Cannabis und Hopfen stammen aus der Familie der Hanfgewächse (Cannabacea)

Cannabis und Hopfen gehören zur botanischen Familie der Hanfgewächse (Cannabacea). Hopfen wird bekanntlich zum Bierbrauen benötigt, in früheren Zeiten verwendete man hierfür auch Cannabis.

Botanisches zu den Hanfgewächsen

Cannabis und Hopfen stammen aus der Familie der Hanfgewächse (Cannabacea)
Cannabis und Hopfen stammen aus der Familie der Hanfgewächse (Cannabacea)

Die botanische Familie der Cannabacea umfasst elf Gattungen mit rund 170 Arten und gehört ihrerseits zur Ordnung der Rosales (Rosenartige). Die drei bekanntesten Gattungen der Hanffamilie sind

  • Celtis (Zürgelbaum),
  • Humulus (Hopfen) und
  • Cannabis (Hanf).

Die weltweit verbreiteten Hanfgewächse sind krautige Pflanzen, die Stauden, Bäume und sogar Lianen (Hopfen) sein können. Als Bäume werden sie bis zu 35 m hoch. Charakteristisch sind ihre gefingerten oder handförmig gelappten Laubblätter mit gesägten Rändern. Ihre Blüten sind klein, duften nicht, wirken optisch unauffällig und locken daher auch keine Insekten an.

Die Bestäubung erfolgt durch den Wind. Hanfpflanzen haben ein männliches oder weibliches Geschlecht (sehr selten zwittrig), Cannabis wird aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen. Auch Früchte bildet die Familie aus, bei Cannabis und Humulus sind es Nüsse.


Verwendung von Hanfgewächsen

Hopfen wird bekanntlich zum Würzen von Bier verwendet, hierfür setzte man wie erwähnt früher auch Hanf ein. Es gab vor über 1.000 Jahren etliche Methoden des Bierbrauens, auch der Gagelstrauch, die Schafgarbe und noch weitere Pflanzen kamen zum Einsatz. Ab dem 8. bis 9. Jahrhundert setzte sich allmählich der Hopfen als Favorit durch, was unter anderem Hildegard von Bingen (1098 – 1179) zu verdanken war: Sie entdeckte, wie gut Hopfen konserviert.

Ab 1516 galt dann das deutsche Reinheitsgebot für Bier, was andere Braumittel inklusive Hanf endgültig verdrängte. Im frühen 20. Jahrhundert besann man sich aber erneut auf Hanfbier, das erst nach 1920 verboten wurde. Seit 2000 erlebt es eine neuerliche Renaissance. Hanf findet natürlich in vielen anderen Bereichen seit Jahrtausenden vielfältige Einsätze. Die Pflanze dient als

  • Nahrungsmittel,
  • Basis für Heilmittel,
  • Zusatz für Kosmetika,
  • textiler Rohstoff,
  • Faser für Schiffstaue und
  • Zusatzstoff für die Sanierung von mit Schwermetallen kontaminierten Böden.

Andere Hanfgattungen wie Celtis sind auch Nutzholzlieferanten und Ziergehölze. In Asien stellt man aus ihnen Holzkohle her.

Hanfgewächse: Eigenschaften

Die Eigenschaften der Hanfgewächse sind in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Hanfpflanzen produzieren einen Saft, der Wasser abweist und daher Angelschnüre imprägnieren kann. Bemerkenswert sind die in Cannabis enthaltenen Cannabinoide, von denen THC berauscht und CBD beruhigt, krampflösend wirkt (in den USA als Epilepsiemittel zugelassen) und die Verdauung fördert.

Die gesamte Familie der Hanfgewächse gehört zu den höchstentwickelten Pflanzen der Erde und gleichzeitig zu den ältesten Nutzpflanzen. Diese sind im Wachstum sehr anspruchslos: Sie gedeihen ganz ohne Pestizide und mit relativ wenig Wasser. Für die Herstellung von Textilien und Seilen oder Tauen ist die ausgeprägte Faserbildung von Hanf hilfreich. Auch im Bauwesen kommt er schon seit Urzeiten zum Einsatz. Grundlegende positive Eigenschaften aller Pflanzen der Hanffamilie sind:

  • Umweltverträglichkeit
  • niedrige Energiebilanz
  • Haltbarkeit (hohe Zugfestigkeit der Fasern)
  • sehr schädlingsresistent
  • sehr strapazierfähig
  • leicht zu pflegen

Als Lebensmittel enthält Hanf sehr wertvolle Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe sowie essenzielle Omega3- und Omega6-Fettsäuren. Hanf ist ein Alleskönner, während wir Hopfen eher nur vom Bierbrauen kennen.

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Autor: Tastfunker

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