Cannabis und COVID-19: Überaschende Studienergebnisse zu Krankheitsverläufen

Es brodelt in der Wissenschaftswelt: Eine kürzlich präsentierte Studie lenkt unseren Blick auf eine faszinierende Entdeckung.

Überraschende Erkenntnisse: Kann Cannabis-Konsum COVID-19 Verläufe Verbessern?

Cannabis und COVID-19: Überaschende Studienergebnisse zu Krankheitsverläufen
Cannabis und COVID-19: Überaschende Studienergebnisse zu Krankheitsverläufen

Cannabis-Konsument:innen, die an COVID-19 erkrankten, zeigten erstaunlicherweise niedrigere Raten an Intubationen, Atemversagen und Todesfällen im Vergleich zu Nicht-Konsument:innen. Die Frage, die sich nun stellt: Könnte Marihuana einen positiven Effekt auf den Verlauf von COVID-19 haben?

Cannabis und COVID-19: Eine Studie weckt Neugier

Die Studie, vorgestellt auf der jährlichen Konferenz des American College of Chest Physicians (CHEST) in Honolulu, bringt interessante Daten ans Tageslicht und eröffnet Raum für neue Diskussionen und weitere Forschungen. Während auf den ersten Blick die Beziehung zwischen Cannabis und COVID-19 nicht klar erscheint, könnten diese Beobachtungen als Ausgangspunkt für tiefergehende Untersuchungen dienen.

Was Sagt die Studie?

Die Wissenschaftler:innen analysierten die Daten von 322.214 Patient:innen aus der National Inpatient Sample, einer US-Datenbank, die Krankenhausaufenthalte und deren Auswirkungen erfasst. Interessant ist, dass weniger als 1% dieser Patient:innen zugaben, Cannabis zu konsumieren. Diese Gruppe zeigte im Vergleich zu Nicht-Konsument:innen deutlich geringere Gesundheitskomplikationen im Zusammenhang mit COVID-19.

Die Studie besagt unter anderem: „Marihuana-Nutzer hatten im Vergleich zu Nicht-Nutzern bessere Ergebnisse und eine niedrigere Sterblichkeit“, und stellt die Hypothese auf, dass Marihuana das Potenzial haben könnte, „den viralen Eintritt in die Zellen zu hemmen und die Freisetzung von proinflammatorischen Zytokinen zu verhindern“.

Mögliche Kausalität und Spekulationen

Trotz dieser Auffälligkeiten sollte erwähnt werden, dass die Ursache dieser positiven Auswirkungen auf COVID-19-Patient:innen, die Cannabis konsumieren, noch nicht eindeutig geklärt ist. Die bisherigen Erkenntnisse bieten lediglich erste Einblicke und deuten auf eine potenzielle Korrelation hin.

Cannabis-Konsumenten vs. Nicht-Konsumenten: Ein genauerer Blick auf die Daten

Vergleicht man die beiden Populationen, so waren die Cannabis-Konsument:innen „jünger und hatten eine höhere Prävalenz von Tabakkonsum“. Hier könnte man schon vermuten, dass das jüngere Alter und die weniger vorhandenen Vorerkrankungen in dieser Gruppe eine Rolle bei den besseren COVID-19-Verläufen spielen könnten.

Bedeutung von Vorerkrankungen

Es ist bekannt, dass bestimmte Vorerkrankungen, wie Adipositas, Schlafapnoe, Bluthochdruck oder Diabetes, den Verlauf von COVID-19 negativ beeinflussen können. Nicht-Cannabis-Konsument:innen zeigten höhere Raten dieser Komorbiditäten.

Ein Blick auf die Cannabis-Nutzer

Die Daten liefern jedoch weitere aufschlussreiche Informationen: Cannabis-Konsument:innen wiesen in der univariaten Analyse signifikant niedrigere Raten an Intubationen, akutem Atemversagen, und schwerer Sepsis mit Multiorganversagen auf, ebenso eine niedrigere Krankenhausmortalität.

Fragen Bleiben Offen: Weiterführende Untersuchungen Notwendig

Die Studie hat natürlich ihre Grenzen und wirft neue Fragen auf. Zum Beispiel wird der Begriff „Marihuana-Nutzer“ verwendet, aber es bleibt unklar, ob hier ausschließlich das Rauchen von Cannabis oder auch andere Konsumformen, wie Vaping oder essbare Produkte, betrachtet wurden.

Kritischer Blick auf die Ergebnisse

Es bleibt zu betonen, dass weitere Forschungen notwendig sind, um die Beziehung zwischen Cannabis-Konsum und COVID-19-Verläufen besser zu verstehen. Es gibt zahlreiche Variablen und Faktoren, die diese Korrelation beeinflussen können, und weitere Studien aus dem Jahr 2022 kamen sogar zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen.

Andere Perspektiven und Studien

Nichtsdestotrotz bieten diese Entdeckungen einen Anstoß für eine weitere, tiefere Erforschung des Themas. Auch andere Studien, beispielsweise eine Laborstudie aus dem Jahr 2022 von der Oregon State University, fanden Hinweise darauf, dass bestimmte Cannabinoide potenziell verhindern könnten, dass COVID-19 in menschliche Zellen eindringt.

Zwischen Hoffnung und Vorsicht: Die Zukunft der Cannabis- und COVID-19-Forschung

Die Suche nach Therapieansätzen und Heilmitteln für COVID-19 geht Hand in Hand mit Verantwortung und wissenschaftlicher Sorgfalt. Es ist essentiell, die Wissenschaft und ihre Methodik zu respektieren und keine voreiligen Schlüsse zu ziehen oder unbegründete Behauptungen aufzustellen.

Unbegründete Behauptungen: Ein warnendes Beispiel

Ein Beispiel dafür, wie gefährlich und irreführend falsche Behauptungen sein können, zeigt sich im Fall des ehemaligen NFL-Spielers Kyle Turley, der unrechtmäßig behauptete, Cannabis könne COVID-19 „vorbeugen“ und „heilen“. Solche irreführenden Aussagen können nicht nur zu Falschinformationen führen, sondern auch gesundheitliche Risiken für Individuen bedeuten, die solchen Ratschlägen folgen.

Die Notwendigkeit weiterer Forschung

Das Spannungsfeld zwischen Hoffnung auf neue therapeutische Möglichkeiten und der Notwendigkeit, sich auf solide, wissenschaftliche Erkenntnisse zu stützen, bleibt bestehen. Was wir mit Sicherheit sagen können, ist, dass diese Studie den Grundstein für weitere Forschungen gelegt hat und dass das Zusammenspiel von Cannabis und COVID-19 ein lohnendes Feld für zukünftige Untersuchungen darstellt.

Während wir auf weitere Daten und Analysen warten, bleibt es essenziell, aktuelle Erkenntnisse mit einer gesunden Portion Skepsis zu betrachten und gleichzeitig den wissenschaftlichen Diskurs und die Forschung in diesem Bereich weiter zu fördern.

Quelle / Infos: https://www.marijuanamoment.net/marijuana-consumers-who-caught-covid-had-better-outcomes-and-mortality-than-nonusers-study-finds/

Bitte hierzu unbedingt den Haftungsausschluss und Hinweis zu medizinischen Fragen beachten: Bitte hier lesen!

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Autor: Canna-Chad Gregor Paul Thiele

Kein Anspruch / Gewähr auf Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der News bzw. Pressemeldung

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