfahrt auseinandersetzte. Wenig später kamen eine Hand voll Polizisten hinzu und versuchten die Situation zu schlichten. Dies brachte sichtlich mehr oder weniger Erfolg. Das Gelände wurde zwar später wieder geöffnet, jedoch war die Abreise aufgrund der unterspülten Straßen nur auf eigene Gefahr und ohne das Recht auf Rückkehr möglich. Das war nun unsere Chance gewesen. Wir brauchten genug Schwung, um durch die Schlammpfütze an der Ausfahrt zu kommen. Einige Abreisende hatten diese Hürde zu langsam genommen und blieben schlichtweg stecken. Ein hilfsbereiter Camper war allerdings schon mit seinem Allrad-Geländewagen zur Stelle und half dem Hilflosen aus seiner misslichen Lage. Nun war die Ausfahrt wieder frei gewesen. Ich startete den Motor, stellte die Schaltung auf manuell, atmete einmal tief durch und gelangte mit genug Schwung durch den Schlamm in die Freiheit.

Wacken Open Air 2012 – vorzeitige Heimreise

Die Rückfahrt gestaltete sich trotz der schlechten Straßenverhältnisse in und um Wacken entspannt. Lediglich ein Stau auf dem Weg in Richtung Hamburg zwang und zu einer anderen Route. Gegen Abend kamen wir erschöpft, verschmutzt und gesundheitlich angeschlagen zu Hause an. Ich bin schon seit einigen Jahren auf vielen Festivals gewesen, doch so viele (und vor allem heftige Unwetter) habe ich auf noch keinem Festival erlebt. Allerdings muss ich hier den Hut vor dem W:O:A-Team ziehen, welches die Einflüsse dieser höheren Gewalt super bewältigt hat. Man fühlte sich zu keiner Zeit allein gelassen. Die Security war immer hilfsbereit und die Informationsversorgung über die Smartphone App, das Mobilportal oder auch über die Wacken-Zeitung war super. Wir werden nächstes Jahr auf jeden Fall wieder am Start sein. Dann hoffentlich gesund und bei bestem Wetter wenn es zum 24. mal heißt: FASTER, HARDER, LOUDER See you in Wacken – Rain or Shine

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Autor: Daniel J. Krone (Gast-Redakteur) / Erle

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