Berlin, den 01. August 2024 – Mit der Einführung der „Fünften Verordnung zur Änderung der Anlage des Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetzes“ (NpSG) am 27. Juni 2024 wurde das Verkaufen bestimmter synthetischer und halbsynthetischer Cannabinoide wie HHC, THCP und anderer Substanzen offiziell verboten.
Neue Regulierung synthetischer Cannabinoide in Deutschland

Diese gesetzliche Neuerung zielt darauf ab, den unkontrollierten Vertrieb dieser Stoffe einzudämmen und die öffentliche Gesundheit zu schützen.
Reaktion der Hersteller auf neue gesetzliche Einschränkungen
In Reaktion auf die verschärften Gesetze haben einige Hersteller begonnen, alternative psychoaktive Substanzen zu entwickeln, die nicht unter das NpSG fallen. Produkte wie 8-OH-HHC, 10-OH-HHC, THCJD, HHCH, HHCO, THCPO und Tresconol werden vermehrt als Liquids für E-Zigaretten oder auf Nutzhanfblüten aufgesprüht angeboten. Diese Stoffe sind weitgehend unerforscht und bergen potenzielle Gesundheitsrisiken.
Warnungen und erste juristische Schritte gegen den Vertrieb
Die ersten Abmahnungen von Seiten des Verbands des eZigarettenhandels (VdeH) wurden bereits an betroffene Händler versendet, mit der Aufforderung, den Verkauf dieser Produkte unverzüglich einzustellen. Bei Missachtung dieser Abmahnungen drohen den Händlern gerichtliche Klagen, die schwerwiegende haftungs- und strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können.
Haftungs- und strafrechtliche Risiken für den Handel
Der Verkauf synthetischer Cannabinoide stellt ein erhebliches Risiko für Händler dar, da dieser nicht nur durch das NpSG, sondern auch durch das Produktsicherheitsgesetz, das Tabakerzeugnisgesetz und das Strafgesetzbuch reguliert wird. Der Branchenverband Cannabiswirtschaft e.V. (BvCW) sowie der VdeH warnen eindringlich vor den gesundheitlichen und rechtlichen Gefahren, die mit dem Vertrieb dieser Produkte verbunden sind.
Unzureichende Compliance bei Sicherheitsstandards
Es wurde festgestellt, dass viele der in Umlauf gebrachten Produkte nicht die erforderlichen Sicherheitsstandards erfüllen. Eine Überprüfung ergab, dass keines der getesteten Produkte die gesetzliche Pflicht zur Hinterlegung toxikologischer Daten erfüllt hatte. Zudem waren viele Produkte nicht ordnungsgemäß gekennzeichnet und nicht beim Giftnotruf registriert.
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Gesundheitsrisiken für Konsumenten
Die gesundheitlichen Auswirkungen dieser neuen synthetischen Cannabinoide sind größtenteils unbekannt und könnten gravierend sein. Bereits in der Vergangenheit führte der Konsum ähnlicher Substanzen in den USA zu mehreren Todesfällen. Der Konsum solcher Produkte könnte mit zeitverzögerten und langanhaltenden Effekten verbunden sein, die schwer vorhersehbar sind und das psychische Wohlbefinden der Konsumenten erheblich beeinträchtigen können.
Bedeutung der Vertriebswege und Schutz der Jugend
Jürgen Neumeyer, Geschäftsführer des BvCW, betont die Notwendigkeit, die Vertriebswege für Cannabiskonsum zu regulieren und zu kontrollieren, um derartige Produkte vom Markt zu nehmen und insbesondere Jugendliche zu schützen. Die Einführung kontrollierter und legaler Vertriebswege für Genusscannabis könnte dazu beitragen, die Nachfrage nach unregulierten und gefährlichen Ersatzprodukten zu verringern.
Die Rolle des Branchenverbands Cannabiswirtschaft e.V.
Der BvCW, gegründet im Jahr 2019, vertritt die Interessen der Cannabisindustrie in Deutschland und fördert die nachhaltige Entwicklung und Professionalisierung des Sektors. Der Verband spielt eine zentrale Rolle bei der Aufklärung über gesetzliche Rahmenbedingungen, Forschungsergebnisse und aktuelle Entwicklungen in der Cannabiswirtschaft. Durch den Austausch mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und der Öffentlichkeit unterstützt der BvCW die Entwicklung einer verantwortungsbewussten und zukunftsorientierten Cannabisindustrie in Deutschland.
Diese neue Gesetzgebung und die damit verbundenen Herausforderungen für Hersteller und Händler zeigen deutlich, dass eine umfassende und gut durchdachte Regulierung im Bereich der psychoaktiven Substanzen notwendig ist, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Konsumenten zu gewährleisten. Der BvCW und der VdeH setzen sich weiterhin für eine transparente und gesetzeskonforme Handhabung im Umgang mit Cannabisprodukten ein, um den Markt sicher und verantwortungsbewusst zu gestalten.
Der BvCW schreibt hierzu nun Händler und Großhändler an. Das aktuelle Muster des Briefes finden Sie hier.
Einen Überblick über detaillierte Positionen und Informationen finden Sie in hier: ELEMENTE-Schriftenreihe.
Quelle / Infos: Pressemitteilung
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Autor und Bild: Canna-Chad Gregor Paul Thiele
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