MetalCruise I bis III in Koblenz – Auswahl der exakt richtigen Bands

MetalCruise – Drei Konzerte an einem Abend bringen freudige Aussichten, und dass das Ganze auch noch auf einem Schiff statt finden sollte setzte zusammen mit dem super Wetter allem eine Krone auf. Die ersten Schritte nach der Parkplatzfindung galten dem Anleger für das Schiff, damit wir später nicht zu suchen hatten.

MetalCruise I in Koblenz

MetalCruise I bis III in Koblenz - Auswahl der exakt richtigen Bands
MetalCruise I bis III in Koblenz – Auswahl der exakt richtigen Bands

Bereits auf dem Weg dahin begegnete ich unseren Freunden, den schwarz berockten. Sicherlich kam dies vielen Touristen, die am Rhein spazieren gingen spanisch vor. Ab 15 Uhr zog es uns dann in die Stadt, wo bereits in diversen Bars und Kneipen in der Altstadt fröhliche Gelage für den kommenden Abend stattfanden und der wartenden Kundschaft die Vorfreude ansah.

Bedingt durch das spitzen Wetter belagerten alsbald viele Freunde der harten Klänge die Grünflächen rund um den Bootsanlage und um ca. 19.30 Uhr wurde der Eintritt freigegeben. Der Run auf das Boot fand kein Halten mehr, und so enterten gute 550 Leute das Schiffchen binnen Rekordzeit. Wir legten pünktlich um 20.10Uhr Rheinaufwärts ab, und nur fünf Minuten später gaben sich bereits Metal Inquisitor die Ehre auf der auf dem oberen Deck eingerichteten „Bühne“.

Die direkt aus Koblenz stammende Band heizte dem Publikum bereits ab dem ersten Track „Restricted Argony“ ordentlich ein, und El Rojo freute sich tierisch darüber, noch im Hellen ein paar ihm bekannte Standorte entlang des Rhein abzufahren.


*** Anzeige ***

Die widerstandsfähigste Outdoor-Genetik Made in Holland | Dutch Passion
420cloud.io - Die perfekte Software zur Verwaltung deines Cannabis Clubs
420cloud.io - Die perfekte Software zur Verwaltung deines Cannabis Clubs
SPLIFFERS.de - Social Clubs mit dem gewissen Etwas
SPLIFFERS.de

MET Amensis Honigwein

Die Bauhöhe der Etage und die Größe des Fronters verhinderten allerdings erfolgreich jegliche Versuche zu hüpfen oder durch die Gegend zu springen. Über diverse schnelle und harte Tracks wie „Take Revenge“ und „Daze of Avalon“ zeigten Metal Inquisitor was sie zu bieten hatten und das Publikum ging dankbar mit. Kein Zeichen von Müdigkeit oder Desinteresse bei den Openern, die ja bekanntlich oft einen schweren Stand haben. Die Vorstellung war leider bereits um 21Uhr beendet, denn die Zeit drängte.

Nach einer kurzen Umbaupause stürmten Desaster auf die Bühne – teilweise perfekt geschminkt wie man es z.B. von Endstille kennt (Odin) – , und wollten ihrem Namen alle Ehre machen. Sie eröffneten das Schlachtfeld mit „In the Ban of S 8“ und die Zuhörer fanden kein Halten mehr. Bereits beim zweiten Track war der Ansturm auf die Band so verheerend, das die Absperrung zur Bühne und damit einziger Wellenbrecher seine Flügel streckte und aus der Verankerung brach.

Die ersten paar Reihen der geneigten Hörerschaft ergossen sich auf die Bühne und die Band. Verletzte suchte man zum Glück vergebens, denn sowohl das Publikum, das sofort einige Schritte zurück machte und die gestürzten Freunde hochzogen, wie auch die sofort zur Stelle seihende Security zeigten Nerven und so konnte Schlimmeres verhindert werden. Ein großes Lob meinerseits. Desaster haben nach diesem gleichnamigen Ereignis sicher Einiges zu erzählen.
Nach kurzer Unterbrechung konnte die Vorstellung fortgesetzt werden und die Truppe um Shouter Sataniac spielte mit absoluten Rennern wie „Witchcraft“ und „Sacrilege“ ihr Programm gekonnt runter. Den Abschluss machte „Noctural Witch“ nach einer vollendeten Stunde super Geknüppel.

Wir hatten damit ungefähr Halbzeit der Fahrt erreicht, und nach einer wiederholten Umpause konnten Primodial aus Irland zeigen was sie musikalisch und stimmungstechnisch mitgebracht haben. Auch dessen Shouter Alan Averill Nemtheanga hatte sich vorher zurecht gemacht und wartete mit mamorweißem Gesicht, das durchzogen von schwarzen Fingerspuren war auf.

Der Einstieg war gigantisch, und die Band wusste wie sie das bereits perfekt vorgeheizte Publikum zum Toben brachte. Obwohl, oder gerade weil, keinerlei Absperrung mehr zwischen Fans und Musikern vorhanden war, war die Menge sehr souverän und zeigte keine Ambitionen zum Schubsen oder Drängeln.

Primordial nutzen diese Gunst der Stunde und zeigten Nähe. Umarmungen oder das direkte Reinreichen des Micros in die ersten Reihen waren zu sehen. Nach ewig langen Tracks vom letzten Album „The Gathering Wilderness“, die einfach jeden Mattenschüttler dazu brachten ihre Arbeit zu tun beendeten Primordial ihren Auftritt mit einer kurzen Zugabe, da wir nach ca. 1.15h Spielzeit praktisch pünktlich um 23.50 wieder an unseren Ausgangspunkt anlegen mussten.

Das drehen während des Auftritts dürften wohl nicht viele mitbekommen haben. Leider wurde somit die Schlussglocke geschlagen beim MetalCruise, und Primordial wollte man gar nicht mehr gehen lassen.

So mussten wir uns leider bald wieder auf den Weg aus Koblenz raus machen, denn die Zeit war wie im Fluge vergangen. Alles in Allem ein sehr gelungenes Konzert. Sehr zu empfehlen.

MetalCruise II in Koblenz

Pünktlich um kurz nach 20:00 Uhr legte das Schiff ab und fuhr den Rhein aufwärts in Richtung Boppard, begleitet von den Klängen Steelpreachers.

Den Namen tragen die Jungs aus dem Westerwald absolut zu Recht, sie legten von der bekanntlich schweren Position als Opener ein gekonntes Brett auf die Bohlen der Stage-Area.

Um ca. 21:00 Uhr verließen diese absolut sehens- und vor allem hörenswerten Kollegen die Bühne und machten Platz für Pagan Rites, die eigens hierfür aus Schweden zu uns gekommen waren. Auch sie konnten die offensichtlich schon gut eingeheizten Metalfreunde entsprechend der Erwartungen mit sich reißen und bewiesen, dass sie nicht zu Unrecht eingeladen worden waren.

Leider wurde ihr Auftritt ein wenig „bewässert“, da es offensichtlich in der Kombüse, die im hinteren Teil des Schiffes gelegenen war, ein arges Problem mit dem Wasserablauf gab. Jedenfalls durfte sich jeder über nasse Füße wundern, der vom oberen Deck, auf dem ein Merchandising-Stand und ein kleiner Ausschank aufgebaut waren, hinab zur Band steigen wollte.

Dennoch meisterten Pagan Rites die mehrfachen, seltsam verirrten Blicke in Richtung rettendes Ufer mit Bravour und spielten bis ca. 22:15 Uhr.

Nach fast 25 Minuten Umbaupause enterten die Headliner Sodom die Bühne und begannen sofort, den anwesenden Freunden der harten Musik einzuheizen. Das Problem mit dem Wasserablauf war zwischenzeitlich behoben worden, und so konnten die Fans wieder mit trocknen Füßen über einen nun nassen Teppich nach vorne streben. Das Schiff hatte mittlerweile seinen Wendepunkt erreicht und schipperte wieder stromabwärts in Richtung Koblenz.

Sodom präsentierten selbst einer so „kleinen“ Fangemeinde, dass sie keinesfalls den Spass an derartigen Gigs verloren haben, sondern immer noch für ihre Fans da sind: Obwohl das Schiff pünktlich um kurz nach Mitternacht wieder an der Anlegestelle beim Pegelhäuschen anlegte, schickten die Musiker aus dem Pott wider Erwarten die Fans noch nicht nach Hause. Sie spielten und spielten und griffen dabei auch gerne auf diverse Coverversionen von Spassmusik zurück.

Da das OsnaMetal.de – Team allerdings noch eine recht weite Heimreise vor sich hatte, mussten wir uns an dieser Stelle bereits ausklinken und ließen die tobende und gröhlend-feiernde Menge hinter uns.

Fazit dieses Abends

Ein dickes Lob gebührt den Organisatoren für die genialen Idee, auf einem Schiff ein beziehungsweise drei Metalkonzerte zu veranstalten. Die Planung war ebenso vorzüglich wie die Auswahl der Bands. Diese konnten die hohen Erwartungen, die ein solches Ereignis mit sich bringt, absolut erfüllen. Eine nochmalige Wiederholung ist unbedingt zu empfehlen!

MetalCruise III in Koblenz mit: Torment of Souls, Vendetta und Asphyx

Diesmal durften Torment of Souls und Vendetta aufspielen, um den Headliner Asphyx zu unterstützen. Wie bereits beim ersten MetalCruise erwartete uns bestes Wetter in Koblenz und wir fanden sogar auf Anhieb einen Parkplatz in der sonst immer vollgeparkten Ecke direkt beim Pegelhäuschen. Wohl nur wenige Tage oder Stunden vor dem Metal Cruise ist ein Schiff einer anderen Reederei abgebrannt, und so musste „unsere“ MS Rheingold als Ersatzschiff noch eine längere Schicht mit Omas und Torten auf dem Rhein verbringen. Das MetalCruise verschob sich also mit Vorankündigung auf der Homepage um eine gute Stunde, was aber dem Ganzen sicherlich keinen Abbruch tat.

Recht pünktlich begann der Einlass dann also um 20 Uhr und wir legten praktisch auf die Minute genau eine Stunde später ab. Torment of Souls begannen sogleich mit ihrer Arbeit und warteten mit einer bereits wohl bekannten Eigenheit ihrer Bandlaufbahn auf. Stark eingesaut mit (Kunst)blut und „bewaffnet“ mit diversen Accessoires begannen sie ihren Auftritt. Seit 1994 machen die Mannen rund um Markus Reger allerfeinstes Geknüppel, als Besonderheit sogar mit drei Gitarren auf der Bühne. Ihr Markenzeichen sind die besagten Accessoires. Ein abgeschlagenes Kunstbein, ein Fuß und ein absolut mit Blut besudelter großer Teddy, dem die Eingeweide und das Gehirn herausgerissen wurden (und mit PU-Schaum ersetzt).

Ihr Aufspielen wurde von vielen Metalfreunden begleitet, obwohl die Sonne noch den Einen oder Anderen auf der luftige Oberdeck gezogen hatte, und so konnten sich Torment of Souls über viel Publikum freuen.

Nach kurzer Umbaupause durften dann Vendetta die geneigte Zuhörerschaft ab 22 Uhr beglücken. Die Viererkombo rund um Frontmann Mario wurde nach fast 20 Jahren Inaktivität im Jahr 2007 erneut aus der Taufe gehoben und weiß natürlich mit Stücken ihres aktuellen Albums „Hate“ aufzuwarten. Anders als Torment of Souls wissen Vendetta eher über klarere Riffs zum Zuhörer zu gelangen und konnten sehr überzeugen.

Ab halb zwölf erschienen dann Asphyx, die der mittlerweile vollständig vor der Bühne aufgelaufenen Meute schwarz Gekleideter kräftig einheizten. Die Truppe stammt aus den Niederlanden und hat sich ebenso wie Vendetta 2007 neu zusammengefunden, nachdem sie sich nach einer Gründung in den 80ern später auseinander gelebt hatte. Mit ihrem äußerst schlagkräftigen Death Metal eroberten sie sofort die Herzen der Besucher, die alsbald nach Leibeskräften mitgebangten.

Entsprechend der verspäteten Abfahrt in Koblenz erreichten wir nun eine Stunde später als geplant um ca. 1 Uhr wieder die Anlegestelle, woraufhin ein großer Teil der Besucher zusammen mit den Bands noch die AfterShow-Feier in der Stadt enterte.

Fazit

Die Orga des MetalCruise hat erneut ein erstaunliches Talent für genau den richtigen Moment und die Auswahl der exakt richtigen Bands für drei Konzerte auf einem Rheinschiff entwickelt. Somit wurde das Metal Cruise III wie auch seine zwei Vorgänger zu einem vollen Erfolg. Für die Verspätung der gesamten Reise in das Reich der Musik konnten sie nichts,

und es hat alles dennoch perfekt funktioniert. Man darf sich auf eine Fortführung vermutlich im Herbst 2008 freuen.

——————–

Autor: ArchiVader

Nach oben scrollen