Im April 2024 war es soweit: Die deutsche Regierung legalisierte den Besitz und den Anbau von Cannabis für den privaten Gebrauch.
Die erste legale Cannabis-Ausgabe durch Social Clubs in Deutschland – Startschuss für Pilotprojekte?
Ein historischer Schritt, doch erst die Einrichtung und Genehmigung sogenannter „Cannabis Social Clubs“ ermöglichte es erstmals, legal erworbenes Cannabis zu verteilen. Einer der ersten Social Clubs, der „Cannabis Social Club Ganderkesee“, hat nun seinen Mitgliedern die erste legale Cannabis-Ausgabe ermöglicht. Parallel dazu werden in Frankfurt und Hannover umfangreiche Pilotprogramme für die kommerzielle Abgabe von Cannabis vorbereitet, um die Erfahrungen und Daten zur Marktöffnung weiter zu erforschen.
Erste legale Cannabis-Abgabe durch Cannabis Social Clubs
In Deutschland sind Cannabis Social Clubs seit einigen Monaten offiziell genehmigt und dienen dazu, Cannabis für Mitglieder zu kultivieren und ihnen die Möglichkeit zu bieten, Cannabis legal zu erwerben. Der „Cannabis Social Club Ganderkesee“ im gleichnamigen Ort hat dabei als einer der ersten Clubs in Deutschland begonnen, Cannabis an seine Mitglieder abzugeben. Der erste Empfänger, Michael Jaskulewicz, schilderte in einem Interview mit dem Weser Kurier, wie besonders dieser Moment für ihn war.
Ein kontrollierter und sicherer Zugang zu Cannabis
Der Anbau und die Abgabe von Cannabis innerhalb eines Social Clubs bieten eine sichere und kontrollierte Alternative zur Beschaffung auf dem Schwarzmarkt, wo häufig kontaminierte Produkte kursieren. Die Clubs erhalten dabei spezielle Anbaulizenzen und dürfen Cannabis nur in begrenzten Mengen an ihre Mitglieder abgeben. Die Vergabe der Lizenz an den Club in Ganderkesee wurde von der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte als „historischer Schritt für Verbraucherschutz und kontrollierten Cannabis-Anbau in Deutschland“ bezeichnet.
Details und Regulierungen der Cannabis Social Clubs
Jeder Cannabis Social Club darf maximal 500 Mitglieder haben und diesen bis zu 50 Gramm Cannabis pro Monat zur Verfügung stellen. Die Mitgliedschaft ist auf Personen ab 18 Jahren beschränkt, wobei die Altersspanne der Mitglieder des Ganderkesee-Clubs laut dem Vorsitzenden Daniel Keune von 18 bis 70 Jahre reicht. Die Idee hinter den Clubs ist es, Menschen eine legale Alternative zum Anbau zu Hause zu bieten und damit die Gefahr der Beschaffung von verunreinigtem oder gestrecktem Cannabis zu minimieren.
Ein Schritt zur Bekämpfung des Schwarzmarkts
Ein großer Vorteil der Social Clubs ist ihr Beitrag zur Bekämpfung des Schwarzmarkts. Laut Carmen Wegge, einer SPD-Abgeordneten, bieten die Cannabis Social Clubs eine wichtige Möglichkeit, Menschen eine legale Alternative zur Beschaffung von Cannabis zu ermöglichen und so die Kriminalität im Zusammenhang mit illegalem Handel zu reduzieren.
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Frankfurts Pilotprojekt für kommerzielle Cannabis-Abgabe
Neben den Social Clubs plant Frankfurt ein Pilotprojekt zur kommerziellen Cannabis-Abgabe, das in den kommenden fünf Jahren umgesetzt werden soll. Dieses Projekt soll ausgewählten Personen den Kauf von bis zu 25 Gramm Cannabis pro Tag (maximal 50 Gramm pro Monat) in bestimmten Verkaufsstellen ermöglichen. Die Teilnehmer müssen sich bereit erklären, an wissenschaftlich begleiteten Studien teilzunehmen, die den Konsum und dessen Auswirkungen überwachen und evaluieren.
Strenge Auswahlkriterien für die Teilnahme
Nicht alle werden für das Frankfurter Pilotprojekt zugelassen. Schwangere, stillende Mütter, Personen mit bestimmten psychischen Erkrankungen und Minderjährige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die gesundheitlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Cannabis-Konsum zu erlangen und die gesammelten Daten für eine zukünftige Gesetzgebung zu nutzen.
Hannover plant ein ähnliches Modell mit Abgabe über Apotheken
In der niedersächsischen Stadt Hannover wird ebenfalls ein Pilotprojekt geplant, das auf die Abgabe von Cannabis in Apotheken abzielt. Bis zu 4.000 Personen sollen hierdurch Zugang zu legalem Cannabis erhalten. Hannovers Bürgermeister Belit Onay erklärte, dass das Programm der gesellschaftlichen Realität Rechnung tragen und gleichzeitig die Risiken des illegalen Markts minimieren solle.
Wissenschaftliche Grundlage für zukünftige Entscheidungen
Das Hauptziel dieses Projekts in Hannover ist es, wissenschaftliche Daten zu erheben, die als Grundlage für künftige Entscheidungen zur Drogenpolitik dienen sollen. Sylvia Bruns, Leiterin des Sozialministeriums in Hannover, betonte, dass die Diskussion über Cannabis auf Fakten und nicht auf Vorurteilen basieren solle.
Herausforderungen und Fortschritte in der deutschen Cannabis-Legalisierung
Die vollständige Legalisierung und kommerzielle Abgabe von Cannabis in Deutschland ist in zwei Stufen geplant. Die erste Stufe, die im April 2024 in Kraft trat, erlaubt den Besitz und den Eigenanbau sowie die Einrichtung von Social Clubs. Der nächste Schritt soll ein umfassender kommerzieller Vertrieb von Cannabis sein. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der die Legalisierungsbemühungen anführt, wies darauf hin, dass derzeit am Entwurf des zweiten Schrittes gearbeitet wird, der die Grundlage für eine kontrollierte, kommerzielle Abgabe schafft.
Regulierungen und die Verantwortung der Länder
Im Rahmen der Änderungen der deutschen Cannabis-Gesetzgebung wurden den Bundesländern mehr Befugnisse zur Regulierung des Cannabis-Anbaus eingeräumt. Dazu gehört beispielsweise die Möglichkeit, Obergrenzen für den Anbau in den Social Clubs festzulegen. Außerdem wurde ein THC-Grenzwert für den Straßenverkehr festgelegt, der für viele als umstritten gilt, da er bei 3,5 ng/ml liegt und den Grenzwert für Fahruntüchtigkeit festsetzt.
Internationale Perspektive und Zusammenarbeit
Die deutsche Regierung steht im engen Austausch mit anderen Ländern und internationalen Organisationen, um sicherzustellen, dass ihre Legalisierungsbemühungen im Einklang mit internationalen Abkommen stehen. Im Jahr 2022 trafen sich Regierungsvertreter aus Deutschland, Luxemburg, Malta und den Niederlanden, um gemeinsame Strategien und Herausforderungen zur Cannabis-Legalisierung zu besprechen. Auch Deutschland besuchte Kalifornien, um Erfahrungen aus einem bereits regulierten Markt zu sammeln und für die eigene Gesetzgebung zu nutzen.
Ein internationales Umdenken in der Cannabis-Politik
Ein internationales Umdenken in der Cannabis-Politik zeichnet sich ab, und Deutschland befindet sich hier in einer Vorreiterrolle innerhalb Europas. Die Erkenntnisse aus den kommenden Jahren dürften nicht nur die deutsche Drogenpolitik prägen, sondern auch andere Länder dazu anregen, ähnliche Schritte zu gehen.
Fazit: Ein erster, aber wichtiger Schritt
Die Entwicklung in Deutschland zeigt, dass die Legalisierung von Cannabis kein statischer Prozess ist, sondern einer stetigen Weiterentwicklung und Anpassung bedarf. Die Social Clubs und Pilotprojekte in Frankfurt und Hannover sind nur der Anfang einer regulierten Cannabis-Industrie, die darauf abzielt, den Schwarzmarkt zu verdrängen und gleichzeitig einen sicheren Zugang zu gewährleisten. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie effektiv diese Maßnahmen sind und wie sie den Weg für eine zukunftsorientierte Cannabis-Politik in Deutschland und Europa ebnen.
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Autor und Bild: Canna-Chad Gregor Paul Thiele
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