In Kalifornien hat sich seit der Legalisierung von Cannabis ein bemerkenswertes Phänomen gezeigt: Etwa 35 % der Patienten mit chronischen Schmerzen greifen auf Cannabis als Schmerzmittel zurück.
Chronische Schmerzpatienten in Kalifornien: Cannabis als Alternative
Im Vergleich dazu nutzen nur 23 % der Patienten ohne chronische Schmerzen die Pflanze. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Forschern der Kaiser Permanente Northern California, Division of Research, Oakland, und der University of California. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Hintergründe dieser Studie und diskutieren die Implikationen dieses Trends.
Die Studie: Untersuchung des Cannabiskonsums bei Patienten mit und ohne chronische Schmerzen
Die Forscher verglichen Patienten mit und ohne chronische Schmerzen anhand von verschiedenen Kriterien, wie dem medizinischen, nicht-medizinischen, schmerzbezogenen und psychisch bedingten Cannabiskonsum. Die Daten basieren auf selbstberichteten Symptomen der Patienten. Die Studie zeigt, dass Patienten mit chronischen Schmerzen (CP) im vergangenen Jahr über einen höheren medizinischen Konsum (35 %) berichteten als Patienten ohne CP (23 %).
Schmerzbezogener und psychischer Cannabiskonsum
Ebenfalls interessant ist der Vergleich des schmerzbezogenen und psychisch bedingten Cannabiskonsums. Patienten mit CP gaben an, im vergangenen Jahr in 30 % der Fälle schmerzbedingt Cannabis konsumiert zu haben, während es bei Patienten ohne CP lediglich 16 % waren. Beim psychischen Konsum lagen die Werte bei 25 % für Patienten mit CP und 19 % für Patienten ohne CP.
Ergebnisse der Studie: Cannabiskonsum bei Patienten mit chronischen Schmerzen
Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass Patienten mit CP im Vergleich zu Patienten ohne CP im vergangenen Jahr mit größerer Wahrscheinlichkeit Cannabis aus Gründen konsumierten, die mit medizinischen und Schmerzsymptomen zusammenhingen. Der Konsum aufgrund von psychischen Symptomen im vergangenen Jahr unterschied sich jedoch nicht signifikant zwischen diesen beiden Gruppen.
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Gründe für den steigenden Cannabiskonsum bei Schmerzpatienten
Es gibt verschiedene Gründe, warum Patienten mit chronischen Schmerzen vermehrt auf Cannabis zurückgreifen. Zum einen liegt dies an der Legalisierung in Kalifornien, die den Zugang zu Cannabis erleichtert hat. Darüber hinaus versprechen sich viele Betroffene von der Pflanze eine alternative Behandlungsmethode, die weniger Nebenwirkungen hat als herkömmliche Schmerzmittel wie Opiate. Zudem gibt es zunehmend wissenschaftliche Belege für die schmerzlindernde Wirkung von Cannabis, was das Vertrauen der Patienten in die Substanz stärkt.
Die Rolle von Cannabis in der Schmerztherapie
Cannabis hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung in der Schmerztherapie gewonnen. Insbesondere die Wirkstoffe THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) sind für ihre schmerzlindernden Eigenschaften bekannt. Sie interagieren mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System und können so Schmerzempfindungen reduzieren. Viele Patienten empfinden Cannabis als wirksam bei der Linderung von Schmerzen, die aufgrund von chronischen Erkrankungen wie Rheuma, Arthritis, Fibromyalgie oder neuropathischen Schmerzen entstehen.
Cannabis als Alternative zu Opiaten
Die zunehmende Nutzung von Cannabis in der Schmerztherapie könnte auch einen positiven Nebeneffekt haben: die Reduzierung des Opiatkonsums. Opiate sind zwar effektive Schmerzmittel, bergen jedoch erhebliche Risiken wie Abhängigkeit und Überdosierung. Einige Studien zeigen, dass in Regionen, in denen medizinisches Cannabis legalisiert wurde, der Opiatkonsum zurückgeht. Dies deutet darauf hin, dass Cannabis für einige Patienten eine mögliche Alternative darstellen könnte.
Ausblick: Cannabis in der Schmerztherapie
Die Studie aus Kalifornien unterstreicht das zunehmende Interesse und den wachsenden Einsatz von Cannabis in der Schmerztherapie. Allerdings ist es wichtig, weitere Forschungen zu betreiben, um die langfristigen Auswirkungen und die optimale Dosierung von Cannabis bei chronischen Schmerzpatienten besser zu verstehen. Zudem sollten Ärzte und Patienten offen über den Einsatz von Cannabis als Schmerzmittel sprechen, um eine fundierte Entscheidung über die geeignete Behandlungsmethode treffen zu können.
Quelle / Infos: IACM / Cannabis-Med.org und PubMed
Bitte hierzu unbedingt den Haftungsausschluss und Hinweis zu medizinischen Fragen beachten: Bitte hier lesen!
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Autor: Canna-Chad Gregor Paul Thiele
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