CBD (Cannabidiol) bei Autismus-Spektrum-Störung (ASS)

Autismus-Spektrum-Störung (kurz ASS) ist ein Begriff, der zur Klassifizierung einer Reihe komplexer neurologischer Entwicklungsstörungen verwendet wird, die in unterschiedlichem Ausmaß durch Probleme mit der Interaktion mit der Gesellschaft, verbale und physische Kommunikationsprobleme sowie eingeschränkte und sich wiederholende Verhaltensmuster gekennzeichnet sind.

Was ist Autismus?

CBD (Cannabidiol) bei Autismus-Spektrum-Störung (ASS)
CBD (Cannabidiol) bei Autismus-Spektrum-Störung (ASS)

Autismus wurde unabhängig voneinander von Leo Kanner und Johann (Hans) Asperger in den 1940ern beschrieben. Andere beschrieben das auffällige Verhalten schon ein bisschen früher, aber letztendlich waren es Kanner und indirekt Hans Asperger, die Autismus sehr detailiert beschrieben.

Während Kanners Ergebnisse schnell in der Fachwelt Anerkennung fanden, war das bei Asperger anders. Durch den 2. Weltkrieg und dadurch, das seine wissenschaftlichen Schriften und Notizen auf deutsch verfasst waren dauerte es bis 1981, als Lorna Wing die Unterlagen von Hans Asperger in die Hände fielen. Bis dahin kannte man den frühkindlichen Autismus (Kanner-Autismus) und den atypischen Autismus.

In den frühen 1990ern wurde Asperger als weitere Form von Autismus im DSM (USA) und ICD (Rest der Welt) aufgenommen.

Des Weiteren un der Vollständigkeit halber gibt es noch eine weitere Variante des Autismus, das sogenannte Rett-Syndrom, von welchem nur Mädchen betroffen sind und das dazu führt, das sie erworbene Fähigkeiten ab einem Alter von 3-4 Jahren wieder beginnen zu verlernen, sich quasi wie zurückentwickeln.

Bekannt waren also vorallem der frühkindliche (Kanner)Autismus, der atypische Autismus und das Aspergersyndrom, welche unter dem Begriff „Autismus“ zusammengefasst waren. (Ergänzung von René)


Warum plötzlich ASS (Autismusspektrumstörung)?

Die Forschung und Wissenschaft macht Fortschritte und so kam es, das man irgendwann merkte, das diese strikte Trennung der drei Autismus-Formen (eigentlich sind es ja vier) so eigentlich nicht korrekt ist. Der Grund dafür ist, das sich viele autismustypische Eigenarten eben nicht nur einer Form des Autismus zuschreiben lassen sondern sich diese Eigenarten autismusformenübergreifend finden lassen. Ebenso ist es möglich, das jemand mit einer diagnostizierten Form nur wenig Probleme in gewissen Bereichen hat, in anderen Bereichen, die einer anderen Autismusform zugeschrieben werden, aber grosse Probleme.

Um diesem Dilemma der teilweise fehlerhaften Diagnostik vorzubeugen und auch aus der Erkenntnis daraus, das jeder mit einer Autismusform seine ganz spezifischen Fähigkeiten, aber auch Probleme hat ging man dazu über, Autismus nicht mehr strikt nach Formen zu unterscheiden sondern Autismus als Spektrum anzusehen.

Daraus entstand dann letztendlich auch der Begriff „Autismusspektrumstörung“ oder kurz ASS, wobei die USA hier beim Begriff wohl federführend waren und dort heisst es „Autism Spectrum Disorders“ oder kurz ASD.

Eine Beeinträchtigung der sozialen Interaktion ist das Hauptanzeichen von Autismus und kann bereits im Säuglingsalter sichtbar werden. Babys und Kinder mit ASS können auf Personen nicht ansprechen, Augenkontakt halten oder nicht auf ihren Namen reagieren. Sie können sich über einen längeren Zeitraum auf einen Gegenstand konzentrieren, ohne eine äußere Stimulation zu bemerken. Sie haben Schwierigkeiten, die Gedanken und Gefühle anderer zu interpretieren, und haben daher Probleme, soziale Hinweise wie Mimik und Stimmlage zu verstehen und darauf zu reagieren. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ihnen Einfühlungsvermögen fehlt. Wiederholte Bewegungen wie Schaukeln oder Wirbeln oder selbstmissbräuchliche Verhaltensweisen wie Beißen oder Kopfschlagen treten bei Kindern mit Autismus häufig auf.

Indikatoren von Autismus

Sehr frühe Indikatoren für eine ASS sind das Nicht-Antworten auf den Namen, schlechter Augenkontakt, kein Plappern nach dem ersten Lebensjahr, keine einzelnen Wörter nach 16 Monaten und kein Lächeln oder soziales Reaktionsvermögen. Zu den späteren Indikatoren zählen eine beeinträchtigte Fähigkeit, Freunde zu finden, Schwierigkeiten bei der normalen Konversation, beeinträchtigtes Vorstellungsvermögen, sich wiederholende oder ungewöhnliche Sprache und die unflexible Notwendigkeit, sich an Routinen zu halten.

Ursachen von Autismus

Die Ursachen der ASS sind weitesgehend unbekannt, aber laut dem Autismus Institut Hamburg spielen sowohl die Genetik als auch die Umwelt des Kindes eine entscheidende Rolle. Hirnunregelmäßigkeiten und abnorme Neurotransmitter-Spiegel treten häufig bei Säuglingen und Kindern mit ASS auf, was darauf hindeutet, dass die Krankheit durch eine Störung der normalen Gehirnentwicklung verursacht wird, da Gendefekte vorliegen, die die Kommunikation der Gehirnzellen regulieren.

Gegenwärtig gibt es kein Heilmittel für ASS. Daher konzentriert sich die traditionelle Behandlung auf Schulungsmaßnahmen, um soziale und sprachliche Fähigkeiten, Medikamente gegen Angstzustände, Depressionen oder zwanghaftes Verhalten zu vermitteln.

Was sind die Vorteile der Verwendung von CBD zur Behandlung von Autismus?

Von dem Moment an, an dem Sie ein Produkt verwenden, das Cannabidiol enthält, egal wie, lassen Sie diese Verbindung in Ihren Körper, in Ihren Blutkreislauf und in Ihr Gehirn gelangen. Sobald es aufgenommen wurde, interagiert das Cannabidiol mit spezifischen Rezeptoren auf den Neuronen, den sogenannten Cannabinoid-Rezeptoren, die in den Cannabinoidsystemen vorkommen, die sich in verschiedenen Bereichen unseres Nervensystems befinden. CBD wirkt sich auf verschiedenste Weisen positiv auf die Symptome von Autisten aus:

CBD hat vielversprechende Ergebnisse als Behandlung für eine Vielzahl von Erkrankungen gezeigt, von denen viele ansonsten nicht behandelbar sind. Die bekanntesten Eigenschaften sind neuroprotektiv, antikonvulsiv, entzündungshemmend und schmerzstillend. Weiterhin werden Cannabinoide zur therapeutischen Behandlung von Erkrankungen wie Depressionen, Angstzuständen und Abhängigkeit eingesetzt.

CBD hilft einem Autisten also bei der Bewältigung seines Alltags und reduziert die negativen Eigenschaften der Krankheit (Angstzustände und Depressionen lindern, Selbstmissbräuchliche Verhaltensauffälligkeiten verringern, usw.)

Was Studien über die Verwendung von CBD bei dieser Krankheit sagen

Forscher haben herausgefunden, dass eine mögliche Verbindung zwischen Autismus und den Cannabinoid-2-Rezeptoren (CB2) innerhalb des Endocannabinoidsystems besteht. Eine Studie fand heraus, dass die Zellmutationen im Gehirn, die zuvor mit Autismus in Verbindung gebracht wurden, die Wirkung von Molekülen blockieren, die auf CB2-Rezeptoren wirken. Diese CB2-Rezeptoren sind die gleichen, auf die die in Cannabis gefundenen Cannabinoide, Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) 2 wirken. In einer ähnlichen Studie wurde auch festgestellt, dass Mäuse mit autistisch-ähnlichen Verhaltensauffälligkeiten CB2-Rezeptoren aufwiesen. Ein anderer entdeckte dieselbe Prävalenz bei der Hochregulierung von CB2, allerdings bei Menschen. Diese Feststellungen bezüglich der CB2-Rezeptoren stützen die Theorie, dass Autismus durch eine Störung der Fähigkeit des Gehirns, klare Signale zu senden, verursacht werden könnte. Es besteht die Möglichkeit, dass die Verwendung von Cannabinoiden, die in Cannabis zu finden sind, die Kommunikation wieder herstellen kann, um die Zellfunktion und Kommunikation zu gewährleisten.

Es existeren weitere Studien, die die Wirksamkeit von Cannabinoiden bei der Behandlung von Autismus unterstützen. In einer Studie über ein autistisches Kind, das sechs Monate lang mit THC behandelt wurde, berichteten die Eltern über signifikante Verbesserungen bei Hyperaktivität, Lethargie, Reizbarkeit, Stereotypie und unangemessener Sprache (Beleidigungen). Mäusen mit ähnlichen Verhaltensauffälligkeiten wie autistische Menschen, wiesen viel weniger selbstmissbräuchliches Verhalten auf, nachdem ihnen Cannabinoide verabreicht wurden (liefen munter im Mausrad und verhielten sich wie “normale“ Mäuse).

Eine andere Studie fand heraus, dass die Verstärkung von Cannabinoiden im Gehirn dazu beiträgt, Verhaltensprobleme zu korrigieren, die mit dem fragilen x-Syndrom zusammenhängen, der häufigsten bekannten genetischen Ursache für Autismus.

Fazit

Cannabis-Experten empfehlen Cannabidiol, um eine Autismus-Spektrum-Störung sowie Anfälle zu behandeln. CBD Öl scheint besonders hilfreich zu sein, um Kommunikationsschwierigkeiten zu verbessern und das selbstverletzliche Verhalten, Hyperaktivität und Überempfindlichkeit zu reduzieren. CBD macht den Alltag für einen ASS – Patienten viel erträglicher.

Studie(n): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23585028/

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Autor: Tanne N.

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