In einer aktuellen Veröffentlichung im Fachjournal The Plant Genome haben Wissenschaftler 33 genetische Marker im Genom von Cannabis identifiziert, die maßgeblich die Produktion von Cannabinoiden beeinflussen.
Neue genetische Erkenntnisse revolutionieren die Cannabiszucht

Ein Meilenstein für medizinische und freizeitliche Züchtung
Diese Entdeckung markiert einen wichtigen Schritt in Richtung zielgerichteter und effizienter Züchtung von Cannabissorten – speziell abgestimmt auf medizinische und freizeitliche Bedürfnisse.
Aus Sicht eines Hanfbefürworters sind diese Erkenntnisse nicht nur ein Beweis für den wissenschaftlichen Fortschritt, sondern auch ein klares Signal für die zunehmende Integration von Cannabis in die moderne Agrarwissenschaft und Biotechnologie. Jahrzehntelange Prohibition haben die Forschung massiv gebremst – umso bedeutender ist dieser Durchbruch.
Genetische Marker: Was wurde entdeckt?
Untersuchung von 174 Cannabispflanzen
Im Zentrum der Studie stand eine sogenannte „High-Density Genotyping“-Analyse – ein Verfahren, das auf der Untersuchung tausender molekularer Marker im Genom basiert. Die Forscher analysierten 174 Cannabisspezimen aus Kanada, bei denen die Konzentrationen verschiedener Cannabinoide wie THCA, CBDA und CBN bereits bekannt waren.
Mithilfe statistischer Auswertungsmethoden konnten die Forscher 33 genetische Marker identifizieren, die in direktem Zusammenhang mit elf verschiedenen cannabinoidbezogenen Merkmalen stehen. Besonders auffällig war ein genetisches Cluster auf einem einzigen Chromosom mit einer Ausdehnung von rund 60 Megabasen, das speziell mit THC-dominanten Sorten korreliert.
THC-Schwerpunkt auf Chromosomenebene
Die Entdeckung dieses „massiven Genblocks“, wie es die Autoren ausdrücken, ist von großer Bedeutung. Sie legt nahe, dass sich THC-reiche Pflanzen durch eine bestimmte genetische Struktur auszeichnen – ein entscheidender Hinweis für die Entwicklung neuer Sorten mit hohem medizinischem oder freizeitlichem Potenzial.
Züchtung neu gedacht: Cannabis auf dem Weg zur Hochleistungspflanze
Präzisionszüchtung statt Versuch-und-Irrtum
Die Anwendung dieser Marker verspricht eine signifikante Beschleunigung der Züchtungsprozesse. Klassische Methoden, die auf der rein phänotypischen Auslese beruhen, sind oft langwierig, teuer und wenig effizient. Die gezielte Nutzung genetischer Marker ermöglicht es hingegen, Pflanzen mit gewünschten Eigenschaften frühzeitig zu erkennen und gezielt weiterzuentwickeln.
Dies bedeutet konkret: Züchter können von Beginn an die richtigen Elterngenerationen auswählen, Kreuzungen gezielter planen und Sorten schneller auf den Markt bringen – sei es für medizinische Anwendungen mit hohem CBD-Gehalt oder für freizeitliche Zwecke mit spezifischen THC-Profilen.
Kostenreduktion und Effizienzsteigerung
Neben der Zeitersparnis reduziert sich auch der finanzielle Aufwand erheblich. Aufwendige Laboranalysen und Feldversuche können durch genetische Tests im Vorfeld ersetzt oder zumindest ergänzt werden. Gerade in einer Phase, in der sich die Cannabiswirtschaft professionalisiert und industrialisiert, ist dieser Schritt von enormer wirtschaftlicher Relevanz.
Rückblick: Forschung war lange ausgebremst
Prohibition als Innovationsbremse
Die Autoren der Studie betonen, dass die jahrzehntelange Prohibition den Aufbau genetischer Ressourcen und professioneller Züchtungsprogramme stark behindert hat. Diese Forschungsblockade hat nicht nur die genetische Vielfalt des Cannabis begrenzt, sondern auch das Verständnis für seine biologischen Eigenschaften stark verzögert.
Inzwischen zeigt sich jedoch ein positiver Trend: Mit der zunehmenden Legalisierung in vielen Ländern werden Forschung und Entwicklung massiv vorangetrieben. Die neue Studie ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell Fortschritte erzielt werden können, wenn die rechtlichen und gesellschaftlichen Bedingungen stimmen.
*** Anzeige ***
Kaufe .de Cannabis-, Hanf- und CBD--Domains ab 99,00 Euro netto
Sichere dir jetzt deine Cannabis Wunschdomain bevor es jemand anderes tut!
Hier günstig Cannabis-Domains kaufen!Verkauf solange verfügbar – Änderungen und Zwischenverkauf vorbehalten.
Werbung
Internationale Dynamik: Neue Cannabinoide entdeckt
Forschung in Südkorea identifiziert neuen Wirkstoff
Parallel zur Studie aus Kanada haben Forscher in Südkorea einen neuen Cannabinoid-Wirkstoff namens Cannabielsoxa identifiziert – sowie mehrere weitere Verbindungen, die bisher noch nie aus den Blüten von Cannabis sativa isoliert wurden. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Pharmaceuticals veröffentlicht.
Die Wissenschaftler setzten moderne chromatografische Verfahren ein, um die Verbindungen zu extrahieren, analysierten deren molekulare Struktur und untersuchten deren Wirkung auf bestimmte Krebszellen. Zwar zeigte Cannabielsoxa keine toxischen Effekte auf Neuroblastom-Zellen, doch die Entdeckung neuer Verbindungen allein ist ein wichtiger Fortschritt.
Erweiterung des pharmakologischen Repertoires
Solche Entdeckungen eröffnen neue Perspektiven in der medizinischen Forschung. Jede neu identifizierte Substanz kann potenziell neue Anwendungsbereiche erschließen – sei es zur Schmerztherapie, gegen Entzündungen, bei neurologischen Erkrankungen oder zur Appetitanregung. Auch die Kombination verschiedener Cannabinoide (Entourage-Effekt) lässt sich dadurch besser untersuchen und therapeutisch nutzen.
Olfaktorische Vielfalt: Terpene und neue Duftstoffe
Studie der American Chemical Society
Bereits 2023 identifizierten Forscher der American Chemical Society bisher unbekannte Verbindungen im Cannabis, die maßgeblich zum Geruch verschiedener Sorten beitragen. Dies widerspricht der früheren Annahme, dass ausschließlich bekannte Terpene für das Aromaprofil verantwortlich seien.
Diese Forschung ist nicht nur für Cannabis-Connaisseure spannend, sondern auch für die Entwicklung von Produkten mit gezielten sensorischen Eigenschaften – z. B. in der Aromatherapie, Kosmetik oder im Genussmittelbereich.
Politischer Gegenwind in den USA
Einschränkungen durch Regierungsrichtlinien
Trotz dieser wissenschaftlichen Fortschritte gibt es auch Rückschläge – insbesondere in den USA. Laut einem internen Memo der US-Gesundheitsbehörde NCI (National Cancer Institute) unterliegt Cannabis dort inzwischen strengeren Freigaberegeln. Veröffentlichungen zu Themen wie Cannabis, Impfungen, Gender oder COVID-19 müssen von einer internen Stelle geprüft und gegebenenfalls vom Direktor oder sogar dem Gesundheitsministerium abgesegnet werden.
Diese Maßnahme steht im Kontext politischer Prioritäten der aktuellen US-Regierung. Zwar sind solche Einschränkungen nicht neu, aber sie werfen Fragen zur Unabhängigkeit und Transparenz wissenschaftlicher Institutionen auf.
Fazit: Cannabis-Zukunft mit Präzision und Vielfalt
Die Entdeckung genetischer Marker stellt einen gewaltigen Fortschritt für die Cannabisbranche dar. Für Züchter eröffnen sich neue Möglichkeiten, um gezielt Sorten zu entwickeln, die medizinisch wirksam, ökonomisch rentabel und gesetzlich zulässig sind. Für Konsument*innen verspricht dies Produkte mit konstanter Qualität und abgestimmten Wirkprofilen.
Gleichzeitig zeigen internationale Studien, dass noch lange nicht alle Wirkstoffe und Eigenschaften der Cannabispflanze erforscht sind. Die Kombination aus moderner Genetik, globaler Forschung und wachsender gesellschaftlicher Akzeptanz lässt erahnen, dass wir erst am Anfang einer neuen Ära der Cannabismedizin und -kultur stehen.
———-
Autor und Bild: Canna-Chad Gregor Paul Thiele
Kein Anspruch / Gewähr auf Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der News bzw. Pressemeldung