Am 2. Juni 2025 hat die ukrainische Staatliche Arzneimittel- und Medikamentenkontrollbehörde eine bedeutende Entscheidung getroffen: Sie hat erstmals eine offizielle Genehmigung für den Import von medizinischem Cannabis in die Ukraine ausgestellt.
Erste offizielle Importlizenz für medizinisches Cannabis in der Ukraine

Damit ist ein weiterer Meilenstein in der noch jungen Geschichte der medizinischen Cannabisgesetzgebung des Landes erreicht, das medizinisches Cannabis im Jahr 2024 vor dem Hintergrund des anhaltenden Krieges mit Russland legalisiert hatte.
Die betreffende Genehmigung betrifft eine Substanz, die bereits in der Ukraine registriert ist und im staatlichen Arzneimittelregister eingetragen wurde. Die Erlaubnis ist somit nicht nur symbolisch, sondern ebnet den Weg für eine konkrete medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten im Land.
Medizinisches Cannabis seit 2024 legal – ein Schritt mit Signalwirkung
Gesetzgebung als Antwort auf die Kriegssituation
Die medizinische Freigabe von Cannabis in der Ukraine wurde maßgeblich durch die humanitären und psychischen Folgen des russischen Angriffskrieges ausgelöst. Der Bedarf an alternativen therapeutischen Mitteln für Patient*innen mit schweren Erkrankungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) stieg seit Beginn der Invasion dramatisch an. Im Februar 2024 unterzeichnete Präsident Wolodymyr Selenskyj schließlich das Gesetz zur medizinischen Nutzung von Cannabis, das im Sommer desselben Jahres in Kraft trat.
Regulatorischer Aufbau des Programms
Seit der gesetzlichen Freigabe haben verschiedene Ministerien und Behörden daran gearbeitet, das notwendige regulatorische Fundament zu schaffen. Es ging dabei um Fragen der Zulassung, Registrierung, Kontrolle und logistischen Umsetzung. Der nun erfolgte erste genehmigte Import ist ein Signal, dass die Ukraine bereit ist, ihr medizinisches Cannabisprogramm aus der theoretischen in die praktische Phase zu überführen.
Erste Produkte und geplante Ausweitung der Versorgung
Spanische Tropfen als Vorreiter
Bereits Anfang 2025 wurde mit der Zulassung von oralen Cannabis-Tropfen aus Spanien ein erster Schritt hin zur konkreten Versorgung unternommen. Diese Tropfen bildeten den Auftakt einer Reihe von Produkten, die im Rahmen des neuen Gesetzes zur Registrierung eingereicht wurden. Dazu zählen unter anderem auch Cannabis-Kapseln, Zahnpasten mit Cannabisextrakten und medizinische Gele.
Perspektive: Internationale Lieferketten
Mit der jetzt erteilten Importlizenz öffnet sich die Tür für eine internationale Belieferung aus Ländern mit legaler Cannabiswirtschaft, darunter EU-Staaten, Kanada und die USA. Die Ukraine strebt langfristig eine diversifizierte Versorgung durch Importe an – parallel zur Entwicklung einer eigenen nationalen Produktions- und Verarbeitungsinfrastruktur.
Zulassungskriterien und Zielgruppen
Schwerkranke Patient*innen im Fokus
Das ursprüngliche Gesetz spezifizierte zunächst nur zwei Krankheitsbilder als berechtigte Indikationen: Krebserkrankungen und posttraumatische Belastungsstörungen infolge des Krieges. Schnell zeigte sich jedoch, dass der tatsächliche medizinische Bedarf deutlich breiter gefächert ist.
Erweiterung des Anwendungsbereichs in Diskussion
Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im ukrainischen Parlament erklärte bereits im Sommer 2024, dass es nahezu täglich Anfragen von Bürger*innen gebe, die an anderen Erkrankungen wie Alzheimer, Multipler Sklerose oder Epilepsie leiden. Die Aufnahme weiterer Indikationen in den gesetzlichen Rahmen ist daher wahrscheinlich.
Herausforderungen im Gesetzgebungsprozess
Politische Hürden und Widerstand
Der Weg zur Legalisierung verlief nicht reibungslos. Noch Ende 2023 versuchte die oppositionelle Partei Batkiwschtschyna, das Gesetz mithilfe eines Verfahrenskniffs zu blockieren. Sie forderte eine erneute Abstimmung über einen Antrag zur Aufhebung des Gesetzes – dieser scheiterte im Januar 2024 jedoch endgültig.
Taktiken der Gesetzesgegner
Darüber hinaus wurde versucht, den Gesetzesentwurf durch Hunderte sogenannter „Spam“-Änderungsanträge zu verzögern. Auch dieser Versuch scheiterte letztlich. Die finale Abstimmung brachte mit 248 Stimmen eine deutliche parlamentarische Mehrheit für das Gesetz.
Regulatorische Zuständigkeiten in der Ukraine
Ministerien und Behörden in der Verantwortung
Die Aufsicht über den Anbau und die Verarbeitung von Cannabis liegt beim Ministerium für Agrarpolitik. Die staatliche Arzneimittelbehörde und die nationale Polizei kontrollieren darüber hinaus die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf Produktion, Vertrieb und Abgabe.
Neue Einstufung von Cannabisprodukten
Im August 2024 hatte das Gesundheitsministerium klargestellt, dass Cannabis und dessen Extrakte, Harze sowie Tinkturen nicht länger als „besonders gefährliche Substanzen“ eingestuft werden. Damit ist der Weg für eine streng kontrollierte, aber legale Verwendung offen – unter Beachtung definierter Einschränkungen.
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Präsident Selenskyj als Befürworter
Ein Präsident mit klarer Position
Präsident Selenskyj äußerte sich bereits im Sommer 2023 positiv zur medizinischen Nutzung von Cannabis. In einer Rede vor dem Parlament forderte er, dass die Ukraine sich nicht länger gegen bewährte internationale Therapieverfahren sperren dürfe. Es sei an der Zeit, auch „ungewöhnliche“ Lösungen zuzulassen, um das Leid der Bevölkerung zu lindern.
Erste Aussagen bereits im Wahlkampf
Schon im Präsidentschaftswahlkampf 2019 sprach sich Selenskyj für eine kontrollierte medizinische Nutzung aus. Er bezeichnete es als „normal“, dass Menschen Zugang zu „Tropfen“ auf Cannabisbasis erhalten sollten – vermutlich bezog er sich damit auf Tinkturen oder orale Tropfenformulierungen.
Geopolitischer Kontrast zu Russland
Russland als Gegner jeder Reform
Mit der Legalisierung geht die Ukraine bewusst auf Distanz zur offiziellen Linie Russlands, das weiterhin jede Form der Cannabisreform ablehnt. Russland nutzt seinen Einfluss in internationalen Organisationen, etwa den Vereinten Nationen, um Reformbestrebungen anderer Länder zu torpedieren.
Aktuelle Ereignisse zeigen Unterschiede
Erst kürzlich wurde in Russland ein 28-jähriger US-Bürger vorübergehend festgenommen, weil in seinem Gepäck Cannabisprodukte gefunden worden waren. Die Differenz in der Drogenpolitik könnte kaum deutlicher sein: Während die Ukraine medizinisches Cannabis legalisiert, geht Russland gegen jede Form des Besitzes mit harter Hand vor.
Fazit: Ein Land im Wandel
Die Erteilung der ersten Importgenehmigung für medizinisches Cannabis markiert einen bedeutsamen Schritt für die Ukraine – sowohl innenpolitisch als auch im internationalen Vergleich. Die Umsetzung eines kontrollierten und wissenschaftlich begleiteten medizinischen Cannabisprogramms unterstreicht den Willen des Landes, auf die Bedürfnisse seiner kriegsgeplagten Bevölkerung mit modernen Mitteln zu reagieren. Gleichzeitig sendet die Ukraine ein klares Signal an die Weltgemeinschaft: Fortschritt ist auch in Krisenzeiten möglich.
Quelle / Infos: https://www.marijuanamoment.net/ukraine-officials-approve-countrys-first-ever-permit-to-import-medical-marijuana-products/
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Autor und Bild: Canna-Chad Gregor Paul Thiele
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