CBD (Cannabidiol) bei essentiellem Tremor (Bewegungsstörung)

Essentieller Tremor – bei vielen Betroffenen löst die Bewegungsstörung große Verunsicherung aus, wenn sie erste Symptome an sich bemerken. Da sich dies meistens in einem Zittern der Hände äußert, denken viele Menschen dabei an die Parkinson-Erkrankung. Also gehen wir rasch darauf ein, was die beiden neurologischen Erkrankungen voneinander unterscheidet: Das Hauptunterscheidungsmerkmal ist das Zittern (der sogenannte Tremor), welches bei der Parkinson-Erkrankung in der Regel in Ruheposition auftritt. Beim essentiellen Tremor ist das Zittern vor allem dann sichtbar, wenn eine Bewegung ausgeführt wird. Beim Essen oder Schreiben kann dies äußerst störend sein. Auch ein Haltetremor kann auftreten, zum Beispiel, wenn man ein Glas festhält.

CBD bei essentiellem Tremor

 CBD (Cannabidiol) bei essentiellem Tremor
CBD (Cannabidiol) bei essentiellem Tremor

Die Parkinson-Erkrankung tritt durchschnittlich im Alter von 55 bis 60 Jahren auf, während ein essentieller Tremor alle Altersgruppen betreffen kann. Beim essentiellen Tremor ist eine familiäre Häufung feststellbar, denn wenn ein Elternteil betroffen ist, kommt die Bewegungsstörung zu 50 % auch bei ihren Kindern vor.

Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist das Ansprechen des essentiellen Tremors auf eine kleine (!) Menge Alkohol. Wenn man ein Achtel Rotwein getrunken hat, ist das Zittern vorübergehend deutlich schwächer wahrnehmbar, bei Parkinson ändert sich dadurch am Tremor nichts.



Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Beim essentiellen Tremor können jedoch nicht nur die Hände betroffen sein, sondern auch Kopf, Beine oder Zunge. Wie ihr euch vorstellen könnt, ist dauerndes Kopfwackeln oder eine verwaschene Sprache vor allem in jungen Jahren stigmatisierend und sehr störend. Aber auch das Zittern der Hände ist beim Ausführen feinmotorischer Tätigkeiten nervig, das Einfädeln eines Fadens oder das Hineindrehen kleinerer Schrauben stellt bald ein unüberwindbares Hindernis dar. Berufe, bei denen eine ruhige Hand gefragt ist, können nicht (mehr) ausgeübt werden. Auch wenn viele Betroffene mit der Diagnose „Essentieller Tremor“ besser umgehen können als mit einer Parkinson-Erkrankung, so ist es trotzdem Tatsache, dass beide Erkrankungen nicht heilbar sind. Dazu wäre es wohl hilfreich, zu wissen, woher die Bewegungsstörung eigentlich kommt. Während es zum Thema Parkinson durchaus einige Ansätze gibt (mehr dazu an einem gesonderten CBDonnerstag), tappt man bei der Entstehung des essentiellen Tremors weitgehend im Dunkeln. Eine Veränderung von Nervenzellen im Kleinhirn wird diskutiert. Jedenfalls liegt keine neurologische Grunderkrankung oder Hirnschädigung vor.

Die Schulmedizin bietet inzwischen Behandlungsmöglichkeiten sowohl für Parkinson, als auch für essentiellen Tremor an. Wenn der essentielle Tremor im täglichen Leben störend ist, kann ein Versuch mit Betablockern oder Epilepsiemedikamenten (Primidon) gestartet werden. Allerdings ist bei diesen Medikamenten auch mit Nebenwirkungen zu rechnen, vor allem die Epilepsiemedikation geht oftmals mit starker Müdigkeit einher.

Bei sehr ausgeprägtem essentiellen Tremor, der auch auf Medikamente nicht anspricht, kann ein operativer Eingriff, die tiefe Hirnstimulation, durchgeführt werden. Dazu muss ermittelt werden, von welcher Hirnregion das Zittern ausgeht. In diese Region werden anschließend kleine Elektroden eingesetzt, die mit einem Impulsgeber unter dem Schlüsselbein mit einem Kabel verbunden sind. Dieser „Hirnschrittmacher“ funktioniert ähnlich wie ein Herzschrittmacher. Der Thalamus, welcher für die überaktiven Muskeln verantwortlich ist, erhält Impulse und soll so wieder zu einem „normalen“ Rhythmus finden.

Wie kann CBD bei essentiellem Tremor helfen?

Ich wollte jetzt eigentlich vom Dozentenmodus in den Normalmodus wechseln, weil euch wahrscheinlich schon der Schädel raucht und die Hitze des heutigen CBDonnerstages ihr Übriges tut… Aber gebt mir noch bitte einen kurzen Absatz. Wer an essentiellem Tremor leidet, darf sich einen kalten Radler holen. Der Rest auch, denn jetzt geht es wieder darum, dass Cannabidiol, also CBD, eine positive Auswirkung auf eine Menge neurologischer Probleme hat (von denen wir manche ohne übermäßigen Alkoholkonsum gar nicht hätten, sorry, not sorry). Und dabei macht es weder abhängig noch high! (Eilmeldung).

Schauen wir nochmal auf das Medikamentenangebot der Schulmedizin – Epilepsiemedikation. Warum Primidon, Gabapentin oder Topiramat? Weil sie Krampfanfälle lindern – und eine krampflösende Wirkung hilft auch beim essentiellen Tremor. Wer meine anderen CBDonnerstage mitverfolgt hat, kann jetzt im Schlaf rückwärts rezitieren, dass CBD unter anderem krampflösend wirkt. Was liegt also näher, als dem Pflanzenstoff aus der Natur einen Versuch einzuräumen? Dass CBD im Umkehrschluss auch hilfreich bei Epilepsie ist, stimmt definitiv, ist durch vielfache Studien belegt und verdient einen eigenen CBDonnerstag.

Außerdem habe ich zur Behandlung des essentiellen Tremors Betablocker genannt. Was die blockieren sollen? Das Stresshormon Adrenalin, außerdem hemmen sie die Wirkung des Neurotransmitters Noradrenalin. Somit wirken Betablocker nicht nur blutdrucksenkend, sondern senken auch die Ruhefrequenz des Körpers. Das ist wiederum ein wichtiger Faktor für den essentiellen Tremor. Ihr ahnt bereits, was jetzt kommen wird: CBD kann das auch. Was ich hiermit NICHT gesagt habe: Tauscht Opas Betablocker gegen CBD, damit er weniger Chemie zu sich nimmt. Bitte seht Ratschläge und Empfehlungen unserer Seite immer als Ergänzung zu dem an, was vom Arzt geraten wird. Üblicherweise werden Betablocker nicht ohne Grund verschrieben, also bitte keine Experimente auf eigene Faust durchführen.

 CBD (Cannabidiol) bei essentiellem Tremor
CBD (Cannabidiol) bei essentiellem Tremor

Wollt ihr noch wissen, warum CBD wie ein Betablocker wirkt? Wahrscheinlich nicht, aber ich erzähle es euch trotzdem: Es hängt wieder einmal alles mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System zusammen, jener Ort, wo körpereigens hersgestellte Endocannabinoide und exogen zugeführte Cannabinoide zusammentreffen. Dabei handelt es sich um ein Teil unseres Nervensystems, welches über die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 verfügt (dass inzwischen drei weitere Rezeptoren detektiert wurden, die wahrscheinlich ebenfalls von Bedeutung sind, sei hier am Rande erwähnt). Das Endocannabinoid-System lässt sich pharmakologisch beeinflussen – unter anderem durch Betablocker. Den gleichen Zweck erfüllt CBD, welches regulierend auf den Noradrenalinspiegel wirkt.

Das sind eigentlich schon zwei bedeutsame Gründe, weshalb CBD bei essentiellem Tremor einen Versuch wert ist. Zudem ergab eine amerikanische Studie, dass CBD bei essentiellem Tremor angewendet, den 5HT1A-Rezeptor aktiviert. Den dröseln wir jetzt nicht näher auf, sondern bleiben beim Wesentlichen, nämlich dass solchermaßen die Reizweiterleitung über Rezeptoren eingedämmt wird (weniger Reize = weniger Zittern).

Außerdem kann man noch die nervenschützende (neuroprotektive) Wirkung von CBD anführen, sowie die Tatsache, dass es beruhigend auf die Psyche wirkt. Und unter Stress verstärkt sich ein essentieller Tremor enorm, bzw. tritt in der Anfangsphase dort überhaupt erst auf.

Zur Dosierung lassen sich schwer allgemeingültige Aussagen treffen. Bei Symptomen mittlerer Ausprägung sind um die 25 mg täglich, auftgeteilt auf 3 Tagesdosen, empfohlen. Wie immer gilt mit der geringstmöglichen Dosis starten und steigern, bis sich der gewünschte Effekt zeigt.

Nun habt ihr es geschafft – danke, wer bis hierher durchgehalten hat. Jetzt hat sich auch die Autorin einen Radler verdient. Und weil wir auf einer Metallerseite sind: Wisst ihr, dass morgen das neue Album der Warkings „Revenge“ erscheint? Reinhören lohnt sich – essentieller Tremor lässt sich auch mit Headbangen kaschieren.

Studie(n): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16258853/

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Autorin: CBDoris

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