Wacken Open Air 2019 – das Kultfestival ging in die 30. Ausgabe

Das Wort „Wacken“ bezeichnet viel mehr als nur eine beschauliche, nicht einmal 2000 Einwohner umfassende Gemeinde in Schleswig-Holstein. Längst ist es – natürlich bedingt durch das gleichnamige Heavy Metal Festival – zum Synonym für eine regelrechte Pilgerreise geworden, die zahllose Fans harter Gitarrenmusik mindestens einmal im Leben auf sich genommen haben möchten. Nach äußerst bescheidenen Anfängen im Jahre 1990 hat sich das Wacken Open Air 2019 zu einem absoluten Kult-Event gemausert, das seitdem immer im frühen August über die Bühne(n) geht. Ehrensache also, dass den Besuchern auch zur sage und schreibe 30. Ausgabe eine facettenreiche Vollbedienung bevorsteht!

Einmal mehr auf's Wacken Open Air

Wacken Open Air W:O:A 2019 - das Kultfestival geht im August in die 30. Ausgabe
Wacken Open Air W:O:A 2019 – das Kultfestival geht im August in die 30. Ausgabe

Den aberwitzigen Ausnahmezustand, in den das namensgebende Dorf durch die rund 85.000 aus aller Welt anreisenden Headbanger versetzt wird, haben verschiedene sehenswerte Dokumentationen im Laufe der Jahre bereits ausreichend beleuchtet. Deshalb wollen wir uns an dieser Stelle den reichlich vorhandenen Highlights widmen, die das Programm der lange im Vorfeld ausverkauften Jubiläumsausgabe vom 01. bis zum 03. August lautstark prägen dürften.

Die W:O:A 2019 Headliner

Angeführt wird das diesjährige Line Up von einem Quartett, das man gut und gern als sinnbildlich für die stilistische Vielfalt auf dem Wacken Open Air bezeichnen darf: Zeitlose Thrash-Metal-Nackenbrecher, epische Power-Metal-Hymnen, eingängige Melodien und moderne Härte haben allesamt ihren prominenten Platz im Timetable gefunden.

Wer es schnell, hart, brutal und unbarmherzig braucht, wird sich den Auftritt von Slayer unter gar keinen Umständen entgehen lassen wollen. Die grimmigen Thrash-Titanen ziehen sich nach fast vier Jahrzehnten von der Bühne zurück und spielen ihre finale Festival-Show auf deutschem Boden in Wacken! Tom Araya und Kollegen schöpfen ihr stilprägendes Kriegsensemble auf ihrer Abschiedstournee voll aus, schreiten südlich des Himmels voran und lassen ihre Fans ein letztes Mal im Blutregen zurück. Ein Gig mit historischem Wert.

Den entgegengesetzten Weg gehen Demons & Wizards, die nach langer Schaffenspause endlich wieder zusammengefunden haben. Natürlich kann man weder Hansi Kürsch noch Jon Schaffer angesichts ihrer eigenen Bands (Blind Guardian beziehungsweise Iced Earth) mangelnden Einsatz vorwerfen – trotzdem sind seit dem letzten gemeinsamen Studioalbum stolze 14 Jahre ins Land gezogen. Verstärkt von Mitgliedern ihrer jeweiligen „Hauptjobs“ machen die beiden Power-Metal-Veteranen am Freitagabend live Lust auf das dritte, für Anfang 2020 angekündigte Werk. Womöglich ja sogar mit ersten Kostproben vom heißerwarteten Material?

Stellvertretend für die moderne Machart gesellen sich Parkway Drive in die prestigeträchtige Riege der Wacken-Headliner. Nachdem die Gruppe aus Australien lange Zeit zur Speerspitze der populären Metalcore-Welle zählte, hat sie sich spätestens mit dem 2017er-Album „Reverence“ eher einer eigenen Heavy-Metal-Interpretation zugewandt. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit wird das als grandiose Live-Band gehandelte Quintett zwischen Breakdowns und melodischen Gitarrenläufen also mit ordentlicher Bandbreite auftrumpfen können!

Für den polarisierenden Party-Aspekt des Wacken Open Air könnte es derzeit wahrlich keine besseren Vertreter als die Schweden von Sabaton geben: Mit martialischen Auftritten und meterhohen Keyboard-Wänden haben sich die Mannen um Sänger Joakim Brodén eine ganz eigene Nische im Heavy-Metal-Sektor geschaffen, die sie seitdem mit breiter Brust verteidigen. Spektakuläre Showelemente und Ohrwurm-Hymnen gehören zu den Markenzeichen der Band. Der Gig am Donnerstagabend steht unter dem Banner des 20-jährigen Jubiläums von Sabaton selbst und wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die eine oder andere Überraschung mit sich bringen…


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Laute Gitarren…

Wie angedeutet ist das dreitägige Programm denkbar scheuklappenfrei und bietet unterschiedlichsten Interpreten eine Bühne. Das fängt bei den mittlerweile unverzichtbaren Wacken Firefighters zur feierlichen Eröffnung an und zeichnet das Line Up gewiss nicht nur in den obersten Sphären aus: Zwischen Classic Rock und brutalem Death Metal bildet das Wacken Open Air allerlei Arten von handgemachter Gitarrenmusik zuverlässig ab. Der „Für jeden etwas dabei“-Spruch mag herzlich abgedroschen sein – passen tut er hier trotzdem!

Freunde eher klassischer Klänge werden sich über ein Wiedersehen mit altgedienten Legenden wie Saxon, Uriah Heep, Queensryche, Girl School, Rose Tattoo, UFO oder Rage und dem Lingua Mortis Orchestra freuen, während neben den Headlinern von Slayer in Form von Anthrax und Testament zudem zwei weitere Urgesteine des Thrash Metal im Line Up vertreten sind.

…für alle Geschmäcker

Gruppen wie die australischen Hard Rocker von Airbourne, die theatralischen Powerwolf, die aufstrebenden Battle Beast oder die wahrhaftigen Schweden von Hammerfall mögen im direkten Vergleich noch nicht ganz so viele Jahre auf dem Buckel haben, sind für Heavy-Jünger jedoch ebenso sichere Bänke.

Dem gegenüber stehen die von Rapper Ice-T angeführten Crossover-Pioniere Body Count, die Supergroup Prophets of Rage oder aber die gerade unter jüngeren Hörern beliebten Bullet for my Valentine. Auch Within Temptation, Opeth, Subway to Sally, Monster Magnet, Kvelertak, Beyond the Black, Prong, Meshugga oder Life of Agony haben sich längst verdient gemacht und werden sich keine Sorgen um leere Publikumsreihen machen müssen!

Düstere Aussichten

Auf der dunklen Seite des Programms facht insbesondere die Hellhammer-Würdigung Triumph of Death unter der Leitung des unvergleichlichen Tom Gabriel Warrior die Vorfreude an – der Einfluss der Aufnahmen aus den frühen Achtzigern für den späteren Black Metal kann nicht dick genug unterstrichen werden. Apropos: Mit Venom Inc. ist die von Mantas angeführte Reinkarnation der englischen Wegbereiter auf dem Gelände; ihre extravaganten Landsmänner von Cradle of Filth geben sich ebenso die Ehre.

Darüber hinaus sollten etwa die Pagan-Helden von Primordial, die Death-Metal-Wikinger von Unleashed, die niederländischen Death-Thrasher von Legion of the Damned oder die schwedischen Stinkstiefel Dark Funeral ausgiebig beanspruchte Nackenmuskulatur gewährleisten.

Bei weit über 100 vertretenen Bands auf acht Bühnen hat das diesjährige Wacken Open Air selbstredend noch eine Menge mehr zu bieten. Die ganze Wahrheit verrät die offizielle Homepage!

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Autor: Daniel Johann-Krone

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