Cannabisgesetz: Fachverbände fordern Gerechtigkeit für Patient:innen

In den letzten Jahren hat Cannabis, vor allem im medizinischen Bereich, immer mehr an Bedeutung gewonnen.

Reformbedarf im neuen Cannabisgesetz: Ein Blick auf die Forderungen der Fachverbände

Cannabisgesetz: Fachverbände fordern Gerechtigkeit für Patient:innen
Cannabisgesetz: Fachverbände fordern Gerechtigkeit für Patient:innen

Es wurde erkannt, dass Cannabis viele therapeutische Vorteile bietet. Jedoch sorgt das neue Cannabisgesetz für Diskussionsstoff, insbesondere in Bezug auf die Diskriminierung von Patient:innen. Ich habe mir daher die Forderungen der Fachverbände einmal genauer angesehen und möchte euch hierüber berichten.

Was genau ist das Medizinalcannabisgesetz?

Am 27. September 2023 hat die Bundesregierung einen Entwurf für ein Cannabisgesetz (CanG) präsentiert. Dieser sieht nicht nur die Entkriminalisierung von Konsumcannabis vor, sondern führt auch Regelungen für medizinisches Cannabis in das neu geschaffene Medizinalcannabisgesetz (MedCanG) über. Hierbei handelt es sich um einen Schritt, den viele Expert:innen und Verbände begrüßen. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte.

Diskriminierung von Cannabispatient:innen

Ein besonders kritischer Punkt ist das geplante Verbot, Medizinalcannabis in der Öffentlichkeit zu inhalieren. Diese Regelung erscheint nicht nur mir als realitätsfern. Vor allem Cannabispatient:innen könnten hierdurch erheblich in ihrer Freiheit und Lebensqualität eingeschränkt werden.

Forderungen der Fachverbände

Die Fachverbände sind natürlich Experten auf ihrem Gebiet und haben deshalb zehn konkrete Forderungen erarbeitet:

1. Freie Einnahme der Cannabismedikation

Abstandsregelungen, die die Einnahme von medizinischem Cannabis in der Nähe anderer Personen verbieten, sollten gestrichen werden.

2. Gerechtigkeit im Straßenverkehr

Die Diskriminierung von Cannabispatient:innen im Straßenverkehr muss aufhören. Es muss für sie ein fairer Umgang gewährleistet werden.

3. Weniger Bürokratie für Patient:innen

Die Genehmigungen und bürokratischen Hürden, die den Zugang zu Cannabis erschweren, gehören abgeschafft.

4. Ärzte sollen entscheiden

Die Therapiehoheit sollte bei den Ärzt:innen liegen. Sie müssen entscheiden dürfen, welche Therapie am besten für ihre Patient:innen geeignet ist.

5. Strafen überdenken

Strafen, die Patient:innen wegen der legalen Nutzung von Cannabis treffen könnten, sollten gestrichen werden.

6. Gleiche Behandlung aller Medikamente

Es sollte keine Benachteiligung für Patient:innen geben, die auf spezielle Cannabis-Rezepturen angewiesen sind.

7. Forschung fördern

Staatliche Fördermittel sollten in die Cannabisforschung investiert werden, um die therapeutischen Möglichkeiten weiter auszuloten.

8. Rechtssicherheit herstellen

Klare Regelungen und keine Sonderregulierungen für medizinisches Cannabis sind erforderlich.

9. Einheitliche Regelungen

Es muss ein bundesweit geltender Standard für medizinisches Cannabis geschaffen werden.

10. Anbau in Deutschland

Um die Versorgung zu sichern, sollten mehr Lizenzen für den Cannabisanbau in Deutschland vergeben werden.

Die Stimmen der Verbände

Viele Fachverbände, darunter der Bund Deutscher Cannabis-Patienten und die Deutsche Medizinal-Cannabis Gesellschaft, setzen sich vehement für diese Forderungen ein. Ihr Ziel: Eine bessere und diskriminierungsfreie Behandlung von Cannabispatient:innen.

Abschlussgedanken

Die Debatte um das Medizinalcannabisgesetz zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, stets den Patient:innen und deren Bedürfnisse im Blick zu behalten. Es bleibt zu hoffen, dass die Forderungen der Fachverbände Gehör finden und in die Gesetzgebung einfließen werden. Es geht schließlich um das Wohl vieler Menschen in unserem Land.

Quelle / Infos: https://cannabis-med.org/de/acm/mitteilungen/acm-mitteilungen-vom-30-september-2023

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Autor: Canna-Chad Gregor Paul Thiele

Kein Anspruch / Gewähr auf Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der News bzw. Pressemeldung

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