Heavy Metal Dinge wie der Motörhead Snaggletooth aus dem 3D Drucker

Eigentlich ist die Einordnung der 3D Drucksysteme in den Bereich der Drucktechniken nicht wirklich angebracht. Vielmehr rührt die Bezeichnung von den Ähnlichkeiten im Aufbau von 3D Druckern und herkömmlichen Druckern her. Vor allem der gemeinsame bewegliche Druckkopf inspiriert dazu, eine drucktechnische Einteilung vorzunehmen. Wesentlich genauer, aber komplizierter, ist der Begriff des Additiven Fabrikators. Dabei müssen noch einmal Unterschiede gemacht werden.

Was sind 3D Drucksysteme?

Motörhead Snaggletooth auf Jack Daniels Flasche
Motörhead Snaggletooth auf Jack Daniels Flasche

3D Drucksysteme, um bei dieser gebräuchlichen Bezeichnung zu bleiben, unterteilen sich in folgende Kategorien mit daran anschließenden Verfahren:

1. Das Pulverbrettverfahren:

• selektives Laserschmelzen
• selektives Lasersintern (*)
• Elektronenstrahlschmelzen
• Binder Jetting
• Selective Heat Sintering

(*) Die Firma Tobatec bietet Prototyperstellung durch Lasersintern Technologie (SLS) an. Diese Prototypen aus Polyamid sind temperaturbeständiger und belastbarer.

2. Die Freiraumverfahren

• Cladding
• Wax Deposition Modeling
• Fused Filament Fabrication
• Contour Crafting
• Kaltgasspritzen
• Metall-Pulver-Auftragsverfahren
• Elektronenstrahlschmelzen

3. Flüssigmaterialverfahren

• Stereolithografie
• Techniken unter Zuhilfenahme des Digital Light Processing
• Liquid Composite Moulding

4. Weitere Schichtbauverfahren

• 3D-Siebdruck mit Metallen
• Laminated Object Modelling
• Elektrophoretische lichtgesteuerte Abscheidung

Mötorhead Snaggeltooth im Ultimaker 2 3D Drucker
Mötorhead Snaggeltooth im Ultimaker 2 3D Drucker

Ultimaker 2 – exakt und klein

Ist die Herstellung von Kleinteilen geplant, so sind dessen Prototypen mit dem Ultimaker 2 einfach herstellbar.
Der 3D-Drucker kommt im hochwertigen Metallgehäuse daher, an der Vorderseite wurde zudem eine große Glasscheibe angebracht. Dank dieser kann der Herstellungsprozess stets beobachtet und überprüft werden. Mit einem Gewicht von rund 11 Kilogramm gehört dieses Modell zu den kleinen 3D-Druckern, die auch für den privaten Gebrauch geeignet sind.
Der Ultimaker 2 kann mit verschiedenen Düsen ausgestattet werden. Von 0.28 bis 0,8 Millimeter kann der Nutzer hier wählen. Dabei gilt, je kleiner die Düse gewählt wird, desto detailreicher lassen sich die Vorabversionen herstellen. Bei großer Düsenöffnung geht die Fertigung jedoch schneller vonstatten. Um stets für ein perfektes Ergebnis zu sorgen, wurde vom Hersteller zudem eine durchdachte Kühlung verbaut. Dies ist notwendig, sodass ein glatter Druck entsteht.
Dieser 3D-Drucker ist ideal für Anfänger der 3-D-Druckwelt geeignet. Dies spiegelt sich auch im Lieferumfang wieder. So wird vom Hersteller eine 3-D-Software mitgeliefert. Dank dieser lassen sich die verschiedenen Bauteile leicht programmieren und die Realität umsetzen. Neben den verschiedenen Düsen sind im Paket zudem verschiedene Kleinteile enthalten. Besonders erfreulich ist die mitgelieferte Kunststoffspule, die für die Herstellung benötigt wird. Mit 0,75 Kilogramm ist diese ausreichend für zahlreiche Prototypen.


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Das 3D Druckverfahren

Seit der Erfindung des 3D-Drucks durch den US-Bürger Chuck Hull im Jahr 1983 hat diese Technik eine stürmische Entwicklung durchgemacht. Übrigens hat schon Hull sein Verfahren als Stereolithografie bezeichnet und es so auch in der 1986 publizierten Patentanmeldung benannt.

Das wichtigste Prinzip bei 3D-Druckverfahren oder der Additiven Fabrikation ist auf jeden Fall der computergesteuerte Aufbau dreidimensionaler Objekte aus einem oder mehreren Grundstoffen heraus. Der große Vorteil gegenüber anderen Verfahren ist unter anderem der minimale Einsatz an Material. Im Gegensatz zu Verfahren wie Fräsen wird kein überdimensionierter Materialblock benötigt, um ein Werkstück zu fertigen und genauso wenig werden Abgussformen oder Kerne zur Herstellung benötigt.

Ebenso beschränkt sich die Vorarbeit auf die Erstellung eines CAD-Modells, eine Technik, die schon länger im digital gesteuerten Maschinenbau zur Anwendung kommt. Der komplette Vorgang zur Realisierung eines Werkstückes erfolgt ausschließlich über digitale Verfahren. Von der Idee, vielleicht mit einer Skizze visualisiert, über die Planung bis zur Ausführung erfolgen alle Vorgänge mittels Computersoft- und Hardware, wobei letztlich der 3D-Drucker zwar nicht unbedingt als Computer-Hardware zu bezeichnen ist, ohne EDV aber auch nicht arbeiten kann.

Während sich der 3D-Druck in den Anfängen noch auf relativ einfache dreidimensionale Objekte beschränkte, steigerte sich die mögliche Komplexität in den folgenden Jahren erheblich. Heute ist beispielsweise bereits der multiple 3D-Druck möglich. Die gleichzeitige Fertigung verschiedener Bauteile auf einem Drucker und dies sogar in der Form, das die Bauteile ineinandergreifen und voneinander unabhängig beweglich sind. So lässt sich etwa mit einem entsprechenden 3D-Drucker ein komplettes Differenzialgetriebe in einem Fertigungsverfahren herstellen. In den verschiedenen Arbeitsgängen kommen Kunststoffe mit unterschiedlichen Härtegraden zur Anwendung, je nachdem, ob gerade ein Teil des Gehäuses oder ein Zahnrad aufgebaut wird. Der Trick bei der Geschichte ist, dass in der Fertigung zwischen den Teilen wieder lösbare Materialien verwendet werden, die nur eine vorübergehende Heft-, Trenn- und Stützfunktion besitzen. Diese werden nach Beendigung des Drucks entfernt und so können sich die Zahnräder des Getriebes einzeln bewegen. Derartige Verfahren ermöglichen nicht nur die Einsparung einer Vielzahl unterschiedlicher Arbeitsgänge inklusive der dafür notwendigen Infrastruktur, sie erlauben auch die Fertigung von Werkstücken mit ganz neuen Eigenschaften. So kann das im Beispiel genannte Differenzialgetriebe mit einem fast vollständig geschlossenen Gehäuse gebaut werden. Verschraubungen, Wartungsdeckel und dazugehörige Dichtungen entfallen, was im Endeffekt die Dichtigkeit des Getriebegehäuses erhöht.

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Was sind 3D Prototypen?

Von Anfang an kristallisierte sich im 3D Druck eine praktische Anwendung heraus, für die dieses Verfahren ideal geeignet ist. Die Fertigung von dreidimensionalen Prototypen. Das Rapid Prototyping mittels 3D Drucker ermöglicht die Herstellung von Prototypen als Grundlage für weitere Arbeiten an dem Objekt oder für den Einsatz in der Serienfertigung. Dabei ist der 3D Druck selbst längst in der Serienfertigung angekommen, allerdings bisher nur in kleineren bis mittleren Auflagen (Rapid Manufacturing). Ebenso wird der 3D Druck zur Anfertigung von Werkzeugen (Rapid Tooling) genutzt, um wiederum in der Großserienfertigung bessere Ergebnisse zu erzielen.

Prototypen aus einem 3D Drucker werden mittels CAD-Dateien, vom Rechner über die STL-Schnittstelle an das jeweilige 3D-Drucksystem übermittelt, unter Zuhilfenahme verschiedener Werkstoffe aufgebaut. Häufig sind es sogenannte Filamente, die den Grundstoff für den Prototyp darstellen. Während bei der ursprünglichen Art und Weise, einen Prototyp zu fertigen, eine Vielzahl meist mechanischer Schritte notwendig waren, erlaubt das Rapid Prototyping die Realisierung auf digitalem Weg. Dabei ergänzen sich unterschiedliche digitale Techniken miteinander. So erlauben Verfahren der virtuellen Realität die Voransicht eines Prototypen und dessen Einsatzfähigkeit, bevor dieser am 3D Drucker tatsächlich aufgebaut wird.

Trotz aller digitalen und virtuellen Möglichkeiten ist der reale Prototyp weiterhin der Schlüssel zur Perfektionierung eines Objektes. Erst in der realen Welt lässt sich der angefertigte Prototyp beispielsweise auf dessen Kompatibilität zu anderen Bauteilen exakt testen. Letztlich stellt der Prototyp oft auch die Basis für weitere abformende Techniken dar. Er wird etwa als Positivform zur Herstellung von Formen genutzt oder die Negativform wird im 3D Drucker realisiert. Ein großer Anwendungsbereich ist hierbei die Spritzgusstechnik. Wiederum erlauben in diesem Bereich die digitalisierten Daten die Optimierung der Urform. So lassen sich die Einspritzkanäle anhand virtueller Testläufe so verbessern, dass sich die Produktionsgeschwindigkeit erhöht und der prozentuale Anteil an Ausschuss erheblich verringert.

Wie umfassend das Rapid Prototyping heute genutzt wird, zeigt eine Studie des Frauenhofer-Institutes aus dem Jahr 2013. So wird dieses Verfahren verstärkt in der Automotive, der Luft- und Raumfahrt, dem Maschinenbau sowie der Medizin- und Zahntechnik eingesetzt. In dieser Studie wird eine Steigerung in der Marktentwicklung für das Rapid Prototyping für die Jahre 2016 bis 2020 von über 60 % prognostiziert. Waren es anfänglich Teile aus verschiedenen Kunststoffen, so werden heute auch aus Metall Prototypen im 3D Druckverfahren hergestellt. Dabei erweitern sich die Möglichkeiten im 3D Druck praktisch halbjährlich. Noch vor wenigen Jahren lagen für 3D Prototypen die Obergrenzen bezüglich der maximalen Länge bei etwa 1 m und auch die Verarbeitung bestimmter hochleistungsfähiger Legierungen bereitete Probleme. Heute sind die Grenzen wesentlich weiter gesteckt. So entstand im Jahr 2015 an der australischen Monash University ein Flugzeugdüsengetriebe im 3D Drucker und in Amsterdam steht ein komplettes Haus mit 13 Zimmern, das Mittels 3D Druckverfahren gebaut wurde.

Zur Fertigung von 3D Objekten kommen in einem sehr breiten Anwendungsspektrum Filamente zum Einsatz. Sie bilden heute für den Großteil der Prototypen, Einzelstücke und Serienfertigungen die Basis. Sie sind quasi die Halbzeuge der 3D-Drucktechnik.

Lemmy Lithophane mit dem Ultimaker 2 3D Drucker
Lemmy Lithophane mit dem Ultimaker 2 3D Drucker

Was ist Filament?

Der Begriff, aus dem lateinischen Wort filamentum abgeleitet, bedeutet Fadenwerk und beschreibt in der Textilindustrie eine Faser oder einen Faden. Aus dieser ursprünglichen Bezeichnung adaptierten andere Bereiche den Begriff für sich. So werden unter anderem eine Glasfaser oder ein LED-Leuchtfaden genauso wie Materieströme der Sonne als Filamente bezeichnet.

In Bezug auf den 3D Druck sind Filamente gleichermaßen Fäden. Dabei handelt es sich um auf Rollen aufgewickelte Kunststofffäden unterschiedlicher Stärke und Zusammensetzung. Genutzt werden Filamente in der 3D Technik der Fused Filament Fabrication (FFF), auch bekannt unter der Markenbezeichnung Fused Deposition Modeling (FDM). Genauso wie an einem Webtisch mehrere Garnrollen befestigt sind und deren Fäden in der Webmaschine zu Stoffen verwebt werden, sind die Filamente im 3D Drucker das Ausgangsmaterial für das entstehende Objekt. Der große Unterschied zum Webstuhl besteht jedoch darin, dass die zugeführten Fäden oder Filamente im 3D Drucker geschmolzen werden und über den Druckkopf mittels Aufspritzen Schicht für Schicht das Objekt bilden.

Filamente im 3D Druck werden zwischenzeitlich in den unterschiedlichsten Gemischen angeboten, deren jeweiligen Eigenschaften von der Zusammensetzung abhängig sind. Die Palette der Kunststoffe in Fadenform reicht bezüglich ihres Aussehens von den herkömmlichen Farben bis zu bestimmten Mustern, die andere Werkstoffe imitieren. So werden Filamente unter anderem in den Looks Holz, Kaffee, Metall, Stein oder Carbon angeboten. Gleichzeitig lassen sich die physikalischen Eigenschaften auf den Einsatz der 3D Objekte abstimmen. Filamente können folgende Eignungen besitzen:

• Feuerfest
• Flexibel
• Farbwechselnd
• Lebensmittelecht
• Hitzeformbeständig
• Magnetisch
• Reinigend
• Stromleitend
• Wasserlöslich

Lemmy Motörhead Lampe aus Jack Daniels Flasche
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Filament für 3D Drucker kaufen

Innerhalb der verschiedenen Filamente treten zwei Sorten aufgrund ihrer Vielseitigkeit im Besonderen hervor. Die Filamente PLA und ABS.

Die Abkürzung PLA steht für Polylactide, umgangssprachlich auch Polymilchsäure genannt. Aus den Polylactiden lassen sich thermoplastische Kunststoffe herstellen, die sich durch eine Besonderheit hervorheben, die gerade heute sehr gefragt ist. PLA besitzt eine sogenannte Biokompatibilität. Das bedeutet, dass der Kunststoff keinen negativen Einfluss auf Menschen, Tiere oder Pflanzen ausübt. Darum finden sich Filamente aus PLA beispielsweise in der Fertigung lebensmittelechter Objekte oder im Bereich der Medizintechnik. Implantate aus PLA verhindern Abstoßungsreaktionen des Körpers. Natürlich besitzt PLA aus diesem Grund ebenso eine hohe Bedeutung in Bezug auf die Entlastung der Umwelt. Im Gegensatz zu vielen anderen Kunststoffen ist PLA industriell kompostierbar. Genau wie in der Entsorgung zeigt sich PLA auch in der Herstellung von der freundlichen Seite. Die Rohstoffe dafür sind nicht etwa Mineralöle, sondern verschiedene Getreide, allen voran Mais, aus dessen Stärke PLA gewonnen wird. Im 3D Druck überzeugt PLA neben der Biokompatibilität auch durch einen sehr geringen Zug unter Druck und lässt sich an den meisten 3D Druckern (FDM) einsetzen.

Acrylnitril-Butadien-Styrol, dieser Zungenbrecher steckt hinter der Abkürzung ABS. Der thermoplastische Kunststoff ist innerhalb der industriellen Fertigung von Produkten ein wahrer Alleskönner. So auch im Bereich des 3D Drucks. Das Material zeichnet sich sowohl durch seine hohe Hitzebeständigkeit als auch durch die sehr guten Möglichkeiten der Oberflächenbearbeitung und der Beschichtung aus.

Wie fast alle thermoplastischen Kunststoffe besitzen PLA und ABS eine hervorragende Recyclingfähigkeit. Sie lassen sich praktisch beliebig oft einschmelzen und wieder verwenden, solange die Sortenreinheit gewahrt bleibt.

Filamentextruder für Filamentrecycling

Sowohl im semiprofessionellen wie im professionellen Bereich des 3D Drucks ist Kosten sparen ein wichtiges Thema. Filamente wie ABS oder PLA schlagen mit rund 30 Euro pro Kilogramm zu buche. Gerade im Bereich des Rapid Prototyping werden oft mehrmals Objekte angefertigt, die nicht alle in den Einsatz kommen. Dann steht ein Kostenaufwand bezüglich des Materials einem geringen Nutzwert gegenüber. Filamente können mit einem entsprechenden Filamentextruder aber auch selbst hergestellt werden. In der Regel werden in Filamentextrudern entsprechende Kunststoffgranulate verarbeitet, die im Ankauf wesentlich günstiger sind als fertiges Filament. Je nach Anschaffungspreis des Extruders und dem Einsatz des Filaments im 3D Druck kann sich ein solches Gerät schon innerhalb eines Jahres amortisieren. Natürlich kann neben käuflich zu erwerbendem Granulat auch das eigene Material, etwa aus fehlgeschlagenen 3D Drucken, wieder zu Filament verarbeitet werden. Dazu muss es jedoch auf eine Größe zerkleinert werden, die den Anforderungen des jeweiligen Filamentextruders entsprechen.

Ob sich der Aufwand lohnt, den Kunststoff selbst zu schreddern, statt Granulat zu kaufen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Entscheidung zum Recycling kann auch dann leichter fallen, wenn bestimmte Filamentsorten für den Privatanwender als Granulat nicht zur Verfügung stehen oder nur schwer zu beschaffen sind. Auf der anderen Seite können auch aus haushaltsüblichen Gegenständen Granulat und anschließend Filamente hergestellt werden. So etwa aus PET-Flaschen.
Aktuell werden auf dem deutschsprachigen Markt keine entsprechenden Geräte für kleinere Mengen angeboten. Für den gewerblichen Einsatz natürlich schon. Mittels eines Walzen-Gartenhäckslers könnte ein entsprechendes Schreddergerät improvisiert werden.

3D Drucker und Filament online kaufen

In den Anfangsjahren des 3D Drucks war der dreidimensionale Druck von Objekten vorwiegend eine Angelegenheit für Profis. Heute ergibt eine Anfrage in den Suchmaschinen des Internets unter dem Begriff 3D Drucker über 2 Millionen Ergebnisse. Einsteigergeräte sind bereits für etwas über 300 Euro erhältlich. Nach oben sind in der Preisgestaltung und der Ausstattung fast keine Grenzen gesetzt. Es können durchaus mehrere Zehntausend Euro investiert werden. Zu den Geräten des mittleren bis gehobenen Preissegments gehören beispielsweise die 3D Drucker des Herstellers Ultimaker mit der UM2 Serie (Quelle:Amazon), die sich preislich zwischen 1400 und 3600 Euro bewegen. Das Spitzengerät dieses Herstellers besitzt immerhin eine Schichtauflösung von 0,02mm, eine Druckgeschwindigkeit von bis zu 300 mm/s und ein Druckvolumen von 23 x 22,5 x 20,5 cm.

Neben einem guten bis sehr guten 3D Drucker ist für ein ansprechendes Ergebnis genauso das Filament verantwortlich, das im Drucker zum Einsatz kommt.
Wer sich als Einsteiger mit dem 3D Druck beschäftigt, findet recht günstige Filamente auf Rollen für etwa 20 Euro das Kilogramm. Mit der Erfahrung steigen meist auch die Ansprüche, wobei spezielle Filamente richtig Geld kosten. So kann etwa Holz-Filament, das aus 40 % recyceltem Holz besteht und eine reale Holzoptik erzeugt, mit etwa 23 Euro pro 250 g zu Buche schlagen, also einem Kilopreis von 92 Euro. (Quelle: filamentworld.de). Neben dem recht hohen Preis sind derartige Spezialfilamente zudem nur bedingt recyclingfähig, da sich der ursprüngliche Farbton je nach Drucktemperatur irreversibel verändern kann.

Ohne Zweifel ist die 3D Drucktechnik einer der faszinierendsten Bereiche sowohl im beruflichen Umfeld wie in der Freizeit. Wo sonst können Kunstwerke oder hochkomplexe Bauteile geschaffen werden, ohne dafür Talent, eine künstlerische Ausbildung oder ein Ingenieursstudium besitzen zu müssen.

Prototypen mit 3D Drucker: 3D-Drucker revolutionieren die Prototypenfertigung

Seit dem Jahre 1980 wird das sogenannte Rapit Prototyping verwendet. Dabei handelt es sich um die Herstellung von Prototypen mittels eines Druckers. Dieser erzeugt jedoch kein Bild auf dem Papier, vielmehr erstellt er ein dreidimensionales Objekt. Dank dieser Fertigungsweise ergeben sich eine Reihe an Vorteilen.

Was sind Prototypen?

Die Erstellung eines Prototypen ist in vielen Fällen notwendig. Sie sind nicht nur in der Automobilbranche vorzufinden, auch in vielen anderen technischen Betrieben sind Prototypen unabdingbar.
Ein Prototyp ist die Vorversion eines geplanten Produkts. Dies heißt, dass ein derartiges Objekt nicht zwingend funktionsfähig sein muss. Teils werden Prototypen etwa zur Überprüfung der gestalterischen Wirkung erstellt.
Am Beispiel eines Lenkrads lässt sich die Funktion eines Prototyps gut beschreiben. So steht hier als erster Schritt in der Entwicklung die Bestimmung des Designs sowie der groben Formensprache. Sind diese Überlegungen abgeschlossen, so wird aus diesen Vorgaben ein Prototyp erstellt. Diese Vorabversion kann etwa aus Kunststoff, Lehm, Holz oder Modelliermasse bestehen. Anhand eines solchen Modells lassen sich die gestalterische Wirkung sowie die Ausmaße besser feststellen als anhand einer 3-D-Zeichnung am Computer. Wurden die Maße und Formen als passend erklärt, so kann es im Anschluss durchaus zu einem weiteren Prototyp kommen. Dieser wird dann meist aus den geplanten Materialien gefertigt, er kommt also dem finalen Prototyp schon sehr nahe. Jedoch werden hier meist die technischen Details nicht berücksichtigt. Am Beispiel des Lenkrades bedeutet dies, dass es mit Leder überzogen wird und Knöpfe an den vorgesehenen Stellen angebracht werden. Die Elektronik im Inneren sowie der Airbag fehlt jedoch. Diese Details sind schließlich nicht notwendig, um die Gestaltung, Haptik oder Wirkung zu überprüfen.

Herstellung von Prototypen durch 3D-Drucker

Vor einigen Jahre die Fertigung von Vorabversionen noch ein äußerst zeitintensiver Arbeitsschritt. Durch die Verwendung von neuwertigen 3-D-Druckern kann dieser Prozess nun wesentlich beschleunigt werden.
Vor einiger Zeit wurden Prototypen aufwendig von Hand gefertigt. So mussten Modellbauer die Versionen etwa aus Holz oder Modelliermasse händisch herstellen. Dass dies viel Zeit in Anspruch nimmt, liegt auf der Hand.
Durch die neue Technologie eines 3-D-Druckers erfolgt der Herstellungsprozess nahezu vollautomatisch. Als erster Schritt steht hier jedoch noch immer die Planung und Besprechung des gewünschten Bauteils. Diese Daten müssen nun mittels einer Software zu einem 3-D-Modell verarbeitet werden. Dies ist vergleichbar mit den 3-D-Planungssoftwares von Architekten und Produktdesignern. Wurde das Modell vollständig am Computer programmiert, so kommt nun der Drucker ins Spiel. In diesen wird meist ein dünner Kunststofffaden eingeführt, aus dem das Vorabobjekt erstellt wird. Werden die Daten des Computerprogramms an den Drucker gesendet, so verarbeitet dieser die Information zu den notwendigen Druckvorgängen. Während des Fertigungsprozesses bewegt sich der Druck auf und ab, nach links und rechts. Die Vorgehensweise ist weitestgehend vergleichbar mit der einer CNC-Maschine aus dem Metall- oder Holzbereich. Jedoch wird beim 3-D-Drucker nicht das Material eines Werkstücks abgetragen, hier kommt das Material direkt aus der computergesteuerten Maschine. So wird der feine Kunststofffaden an der Druckerspitze verflüssigt und auf eine Trägerplatte gegeben. Schritt für Schritt entsteht so der Prototyp.

Die Vorteile eines 3-D-Druckers

Im Vergleich zur herkömmlichen Herstellung von Prototypen gelingt die Produktion mit einem 3-D-Drucker natürlich wesentlich schneller. Doch auch ist hier die Genauigkeit höher. So verarbeitet ein 3-D-Drucker die Daten, je nach Modell, auf einen zehntel Millimeter genau. Die händische Fertigung kann hier nicht mithalten. Zudem ergibt ein derartiger Drucker auch einen Kostenvorteil. Zwar muss die Maschine angeschafft werden, dafür entfallen die Kosten des Modellbauers. Auch der Kunststofffaden fällt im Materialeinkauf nur mit geringen Kosten ins Gewicht.
In den letzten Jahren hielt auch die Verwendung von CNC-Maschinen Einzug in die Fertigung von Prototypen. Die Nachteile hierbei liegen jedoch im eingeschränkten Verwendungsbereich. So lassen sich vor allem runde Bauteile nur schwer mit einer solchen Maschine herstellen. Dank eines 3-D-Druckers gelingt auch dies einfach und schnell.

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Autor: Thomen Sonall
Datum: 01.04.2017

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