Cannabis-Studie: Legale Abgabe reduziert problematischen Konsum

In vielen Ländern Europas und weltweit wird die Diskussion um die Legalisierung von Cannabis kontrovers geführt.

Hintergrund: Legalisierung in der wissenschaftlichen Betrachtung

Cannabis-Studie: Legale Abgabe reduziert problematischen Konsum
Cannabis-Studie: Legale Abgabe reduziert problematischen Konsum

Die Argumente reichen von der Hoffnung auf einen Rückgang des illegalen Drogenmarkts über den gesundheitlichen Schutz der Konsumierenden bis hin zu Sorgen über eine mögliche Zunahme des Konsums und der psychischen Belastungen. Auch in der Schweiz ist dieses Thema hochaktuell – nicht zuletzt durch die Durchführung gezielter wissenschaftlicher Studien.

Ein zentrales Projekt in diesem Kontext ist die 2023 gestartete Studie „Weed Care“, die unter Beteiligung des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, der Universität Basel, der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel sowie der Psychiatrischen Dienste Aargau durchgeführt wird. Sie soll fundierte Erkenntnisse darüber liefern, wie sich der legale Zugang zu Cannabis auf das Konsumverhalten und die psychische Gesundheit der Nutzerinnen und Nutzer auswirkt.

Studiendesign: Vergleich zwischen legalem und illegalem Bezug

Aufbau der Untersuchung

Die „Weed Care“-Studie ist die erste ihrer Art in der Schweiz, die den legalen Zugang zu Cannabis unter wissenschaftlich kontrollierten Bedingungen untersucht. Rund 370 erwachsene Personen nahmen teil und wurden zufällig zwei Gruppen zugeteilt. Eine Gruppe durfte Cannabis legal in ausgewählten Apotheken erwerben und erhielt zusätzlich ein freiwilliges Beratungsangebot. Die Kontrollgruppe hingegen bezog Cannabis weiterhin über den Schwarzmarkt – wie es auch bisher der Regelfall war.

Erhebung von Konsumdaten und psychischer Verfassung

Die Erhebung erfolgte mittels standardisierter Fragebögen in regelmäßigen Abständen. Dabei wurden sowohl Angaben zum Konsumverhalten als auch zur psychischen Verfassung der Teilnehmenden dokumentiert. Ziel war es, Veränderungen im individuellen Gebrauch sowie mögliche Auswirkungen auf Depressionen, Angstzustände und andere psychische Symptome zu erfassen und zwischen den beiden Gruppen zu vergleichen.

Ergebnisse der ersten sechs Monate

Problematischer Konsum geht zurück

Ein zentrales Ergebnis der Zwischenbilanz: In der Gruppe mit legalem Zugang zu Cannabis ließ sich eine leichte Reduktion des problematischen Konsums feststellen. Als problematisch definierten die Forschenden den Konsum, wenn er zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, sozialen Schwierigkeiten oder psychischen Belastungen führte – auch ohne dass eine klassische Abhängigkeit vorlag.

Die Effekte waren insbesondere bei jenen Teilnehmenden stärker ausgeprägt, die zusätzlich auch andere Substanzen konsumierten. Für diese Untergruppe war der Rückgang des problematischen Konsums besonders signifikant. Dieses Ergebnis spricht dafür, dass gerade Mehrfachkonsumenten von einer kontrollierten, legalen Abgabe profitieren können.

Keine Zunahme psychischer Symptome

Entgegen weit verbreiteter Befürchtungen zeigte die Studie keine Hinweise darauf, dass der legale Zugang psychische Probleme verschärft. In Bezug auf Symptome wie Depression, Angst oder psychische Instabilität wurden zwischen den beiden Gruppen keine nennenswerten Unterschiede festgestellt. Diese Erkenntnis ist bedeutsam, da häufig angenommen wird, dass eine Legalisierung psychische Beschwerden verstärken oder hervorrufen könnte.

Ausweitung der legalen Abgabe nach sechs Monaten

Nach Ablauf der ersten Studienphase erhielten auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kontrollgruppe Zugang zur legalen Abgabe in Apotheken. Dies war von Anfang an Teil des Studiendesigns und diente sowohl der Motivation zur Studienteilnahme als auch der ethischen Gleichbehandlung der Probanden. Die Umstellung ermöglichte es, über einen längeren Zeitraum hinweg auch die Langzeitwirkungen der legalen Versorgung zu untersuchen.

Fortlaufende Beobachtungen und vertiefte Erkenntnisse

Zwei Jahre nach Studienbeginn: Positive Trends

Mittlerweile – mehr als zwei Jahre nach Beginn der Untersuchung – sind noch rund 300 der ursprünglich 370 Personen aktiv in der Studie. Die Ergebnisse zeigen eine anhaltende Stabilisierung und sogar Verbesserung der psychischen Verfassung vieler Teilnehmenden. Der Studienleiter Prof. Dr. Marc Walter betont, dass der legale Zugang für viele eine Form der Entlastung darstelle. Damit sei nicht nur der Kaufprozess transparenter und sicherer geworden, sondern auch der Zugang zu Informationen und Beratungsangeboten verbessert worden.

Vertrauen durch transparente Strukturen

Auch das begleitende Beratungsangebot, das Teil der Studie war, könnte zur Reduktion problematischer Konsummuster beigetragen haben. Teilnehmende, die dieses Angebot wahrnahmen, konnten in Gesprächen über Risiken und Konsumverhalten reflektieren und gegebenenfalls Maßnahmen zur Reduktion ihres Konsums entwickeln. Der Wegfall der illegalen Beschaffung senkte zudem die Schwelle, sich offen mit dem eigenen Verhalten auseinanderzusetzen.


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Einordnung der Studie in den internationalen Kontext

Die „Weed Care“-Studie ist nicht nur in der Schweiz ein Novum, sondern auch international von Bedeutung. Während viele frühere Untersuchungen lediglich auf beobachtende Erhebungen setzten, ermöglicht das randomisierte Studiendesign valide Vergleiche unter kontrollierten Bedingungen. Damit liefert die Studie belastbare Daten, die sowohl politische als auch gesundheitspolitische Debatten untermauern können.

Vergleich mit internationalen Legalisierungsmodellen

Auch in anderen Ländern – etwa Kanada, Uruguay oder bestimmten US-Bundesstaaten – wurde Cannabis bereits legalisiert. Die Erfahrungen dort zeigen teils unterschiedliche Entwicklungen. Die Basler Studie trägt dazu bei, diese Debatten auf europäischem Boden mit spezifischen Erkenntnissen aus dem hiesigen Gesundheitssystem zu ergänzen. Gerade in Bezug auf den Umgang mit problematischem Konsum und psychischen Folgeerscheinungen kann die Schweiz mit evidenzbasierten Daten eine Vorreiterrolle einnehmen.

Fazit: Chancen einer kontrollierten Abgabe

Die bisher veröffentlichten Ergebnisse der „Weed Care“-Studie zeigen, dass eine legale, kontrollierte Abgabe von Cannabis in Kombination mit Beratungsangeboten positive Auswirkungen auf den problematischen Konsum haben kann – insbesondere bei vulnerablen Gruppen. Die Sorge, dass eine Legalisierung automatisch zu einer Erhöhung des Konsums oder einer Verschärfung psychischer Probleme führt, konnte zumindest in der bisherigen Auswertung nicht bestätigt werden.

Gleichzeitig zeigt die Studie, wie wichtig begleitende Maßnahmen wie Information und psychologische Unterstützung sind. Eine rein kommerzielle Freigabe ohne gesundheitliche Kontrollinstanzen birgt weiterhin Risiken. Die Erkenntnisse aus Basel könnten also auch als Modell für andere Städte und Länder dienen, die eigene Legalisierungsprojekte wissenschaftlich begleitet umsetzen wollen.

Literatur und Publikation

Die vollständige wissenschaftliche Publikation erschien im Fachjournal „Addiction“ unter dem Titel:

Effects of legal access versus illegal market cannabis on use and mental health: A randomized controlled trial

Autoren: Lavinia Baltes-Flückiger, Regine Steinauer, Maximilian Meyer, Adrian Guessoum, Oliver Herrmann, Christoph Felix Mosandl, Jens Kronschnabel, Eva-Maria Pichler, Marc Vogel, Marc Walter.
DOI: 10.1111/add.70080

Quelle / Infos: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/add.70080 und https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Cannabis-Studie-Basel-Weed-Care-Legales-Kiffen-problematischer-Konsum.html

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Autor und Bild: Canna-Chad Gregor Paul Thiele

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