Cannabidiol – warum ein CBD-Verbot falsch und dumm wäre

15.10.2020: Wenn man sich ansieht, was ich seit Anfang des Jahres über CBD zusammengetragen habe, dürfte sich diese Frage eigentlich gar nicht stellen, ob es ein CBD-Verbot geben soll. Warum landet es trotzdem ständig in der Schmuddelecke, die Wirkung wird von Vertretern der Pharma geschmälert bis geleugnet, aus den Supermarktregalen sollen die Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika wieder verschwinden. Warum sorgt eine harmlose Nutzpflanze für derart viel Aufruhr?

CBD-Verbot wäre ein Skandal: Unwissenheit bei vielen Menschen

Cannabidiol - warum ein CBD-Verbot und Cannabisverbot falsch wäre
Cannabidiol – warum ein CBD-Verbot und Cannabisverbot falsch wäre

Zum einen liegt es daran, dass viele Menschen sich zu wenig mit der Thematik befassen und Cannabidiol und THC in einen Topf werfen. Es ist „Hasch, Marihuana, somit Droge“ und gehört verboten. Wie ihr wisst, ist mein unermüdliches CBDonnerstags-Mantra, nur THC ist psychoaktiv wirksam.

Nicht CBD, CBDa, CBG oder irgend ein anderer der hunderten im Hanf enthaltenen Pflanzenstoffe. Und ohne die Droge THC zu verharmlosen, befürworten oder sonstwie werten zu wollen: Wie viel Leute kennt ihr, die unter Einfluss von Cannabis (ich meine ausschließlich Cannabis, kein Mischen mit Alkohol oder anderen Drogen) aggressiv wurden, Schlägereien begonnen haben, andere anpöbeln und anstänkern etc.?

Ich hingegen kenne sehr viele, die sich unter dem Einfluss der legalen Droge Alkohol ziemlich… daneben benehmen. Und dass ein häufiger Alkoholrausch für den Körper auf Dauer definitiv schädlicher ist als der Konsum von Cannabis ist keine Erfindung von Reggaesängern und Rastafaris, sondern lässt sich inzwischen auch anhand von medizinischen Studien eindeutig beweisen.



Die Beliebtheit von CBD ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Auch ältere Herrschaften trauen sich inzwischen zu fragen, ob ein paar Tropfen CBD-Öl als Einschlafhilfe oder zur Verringerung der Dosis an Schmerzmedikation angebracht sind. CBD wird an Haustiere verabreicht, ziemlich viele Vierbeiner erleben dadurch ein stressfreieres Silvester, gehen entspannter zum Tierarzt oder können Umzüge besser verkraften. Konditoreien kreierten süße Desserts mit CBD, in hippen Cafés wurde Hanfmilch, Hanftee oder Kaffee mit CBD verkauft. So weit, so easy. Wer es mag, kann es konsumieren, wem es nicht gefällt, kann es bleiben lassen, wie mit allen anderen Dingen eigentlich auch. Weil freies Land und so. Es gibt auf jeder Speisekarte Dinge, die ich nicht bestellen würde, weil sie meinen Geschmack nicht treffen.

Allerdings brülle ich deshalb nicht zum Nachbartisch, der exakt diese Speisen konsumiert, was sie für einen besch… eidenen Geschmack haben und dass der Konsum eigentlich verboten gehört.

Leider bleibt jedoch bei Hanfprodukten, anders als beim Alkohol, die Eigenverantwortung der Konsumenten auf der Strecke. Es muss irgendwie klar sein, dass Hanf und damit auch CBD etwas Schlechtes ist, sonst könnte ja das leidige Thema Legalisierung von Hanf wieder aufkommen. Deshalb war es auch notwendig, dass die Politik das vollkommen unbedenkliche CBD unter völlig bizarre Auflagen stellt. Beispielsweise wurde CBD als neuartiges Lebensmittel 2019 in die Novel Food-Verordnung aufgenommen. Das bedeutete das Aus für Nahrungsergänzungsmittel mit CBD in Supermärkten etc, da sie zum zulassungspflichtigen Lebensmittel wurden. Die Rechtsgrundlage ist völlig unklar und scheint auch noch unterschiedlich zu sein in den jeweiligen Bundesländern Deutschlands. Während in einigen Teilen Deutschlands der Verkauf dieser Lebensmittel toleriert wird, sind sie in der Stadt Köln per Erlass verboten.

Cannabidiol - warum ein CBD-Verbot und Cannabisverbot falsch wäre
Cannabidiol – warum ein CBD-Verbot und Cannabisverbot falsch wäre

EU-Kommission überlegt sich ein CBD-Verbot

Ende Juli machte die nächste Hiobsbotschaft die Runde, nämlich dass die EU-Kommission überlegt, Cannabidiol als Betäubungsmittel einzustufen. Das würde dann bedeuten, dass CBD aus dem Handel komplett verschwinden muss und fortan gegen Vorlage eines Rezepts in Apotheken zu horrenden Preisen gekauft werden muss. Die endgültige Entscheidung wird für Dezember 2020 erwartet, doch was im August 2020 zu hören war, klingt nicht gerade positiv: Nach Ansicht der EU-Kommission soll CBD, welches aus fruchtbaren und blühenden Spitzen der Hanfpflanze gewonnen wird, als Betäubungsmittel betrachtet werden.

Dass CBD ein unschädliches, wirksames Naturheilmittel ist, steht außer Zweifel und ist wissenschaftlich belegt. Dass also ein Verbot von CBD der Gesundheit einer Vielzahl von Personen schaden würde, steht außer Frage. Dass die Pharmalobby darüber wieder anderer Meinung ist, steht ebenfalls außer Frage. Denn wer profitiert davon, wenn Oma und Tante Else wieder Schlaftabletten und mehr Schmerzmittel schlucken… Richtig.

Das ist aber noch längst nicht alles… Die Hanfproduktion boomt und stellt mittlerweile die Lebensgrundlage von 1500 Personen in Österreich dar. Eine vergleichbare Zahl für Deutschland konnte ich leider aktuell nicht finden. Allerdings würde ein Verbot von CBD bedeuten, dass zusätzlich zu all jenen Personen, die aufgrund der Corona-Pandemie etc. ihren Job verloren haben, auch diese Personen noch hinzukommen. Sie hätten zwar eine Beschäftigung, der sie nachgehen könnten, dürften aber nicht. Deshalb ist es wohl sinnvoller, die ohnehin drastisch angeschlagene Staatskasse auch für Arbeitslose bezahlen zu lassen, die eigentlich nicht arbeitslos wären, sondern dabei sind, einen Markt mit Zukunftspotential aufzubauen. Paradox? In der Tat. Gerade zu Pandemiezeiten wiegt das Wort der WHO ja ziemlich schwer, also warum überhört man so gerne, dass eben jene 2018 dem CBD eine gute Verträglichkeit und ein gutes Sicherheitsprofil attestiert hat? Fragen über Fragen…


Hier die Petition unterzeichnen: https://www.change.org/p/european-parliament-cbd-darf-nicht-als-droge-eingestuft-und-muss-als-lebensmittel-anerkannt-werden

Hier gibt es viele Antworten auf viele Fragen rund um die Hanfpflanze: https://cannabisfakten.de

Branchenverband Cannabiswirtschaft e.V. äußert Bedenken

Der Präsident des Branchenverbands Cannabiswirtschaft e.V., Dr. Stefan Meyer, hat ebenfalls seine Bedenken dahingehend geäußert, dass ein Verbot von CBD einen weiteren Schwarzmarkt auf den Plan rufen würde. Sehr viel sinnvoller wäre es hingegen, einheitliche, sinnvolle und durchschaubare Qualitätsstandards einzuführen. (Sinnvoll und durchschaubar lässt sich aber in der Regel schlecht mit EU-Regelungen in Einklang bringen, das ist aber jetzt nur meine böse Zunge am Rande). Dass schwarzen Schafen, welche meistens online agieren und Konsumenten abzocken, definitiv keine Möglichkeit mehr gegeben werden soll, Schund zu verkaufen und als CBD zu deklarieren, befürworte ich natürlich. Eine strengere Regulierung und eine klarere Gesetzeslage wünschen sich viele Branchenvertreter.

Im Endeffekt stellt die neue Regulierung eine Erhöhung der Bürokratie und große Probleme für legale Firmen dar. Wer bisher illegal gearbeitet hat, kann das genauso gut auch weiterhin tun. Und warum Händler gezwungen sind, Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel als Aromaprodukte zur Raumbeduftung zu deklarieren, sodass sie dem Chemikalienrecht unterliegen, ist ebenfalls sinnbefreit, meiner Meinung nach. Drogenpolitik als Lebensmittelrecht verschleiert – brauchen wir das wirklich auch noch??

Petitionen gegen ein CBD-Verbot

Zu diesem Thema finden sich einige Petitionen online – wer Lust hat und der Meinung ist, dass CBD nicht vom Markt verschwinden darf, kann und sollte seine Unterschrift unter eine oder mehrere setzen…. Ich werde euch jedenfalls auch in den nächsten Wochen jeden Donnerstag mit Infos rund ums Thema Hanf und CBD versorgen.

Hier die Petition bei change.org unterzeichnen: https://www.change.org/p/european-parliament-cbd-darf-nicht-als-droge-eingestuft-und-muss-als-lebensmittel-anerkannt-werden

Hier gibt es viele Antworten auf viele Fragen rund um die Hanfpflanze: https://cannabisfakten.de

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Autorin: CBDoris

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