Interview mit Konstantin Raab von VARUS

So fanden sich die vier Spielleute von Varus zusammen, um einen Bund aus orchestraler Epik, kompromissloser Härte, ausgefeilten Strukturen und melodiös anmutenden Folkeinflüssen zu schmieden. Neben bebenden Bass-Fundamenten, brachialen Gitarrenwänden und archaischem Schlagwerk, finden ebenso Querflöte, Tin Whistle oder Mandoline ihren Platz. Dieser charakteristische und einzigartige Stil wird durch breitgefächerten Gutturalgesang abgerundet und mit vereinzeltem Klargesang ergänzt.

Die Lyrik befasst sich mit Sagen, Legenden und zeitlosen Themen, wie Freiheit, Naturromantik oder der Trinkkunst. Sie ist bewusst zweisprachig – in Deutsch und Englisch – gehalten.

11 Fragen von Metaller.de an Konstantin Raab von VARUS
11 Fragen von Metaller.de an Konstantin Raab von VARUS

11 Fragen von Metaller.de an Konstantin Raab (Lead Vocals/Keyboards/Flute/Mandolin) von VARUS

1. Welche Themen spielen in euren Songs eine wichtige Rolle und warum?

Früher waren vor allem lokale, fränkische Sagen und Legenden ein großer Einfluss für uns. Das erste Album „Till The Sun Rises“ wurde dadurch stark geprägt. Mittlerweile sind es aber eher eigene Erlebnisse, Erfahrungen und auch selbst erdachte Geschichten, die in Musik und Texte eingebunden werden. So finden sich auf dem kommenden Album „A New Dawn“ einige große Hauptthemen: Freiheit, Revolution, Aufbruchsstimmung, Fernweh und natürlich der Genuss von diversen alkoholhaltigen Kaltgetränken. Gerade die erstgenannten Punkte stammen wohl von meiner Faszination mit Werken aus der klassischen und romantischen Zeitperiode. Gemeinsam Feiern und Trinken ist einfach etwas natürliches und es gibt immer genügend Geschichten darüber zu erzählen. Viele davon sind so wahr, wie das Leben selbst.

2. Wie würdet ihr einem Außerirdischen den Metal bzw. euren Musikstil erklären?

Eine schwierige Frage, wie ich finde, denn unsere Musik ist selbst für uns nicht immer einfach zu erklären. Unsere Musik grob besteht aus drei Elementen oder Zutaten:

Metal: Ein wuchtiger, drückender Musikstil, der meist aus schnell gespielten Drums, angezerrtem, tiefen Bass und einer hochgradig verstärkten Gitarre besteht.

Klassik: Unterschiedlichste Naturinstrumente sind detailreich und liebevoll arrangiert, um einen vielfältigen, dynamischen Klang zu erreichen.

Folk: Erdige, ursprüngliche Töne, deren Entstehung oft hunderte oder gar tausende von Jahren zurückreicht.

Die Verschmelzung daraus ist „Varus“.


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3. Wie kamt ihr zum Metal?

Jeder von uns hat da seine eigene Geschichte, vermute ich. Ich selbst habe ich mit älteren Bands bereits im Kleinkind-Alter angefangen, als da wären: Deep Purple, Iron Maiden, Judas Priest, Queen uvm.
Mich zog es aber erst mit ungefähr 16 in härtere Gefilde, wobei mich anfänglich der gutturale Gesang sogar gestört hat. Umso spannender, dass ich das nun selbst praktiziere. Dauerbrenner sind seit jeher Turisas und Ensiferum, aber nach wie vor viele ältere Bands. Jethro Tull sei als aktuell großer Einfluss erwähnt.

Bei unserem Gitarristen Stefan bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, aber seit ich ihn kenne, ist er bei Rock und Metal unterwegs. Ihn zieht es vor allem in die progressiveren Richtungen.

Auch Max, unseren Drummer, kenne ich eigentlich nur als Vollblut-Metalhead mit einem riesigen Wissen über Bands, egal ob bekannt oder Underground. Ich glaube, auch seine Anfänge gehen auf die epischeren Bands zurück, wie Ensiferum oder Equilibrium. Derzeit ist er dem Black Metal sehr zugetan.

Norbert, das Bass-Monster, ist ein ziemlicher Sonderfall. Eigentlich ist er im Metalbereich kaum unterwegs, sondern ursprünglich Blues-Gitarrist. Er spielt zudem eine unglaubliche Bandbreite an Folkinstrumenten. Er kam erst 2018 durch den Einstieg bei uns zum Metal, kannte und mochte aber bereits unser erstes Album.

4. Was wäre eure Wunschtour/Festivalauftritt und mit welchen Bands würdet ihr dort gerne auftreten?

Ein Traum wäre natürlich auf der Wackinger-Stage im hohen Norden. Die Atmosphäre direkt bei Sonnenuntergang stelle ich mir genial vor.

Wenn es um eine Tour ginge und wir uns die Bands aussuchen könnten, würden vermutlich Turisas und Ensiferum am besten zu uns passen.

5. Wenn du eine berühmte Persönlichkeit, egal ob tot oder lebendig, treffen dürftest: Wer wäre das und warum?

Ludwig Van Beethoven. Ich möchte einfach wissen, was in diesem Menschen damals vor sich gegangen ist und was er selbst über seine ganzen Werke zu sagen hätte, speziell bezogen auf die Popularität, die manche seiner Stücke heute genießen.

6. Was ist die wichtigste Musikequipment-Erfindung und warum?

In Ear Monitoring. Die eigene Musik in guter Qualität und Stereo auf der Bühne hören zu können, weiß ich bei jedem Konzert sehr zu schätzen. Es vermittelt mir ein gutes Gefühl und man kann sich in den Sound zurücklehnen. Gerade bei vielen Instrumenten und progressiveren Abläufen halte ich das für mehr als sinnvoll.

7. Auf welche eurer Aufnahmen seid ihr am meisten stolz?

Definitiv den Titeltrack, denn hier stimmt für uns einfach alles. Die Aufnahmen sind druckvoll und gerade auf den riesigen Backing Chor sind wir sehr stolz. In „A New Dawn“ fließen alle unsere Elemente zusammen und ergeben in Summe das Stück, dass stellvertretend für unsere Musik steht.

8. Was würdet ihr ändern wenn ihr im Musikbusiness das Sagen hättet?

Vermutlich würden wir die Künstleranteile der Online-Streams erhöhen. Uns ist es immer wichtig, dass die Musik gehört wird, aber die Anteile pro Stream sind einfach so gering, dass davon niemand leben kann, außer wirklich bekannte Künstler. Die Zeiten ändern sich, denn CD-Käufe gehen zurück und die Leute möchten die Musik schneller griffbereit haben.

Aber sind wir mal ehrlich: In unserer Szene sind wir froh, dass wir treue Fans haben, für die es meist nicht nur um den schnellen Konsum von Musik geht, sondern um eine gewisse Wertschätzung. Ich habe keine Zahlen parat, aber ich würde davon ausgehen, dass im Metal-Bereich immer noch viele CDs gekauft werden.

9. Wenn ihr/du eine Sache auf der Welt verändern könntet/könntest: welche wäre das?

Da gibt es wohl so einiges, was geändert werden müsste. In der aktuellen Zeit wäre das aber wohl die Beseitigung aller Krankheiten. Die derzeitige Krise führt uns vor Augen, was durch z.B. ein Virus passieren kann. Dadurch rufen sich die meisten Menschen ins Bewusstsein, wie sehr Gesundheit eines der höchsten Güter ist.

10. Wenn du ein Lebensmittel wärst: Welches wäre das?

Bier. Die Menschen wertschätzen mich und ich bereite ihnen zunehmend Freude, je mehr sie von mir konsumieren.

11. Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten?

– Meine Band-Kollegen, die nicht nur hervorragende Musiker und angenehme Menschen sind, sondern auch gute Freunde.
– Gesund und munter zu sein.
– Nachbarn zu haben, welche die laute Musik nicht stört.

Welches war dein erstes (Metal-) Album?

Alestorm – Black Sails At Midnight

Welches war dein erstes (Metal-) Konzert?

Sabaton / Hammerfall / Bullet – 2009 Bamberg

Aktuelle TOP 5 Alben:
Jethro Tull – Stormwatch
Jethro Tull – Songs From The Wood
Dubliners – 40 Years Reunion
Manegarm – Vargstenen
Svartsot – Ravnenes Saga

Alltime TOP 5 Alben:

Turisas – The Varangian Way
Jethro Tull – Thick As A Brick
Ensiferum – Unsung Heroes
Finsterforst – … zum Tode hin
Rush – Moving Pictures

Line-Up:

Konstantin Raab – Lead Vocals/Keyboards/Flute/Mandolin
Stefan Schwarz – Backing Vocals/Guitars
Norbert Caspar – Bass
Max Betz – Drums

Discography:

2014 – Till The Sun Rises
2020 – A New Dawn

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Datum: 31.05.2020
Interview / Promofotos: via METALMESSAGE

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