Berlin, 25. September 2024 – In einer entscheidenden Kabinettssitzung hat die Bundesregierung unter der Leitung von Cem Özdemir, dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, einen wegweisenden Gesetzentwurf zur Liberalisierung des Anbaus von Nutzhanf verabschiedet.
Ein Durchbruch für die Landwirtschaft: Bundesregierung billigt Gesetzesentwurf
Dieser Schritt markiert eine signifikante Änderung in der deutschen Agrarpolitik und soll insbesondere den Anbau und den Umgang mit Nutzhanf erleichtern.
Özdemir betont die vielseitigen Vorteile von Nutzhanf
Minister Özdemir hob die Vorteile von Nutzhanf hervor, der als klimafreundliche Alternative gesehen wird, die wenig THC enthält und geringe Ansprüche an den Anbau stellt. „Nutzhanf ist eine Chance für unsere Landwirtschaft, gerade in Zeiten der Klimakrise. Dieser Schritt wird es unseren Landwirten ermöglichen, innovative Anbaumethoden zu erforschen und die bürokratischen Hürden, die bisher bestanden, zu überwinden“, erklärte Özdemir.
Streichung der Missbrauchsklausel und Zulassung des Indoor-Anbaus
Ein Kernpunkt der Gesetzesänderung ist die Abschaffung der sogenannten Missbrauchsklausel, die in der Vergangenheit zu rechtlichen Unsicherheiten geführt hat. Diese Klausel hat oft dazu beigetragen, dass Nutzhanfanbauer und -händler trotz ihrer Bemühungen, sich gesetzeskonform zu verhalten, kriminalisiert wurden. Durch ihre Streichung und die Erlaubnis des Indoor-Anbaus soll eine klarere und sicherere Rechtslage geschaffen werden.
Die Bedeutung von Nutzhanf im Vergleich zu Konsumcannabis
Im Unterschied zu Konsumcannabis enthält Nutzhanf nur äußerst geringe Mengen des psychoaktiven Wirkstoffs THC, in der Regel nicht mehr als 0,3 Prozent. Der Anbau von Nutzhanf wurde bisher aufgrund rechtlicher Einschränkungen und hoher bürokratischer Hürden nicht in dem Maße vorangetrieben, wie es aus Sicht der Regierung wünschenswert wäre.
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Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und wirtschaftliche Vorteile
Nutzhanf bietet eine Reihe von Verwendungsmöglichkeiten, die von der Lebensmittelindustrie über die Textilherstellung bis hin zu Baustoffen reichen. Die Pflanze ist besonders nachhaltig, da sie wenig Wasser und Düngemittel benötigt und zugleich die Bodenqualität verbessert sowie Lebensraum für Insekten bietet. Die Samen des Nutzhanfs finden beispielsweise Verwendung in Müsliprodukten und zur Herstellung von Speiseöl. Die Fasern können für Baustoffe, Papier und sogar in der Kosmetik eingesetzt werden.
Neue Perspektiven durch Indoor-Anbau
Mit der Gesetzesänderung wird es künftig möglich sein, Nutzhanf auch in Innenräumen anzubauen. Dies öffnet die Tür für Technologien wie kontrollierte Anbausysteme und Gewächshäuser, die eine ganzjährige Produktion und höhere Erträge ermöglichen könnten. Dies ist besonders relevant für Regionen, in denen das Klima einen Freilandanbau erschwert.
Ein Schritt in Richtung einer rationalen Cannabispolitik
Die Neufassung des Gesetzes reflektiert eine fortschrittliche Haltung der Bundesregierung gegenüber dem Nutzhanf und ist ein Bestandteil der Bemühungen, die Cannabispolitik insgesamt vernunftbasiert zu gestalten. Dabei bleibt der Schutz der Verbraucher, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, vor den Gefahren durch THC weiterhin ein zentrales Anliegen.
Mit diesen Änderungen verfolgt die Bundesregierung das Ziel, die Landwirtschaft zu modernisieren und gleichzeitig die rechtlichen Rahmenbedingungen an die aktuellen Gegebenheiten und Erkenntnisse anzupassen. Der Gesetzentwurf steht nun vor der parlamentarischen Prüfung, bei der er weitere Unterstützung zu finden hofft, um die landwirtschaftlichen und industriellen Möglichkeiten von Nutzhanf in Deutschland voll auszuschöpfen.
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Autor und Bild: Canna-Chad Gregor Paul Thiele
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