Das M’era Luna Festival auf dem Flugplatz in Hildesheim

Das seit dem Jahre 2000 bestehende M'era Luna Festival ist ein Musikfestival, das jedes Jahr im August für zwei Tage auf dem Flugplatz in Hildesheim stattfindet und neben dem Wave-Gothic-Treffen in Leipzig zu den bekanntesten und beliebtesten Veranstaltungen der Schwarzen Szene gehört.

M'era Luna Festival

Das M'era Luna Festival auf dem Flugplatz in Hildesheim
Das M'era Luna Festival auf dem Flugplatz in Hildesheim

Jedes Jahr pilgern über 20.000 Menschen nach Hildesheim, um dem Festival, das zu den größen Europas gehört, beizuwohnen. 2010 brach das Festival mit über 24.000 Besuchern den Besucherrekord. Veranstaltet wird es von der Firma FKP Scorpio Konzertproduktionen GmbH in Kooperation mit der Musikzeitschrift Sonic Seducer. Nachdem in den Jahren zuvor das Zillo-Festival auf dem Flughafengelände stattfand, bis Zillo und der Veranstalter sich schließlich voneinander trennten, rief dieser im Jahre 2000 das M’era Luna Festival ins Leben, das nun jedes Jahr dort stattfindet.

Tagsüber spielen auf zwei Bühnen verschiedene Bands der Genres Gothic, Elektro (EBM), Synth- und Alternative-Rock, Mittelalter-Rock und Metal. Nachts findet für die Besucher ein Disko-Programm statt. Die Grünflächen des Flughafengeländes dienen den Besuchern als Camping- und Zeltplatz.


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Beim ersten M’era Luna Festival, das am 12. und 13. August 2000 stattfand, spielten unter anderem Bands wie L'âme Immortelle, HIM, The 69 Eyes, Letzte Instanz, Estampie, Diary of Dreams, Fields of the Nephilim, And One, Aenima, Funker Vogt, Illuminate, Anathema, Evils Toy, Lithium, The Sisters of Mercy, Phillip Boa & The Vodooclub, Haggard, Anne Clark, Marc Almond, Oomph!, Velvet Acid Christ, Project Pitchfork, VNV Nation usw.

In den Jahren darauf folgten die Bands Blutengel, Placebo, Unheilig, Subway to Sally, Terminal Choice, After Forever, Zeraphine, Therion, Within Temptation, Nightwish, In Extremo, Lacrimosa, Wolfsheim, Umbra et Imago, Combichrist, Negative, Apoptygma Berzerk, Cultus Ferox, Deine Lakaien, ASP, Moonspell, Schelmish, The Prodigy, Skinny Puppy, Qntal, Leaves’ Eyes, Equilibrium u.v.a.

Für das Jahr 2012 haben sich bereits die Bands Welle: Erdball, Eisbrecher, In Extremo, KMFDM, Schandmaul, Diary Of Dreams, Placebo, Rotersand, Lacrimas Profundere, Subway to Sally, Letzte Instanz, Suicide Commando und einige andere angekündigt.

Beim M’era Luna Festival 2011 fanden neben den Bandauftritten zum ersten Mal Lesungen bekannter Autoren statt. Mit dabei waren Markus Heitz („Die Zwerge“, „Ulldart: Die Dunkle Zeit“, „Die Legenden der Albae“), Christoph Hardebusch („Die Trolle“, „Sturmwelten“) und Christian von Aster („StirnhirnhinterZimmer“, „Apocalypse Au Chocolat“, „Der letzte Schattenschnitzer“). Auch für 2012 sind wieder solche Lesungen geplant.

Neben der großen Bühneshow gab es in den letzten Jahren unter anderem auch die „Gothic Fashion Show“, in der extravagante Kleidung vorgestellt wurde, und den „M'era Luna Newcomer Wettbewerb“. Dem Gewinner winkt eine offizielle Vorstellung im Zillo-Magazin und die Veröffentlichung eines Songs in der Oktober-Ausgabe des Zillo-Magazins. Voraussetzung: man steht bei keinem Label unter Vertrag, man sendet ein aktuelles Livevideo ein, das die Band bei der Performance zeigt, und man spielt ausschließlich eigene Songs. Eine ausgewählte Jury wird über die Top5 abstimmen, die dann auf der Webseite des M'era Luna Festivals zur Abstimmung veröffentlicht werden.

Über die Webseite des M'era Luna Festivals können im Voraus Tickets gekauft werden. Die Tickets kosten 79,00 Euro. Darin enthalten sind sämtliche Auftritte der zweitätigen Shows, das Campen (Zelte und Wohnwagen/Wohnmobile sind gleichermaßen erlaubt) und 5,00 Euro Müllpfand. Außerdem befinden sich auf dem gesamten Gelände mehrere kleine „Supermärkte“, in denen man neben Getränken und Nahrungsmitteln auch Dinge wie Hygieneartikel ergattern kann.

M'era Luna 2018: The Prodigy und weitere Acts komplettieren Line-up

M'era Luna 2018: The Prodigy und weitere Acts komplettieren Line-up
M'era Luna 2018: The Prodigy und weitere Acts komplettieren Line-up

11. und 12. August 2018, Flughafen Hildesheim-Drispenstedt – M'era Luna 2018: The Prodigy und weitere Künstler machen das Line-up komplett

Feuerleger und Breakbeat-Visionäre: Die Rave-Legenden von The Prodigy werden das M'era Luna nach ihrem fantastischen Debüt 2009 erneut besuchen. Zum Festival vom 11. bis 12. August kommen außerdem weitere Szenegrößen nach Hildesheim, mit denen der Veranstalter das Line-up für die 19. Ausgabe des Festivals in Hildesheim vervollständigt.

Spätestens mit „Firestarter“ sorgten die Big Beat-Pioniere für eine Revolution der elektronischen Musik, die Fans verschiedenster Genres erstmals auf der Tanzfläche vereinte. Aber auch live begeistert ihre Musik Fans aller Lager: Ihr umjubelter und intensiver Auftritt beim M'era Luna 2009 hat sich bis heute ins Gedächtnis der Schwarzen Szene eingebrannt. Auch danach hat das britische Trio immer wieder bewiesen, dass ihre Energie für mehr als ein Klangwunder reicht: Ihr jüngstes Album „The Day Is My Enemy“ stand in etlichen Ländern wieder ganz oben in den Charts, die enorme Wucht ihrer Musik und die Provokation ihrer Lyrics treffen den Zeitgeist nach wie vor.

Peter Heppner hat sich Musik verschrieben, an der seine Hörer wachsen können: Sorgsam konstruierte Klangwelten aus treibenden Bässen, majestätischen Synths und Heppners unverwechselbarer Stimme faszinieren seine Fans schon seit 30 Jahren mit Melancholie, die auch immer Raum für Hoffnung lässt. Diese Gratwanderung beherrschen auch London After Midnight, die ähnlich lange im Geschäft sind. Die vier Musiker aus Kalifornien sind mit einem Sound erfolgreich, der die Grenzen des Gothic Rock bewusst sprengt. Ihr eigener Klang hat etwas Hypnotisches und eine eindringliche Kraft, die ihnen zu Recht eine internationale Fanbase beschert hat.

Die Fans des M'era Luna können sich noch auf weitere Acts freuen: Auf das Flughafengelände Hildesheim-Drispenstedt kommen außerdem Merciful Nuns, Heimatærde, Torul und FabrikC. Ebenfalls bestätigt wurden Massive Ego, Cephalgy, Schattenmann, Whispering Sons und Too Dead To Die. Das Line-up des Festivals ist damit komplett, weitere Informationen zum Rahmenprogramm wird der Veranstalter demnächst bekanntgeben.

Das vollständige Line-up im Überblick:

The Prodigy | Eisbrecher
Front 242 | In Extremo | Ministry | Saltatio Mortis | Apoptygma Berzerk | Peter Heppner
L'Âme Immortelle | London After Midnight | Lord Of The Lost | Hocico | The 69 Eyes
Atari Teenage Riot | In Strict Confidence | Rotersand | Nachtmahr | Tanzwut
Lacrimas Profundere | Zeraphine | Bannkreis | Welle:Erdball | Aesthetic Perfection
Die Kammer | Clan Of Xymox | Das Ich | Rabia Sorda | Frozen Plasma | Merciful Nuns Heimatærde | Torul | Erdling | Eisfabrik | FabrikC | Massive Ego | Cephalgy | Schattenmann
Whispering Sons | Too Dead To Die

Kombitickets sind für 105,- € inkl. VVK-Gebühr und 5,- € Müllpfand online über meraluna.de und eventim.de oder telefonisch unter 0180 6-853 653 (0,20€/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,60€/Anruf) erhältlich. Besucher, die in einem Wohnmobil, Wohnwagen oder ähnlichem Gefährt anreisen möchten, benötigen WoMo-Reservierungen, die allerdings bereits ausverkauft sind.

Die offizielle Festival-Playlist gibt es bei Deezer.

Das M’era Luna ist jedes Jahr wieder Treffpunkt für die schwarze Szene aus ganz Europa, um ein friedliches und entspanntes Wochenende mit alten und neuen Freunden zu verbringen. Neben den immer hochkarätigen Headlinern gehören die besondere Atmosphäre, die kurzen Wege, der Mittelaltermarkt oder auch die extravagante Modenschau zu den Hauptanziehungspunkten für Besucher aus aller Welt. Um die 40 nationale und internationale Bands, ein umfangreiches Rahmenprogramm, Diskonächte mit Szene-DJs oder zahlreiche Verkaufsstände ziehen alljährlich 25.000 extravagant gekleidete Fans aus aller Welt an.

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Pressemitteilung: FKP Scorpio Konzertproduktionen GmbH

M'era Luna 2018: Eisbrecher und weitere Größen bestätigt

M'era Luna 2018: Eisbrecher und weitere Größen bestätigt
M'era Luna 2018: Eisbrecher und weitere Größen bestätigt

Auf „Sturmfahrt“ in Richtung Sommer: Mit Eisbrecher bestätigt der Veranstalter den ersten Headliner für das M'era Luna Festival 2018. Neben den überaus erfolgreichen Münchner Vordenkern nehmen außerdem noch viele weitere Künstler Kurs auf das Festival am 11. und 12. August 2018 in Hildesheim, das Treffpunkt für die Schwarze Szene aus ganz Europa ist.

Für ihren heutigen Erfolg haben Eisbrecher hart gearbeitet: Die Formation um Alexander Wesselsky und Jochen Seibert ist klangversessen und hat eine ganz genaue Vorstellung von ihrem Sound. Mit dieser Detailverliebtheit und Akribie haben sie das Korsett der Neuen Deutschen Härte schon längst gesprengt und einen eigenen Raum geschaffen, der sich nicht mehr über nur ein Genre definieren lässt. Davon zeugt das jüngst erschienende Album des Duos: „Sturmfahrt“ schoss auf Platz 1 der deutschen Charts und zeigt eindrucksvoll, warum Eisbrecher eine beispiellose Karriere gelungen ist. Harte Riffs, perfekt orchestrierte Melodien und geschickt eingesetzte Elektronik: Eisbrecher setzen mit jeder Veröffentlichung nicht nur neue Maßstäbe, sondern definieren sich auch ständig neu.

Mit Front 242 sind weitere tonangebende Künstler vor Ort: Seit Beginn der 1980er-Jahre prägt die Formation die Electronic Body Music. In Extremo sind weniger elektronisch unterwegs, aber ebenfalls Ikonen ihres Genres: Mittelalter-Rock wäre seit 20 Jahren ohne die Berliner Barden undenkbar. Ministry verbinden dagegen Metal, Industrial und EBM zu ihrem eigenen Klang, der nicht nur in ihrer US-amerikanischen Heimat Illinois, sondern weltweit fasziniert. Saltatio Mortis ist ein anderes Kunststück gelungen: Mit zwei Nummer-1-Alben in Folge sind die Karlsruher eine weitere unverzichtbare Säule des Mittelalter-Rock. Den Blick in die Zukunft richtet dagegen Apoptygma Berzerk aus Norwegen: Stephan L. Groth zeigt seit 1989, wie Future-Pop durch immer neue Einflüsse zukunftsfähig bleibt. Auch L'Âme Immortelle haben viel erreicht: Ihre eigene Vision von tanzbarer Melancholie ist ebenso erfolgreich wie unverwechselbar. Das Gleiche gilt für Lord Of The Lost, die in der Schwarzen Szene für mitreißende Musik und verführerisch-leise Töne gleichermaßen geschätzt werden. Leise Töne sind nicht das Ding von Hocico aus Mexiko, die mit Darkwave, Hardcore Elektro und Techno ausloten, was in der Electronic Body Music alles möglich ist.

The 69 Eyes stehen dagegen für feinsten finnischen Gothic-Rock: Mit fetten Gitarrenriffs und ebenso satten Beats hat die Formation Platinstatus erreicht und wird nicht müde, live zu beweisen, dass ihr Erfolg mehr als verdient ist. Der Erfolg von Atari Teenage Riot liegt im Pioniergeist der Berliner Klang-Entdecker begründet. Ihr Sound, der allein auf dem gleichnamigen Computer entsteht, macht sie zu den Gründern des Digital Hardcore, der Technologie- und Gesellschaftskritik mit explosiven Breakbeats kombiniert. In Strict Confidence bieten dagegen Elektro mit Pathos – Musik für die Seele, die trotzdem noch in die Beine geht. Damit sind sie, völlig zu Recht, in Europa zu einem wichtigen Impulsgeber der Szene geworden. Auf unbedingte Tanzbarkeit setzen Rotersand, deren Future-Pop dank heftiger Trance- und Techno-Einflüsse sofort in die Beine geht. Für Nachtmahr ist Musik ein ständiger Kampf. Gut, dass er mit kompromisslosem Industrial schon immer auf der Gewinnerseite stand. Die Berliner Mittelalter-Rocker von Tanzwut stehen für fulminante Liveshows, die Augen und Ohren verwöhnen – und sicherstellen, dass der Name hier definitiv Programm ist. Das trifft auch auf Lacrimas Profundere zu: Grund zum „Tränen vergießen“ haben die Dark-Rock-Größen allerdings nur musikalisch, denn ihr Erfolg zeigt sich in umjubelten Liveshows von Berlin bis Tokio.

Beim kommenden M'era Luna ebenfalls umjubelt werden Zeraphine, Bannkreis, Welle:Erdball, Aesthetic Perfection, Die Kammer und Clan Of Xymox. Auch Das Ich, Rabia Sorda, Frozen Plasma, Erdling und Eisfabrik werden das Publikum begeistern.

Das bisherige Line-up im Überblick:

Eisbrecher
Front 242 | In Extremo | Ministry | Saltatio Mortis | Apoptygma Berzerk
L'Âme Immortelle | Lord Of The Lost | Hocico | The 69 Eyes | Atari Teenage Riot
In Strict Confidence | Rotersand | Nachtmahr | Tanzwut | Lacrimas Profundere | Zeraphine Bannkreis | Welle:Erdball | Aesthetic Perfection | Die Kammer | Clan Of Xymox | Das Ich
Rabia Sorda | Frozen Plasma | Erdling | Eisfabrik

Wer die Tage bis zum Festival standesgemäß zählen will, kann das auf dem neu erschienenen M’era Luna-Wandkalender tun. Motive, die genauso bunt sind wie die Festival-Community, stimmen auf die nächste Ausgabe ein. Der Kalender ist bei einem Kauf von mindestens zwei Tickets gratis oder separat für 8,50 € inkl. Versand im M’era Luna-Ticketshop erhältlich.

Tickets sind noch bis Montag, den 13. November, für 89,- € inkl. VVK-Gebühr und 5,- € Müllpfand online über meraluna.de und eventim.de oder telefonisch unter 0180 6-853 653 (0,20€/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,60€/Anruf) erhältlich. Danach greift die nächste Preisstufe mit 99,- €. Besucher, die in einem Wohnmobil, Wohnwagen oder ähnlichem Gefährt anreisen möchten, benötigen WoMo-Reservierungen, die allerdings bereits ausverkauft sind.

Das M’era Luna ist jedes Jahr wieder Treffpunkt für die schwarze Szene aus ganz Europa, um ein friedliches und entspanntes Wochenende mit alten und neuen Freunden zu verbringen. Neben den immer hochkarätigen Headlinern gehören die besondere Atmosphäre, die kurzen Wege, der Mittelaltermarkt oder auch die extravagante Modenschau zu den Hauptanziehungspunkten für Besucher aus aller Welt. Um die 40 nationale und internationale Bands, ein umfangreiches Rahmenprogramm, Diskonächte mit Szene-DJs oder zahlreiche Verkaufsstände ziehen alljährlich 25.000 extravagant gekleidete Fans aus aller Welt an.

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Pressemitteilung: FKP Scorpio

M´era Luna 2008 mit u.a.: Apoptygma Berzerk & ASP & Paradise Lost & Tanzwut & The Vision Bleak & Eisbrecher & Epica

Auch wenn es erst 2000 das Zillo Festival ablösen durfte, hat das M'era Luna ja nun schon einige Jahre auf dem musikalischen Buckel. Trotzdem war es für mich erst die zweite Gelegenheit, ein Zelt am Flugplatz Drispenstedt/Hildesheim aufzuschlagen, um sich unters schwarzbuntneonfarbige Volk zu begeben.

Zelt aufgebaut, dank Freundin im offiziellen Camp des ‚Forums Friedhofs‘ samt eigenem Banner und Flatterbandeinzäunung. Dann erste Alkoholinfusionen eingenommen und einmal übern Platz gestratzt – sieht ja alles sehr ordentlich aus. Die Campingplätze sind nicht zu groß, dazwischen sind immer bequeme Straßen und Wege abgesperrt, damit die campwütigen Massen auch zu ihren Unterkünften kommen. Hat aber auch ein wenig vom deutschen Kleingärtnertum, ob die auch feiern können?

Auch ausgesprochen angenehm: es gibt kurz vor dem Festivalgeländeeingang die üblichen befestigten Porzellangötter und Duschen für alle, die in der Ferne nicht auf Hygiene verzichten wollen. Und Alles rund um die Uhr durch Personal betreut.

Sehr fein.

Neu für mich war der Mittelaltermarkt, der ebenfalls außerhalb des Festivalgeländes aufgebaut war. Neben den üblichen Mampfbuden gab es dort noch Accessoires und Räucherwerk sowie eines von zwei Shishazelten auf dem Gelände. Sowie, für Leute die ihren Koffeinhaushalt nicht durch Cola stillen wie ich, einen Kaffeestand. Großartig, leuchtend rot unterlaufene Augen, wohin man blickt.

Da dies der Anreisetag war, brauchte ich mir um weitere Dinge keine Sorgen mehr machen, der Photograph lief bereits auf eigene Faust Amok und meinen Ausweis zum schicken Bändsel bekam ich eh erst am nächsten Tag frühestens ab Elf. Also abwarten und Gerstenblütentee trinken…

09.08.: Tag Eins mit Bühnenmusik

Frühmorgens noch vor 10 Uhr aufgewacht, weil im Zelt eine Affenhitze herrscht, ausgehfein die Stiefel übergestreift und Fleisch gefrühstückt, der Tag kann kommen. Gegen Elf dann auf zum Gelände, schnell durch die Kontrollen geflitzt, auf der Hauptbühne eröffnen gerade Delain, um fünf Minuten verfrüht, das Festivalwochenende – melodisch, hier und da härtere Anschläge und Frauengesang. Unüberraschend hat da jemand von Within Temptation seine Finger im Spiel, das Ganze klingt aber gut und hinreichend anders, um die Bands voneinander zu unterscheiden.

Ruck zuck hab ich dann auch meinen Ausweis um den Hals und treffe mich bald darauf mit unserem Photographen; auch dieser ist wohl am Vortag dem leicht verplanten Ordnertum zum Opfer gefallen, denn er hat noch keinen Pass für den Photograben – also erstmal Formalitäten klären. In guter Beamtenmanier stand da dann auch in der Datenbank was vom vergessenen Bändchen. Glück gehabt, die Organisation lob ich mir.

Ohne weitere Verzögerung noch ein Stück übers Festivalgelände gelatscht und die Stände in Augenschein genommen. Bei strahlendem Sonnenschein und gefühlten 70 Grad tut ein wenig Schatten hin und wieder auch ganz gut. Auch wenn der Alkohol schön knallt bei so einem Wetter.

Zwischendurch treten gröhlenderweise Rabenschrey auf der Hauptbühne auf. Getreu ihrem Namen lässt die gesangliche Qualität etwas zu wünschen übrig, die Texte aber machen Spaß und laden zum mitgröhlen ein, „Hey wir sind Heiden“ erinnert mit der Melodie von Pippi Langstrumpf an vergessene Kindertage. Mit halbem Ohr hingehört hatten Band und ein bis zum Markt hörbares Publikum aber wohl ihren Spaß am Auftritt.

Bei dem Schweiß treibenden Wetter brauch ich erstmal was zwischen die Kiemen, also zurück zum Zelt, bis Tanzwut auftreten. Die Zwischenzeit lässt sich ja wunderbar mit Met und anderen Getränken überbrücken…

Ein, zwei Stunden später machen Tanzwut ihrem Namen dann auch alle Ehre – Teufel und Konsorten heizen bei den Temperaturen gnadenlos weiter ein. Auch wenn mich und den Rest der Meute langsam das Gefühl beschleicht, dass mit der Lautstärke des Sängermikrophons etwas nicht ganz stimmt. Irgendwie vielleicht etwas zu leise…

Als nächstes steht Grufti-Grönemeier Graf mit seinem Grüppchen Unheilig auf dem Plan der Hauptbühne. Gezwungenermaßen steh ich aber nicht vor der Bühne, sondern höre den Auftritt nur von jenseits des Festivalgeländes. Hier merkt man von der fehlenden Lautstärke des Sängers nichts, ich kann ganz deutlich hören, dass die Setlist für meinen Geschmack ab „Sage ja“ etwas zu schnulzig ist. Naja, über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.

Ganz anders ist das bei Samael, die meine erste Band für heute im Hangar sind. Schön laut mit ordentlich Bumms zwischendrin, so mag ich das. Leider hat auch hier das Mikro so seine Tücken, wodurch der Gesang arg verzerrt rüberkommt. Oder liegt das an der Akustik der Halle? Egal, schon geht’s auf zur nächsten Band.

Auf der Hauptbühne treten ASP auf, einer meiner absoluten Favoriten in Sachen Liveauftritt. Rockig, düster, melodisch, teils elektronisch, hart – da findet wohl eigentlich jeder etwas. Von den Texten ganz zu schweigen…

Leider ist gerade von denen eher wenig zu hören, das Mikro auf der Hauptbühne ist wirklich zu leise eingestellt. Die fordernden Sprechchöre des Publikums: „Lauter! Lauter!“, werden erhört. Stumpf wird der Hauptregler hochgerissen, der Gesang bleibt verschwindend leise. Na wunderbar, so ist doch auch nichts gewonnen.

So verliert die Premiere des neuen Stücks „Denn ich bin Dein Meister“ und der Auftritt insgesamt ein Bisschen an Glanz, direkt in der grellen Tagessonne kann man das dem schwarzen Schmetterling aber auch nicht verübeln.

Nicht in der Sonne, genauso heiß aber ist es im Hangar zu der Zeit, als Moonspell auftreten. Auch hier wieder laut, melodisch und hart – aber auch etwas verzerrt, ähnlich wie bei Samael zuvor. Trotzdem kann man als geübter Nackenakrobat dazu schön seinen Kopf schwingen. Soweit fein.

Etwas geschlaucht und müde gehts danach wieder in Richtung Zelt, um den Abend gemütlich und in trauter Runde mit den üblichen Getränkesorten ausklingen zu lassen.

Auf der Hauptbühne tritt unterdessen Altmeister Ronan Harris mit VNV Nation auf, der dem Mischpult auf die Finger klopft und ihnen (endlich) mal Bescheid gibt. Na also, geht doch. So kann ich auch vom Zelt aus verfolgen, dass VNV Nation eine solide Setlist mitgebracht haben und das Publikum bei Einbruch der Dunkelheit davor bewahren, sich zu erkälten. Sehr freundlich von ihnen, zum Schluss gibts noch instrumental vom Sänger selbst ein Stück, mit Kuschelqualitäten…

Während nun Paradise Lost aus dem Hangar dröhnt und klingt, bereite ich meinen Schlachtplan für den nächsten Tag vor und verbringe den Abend äußerst gruftig im Camp: schwätzend und gelegentlich lästernd. Das scheint ansteckend zu sein, darum trink ich lieber noch nen Schluck. Zur Sicherheit gleich noch drei. Da sollte man ja vorbeugen…

10.08.: Zweiter und abschließender Tag

Wieder früh aufgewacht, diesmal ist die Luft im Zelt eher dünstend als kochend – wie der geübte Festival- und Campingkoch weiß, das ist ein Unterschied von zirka 30 Grad. Und tatsächlich: schwüles Regenwetter. Naja, etwas Abkühlung für die ausgedörrten Massen.

Auf der Bühne treten derweil Mono Inc. auf, die den gesamten ursprünglichen Zeitplan um eine Band nach hinten verschieben und dafür Black Light Burns aus dem Programm kicken. Für uns kein größeres Problem. Die Ersatzband konnte beim Probehören nicht vollends überzeugen, hatte aber definitiv ihre Momente und ein fraglos gutes Lied, mit welchem sie auch gleich den Tag begannen. Naja, sie spielten alles was ich auch auf MySpace hatte hören können, vielleicht gibt’s ja beim nächsten Mal mehr. Trotzdem ein ordentlicher Auftritt und guter Tageseinstieg.

Im Hangar spielen derweil Irfan ihre melodisch, ruhige Mischung mit orientalischer Atmosphäre, was garnicht zu der sonstigen Aufstellung für den Tag passen will. Dennoch, der Klang hat sich seit gestern deutlich verbessert und die Ränge sind trotz früher Stunde ansehnlich gefüllt.

Später kommt hier schließlich die Fraktion der Nutzer eher elektronischer Klänge zum Zug… Egal, die Melodien stimmen, die Stimmung ist angenehm, langsam sind alle aufgewacht und gefallen hats mir auch. Obwohls nicht hart und evil ist, ich oute mich da jetzt einfach mal als Szenebastard…

Auf zu End of Green. Die Schwaben mögen ja sprichwörtlich eher sparsam sein, auf der Bühne sind sie allerdings äußerst freigiebig. Das Publikum nimmt es trotz leichter Nässe in der Luft dankend an – klar, ist ja trotz aller Melodie auch schön rockig und laut, das Ganze. Ich kann's gut verstehen.

Die nächsten drei Bands lasse ich mir auf keinen Fall entgehen, auch wenn jetzt der Regen wieder stärker wird. Den Anfang machen die Horrorpunker The Other, die ordentlich wachmachen. Ihren Titel ‚Beware of Ghouls‘ konnte man bei den durch die Menge marodierenden Pogogrüppchen als guten Rat verstehen, nicht in der geschminkten Meute unterzugehen. Großes Kino lieferte Sänger Rod Usher dann nach dem eigentlich letzten Stück: „Und weil wir jetzt so schnell gespielt haben, können wir noch einen.“ Ausgezeichnet, wir nehmen's dankend an.

Zwar ohne Gewitter, dafür immer noch im Regen, treten danach Blitzkid auf. Es bleibt also bei Horrorpunk, eine Person weniger als vorher auf der Bühne, aber genauso hoher Spaßfaktor. Der Bassist erfreut das Publikum nebenbei mit akrobatischen Übungen samt Instrument. Frei nach dem Motto – Hildesheim, halb zwei, der Ton rockt – die Fans freuts, was den Regen quasi vergessen macht. In Pfützen zu hüpfen ist ja immerhin auch total Punk. Genauso wie die Tatsache, dass eine tot aufgefundene Freundin des besagten Bassisten von ihm nur anhand ihrer Tattoos identifiziert werden konnte. Trauriges Intro für ein gut hörbares, besagter Freundin gewidmetes, Lied.

Nach dem Auftritt von Blitzkid blieb nur eine Frage offen: Can you say Kutulu?

Die Antwort blieben die Fans von The Vision Bleak nicht lange schuldig: sie können. Alle zusammen im Chor und laut noch dazu. Danach werden die Wölfe des neuen Albums aufs Publikum gehetzt. Headbangenderweise und fast jedes Lied mitsingend bleibt mir nach dem Auftritt nur noch, meine Kehle wieder zu befeuchten. Ia ia Kutulu ftaghn, aber kühles Bier löscht Durst.

Ein oder zwei kühlere Getränke später treten im Hangar Eisbrecher auf, die ich mir nicht entgehen lassen will. Also rein in den Hangar … irgendwie … die Massen, die dort entweder Schutz vor dem Wetter suchen oder ebenfalls die Bands sehen wollen, drängeln und schieben. Warum müssen auf Festivals nur immer so viele Menschen sein? Zwischenzeitlich müssen sogar die Ordner einschreiten, um den Zu- und Abstrom des Hangars zu regeln. Dadurch bekommen wir die ersten beiden Stücke des Kapitäns nur von draußen mit, das reicht aber schon, um mich in Stampflaune zu bringen. Nachdem also genug Leute mit Panikattacken herausgetragen wurden geht’s auch für uns hinein. Von der neuen CD gibt's „Kann denn Liebe Sünde sein?“, das wie fast alle Lieder von Eisbrecher direkt von den Ohren in die Beine geht.

Um noch anderen den Auftritt zu gönnen und halbwegs pünktlich vor der nächsten Bühne zu stehen, geht es etwas früher als geplant wieder raus aus dem Hangar zu Saltatio Mortis. Um Sechs steht auch noch ein Interview mit den Saltaniten an, da muss man ja vorbereitet sein. Und vielleicht nochmal was trinken, irgendwie ist die Kehle trocken.

Ein Interview später brauch ich was zu Essen. Das ständige Rumlaufen macht Appetit. Glücklicherweise gibt es Fleisch. Leckere Erfindung, das.

Von der Hauptbühne klingen jetzt New Model Army mit ihrer Mischung aus Irish Folk, Punk und Rock leise herüber, während ich am Zelt sitze und mir die Wampe vollschlage. Schöne Untermalung zu Steak und Bratwurst.

Langsam geht's auch daran, das Zelt abzubauen – zusammenpacken ist angesagt, morgen geht's schon zurück nach Hause.

Aus dem Grund kann ich die Fields of the Nephilim auch nur von fern hören. Das tut dem Düsterrockgothicmetalmix keinen Abbruch, es gibt sogar noch zusätzlich Atmosphäre, das Ganze über den gesamten Zeltplatz verfolgen zu können. Ein sehr feiner Abend. Es ist dunkel, nicht zu heiß, Sterne kommen raus und in der Luft tönt gute Musik.

Ein schöner Festivalausklang.

Der frühe Vogel fängt den Wurm und es wurmt jeden, der nicht früh rauskommt: so oder ähnlich muss sich der Abreisemorgen für einige Längerschläfer angefühlt haben. Glücklicherweise waren wir mit Wecker ausgestattet, sonst hätten wir ähnlich zu leiden gehabt. Gnadenlos fuhr nämlich die Ordnerschaft über das Campinggelände und weckte die schlafende Schwarzheit mit Schlager, Volksmusik und Megaphon.

Das nennt sich dann wohl „schwarzer Humor“…

Auch, wenn es nun wieder heim geht, nächstes Jahr könnte ich glatt wiederkommen.

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Location: Flugplatz Drispenstedt/Hildesheim
Datum: 2008-08-09
Autor: Der Pidder

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