Die Tschechische Republik macht ernst mit der Reform ihrer Drogenpolitik: Präsident Petr Pavel hat ein umfassendes Gesetzespaket unterzeichnet, das unter anderem den Besitz und Anbau von Cannabis für den Eigenbedarf legalisiert und die medizinische Verwendung von Psilocybin erlaubt.
Legalisierung von Cannabis in Tschechien: Präsident unterzeichnet Reformgesetz
Das Gesetz tritt Anfang 2026 in Kraft und markiert einen wichtigen Wendepunkt im Umgang mit psychoaktiven Substanzen in Mitteleuropa.
Ein neuer Ansatz in der tschechischen Drogenpolitik
Von Kriminalisierung zur Differenzierung
Mit der Gesetzesreform verfolgt Tschechien einen pragmatischeren Umgang mit dem Thema Drogen. Ziel ist es, zwischen wirklich gesellschaftlich schädlichem Verhalten und weniger schwerwiegenden Vergehen klarer zu unterscheiden. Das erklärte auch der scheidende Justizminister Pavel Blažek: Die Änderungen im Strafrecht sollen helfen, Ressourcen effizienter einzusetzen, die Zahl der Inhaftierten zu senken und Rückfallquoten zu verringern.
Was sich konkret ändert
Für Cannabisfreunde besonders interessant: Ab 2026 dürfen Erwachsene in Tschechien bis zu 100 Gramm Cannabis in den eigenen vier Wänden besitzen. In der Öffentlichkeit liegt die erlaubte Menge bei 25 Gramm. Darüber hinaus ist auch der Eigenanbau von bis zu drei Cannabispflanzen erlaubt. Der Besitz von vier oder fünf Pflanzen gilt künftig als Ordnungswidrigkeit, bei mehr als fünf Pflanzen drohen allerdings nach wie vor strafrechtliche Konsequenzen.
Psilocybin für medizinische Anwendungen freigegeben
Neben Cannabis bringt die Gesetzesänderung auch Neuerungen im Bereich Psychedelika: So wird die medizinische Anwendung von Psilocybin, dem psychoaktiven Wirkstoff aus sogenannten „Zauberpilzen“, erlaubt. Damit öffnet sich Tschechien einem Forschungs- und Therapiebereich, der weltweit zunehmend Beachtung findet, etwa in der Behandlung von Depressionen, Ängsten oder posttraumatischen Belastungsstörungen.
Breite politische Unterstützung
Parlament und Präsident ziehen an einem Strang
Das Gesetz wurde bereits im Parlament mit Unterstützung mehrerer Parteien beschlossen. Präsident Petr Pavel setzte mit seiner Unterschrift den finalen Schritt zur Umsetzung. Maßgeblich beteiligt an der Ausarbeitung war Zdenka Němečková Crkvenjaš von der Bürgerlich-Demokratischen Partei. Sie äußerte sich nach der erfolgreichen Abstimmung über soziale Medien positiv über das Ende der „sinnlosen Verfolgung älterer Menschen, die Cannabis aus medizinischen Gründen anbauen.“
Ein Blick auf die bisherige Lage in Tschechien
Schon lange liberal im Umgang mit Cannabis
Tschechien hatte bereits vor der aktuellen Reform eine relativ offene Haltung gegenüber Cannabis. Die medizinische Nutzung wurde früher als in vielen anderen Ländern Europas erlaubt, und seit 2010 gilt der Besitz von bis zu 15 Gramm Cannabis für den Eigengebrauch als Ordnungswidrigkeit, nicht als Straftat. Die neue Gesetzgebung geht nun noch einen Schritt weiter und legalisiert gezielt den Anbau und den Besitz bestimmter Mengen.
Nicht alle Reformideen haben es ins Gesetz geschafft
Einige progressive Ideen wie die Einführung von Drogenkonsumräumen, in denen Konsument*innen unter Aufsicht und mit Zugang zu hygienischen Bedingungen konsumieren könnten, wurden zwar diskutiert, schafften es aber nicht in das finale Gesetzespaket. Auch die Möglichkeit, Substanzen dort auf ihre Reinheit testen zu lassen, wurde vorerst nicht aufgenommen.
Reformen auch in anderen Ländern Europas
Slowenien: Medizinisches Cannabis im Fokus
Nicht nur Tschechien bewegt sich in Richtung Legalisierung. Auch in Slowenien tut sich politisch einiges. Dort wurde kürzlich ein Gesetzentwurf eingebracht, der den Einsatz von Cannabis zu medizinischen und wissenschaftlichen Zwecken regeln soll. Das Ziel: Patientinnen und Patienten besser vor unkontrollierten Produkten vom Schwarzmarkt schützen, die Versorgung mit medizinischem Cannabis sicherstellen und bestehende gesetzliche Lücken schließen. THC soll dabei weiterhin nur für diese Zwecke erlaubt bleiben.
Deutschland: Evaluierung nach Legalisierung
In Deutschland trat im April 2024 die Legalisierung von Cannabis in Kraft. Seitdem dürfen Erwachsene bestimmte Mengen besitzen und privat anbauen. Auch sogenannte Cannabis Social Clubs haben ihre Tätigkeit aufgenommen und bieten Mitgliedern den Zugang zu legal erzeugten Cannabisprodukten. Die neue Bundesregierung kündigte im Frühjahr 2025 eine offene Evaluierung der Gesetzgebung an. Konservative Stimmen hatten zwar versucht, das Gesetz wieder rückgängig zu machen, konnten sich damit aber nicht durchsetzen.
Internationaler Austausch in Berlin
Deutschland organisierte zudem eine internationale Konferenz mit Vertretern aus Ländern wie Malta, Luxemburg, der Schweiz, den Niederlanden und Tschechien. Dabei standen Themen wie die öffentliche Gesundheit und die Eindämmung des Schwarzmarktes im Vordergrund. Malta hatte als erstes europäisches Land bereits 2021 die vollständige Legalisierung von Cannabis umgesetzt, Luxemburg folgte 2023.
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Wohin steuert Europa in Sachen Cannabis?
Ein Trend zur Entkriminalisierung
Die Entwicklungen in Tschechien, Deutschland, Slowenien und anderen Ländern deuten auf einen europäischen Trend hin: Weg von der Kriminalisierung, hin zu einer regulierten Nutzung von Cannabis – sei es zu medizinischen, wissenschaftlichen oder privaten Zwecken. Der Fokus liegt dabei zunehmend auf Gesundheitsschutz, Prävention und Aufklärung statt auf Repression.
Die Rolle von Aktivismus und Öffentlichkeit
Nicht zu unterschätzen ist auch der Druck aus der Zivilgesellschaft. In Slowenien wurde der Gesetzesentwurf am selben Tag vorgestellt wie die „Marijuana March“-Demonstration in Ljubljana – ein klares Zeichen, dass Politik und Öffentlichkeit beim Thema Drogenpolitik enger zusammenrücken.
Fazit: Cannabis-Reform in Tschechien als Signal für Europa
Tschechien sendet mit der Reform seiner Drogenpolitik ein starkes Signal. Die Legalisierung von Cannabisbesitz und -anbau für den Eigenbedarf und die medizinische Zulassung von Psilocybin stehen beispielhaft für einen aufgeklärten, evidenzbasierten Umgang mit psychoaktiven Substanzen. Auch wenn nicht alle geplanten Änderungen sofort umgesetzt wurden, zeigt das Land, dass ein Wandel hin zu mehr Differenzierung und weniger Strafverfolgung möglich ist – und vielleicht sogar notwendig.
Für Hanffreunde in Europa ist das ein weiterer Hoffnungsschimmer, dass sich der Wind in Sachen Cannabis weiter dreht – hin zu mehr Freiheit, Gesundheitsschutz und Eigenverantwortung.
Quelle / Infos: https://www.marijuanamoment.net/czech-republic-president-signs-bill-to-legalize-marijuana-home-cultivation-and-allow-psilocybin-for-medical-use/
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Autor und Bild: Canna-Chad Gregor Paul Thiele
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