Interview mit Barbara (vocals, guitar, composer) von WAZZARA

Wazzara vereint Post-Metal, Doom und Psychedelic Rock und entstand 2015 als Soloprojekt der Schweizer Sängerin/Komponistin Barbara Brawand (ex-Caladmor).

11 Fragen von Metaller.de an Barbara von WAZZARA

11 Fragen von Metaller.de an Barbara von WAZZARA
11 Fragen von Metaller.de an Barbara von WAZZARA

1. Welche Themen spielen in euren Songs eine wichtige Rolle und warum?

Wazzaras Musik ist stark durch die Natur und ihre Zyklen sowie das Wasser geprägt – daher auch der Bandname, der «die Wassergeborene» bedeutet. Die Natur lehrt uns, dass alles zyklisch verläuft; mit jedem Leben, das neu entsteht, beginnt bereits der Tod. Die – für viele sehr unangenehme – Gewissheit, dass alles zyklisch und eben nicht linear verläuft, hat mir bei vielen meiner persönlichen Themen sehr geholfen und mich eben auch inspiriert. Dementsprechend sind die Hauptthemen in unserer Musik Loslassen, zu sich selbst zurückfinden, mit dem Fluss gehen; auch liegt viel Gesellschaftskritik darin in Bezug deren Umgang mit Weiblichkeit, Sensitivität, Intuition und allem, was nicht in «die Norm» passt.

2. Wie würdet ihr einem Außerirdischen den Metal bzw. euren Musikstil erklären?

Vorausgesetzt, wir könnten uns mit ihm sprachlich verständigen, würde ich ihm empfehlen, sich unsere Musik einfach anzuhören und sich sein eigenes Bild zu machen. Auf die Reaktion wäre ich sehr gespannt.


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3. Wie kamt ihr zum Metal?

Durch Freunde. In meiner Jugend gab es noch kein oder kaum Internet aber dafür Plattenläden mit einem sehr schönen Sortiment. Ich habe also irgendwas bei Freunden gehört und bin dann los, um die CD selbst zu kaufen (sofern das Geld da war). Ich habe dann Nachmittage im CD-Laden verbracht, mir die Covers angeschaut und mich durchs Sortiment gehört. Good times!

4. Was wäre eure Wunschtour/Festivalauftritt und mit welchen Bands würdet ihr dort gerne auftreten?

Ich würde gern auf Clubtour gehen, ich liebe das intime Setting bei solchen Konzerten. Eine spezifische Band schwebt mir dabei nicht vor – wichtig ist, dass es entspannte, nette Menschen sind und sich die Visionen unserer Musik irgendwo treffen.

5. Wenn du eine berühmte Persönlichkeit, egal ob tot oder lebendig, treffen dürftest: Wer wäre das und warum?

Treffen wollen würde ich ihn nicht, aber ich würde gerne in den Kopf von Henricus Institoris hineinschauen, der Autor des 1486 fertiggestellten Hexenhammers.; ein von Sadismus triefendes Buch, das für sehr viel Leid gesorgt hat. Ev. würde ich da Antworten auf noch einige ungeklärte Fragen finden, die sich dann auf das Verhalten einiger Menschen in der heutigen Zeit übertragen liessen.

6. Was ist die wichtigste Musikequipment-Erfindung und warum?

Da wir aktuell aus Termin- und Distanzgründen oft ohne Drummer proben, ist es für uns ganz klar die kleine magische Maschine namens Cymatic Audio Live Player LP-16,  die uns auf sehr unkomplizierte Weise das Drum-Playback liefert.

7. Auf welche eurer Aufnahmen seid ihr am meisten stolz?

Ich bin auf sie alle stolz – Songwriting ist für mich immer ein nicht ganz so leichter Prozess, miteinher gehen oft Selbstzweifel bis hin zu sehr selbstzerstörerischen Gedanken. Deshalb ist für mich das Musikschreiben auch so heilend, weil ich mich dabei zwangsweise mit meinen Dämonen beschäftige. Wenn ein Werk dann fertig ist, weiss ich, was ich alles überwunden habe, um es dahin zu bringen – und staune auch immer ein wenig darüber. Deshalb bin ich sehr stolz auf alle meine Werke.

8. Was würdet ihr ändern wenn ihr im Musikbusiness das Sagen hättet?

Ich habe über diese Frage lange mit George, unserem Bassisten und meinem Co-Songwriter, diskutiert und wir sind zum Schluss gekommen, dass das Kernproblem der aktuellen Musikindustrie darin liegt, dass sie rentabel sein muss – was auch auf alles andere zutrifft: Gesundheitswesen, das Geschäft mit persönlichen Daten, sogar das Trinkwasser.

Die Auswüchse des Kapitalismus – die Mär von der unendlichen Steigerung der Gewinne und die zunehmende Monopolisierung – finde ich sehr besorgniserregend. Dass Spotify beispielsweise Investorenbasiert ist, führt dazu, dass Spotify niemals aufhören wird, den Gewinn steigern zu wollen, denn sie müssen für die Investoren von Jahr zu Jahr attraktiv bleiben.

Dies wiederum führt dazu, dass Künstler nicht anständig für ihre Musik bezahlt werden und sich dies auch nicht ändern wird. Dies macht mich unglaublich wütend und gleichzeitig stehe ich dieser Tatsache ziemlich ratlos gegenüber. Wenn ich das Sagen hätte, müsste ich wohl konsequenterweise alle Streaming-Dienste abschaffen, was wiederum auch nicht klug wäre.

In Summa: Ich weiss nicht, wie die aktuelle Entwicklung aufzuhalten ist.

9. Wenn ihr/du eine Sache auf der Welt verändern könntet/könntest: welche wäre das?

Ich würde mir wünschen, dass mehr Empathie in gewissen aktuellen Diskussionen (ich denke dabei zB. an die Impfdiskussion oder die Genderdebatte, aber auch an Religion) herrschen würde. Allgemein würde ich mir für «die Gesellschaft» und ihre Mitglieder mehr Empathie wünschen. Damit würde so viel Leid verhindert, sei es in Bezug auf die Natur und alle nicht-menschlichen Lebewesen oder auch auf persönliche Schicksale. Und Monty Python sollte zur Pflicht in allen Schulen werden.

10. Wenn du ein Lebensmittel wärst: Welches wäre das?

Bier.

11. Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten?

Meine Gesundheit, meine Erfahrungen und die menschlichen und tierischen Wesen in meinem Leben.

Barbara, vielen Dank für deine Geduld und die Beantwortung der Fragen! 🙂

Barbara: VIELEN DANK FÜR DAS INTERVIEW!

Welches war dein erstes (Metal-) Album?
Erstes Album überhaupt: Joyride von Roxette
Erstes Metal-Album war – glaube ich – Elegy von Amorphis, das ich bis heute liebe.

Welches war dein erstes (Metal-) Konzert?
Erstes Metalkonzert: Tiamat, Anathema und Tristania 1999 in Zürich.

Aktuelle TOP 5 Alben:
Imperium Dekadenz: Meadows of Nostalgia
Harakiri for the Sky: Aokigahara
Fluisteraars – Bloem
Amesoeurs – Amesoeurs
Cult of Luna – The Raging River

Alltime TOP 5 Alben:
The Gathering: Nighttime Birds
Amorphis: Elegy
Tiamat: Wildhoney
Tori Amos: Under the Pink
Type O Negative: October Rust

Line-Up:
Barbara Brawand – vocals, guitar
Mäsi Stettler – guitar
George Necola – bass
Julia Kapp – live session drums

Discography:
Zessa (EP), 2019
Cycles, 2021 (Release am 31.10.2021)

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Datum: 03.09.2021
Autor / Promofotos: Interview mit Barbara von WAZZARA via METALMESSAGE

Die in den Antworten zum Ausdruck gebrachten Wörter, Ansichten und Meinungen sind die der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die offizielle Position, Haltung oder Position von 𝗠𝗘𝗧𝗔𝗟𝗠𝗘𝗦𝗦𝗔𝗚𝗘 ᴳᴸᴼᴮᴬᴸ wider.

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