Die deutsche Mittelalterband Saltatio Mortis aus dem badischen Raum

Die deutsche Mittelalterband Saltatio Mortis wurde im Jahr 2000 gegründet. Die meisten der aktuell acht Bandmitglieder stammen aus dem badischen Raum rund um Karlsruhe.

Saltatio Mortis

Die deutsche Mittelalterband Saltatio Mortis aus dem badischen Raum
Die deutsche Mittelalterband Saltatio Mortis aus dem badischen Raum

Der „Exot“ unter diesen Musikern ist „Alea der Bescheidene“, denn er ist ein waschechter Pfälzer und kommt aus der heimlichen Hauptstadt der Pfalz, aus Kaiserslautern. Er ist der Leadsänger von Saltatio Mortis und spielt nebenbei mehrere Instrumente wie die Schalmei, den Dudelsack, das Didgeridoo oder auch gelegentlich mal Gitarre.

Der Taktgeber, Songwriter und hauptsächlicher Sprecher während der Live-Konzerte ist „Lasterbalk der Lästerliche“. Der Trommler liebt nach eigener Aussage das geschliffene Wort und schreibt die meisten Texte von Saltatio Mortis.


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Daneben steht meist vorne an der Bühne „Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein“. Der großgewachsene Bär mit den langen Haaren bezeichnet sich selbst als Quotenadliger mit aristokratischer Präsenz. Er ist besonders vielseitig, denn neben dem Gesang spielt er auch Sackpfeife und Schalmei sowie die Drehleier und das Nyckelharpa.

Ebenso auffällig wie gekonnt kunstvoll steht ebenfalls meist vorne „Luzi das L“. Er war bis 2011 noch Bandmitglied bei Schelmish und verstärkt seitdem Saltatio Mortis bei ihren Live-Auftritten. Neben seinen Fähigkeiten an der Sackpfeife und auf der Schalmei hat er den Ruf, auf den Mittelalterfesten stets die Badezuber unsicher zu machen und muss dann immer von „Lasterbalk dem Lästerlichen“ herausgeholt werden.

Weiter hinten auf der Bühne agiert seit 2006 „El Silbador“, kurz „Elsi“. Der ehemalige Bandpraktikant spielt mehrere Instrumente und baut neben seiner Bandtätigkeit sogar eigene Dudelsäcke in seiner Werkstatt.

Im Background wirbelt auch der „Bruder Frank“. Der diplomierte Bassist verstärkt Saltatio Mortis seit 2007 mit dem Bass und ist außerdem verantwortlich für die bei den Fans sehr beliebten Podcasts der Band.

Für die Gitarre zuständig ist erst seit November 2012 der Musiker Till Promill.

Der letzte der aktuellen Formation ist Schlagzeuger Jean Méchant, „Der Tambour“.

Der Bandname Saltatio Mortis ist der lateinische Begriff für Totentanz. Das Motto von Saltatio Mortis lautet: „Wer tanzt, stirbt nicht“. Die Namen der Bandmitglieder leiten sich größtenteils aus Rollenspielabenteuern ab. Das bekannteste Game dieser Art ist wahrscheinlich „Das schwarze Auge“. Einige der Mitglieder von Saltatio Mortis wie Lasterbalk der Lästerliche oder der hierbei sehr aktive Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein arbeiten nebenbei als Synchronsprecher für Videospiele und leihen den dortigen Charakteren ihre Stimme.

Nach ihren ersten vier Alben erobern Saltatio Mortis seit 2005 regelmäßig die deutschen Album-Charts. Während „Des Königs Henker“ und „Aus der Asche“ noch im Mittelfeld der Charts landeten, knackte Saltatio Mortis 2009 mit „Wer Wind sät“ auf Platz 10 erstmals die Top Ten. Der Nachfolger „Sturm aufs Paradies“ eroberte 2011 sogar Platz 3 der deutschen Album-Charts und schaffte es sogar in diese Charts von Österreich und der Schweiz. Kaum weniger erfolgreich waren die drei Live-Alben „Manufactum II“, „10 Jahre Wild und Frei“ sowie „Manufactum III“. Mit ihren inhaltlich intelligenten und oft gesellschaftskritischen Texten begeistern sie ein immer größeres Publikum und auch das nächste Album „Das schwarze Einmaleins“, das im August 2013 erscheint, wird auf dem Erfolgsweg von Saltatio Mortis wahrscheinlich der nächste Meilenstein sein.

Saltatio Mortis – Sturm aufs Paradies Tour

Der „Sturm aufs Paradies“ begann bereits vor gut einem Jahr und bekommt jetzt noch einen Nachschlag. Nach der extrem erfolgreichen Tour im Frühjahr dieses Jahres und den Festival-Auftritten im Sommer gehen die Spielleute von Saltatio Mortis also noch einmal auf Tour, um ihre Fans mit fantastischen Songs und einer atemberaubenden Show zu begeistern. Und der Auftakt zu dieser Tour findet heute im gut besuchten Osnabrücker Hyde Park statt.

Doch bevor der Totentanz so richtig beginnt, werden die Zuschauer vom Duo Das Niveau aus Berlin beehrt. Die zwei liefern mit Akustikklampfe und Gesang eine interessante Mischung aus Comedy, Popsongs und Lagerfeuerromantik ab. Die Jungs wirken gut aufgelegt und die Performance kommt ehrlich und authentisch rüber. Das Songwriting erinnert ein wenig an die Monsters Of Liedermaching oder Die Angefahrenen Schulkinder. Musikalisch lassen sich Ähnlichkeiten zu den Wise Guys nicht ganz ausschließen. Stilistisch also nicht ganz das, was man auf einem Mittelalter-Rock-Konzert erwarten würde, aber soweit ganz nett. Viel länger als eine halbe Stunde hält man Das Niveau auf der Bühne aber kaum aus.

Glücklicherweise muss man das auch nicht, denn nach kurzer Umbaupause verdunkelt sich die Bühne und das Intro zu „Ode an die Feindschaft“ beginnt. Das Publikum ist von Anfang an Feuer und Flamme und feiert die Band richtig ab. Auch der Sound ist bombig. Und so feuern Saltatio Mortis erst einmal vier, fünf Songs in die Menge damit die sich ordentlich abreagieren kann. Erst als Mastermind und Schlagzeuger Lastberbalk der Lästerliche bei „Prometheus“ verkündet, dass das heutige Konzert aufgrund des Abschieds von Klampfer Samoel ein ganz besonderes sei, wird es etwas ruhiger. Bei Songs wie „Hochzeitstanz“, „Koma“ oder „Nachtigall und Rose“ beweist Sänger Alea einmal mehr wie gut sich seine Stimme entwickelt hat. Kraftvoll und doch sensibel intoniert er die Songs sehr gut. Störend ist nur das zwischenzeitliche Brummen des Basses. Aber auch das haben die Sound-Menschen schnell wieder im Griff.

Insgesamt wirkt die Band während des ersten Teils des Konzertes sehr routiniert und abgeklärt und geht nur wenig in Interaktion mit den Fans vor der Bühne. Vereinzelt wird zum Springen und Klatschen animiert, doch die Ansagen halten sich in Grenzen. Der Stimmung tut das allerdings keinen Abbruch und die Halle bebt. Erst gegen Mitte des Gigs scheinen die Jungs aufzutauen und beginnen mit der Meute zu feiern. „Worte“, „Manus Manum Lavat“ und „Spiel mit dem Feuer“ fegen über das Publikum hinweg und der Mob kocht. Außerdem werden der neue Keyboarder Tambour und der neue Gitarrist Till Promill vorgestellt. Und natürlich darf auch eine kleine Geschichte über den scheidenden Samoel nicht fehlen. Es wird erzählt, wie er nach einem Konzert in bester Rockstar-Manier einen Fernseher aus dem Hotelzimmer geschmissen habe und die gesamte Band danach rausgeworfen wurde. Abgeschlossen wird das Konzert dann mit dem hämisch lächelnden „Eulenspiegel“, das so herrlich neckisch über die Verbissenheit und Spießigkeit der Welt herzieht.

Nach der kurzen Pause erscheint die Band zur ersten Zugabe deutlich lockerer und entspannter. Die Musiker witzeln herum und berichten unter anderem auch, dass Till Promill seinen Spitznamen bereits nach der ersten gemeinsamen Nacht im Nightliner erhalten habe, weil er so nach und nach die gesamte Band unter den Tisch getrunken habe. Insgesamt ist das alles sehr lustig und amüsant. Mit „Früher war alles besser“ wird dann auch noch ein extrem punkiger Song vom neuen Album „Das schwarze Einmaleins“ zum Besten gegeben. Der Song klingt ein wenig nach Deutschrock und geht tierisch ab.

Im zweiten Zugabenblock wird Gitarrist Samoel dann endgültig verabschiedet und das Konzert mit den obligatorischen Songs „Falsche Freunde“ und „Spielmannsschwur“ beendet. Und auch die Crowd-Surfing-Einlage von Sänger Alea fehlt nicht. Heute dreht er sogar zwei Runden über die Menge bevor er sich zur Bühne zurückgeben lässt.

Nach etwa zwei Stunden Saltatio-Show neigt sich dann ein toller Konzertabend dem Ende zu. Ein Abend, an dem es so gut wie nichts zu meckern gab. Sowohl das Musikalische, wie auch das Organisatorische und die Stimmung waren bestens. Das hat sich gelohnt.

Setlist:

  • 1.Ode an die Feindschaft
  • 2.Habgier und Tod
  • 3.Tod und Teufel
  • 4.Prometheus
  • 5.Orpheus
  • 6.Hochzeitstanz
  • 7.Wirf den ersten Stein
  • 8.Koma
  • 9.Nachtigall und Rose
  • 10.Letzte Worte
  • 11.Manus Manum Lavat
  • 12.Worte
  • 13.Sündenfall
  • 14.Nach Jahr und Tag
  • 15.Spiel mit dem Feuer
  • 16.Eulenspiegel

Zugabe 1

  • 17.Rastlos
  • 18.Früher war alles besser
  • 19.Uns gehört die Welt

Zugabe 2

  • 20.Falsche Freunde
  • 21.Spielmannsschwur

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Location: Hyde Park, Osnabrück
Datum: 2012-11-15
Autor: Erle

Saltatio Mortis und Metusa

Saltatio Mortis haben offensichtlich eine ganz besondere Beziehung zu Osnabrück. Ihre erste Rock-Show spielten sie in keinem geringeren Laden als dem altehrwürdigen Hyde Park in Osnabrück. Es folgten zahlreiche Shows unter anderem in der Lagerhalle oder auch in der Halle Gartlage als Opener für Subway To Sally. Und nun kommen sie innerhalb von eineinhalb Jahren gleich zwei Mal in die Hasestadt. Man könnte fast meinen, die Jungs haben hier ein Abo gebucht.

Doch auch wenn die Totentänzer derzeit live sehr präsent sind, nimmt das Interesse des Publikums nicht ab und die Shows sind immer sehr gut besucht. So auch heute in Osnabrück. Bereits um kurz vor acht ist der Platz vor der Bühne schon mehr oder weniger komplett gefüllt. Drumherum an den Theken ist allerdings noch etwas Platz und so kommt man gut an Getränke ran und die Atmosphäre ist sehr angenehm und gemütlich. Aber zum Entspannen bleibt keine Zeit denn pünktlich um 20:00 Uhr stehen Metusa auf der Bühne und eröffnen den heutigen Konzertabend. Die Band aus der Nähe von Stuttgart spielt folkigen Rock mit einem gewissen Liedermacher Einschlag und hat das Osnabrücker Publikum von der ersten Minute an voll im Griff. Auch wenn der Sound zunächst etwas hölzern klingt gefällt die Musik den Anwesenden offenbar hervorragend. Und das weiß der Sechser zu nutzen. Immer wieder heizt Gitarrist und Sänger Domenicus der Meute ein und animiert zum Klatschen und Mitsingen. Ich habe es selten erlebt, dass eine Vorband derart gut ankommt und fast das gesamte Publikum so mitreißen kann. Weiter so.

Aber auch die Samos sind heute gut drauf und liefern eine gute Show ab. Und das ist alles andere als selbstverständlich wenn man bedenkt, dass Bandkollege Jean der Tambour mit einer diagnostizieren Hirnblutung im Krankenhaus liegt. Bereits beim Tourauftakt in Krefeld wurde diese lebensbedrohliche Situation festgestellt und fast wäre die gesamte Tour diesem tragischen Zwischenfall zum Opfer gefallen. Aber sowohl Jean wie auch der Rest der Band wollten einfach, dass die Tour stattfindet. Und so wurde schleunigst ein Ersatzprogramm auf die Beine gestellt und die Tour findet statt. Dafür erntet die Band natürlich von den Zuschauern viel Lob und Anerkennung. Glücklicherweise geht es Jean mittlerweile auch besser und er wird auch wieder vollkommen gesund werden. Daher an dieser Stelle die herzlichsten Genesungswünsche an Jean.

Aber zurück zum Konzert. Wie bereits erwähnt musste nach dem Ausfall von Jean ein Ersatzprogramm her. Und so verwundert es nur wenig, dass die Setlist zu etwa drei Vierteln mit der „Sturm aufs Paradies“ Tour Setlist überein stimmt. Das tut der Stimmung in der Halle aber keinen Abbruch. Klassiker wie „Tod und Teufel“, „Promtheus“ oder „Manus Manum Lavat“ werden dabei ebenso abgefeiert wie die Stücke der neuen Platte „Das schwarze Einmaleins“. Besonders überzeugen können „Idol“, „IX“ und natürlich das auf Youtube mittlerweile über eine Million Mal angesehene „Wachstum über alles“ zu dem Lasterbalk der Lästerliche dann auch noch ein paar kritische Worte an das Publikum richtet. Überraschend redselig präsentiert sich heute auch Alea der Bescheidene. Normalerweise braucht er ja immer eine Weile bis er auftaut. Doch heute ist davon nichts zu spüren. Von Anfang an übernimmt er den größten Teil der Ansagen und geht richtig auf die Anwesenden ein. Das viele Reden scheint Alea aber auch einiges abzuverlangen und so wird die Stimme ungefähr ab Mitte des Gigs etwas dünner und der Gesang einen ticken leiser im Vergleich zum Anfang.

Nichts desto trotz steuern Saltatio Mortis gekonnt und zielstrebig auf das große Finale zu, bei welchem Alea wieder einmal seine übliche Crowdsurfing Runde macht und dabei „Falsche Freunde“ in die Runde schmettert. Hier fällt die unglaubliche Körperspannung und Disziplin auf, die Alea an den Tag legt. Denn auch wenn er zum Ende fast noch gestürzt wäre (jedenfalls sah das aus meiner Position so aus) kann er die Stimme halten und den Text sauber zu Ende singen. Respekt. Ja, und dann ist auch dieser Saltatio Mortis Auftritt schon fast wieder vorbei. Nachdem noch einmal der „Eulenspiegel“ zum Besten gegeben wird verabschiedet man sich und verschwindet Backstage. Aber natürlich nur, um sich vom aufgedrehten Osnabrücker Publikum noch einmal auf die Bühne rufen zu lassen. Denn wie könnte ein Saltatio Mortis Gig ohne den „Spielmannsschwur“ zu Ende gehen. Und den leisten die Spielleute natürlich nur allzu gerne. Danach ist aber endgültig Schluss und gegen viertel nach elf schallt dann auch schon die übliche Hyde Park Mucke aus den Boxen und die große Wanderung beginnt.

Alles in allem geht also ein toller Konzertabend zu Ende der sowohl musikalisch wie auch stimmungsmäßig nur wenig zu wünschen übrig lässt. Sicherlich hätte die Band in voller Stärke noch einmal ganz anders aufspielen können und vielleicht noch für weitere Höhepunkte sorgen können. Aber unter den gegebenen Umständen gibt es wirklich nichts zu meckern. Ich freue mich schon auf die nächsten Auftritte, bei denen dann auch Jean hoffentlich wieder dabei ist und wünsche von hier aus noch einmal alles Gute.

Setlist Saltatio Mortis:
01.Früher war alles besser
02.Idol
03.Tod und Teufel
04.Prometheus
05.Uns gehört die Welt
06.Der Kuss
07.My Bonny Mary
08.Ode an die Feindschaft
09.Habgier und Tod
10.Manus Manum Lavat
11.Sündenfall
12.Nur ein Traum
13.Nach Jahr und Tag
14.Hochzeitstanz
15.IX
16.Koma
17.Wachstumm über alles
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18.Falsche Freunde
19.Wirf den ersten Stein
20.Eulenspiegel
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21.Spielmannschwur

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Location: Hyde Park, Osnabrück
Datum: 2014-03-21
Autor: Erle


 


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