Hanfbier schmeckt frisch und lecker – auch Hopfen ist ein Hanfgewächs!

Hanfbier gibt es in unterschiedlichen Sorten, die aus Bestandteilen von Hanf hergestellt werden. Das ist eigentlich nicht ungewöhnlich, denn der für alle sonstigen Biersorten verwendete Hopfen ist auch ein Hanfgewächs. Mehrere Arten dieser Pflanzen (Cannabaceae) wurden schon frühzeitig zum Bierbrauen genutzt, darunter auch der heute angebaute Hanf.

Hanfbier: Beschreibung

Hanfbier schmeckt frisch und lecker - auch Hopfen ist ein Hanfgewächs!
Hanfbier schmeckt frisch und lecker – auch Hopfen ist ein Hanfgewächs!

Es gibt in Europa verschiedene Hanfbierarten, die je nach Land und Region unterschiedliche Bezeichnungen tragen:

  • In Deutschland nennt man sie (auch aus rechtlichen Gründen) Hanfbier-Mischgetränk. Es besteht aus einem sogenannten Biohanftrunk und Biobier.
  • Im Vereinigten Königreich ist die Bezeichnung als Hemp Beer geläufig.
  • Die Italiener nennen ihr Hanfbier Bevanda a base di birra.
  • In Spanien heißt Bier aus Hanf Cerveza con cánamo.
  • Die französische Bezeichnung lautet Biére au chanvre.

Die einzelnen Sorten hängen von der Herstellung ab. Hanfblütenbier entsteht durch Zugabe von zerkleinerten Hanfblüten während des Brauvorgangs von üblichem Bier. Auf dieselbe Weise wird Hanfblätterbier produziert, nur kommen hier anstelle der Blüten Hanfblätter in den Sud. Das Hanfextraktbier hingegen entsteht durch Zugabe eines Hanfextrakts zum fertig gebrauten Bier. Genauso wird Hanfölbier hergestellt, allerdings ist die Ingredienz hier ätherisches Hanföl.


Beim Hanfgeschmacksbier aromatisiert die Brauerei das Brauwasser mit Hanf, dessen Bestandteile aber nicht zugemischt werden. Es gibt auch neuseeländisches Hanfbier, bei dem die Brauerei konventionelles Bier durch einen Filter aus Hanffasern leitet. Alle Hanfbiersorten gibt es auch als Hanfstarkbier.

Hanfbier schmeckt frisch und lecker - auch Hopfen ist ein Hanfgewächs!
Hanfbier schmeckt frisch und lecker – auch Hopfen ist ein Hanfgewächs!

Verwendung und Nutzen von Hanfbier

Hanfbier ist in Deutschland ein Partygetränk. Es wird nicht im üblichen Sinn als Bier verkauft, das verbietet der § 9 des hiesigen Biergesetzes. Die Bezeichnung „Hanfbier“ ist allerdings zulässig, nur muss es sich dabei um Biermischgetränke handeln. Eine Berliner Brauerei hatte über einige Jahre aus Hanf auf konventionelle Weise Bier gebraut und dementsprechend vermarktet, bis sie der deutsche Brauerbund verklagte.

Daraufhin lagerte die Brauerei ihre Produktion in die Schweiz aus. Der Brauerbund argumentiert mit dem deutschen Reinheitsgebot für Bier, die Hanfbierhersteller argmumentieren mit der Gewerbefreiheit. Es sind in dieser Frage immer noch (2021) Fälle vor deutschen Gerichten anhängig. Den Konsumenten darf das freilich egal sein: Sie genießen das höchst gesunde, aus und mit Hanf produzierte Bier.

Hanfbier schmeckt frisch und lecker - auch Hopfen ist ein Hanfgewächs!
Hanfbier schmeckt frisch und lecker – auch Hopfen ist ein Hanfgewächs!

Sonstiges zum Hanf Bier

Hanf und seine spezielle Unterart Hopfen sind nicht die einzigen Pflanzen, die historisch zum Bierbrauen genutzt wurden. Geeignet erschienen in früheren Jahrhunderten auch Schafgabe, der Gagelstrauch, Gruit und weitere Pflanzen. Im 8. Jahrhundert setzte sich schließlich der Hopfen durch, dem Hildegard von Bingen (1098 – 1179) durch ihre Publikationen einen großen Aufschwung verschaffte. Das Wissen um die Braumöglichkeit mit konventionellem Hanf blieb aber erhalten. Wenn allerdings dieser zum Brauen genutzt wird, können THC-Anteile enthalten sein, was bedeuten würde, dass Hanfbier nicht nur durch Alkohol, sondern auch durch THC berauschen könnte.

In früheren Jahrhunderten könnte das ein Grund für das Zurückdrängen des konventionellen Hanfs zugunsten des Hopfens gewesen sein, denn der Cannabisrausch war aus religiösen Gründen nicht erwünscht. Im 20. Jahrhundert wurden dann Produkte mit zu hohem THC in den meisten Staaten der Welt verboten, weshalb diejenigen Biermischgetränke, die wir heute in der EU als Hanfbier erhalten, einen THC-Gehalt von unter 0,2 % entsprechend des gesetzlichen Grenzwertes haben. Das könnte sich aber mit der von der Ampelkoalition geplanten Legalisierung von Cannabis ändern. Hanfbier würde dann nicht nur durch Alkohol seine belebende und berauschende Wirkung erhalten.

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Autor: Tastfunker

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