Wenn man an das Thema Drogenpolitik denkt, werden oft Bilder von harten Strafmaßnahmen, Verhaftungen und repressiven Gesetzen geweckt.
Neue Perspektiven auf den globalen Drogenkonflikt
Doch ein aktueller Bericht der UN-Menschenrechtskommission vertritt eine andere Meinung: Es ist an der Zeit, den Fokus von strafrechtlichen Maßnahmen auf Ansätze zu verlagern, die auf Menschenrechten und öffentlicher Gesundheit basieren.
Warum der Ruf nach einer Änderung?
Laut dem Bericht schaden überproportionale strafrechtliche Sanktionen mehr, als dass sie helfen. Es drängt sich die Frage auf: Sind die aktuellen Methoden zur Bekämpfung des Drogenproblems wirklich die effektivsten?
Die Antwort darauf ist ziemlich deutlich. Der Bericht betont, dass es entscheidend ist, die Entkriminalisierung des Drogenbesitzes zum Eigenverbrauch in Erwägung zu ziehen. Es geht nicht darum, Drogenkonsum zu fördern, sondern um einen Perspektivenwechsel. Wie der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, sagte: „Das Drogenproblem bleibt besorgniserregend, aber die Behandlung von Drogenkonsumenten als Kriminelle ist nicht die Lösung.“
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Die unbeabsichtigten Folgen der aktuellen Drogenpolitik
Der Bericht deckt auf, dass die heutige Drogenpolitik vor allem jene trifft, die am verletzlichsten sind: Menschen afrikanischer Abstammung, Frauen, indigene Völker und junge Menschen aus sozial benachteiligten Verhältnissen.
Ein erheblicher Teil des Problems liegt in der Militarisierung der Strafverfolgung im so genannten „Krieg gegen Drogen“. Dies hat zu schweren Menschenrechtsverletzungen geführt, darunter außergerichtliche Tötungen. Darüber hinaus führt die überproportionale Anwendung strafrechtlicher Sanktionen zu einer erheblichen Überbelegung von Gefängnissen.
Doch das ist nicht alles. Eine schockierende Statistik zeigt, dass die Todesstrafe für Drogendelikte weltweit zugenommen hat, was internationalen Menschenrechtsnormen widerspricht. In 2022 hat sich die Zahl der Menschen, die wegen Drogendelikten hingerichtet wurden, im Vergleich zu 2021 mehr als verdoppelt.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Trotz der düsteren Realität gibt es Hoffnung. Der Bericht hebt hervor, dass immer mehr Länder weltweit beginnen, Drogenpolitiken zu überdenken. Anstatt Drogenkonsumenten zu kriminalisieren, behandeln sie Drogenkonsum als eine Frage der öffentlichen Gesundheit und der Menschenrechte.
Es handelt sich hierbei nicht um radikale, unerprobte Ideen. Die Empfehlungen basieren auf evidenzbasierten, gendersensiblen und schadensmindernden Ansätzen. Diese Bewegung wird von vielen als positiver Trend gesehen, und es ist an der Zeit, dass sich mehr Länder dieser Bewegung anschließen.
Fazit
Die Botschaft des UN-Berichts ist klar: Es ist an der Zeit, die Art und Weise, wie wir über Drogen und Drogenpolitik denken, zu überdenken. Anstatt Drogenkonsumenten als Kriminelle zu betrachten, sollten wir Wege finden, sie zu unterstützen und die schädlichen Auswirkungen von Drogenkonsum zu mindern. Es ist nicht nur eine Frage der Effizienz, sondern auch der Menschenrechte und der öffentlichen Gesundheit. Es ist an der Zeit für einen Wandel.
Quelle / Infos: https://www.ohchr.org/en/press-releases/2023/09/end-overreliance-punitive-measures-address-drugs-problem-un-report
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Autor: Canna-Chad Gregor Paul Thiele
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