LEAP Deutschland: Aufforderung zur Entkriminalisierung am 01.04.24

Am 1. April 2024 könnte ein bedeutendes Datum in die Annalen der deutschen Drogenpolitik eingehen. Der Vorschlag zur Entkriminalisierung von Cannabis, ein Schritt, der weitreichende Folgen für Gesellschaft und Justizsystem verspricht, steht zur Abstimmung im Bundesrat.

Ein neues Kapitel in der Cannabispolitik

LEAP Deutschland: Aufforderung zur Entkriminalisierung am 01.04.24
LEAP Deutschland: Aufforderung zur Entkriminalisierung am 01.04.24

Doch was genau umfasst dieser historische Gesetzentwurf, und welche Implikationen ergeben sich daraus?

Die Drei Säulen der Entkriminalisierungsdebatte

Der Diskurs um die Legalisierung von Cannabis lässt sich in drei Kernthemen gliedern: Amnestie für frühere Vergehen, die sofortige Beendigung laufender Verfahren und die Anpassung der Strafen für aktuelle Vollstreckungen. Jedes dieser Elemente birgt eigene Herausforderungen und Chancen, sowohl für die Individuen als auch für das kollektive Rechtssystem.

Die Amnestieregelung, ein Eckpfeiler der politischen Entscheidungsfindung, zielt darauf ab, historische Ungerechtigkeiten zu korrigieren. Durch diese Regelung, die erst ein Jahr nach Inkrafttreten des Gesetzes wirksam wird, könnten Tausende von Menschen, die in der Vergangenheit wegen Cannabisbesitzes verurteilt wurden, Entlastung finden.

Die unmittelbare Beendigung laufender Gerichtsverfahren als Folge der Gesetzesänderung verspricht eine sofortige Entlastung für die Justiz. Dieser Schritt eliminiert nicht nur zukünftige Arbeitslasten, sondern signalisiert auch einen wichtigen Wandel in der Handhabung von Cannabis-Delikten.

Schließlich erfordert die Anpassung der Strafen für aktuelle Vollstreckungen eine sorgfältige Neubewertung, um Gerechtigkeit zu gewährleisten. Dies betrifft vor allem Fälle, in denen Personen wegen des Besitzes von geringen Cannabis-Mengen inhaftiert sind.

Die Initiative von LEAP Deutschland e.V. appelliert an die Landesregierungen, den von der Bundesregierung eingeschlagenen Weg zu unterstützen. Die Aufforderung, auf die Anrufung des Vermittlungsausschusses zu verzichten, basiert auf dem Wunsch, den legislativen Prozess nicht unnötig in die Länge zu ziehen und dabei die Interessen der Patienten und der Industrie zu wahren.

Im Endeffekt werden nur wenige hundert Fälle betroffen sein, die vorrangig bearbeitet werden müssten, dafür aber das Gesetz als ganzes gefährdet, inklusive der Patienteninteressen an einer besseren Versorgung und der Interessen der Industrie, die für Investitionsentscheidungen auf einen klaren Rechtsrahmen angewiesen und ein vorhersehbares Inkrafttreten angewiesen ist.

Wir fordern Sie deshalb auf, dem erklärten Willen des Deutschen Bundestages und der erwünschten materiellen Gerechtigkeit Rechnung zu tragen, und auf die Anrufung des Vermittlungsausschusses aus den vorgenannten Gründen zu verzichten!

Mit freundlichen Grüßen

Der Vorstand von LEAP Deutschland e.V.

https://leap-deutschland.de/aufforderung-zur-entkriminalisierung-am-1-4-24/

Die Auswirkungen auf Justiz und Gesellschaft

Ein Blick auf die Zahlen

Die Anzahl der Betroffenen, die von den verschiedenen Aspekten des Gesetzesvorhabens berührt werden, ist überschaubar. Dennoch erfordert jede einzelne dieser Gruppen eine detaillierte Betrachtung, um den Übergang zur neuen Rechtslage reibungslos zu gestalten.

Trotz anfänglicher Bedenken scheint der administrative Aufwand für die Justiz beherrschbar zu sein. Insbesondere die Entlastung, die durch die sofortige Beendigung laufender Verfahren entsteht, wird als bedeutender Vorteil hervorgehoben. Darüber hinaus sind die Fälle, in denen eine Haftstrafe aufgrund von Cannabis-Delikten vollstreckt wird, bundesweit auf einige hundert beschränkt.

Die Rolle von Hamburg

Hamburg hat bereits seine Bereitschaft signalisiert, die Neuregelung zeitnah umzusetzen. Dieser proaktive Ansatz unterstreicht das Engagement einiger Bundesländer, den legislativen Wandel zu unterstützen und gleichzeitig die Bedeutung einer klaren und vorhersehbaren Rechtslage zu betonen.

Ein Aufruf zur Unterstützung

Die Initiative von LEAP Deutschland e.V. appelliert an die Landesregierungen, den von der Bundesregierung eingeschlagenen Weg zu unterstützen. Die Aufforderung, auf die Anrufung des Vermittlungsausschusses zu verzichten, basiert auf dem Wunsch, den legislativen Prozess nicht unnötig in die Länge zu ziehen und dabei die Interessen der Patienten und der Industrie zu wahren.

Die Debatte um die Cannabis-Legalisierung ist mehr als nur ein juristisches Dilemma; sie ist ein Spiegelbild der sich wandelnden gesellschaftlichen Werte und der Suche nach einer gerechteren Behandlung aller Bürgerinnen und Bürger. Die vorgeschlagenen Änderungen bieten eine Chance, überholte Sichtweisen zu überdenken und einen pragmatischeren Ansatz in der Drogenpolitik zu verfolgen.

In diesem Sinne steht der 1. April 2024 möglicherweise nicht nur für den Beginn einer neuen Ära in der Cannabispolitik, sondern auch für einen Schritt hin zu einer gerechteren und fortschrittlicheren Gesellschaft.

Quelle / Infos: https://leap-deutschland.de/aufforderung-zur-entkriminalisierung-am-1-4-24/

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Autor und Bild: Canna-Chad Gregor Paul Thiele

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