Das RockHarz Festival 2008 starteten wir mit Mittelalter Rock von Feuerschwanz. Angesiedelt irgendwo zwischen betrunkenen Subay to Sally und nüchternen J.B.O., konnte „des Hauptmanns geiler Haufen“ schon zu früher Stunde mit anrüchigen Texten und einer tollen Live-Performance im Stile klassicher Genre-Bands überzeugen!
RockHarz Festival 2008 – Donnerstag
Highlight für viele Fans waren sicherlich das J.B.O.-Cover-Cover von Manowars „Carry on“ mit dem Titel „Feuerschwanz“ und die freizügigen Background-Tänzerinnen, die zur Motto-Hymne „Met und Miezen“ ein riesiges Horn durch die Menge kreisen ließen!
Weiter ging ́s mit den V8Wixxxer (V8 Wankers auf Deutsch) und den Dimple Minds. Beide konnten mit ihrer punk’n’rollig-angehauchte Musik bereits eine ordentliche Schar Fans heranlocken und auch die Bierstände füllten sich gut. Auf der Nebenbühne orgelte in den Umbaupausen Mambo Kurt, der gewohnt gekonnt zahlreiche Songs auf seiner Hammond vertonte.
Um halb elf betraten dann die vier Recken von Torfrock, dem Headliner dieses Spass-Band-Tages, die Bühne. Bereits sehnsüchtig erwartet schmetterten die Nord-Deutschen ein anderthalb-stündiges Set mit Klassikern wie „Beinhart“, „Presslufthammer Bbbernhard“ oder „Trunkenbold“. Die vielen Fans sangen lauthals mit und die Partystimmung war perfekt. Im Gegensatz zum Wetter, denn während des Gigs hatte es angefangen zu schütten – und es sollte nicht das letze Mal bleiben.
RockHarz Festival 2008 – Freitag
Der Freitag vom RockHarz Festival 2008 startete mit Regen und ein paar regionalen Bands, die leider alle nur vor einer kleinen Schar spielen mussten. Zu Torture Squad, den Slayer aus Südamerika, füllte sich der Platz vor der Bühne wieder allmählich und die Jungs spielten erbarmungslos ein Set von Thrash-Bomben. Gegen frühen Vormittag leerte sich das Festivalgelände ein wenig, viele gingen noch ein letztes Bier vor Alestorm trinken. Ob es an der Musik oder der Mundpropaganda liegt, dass diese doch recht junge Band soviele Fans anlockte, ich weiß es nicht, doch die Einlässe waren vor, während und nach dem Auftritt permanent mit Fans verstopft. Nach Alestorm betraten die Genre-verwandten Tyr die Hauptbühne. Zu dem Pagan Metal der Faröer fand sich auch am verregneten Nachmittag eine große Schar an Zuhörern, und Schunkelsongs wie „The Wild Rover“ wurden lauthals mitgesungen.
Zur Abschiedstournee von Knorkator machte glücklicher Weise auch auf dem „RockHarz“ halt, uns zahlreiche Fans waren erschienen, um Stumpen und Co. Das letze Geleit zu geben.
Krank wie immer präsentierte sich „Deutschlands meiste Band der Welt“ und hatten sichtlich Spaß an ihrem Auftritt – unter anderem wurde ein Sofa in die Menge geschmissen und zum Schluss regnete es hunderte Geldscheine mit 500 „Knork“.
Knorkator: We ́ll miss u!
Direkt danach ging es weiter zu Turisas, die vielleicht auch besser auf die Hauptbühne gepasst hätten, von den
Veranstaltern aber auf die „2nd Stage“ verbannt wurden.
Der Meute vor der Bühne tat dies keinen Abbruch; musste man halt beim Pogen noch mehr Kraft aufwenden!
Spieltechnisch nicht ganz auf der Höhe früherer Auftritte, hatten doch die Musiker und auch die Fans ihre Freude an der Dreiviertelstunde „Battle Metal“.
Nun wurde es recht voll auf der Main-Stage, denn Haggard betraten sie. Die Mischung aus Heavy Metal, Gothic und Mittelalter kam recht gut an und auch hier wurde der Platz vor der Bühne wieder gut gefüllt
Nach einem wenig erwähenswerten weil ohne sonderliche Höhepunkte bekleideten Auftritt von Down Below auf der Nebenbühne betraten Atrocity als Co-Headliner des zweiten Tages die Hauptbühne. „Werk80“ stand auf dem Programm; Kenner der Szene wissen, was sich dort abspielt.
Massig Lichtshows, klasse Pyro-Effekte und langweilig intonierte 80er Jahre Klassiker, versucht, in das Death Metal Gewand der Band zu kleiden, was wir eigentlich von Alexander Krull und Co. kennen. Überflüssig, aber es kam an. Nunja, man kennt die Songs halt – Party machen ist somit garantiert. „Echte“ Extreme-Metaller hätten allerdings fluchtartig das Gelände verlassen.
Begleitet wurde der Gig von Atrocity im Übrigen von einem Platz-Regen, der die Band zu kleineren Pausen zwang (das Wasser kam direkt von vorn, in die Bühne rein…Da freut man sich doch über einen trockenen Platz im VIP-Zelt…!) und einigen merklichen Feedback-Patzern – Nicht schön, aber selten.
Während Saltatio Mortis auf der Nebenbühne den Mittelalterfanatikern eine gute Show boten, machten sich die zahlreich wartenden Fans für Saxon, den Tages-Headliner, bereit.
Nach einem scheinbar endlosen Schlagzeugsoundcheck betraten sie um halb 12 endlich die Bühne und ließen ein fast 2- stündiges Feuerwerk mit Klassikern und neuen Songs vom aktuellen Album „The Inner Sanctum“ los. Biffs Gesang ist trotz seines (doch sehr hohen) Alters kein erkennbares Stückchen eingerostet, und das Publikum wurde mit Mitsingspielchen oft ins Set mit einbezogen.
Absolut nervtötend war die Licht-Show! Tausende von Watt gebündelt in minutenlanges Stroboskop-Gewitter passen vielleicht auf eine Techno-Party, aber definitiv nicht zu den Helden der NWOBHM! Ich hoffe inständig, dass nicht Saxon selber für diese Reiz-Überflutung verantwortlich waren; sonst muss ich Biff und Co. 2 Millionen Minus-Punkte geben!
Nach Hits wie „Princess oft he Night“ oder „747 – Stranges in the Night“ gab es noch 2 Zugaben, ehe sich dann um Punkt 1 der sprichwörtliche Vorhang senkte.
Kein ganz großer Gig der Briten, aber solide wie immer.
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RockHarz Festival 2008 – Samstag
Der Samstag vom RockHarz Festival 2008 dümpelte am Anfang mehr vor sich hin, die Bands waren trotzdem voller Freude dabei. Auf die im Vorfeld bereits angekündigte „besondere“ Band, naja, eigentlich ein Orchester, genauer gesagt das Diablo Swing Orchestra, warteten jedoch mehr Zuschauer und einige ließen sich auch im Stroh nieder, um den Auftritt zu genießen. Die Ankündigung des Besonderen war gerechtfertigt, betrat doch neben den üblichen Gitarren auch ein elektrisches Cello die Bühne und die Sängerin kam direkt aus der Oper. Die Musik war sicherlich nicht jedermanns Geschmack, dies hielt einige Tanzwütige jedoch nicht ab vor der Bühne einen kleinen Walzer hinzulegen.
Als Ersatz für die kurzfristig ausgefallenen Third Moon betraten Hackneyed danach die Nebenbühne und weckten die doch noch recht müden Zuschauer mit lautem aggressivem Death Metal. Nach dem Paukenschlag ging es erstmal zurück zum Zelt und ein bisschen entspannen, um für unsere Lokal-Helden Secrets of the Moon wieder bereit zu sein. Bekanntermaßen verließ Gitarrist A.D. die Band, der Auftritt war aber nicht gefährdet. KSA, seines Zeichens auch Gitarrist der Osnabrücker Black Metal Formation Nebelheer, welche am 8.11. übrigens in Osnabrück eine einmalige Re-union Show geben, stieß nur 14 Tage vor dem Gig zur Band, prügelte sich alle Riffs rein und hinterließ einen sehr guten Eindruck auf der Bühne! Das Stageacting litt natürlich unter seiner Konzentration, aber wer will ihm das verdenken.
Einzig der einsetzende Platzregen trübte die Stimmung etwas. Zum letzten Lied ließ Fronter Daevas dann noch Andre Moraweck, den Sänger von Maroon auf die Bühne kommen und zu zweit intonierte man die Vocals.
Nette Idee, wenn auch von den Fans eher als überflüssig angesehen worden.
Auf der Hauptbühne trat nun mit das Beste auf, was die deutsche Gothic Metal Szene zu bieten hat; Crematory brachten die musikalische und visuelle Vollbedienung für alle Fans der düsteren Klänge – und es waren nicht eben wenig Fans dieser Szene vor der Bühne anwesend – zumindest bis zum nächsten Platz-Regen.
Danach wartete man gemeinsam mit vielen anderen im Regen auf die heimlichen Tages-Headliner Sodom. Diese betraten um kurz vor Acht die Bühne und legten ein Best-of Set vor, welches vom Publikum sehr gut aufgenommen wurde. Während des Auftrittes kam übrigens die weibliche Seite eines Paares auf die Idee, sich von Sodom schon einmal „vorehelichen“ zu lassen, was Mister Angelripper auch prompt tat und souverän die Rolle des Priesters übernahm. Der zukünftige Ehemann war zwar nicht sooo angetan von der Idee, direkt auf der Bühne den Antrag seiner Freundin anzunehmen, aber wir von OsnaMetal.de wünschen natürlich nur das Beste und dem Paar alles Gute!
Obwohl Sodom nach einer Stunde die Bühne verließen, blieb es genau so voll, wenn es nicht sogar noch voller wurde, da als nächstes Amon Amarth die Bühne betreten sollten. Im immer noch währenden Regen wartete eine riesige Schar auf den Auftritt der Schweden, die auch lauthals verlangt wurden, während Ohrenfeindt aus Hamburg auf der Nebenbühne Rock’n’Roll vom Feinsten spielten.
Mit etwas Verspätung kamen dann die Wikinger um Johan Hegg auf die Bühne und begannen mit „Valhall awaits me“ und einer Pyroshow ihr 70 MinütigesSet. Es wurde viel vom alten neuen Album (With Oden on our Side) gespielt, doch auch Bandklassiker wie „Pursuit of Vikings“ oder „Death in Fire“ durften nicht fehlen. Die Stimmung war grandios und auch die Band hatte Freude an ihrem Auftritt. Nach Amon Amarth durften Eisbrecher und Within Temptation ein schweres Erbe antreten, da nach der Band ein Großteil das Festivalgelände verließ um noch ein wenig Party auf dem Campground zu machen. Trotz ihrem einzigen Konzert in Deutschlanf konnten z.B. Within Temptation nur noch rund 300 dunkel gewandete Seelen in ihren female fronted Gothic Metal Bann ziehen.
Fazit
Für uns war das RockHarz Festival 2008 das erste „Rockharz“, aber definitiv nicht das Letze! Trotz des schlechten Wetters (drei Tage Dauer(niesel)regen) und der Riesenschlammschlacht auf dem Campground waren es doch gelungene drei Tage, die den Preis (40€ im VVK) alle Male wert waren.
Und: Wenn die Einwohner und Fans in und um das legendäre „Wacken Open Air“ als nett und metallisch angesehen werden, solltet ihr euch mal die Leute im Dörfchen Förste antun! Dies lass ich einfach mal ohne Kommentar stehen; checkt es selber!
Aber auch das gesamte Team angefangen bei der Orga über die leidigen Securitys und die Fans waren einfach klasse!
Wenn ihr euch mal wirklich wohl auf einem Festival fühlen wollt, fahrt zum „RockHarz“ 2009!!
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Autor: ArchiVader