Die Legalisierung von Cannabis hat weitreichende gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Eine faszinierende Facette dieses Themas ist ihr Einfluss auf den Hochschulsport in den USA. Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt auf, wie sich die Legalisierung von Cannabis auf die Rekrutierung von College-Basketball- und Fußballmannschaften auswirkt.
Die Studie: Einblick in die Auswirkungen von Cannabis auf College-Sportteams
Forscher der Georgia College & State University und der Kennesaw State University haben Daten von 2003 bis 2019 analysiert. Ihr Ziel war es, den Zusammenhang zwischen der Legalisierung von Cannabis und der Talentakquise im Hochschulsport zu verstehen. Die Ergebnisse, veröffentlicht im Journal of Sports Economics, deuten darauf hin, dass Cannabislegalisierung ein wichtiger, aber komplexer Faktor bei der Rekrutierung von College-Sportlern ist.
Cannabis und Basketball: Eine positive Verbindung
Interessanterweise zeigt die Studie, dass Basketballteams in Staaten, in denen Cannabis legal ist, durchschnittlich eine Verbesserung um 3,7 Plätze in den Rekrutierungsranglisten verzeichnen. Dieser Effekt ist bemerkenswert und deutet darauf hin, dass die Legalisierung von Cannabis die Attraktivität von Basketballprogrammen steigern kann.
Cannabis im College-Fußball: Eine negative Korrelation
Im Gegensatz dazu scheint die Legalisierung von Cannabis negative Auswirkungen auf die Rekrutierung von College-Fußballteams zu haben. Die Studie stellt fest, dass die Rekrutierungsranglisten für Fußballteams in legalen Staaten im Durchschnitt um 2,9 Plätze schlechter sind.
Erklärungsansätze und kulturelle Unterschiede
Die Autoren der Studie bieten verschiedene Hypothesen an, um diese unterschiedlichen Auswirkungen zu erklären. Eine Theorie bezieht sich auf die Cannabispolitik der nationalen Ligen (NFL und NBA). Beide Ligen haben ihre Haltung gegenüber Cannabis in den letzten Jahren gelockert, aber die finanziellen Konsequenzen positiver Drogentests waren in der NFL traditionell gravierender. Dies könnte erklären, warum College-Fußballspieler möglicherweise vorsichtiger im Umgang mit Cannabis sind.
Neue Entwicklungen in den Profiligen
Interessant ist auch, dass sowohl die NBA als auch die NFL ihre Drogenpolitik kürzlich angepasst haben. Die NBA hat Cannabis von ihrer Liste verbotener Substanzen gestrichen und erlaubt Spielern nun, in Cannabis-Marken zu investieren und diese zu bewerben. Ähnlich hat die NFL ihre Drogentestrichtlinien überarbeitet, sodass Spieler für positive Drogentests, einschließlich Cannabis, nicht mehr von Spielen ausgeschlossen werden.
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NCAA und Cannabis: Richtungswechsel in Sicht
Diese Veränderungen im Profisport finden auch im Hochschulsport ihren Niederschlag. So hat die NCAA kürzlich empfohlen, Cannabis von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen. Dies wäre eine signifikante Änderung der bisherigen Politik und könnte die Art und Weise, wie College-Sportler mit Cannabis umgehen, grundlegend verändern.
Kulturelle Akzeptanz von Cannabis im Basketball
Die Studie legt nahe, dass die Basketballgemeinschaft generell offener für den Cannabisgebrauch sein könnte. Dies spiegelt sich sowohl in den Ergebnissen der Studie als auch in den lockeren Richtlinien der NBA wider. Diese kulturelle Akzeptanz könnte ein Grund dafür sein, warum die Rekrutierung im Basketball in Staaten mit legalisiertem Cannabis zunimmt.
Ausblick: Zukünftige Entwicklungen im Hochschulsport
Die Studie prognostiziert, dass Colleges in Staaten, die Cannabis seit 2019 legalisiert haben, in Zukunft verbesserte Rekrutierungsergebnisse im Basketball und verschlechterte Ergebnisse im Fußball erwarten können. Diese Prognose ist besonders relevant für Universitäten mit starken Basketballprogrammen.
Andere Sportarten und Cannabispolitik
Neben Basketball und Fußball gibt es auch Entwicklungen in anderen Sportarten. Beispielsweise hat die UFC angekündigt, Kämpfer nicht mehr wegen positiver Cannabis-Tests zu bestrafen, und die Nevada-Sportbehörden haben eine Regeländerung vorgeschlagen, die Athleten vor Strafen für den Gebrauch oder Besitz von Cannabis schützt.
Kritik und Forderungen nach Reformen
Trotz der zunehmenden Akzeptanz von Cannabis im Sport gibt es weiterhin Kritik, insbesondere an der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) wegen ihres anhaltenden Cannabisverbots. Befürworter fordern eine Reform, insbesondere nach dem Ausschluss der US-Läuferin Sha’Carri Richardson von den Olympischen Spielen wegen eines positiven THC-Tests im Jahr 2021.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Legalisierung von Cannabis tiefgreifende und vielfältige Auswirkungen auf den Hochschulsport hat. Während die Studie wichtige Erkenntnisse liefert, ist klar, dass weitere Forschung erforderlich ist, um die vollen Auswirkungen und die dahinterliegenden Gründe vollständig zu verstehen. Was jedoch deutlich wird, ist die wachsende Akzeptanz von Cannabis in der Sportwelt und die Notwendigkeit, bestehende Drogenpolitiken zu überdenken.
Quelle / Infos: https://www.marijuanamoment.net/states-that-legalize-marijuana-see-enhanced-college-basketball-recruitment-study-finds/
Bitte hierzu unbedingt den Haftungsausschluss und Hinweis zu medizinischen Fragen beachten: Bitte hier lesen!
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Autor und Bild: Canna-Chad Gregor Paul Thiele
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