Game of Thrones Staffel 8 Episode 5 (S08E05) „Die Glocken“ („The Bells“)

Wie gewohnt ist die vorletzte Folge einer Game of Thrones Staffel zumeist die ereignisreichste. Das trifft auch auf die vorletzte Folge der gesamten Serie zu, nämlich „The Bells“ (deutsch: „Die Glocken“), die gespickt ist mit emotionalen Momenten und visuellen Höchstleistungen der Cinematographie-Abteilung.

Game of Thrones Staffel 8 Episode 5 (S08E05) „Die Glocken“ („The Bells“)

Game of Thrones Staffel 8 Episode 5 (S08E05) "Die Glocken" ("The Bells")
Game of Thrones Staffel 8 Episode 5 (S08E05) „Die Glocken“ („The Bells“) bei SKY *

Hölleninferno über Königsmund

Wie vermutlich von den meisten Fans erwartet, kommt es zu einem Angriff auf Königsmund, der praktisch in einer Totalzerstörung endet. Taktische Vorgeplänkel gibt es praktisch keine. Man wartet einfach, dass auch die letzten Nordmänner eintreffen und beginnt schon mit dem Angriff.


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Waren Viserion und Rhaegal in der Vergangenheit relativ leicht zur Strecke zu bringen, so manövriert Daenerys ihren letzten verbliebenen Drachen Drogon elegant durch die Geschosse der unzähligen Ballisten zu Wasser und zu Land. Zunächst brennt der Drache die gesamte Eiserne Flotte nieder, um sich dann über die Stadt herzumachen. Aus den Fehlern der letzten Wochen gelernt, lässt Daenerys Drogon zuerst die Ballisten niederbrennen, bis er sich gemütlich über Häuser und Menschen hermachen kann. Dieses Inferno, das sich durch die gesamte Stadt zieht, ist optisch wirklich beeindruckend umgesetzt. Menschen verbrennen bei lebendigem Leib, während Häuser, Türme und der Rote Bergfried gleichermaßen in sich zusammenstürzen.

Am anderen Ende angekommen brennt sich Drogon einfach durch die geschlossenen Stadtmauern und erledigt auf lächerlich einfache Art und Weise die eigens eingeführte Goldene Kompanie und deren Anführer Harry Strickland. Einzig dessen Pferd zeigt sich am Ende der Folge noch als nützlich, führt es doch Arya auf seinem Rücken aus dem Inferno hinaus.

Brutale Straßenschlachten

Während Daenerys den Gegner aus der Luft empfindlich schwächt, erledigt Jon auf dem Boden die Drecksarbeit. Wer sich in der dritten Folge „Die Lange Nacht“ noch beschwert hat, dass die Lichtverhältnisse viel zu dunkel waren, der wird diese Klage bei den nun folgenden Kämpfen schnell bereuen. Denn nicht nur sehen wir reihenweise unschuldige Zivilisten, wie sie im Feuerhagel verbrennen, von Häuserteilen zermalmt oder verstümmelt werden, wir sind auch bei der eigentlichen Schlacht jederzeit ganz nah dran. Und überall liegen verkohlte Leichen herum, die wir Momente zuvor noch als lebende Menschen gesehen haben.

Die Stadtwache hätte die aussichtlose Lage längst erkannt, auch wurden die Glocken als Zeichen der Aufgabe geläutet. Doch Daenerys lässt sich davon nicht beeindrucken und setzt ihren Weg der Zerstörung blindlings fort. Was nun folgt ist ein verzweifeltes Gefecht zwischen den Nordmännern unter Jon und Grauer Wurm sowie der eigentlich schon kapitulierten Stadtwache. In dieser blinden Wut kommen vor allem Cerseis Männer auf brutale Art und Weise zu Tode.

Auch Arya muss sich durch das Chaos in Königsmund kämpfen. Sie versucht den einfachen Einwohnern der Stadt zu helfen und hat selber alle Hände voll zu tun den umstürzenden Gebäuden und dem gnadenlosen Feuer zu entkommen. Am Ende sieht es fast so aus als hätte nur sie das Chaos überlebt. Sie und das weiße Pferd, auf dessen Rücken sie sich in Sicherheit bringt.

Game of Thrones Staffel 8 Episode 5 (S08E05) "Die Glocken" ("The Bells")
Game of Thrones Staffel 8 Episode 5 (S08E05) „Die Glocken“ („The Bells“) bei SKY *

Der letzte Lennister

Tyrion startet die Folge mit dem letzten verzweifelten Versuch, Daenerys zur Vernunft zu rufen. Doch auch er dringt nicht zu ihr durch, entgeht sogar nur knapp einer Bestrafung durch seine Königin.

Als er erfährt, dass Daenerys‘ Männer seinen Bruder Jaime festgenommen haben, da schmiedet er sehr schnell einen neuen Plan. Als Hand der Königin wird ihm problemlos der Zugang zum Gefangenen gewährt. Dort taucht er mit dem Schlüssel der Fesseln auf, befreit seinen Bruder und teilt ihm seinen Plan mit: Jaime solle Cersei durch einen Geheimgang ins Freie befördern und mit ihr nach Pentos segeln, um dort untergetaucht den Lebensabend zu verbringen. Immerhin ist beiden Brüdern klar, dass Cersei niemals kampflos aufgeben würde, will sie doch zuallererst ihr ungeborenes Kind retten. Am Ende folgt ein weiterer emotionaler Abschied zwischen Jaime und Tyrion. Diese beiden verbindet wahre Bruderliebe, unabhängig davon wie unterschiedlich deren Leben verlaufen sind.

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Jaime stößt auf seinem Weg zu Cersei auf viele Hindernisse. Zunächst schließen sich die Stadtmauern bevor er die Möglichkeit hat, sie zu erreichen, später hält ihn Euron Graufreud auf, kurz bevor er den Geheimgang in umgekehrte Richtung gehen kann. Im folgenden Duell bekommt Jaime zwar zwei schwere Wunden ab, schafft es aber dennoch, den Weg zu seiner Zwillingsschwester fortzusetzen.

Er erreicht sie schließlich in einem Moment, als ihr bereits alle anderen Verbündeten abhanden gekommen sind und als auch der Rote Bergfried bereits droht über ihr einzustürzen. In dieser tränenreichen Szene des Wiedersehens kann man alles erwarten: Dass Jaime Cersei selber tötet, dass er sein Gesicht abnimmt und darunter Arya zum Vorschein kommt… Im Endeffekt aber wird er doch wieder schwach und versucht Cersei den Weg ins Freie zu ermöglichen. Weit kommen die beiden aber nicht, denn in den Gewölben des Roten Bergfrieds ist die Reise zu Ende. Eingeschlossen zwischen verschütteten Durchgängen sterben die Zwillinge in inniger Umarmung, während über ihnen die Festung komplett in sich zusammenstürzt.

Zurück bleibt mit Tyrion der letzte lebende Lennister.


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Alle Menschen müssen sterben

Aber nicht nur die Lennister Geschwister kommen zu Tode, den finden nämlich erstaunlich viele Charaktere in dieser Episode. Harry Stricklands Auftritt in der Serie war ohnehin nur von kurzer Dauer, andere Figuren hingegen verfolgten uns schon über Staffeln hinweg oder gar seit der ersten Folge der Serie.

Euron überlebt zwar den Luftangriff durch Drogon, wird aber am Ende von Jaime Lennister durch einen tödlichen Bauchstich hingerichtet. Bis zuletzt sah sich Euron selber als König der Sieben Königslande, während man davon ausgehen kann, dass er in der Geschichte von Westeros vermutlich keine Erwähnung finden wird.

Qyburn, Cerseis Berater und Hand, findet sein Ende schnell und brutal, als er versucht dem Berg einen Befehl zu erteilen. Einen anderen Tod aber hat man aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse am Ende der Episode beinahe vergessen. Denn zu Beginn zeigt Daenerys erste Anflüge der „Irren Königin“. Sie fühlt sich von all ihren Beratern und Verbündeten verraten. Dafür büßen muss hingegen nur einer. Varys erfährt sein Ende im von Daenerys angeordneten Drachenfeuer. Damit ist eine weitere von Melisandres Prophezeiungen erfüllt. Umso erstaunlicher ist es, dass Jon Daenerys selbst danach noch Treue und Liebe schwört.

Die lang erwartete Cleganebowl

Den vermutlich emotionalsten Moment in dieser Episode bekommt hingegen ein Charakter, der seit der allerersten Folge Teil der Serie ist. Der Bluthund Sandor Clegane musste bis zu dieser vorletzten Folge darauf warten, dass ihn endlich jemand beim Vornamen anspricht. Als es Arya tut, nachdem er sie zum wiederholten Male beschützt und Ende zu ihrer eigenen Sicherheit wegschickt, da ist sein Schicksal eigentlich schon besiegelt.

Alleine führt Sandor seinen Weg fort, um sich endlich, nach all den Demütigungen seiner Kindheit, seinem großen Bruder entgegenzustellen. Dieser scheint als lebender Toter an Cerseis Seite nur deswegen so lange ausgeharrt zu haben, um diesen Moment zu erleben. Die letzten Männer der Stadtwache sind schnell erledigt und auch Qyburn findet bald sein Ende. Erst als sich klammheimlich Cersei aus dem Staub macht, kann die lange herbeigesehnte „Cleganebowl“ endlich beginnen.

Zum ersten Mal bekommen wir das entstellte und aufgedunsene Gesicht des untoten Gregor Clegane zu sehen und es ist wahrlich kein schöner Anblick. Die beiden Brüder liefern sich ein Duell auf Augenhöhe. Sandor gelingt es sogar, seinem Bruder ein Schwert in den Bauch zu rammen. Doch auf diese Art und Weise ist einem Untoten natürlich nicht beizukommen. Als seine Lage aussichtslos erscheint, sticht Sandor immer wieder und wieder auf seinen Bruder ein und bettelt ihn geradezu an, endlich zu sterben. Sein Wunsch wird ihm aber erst erfüllt, als die Brüder gemeinsam in die brennende Stadt hinabstürzen und Seite an Seite zu Tode kommen.

Viele wichtige Spieler sind in dieser Folge aus dem Kampf um den nun zerstörten Thron ausgeschieden. Nun folgt nur noch das große Finale und die Antwort auf die Frage, wer Westeros in Zukunft regieren darf.

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Autor: Giannis Uffering

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