Der Nutzstoff Hanf als umweltfreundliches Baumaterial

Der Nutzstoff Hanf kommt immer stärker in allen unseren Lebensbereichen zum Einsatz. Allmählich gestaltet sich Hanf trotz des schlechten Rufs zu einer perfekten Alternative in allen Bereichen der heutigen Zeit.

Der Nutzstoff Hanf als umweltfreundliches Baumaterial

Der Nutzstoff Hanf als umweltfreundliches Baumaterial
Der Nutzstoff Hanf als umweltfreundliches Baumaterial

Dank seiner Vielseitigkeit und zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten wird er u.a. auch als Baustoff verwendet und gilt als eine äußerst verträgliche und anspruchslose Alternative. Der Anbau von Hanf ist umweltfreundlich, weil keine Chemikalien benötigt werden und dementsprechend auch keine Gefahr für Mensch und Umgebung darstellt. Daher gibt es viele Gründe, warum sich Hanf derzeit am besten als Baustoff eignet und durchsetzt.

Die Herkunft und Status des Nutzstoffs Hanf

Der Ursprung dieser Pflanze geht bis hin zu Asien und Indien zurück. Dort wurde diese Pflanze schon vor Jahrtausenden für Textilien, Seilen und Papier verwendet. Von da an verbreitete sich Hanf immer weiter nach Europa und die USA. Aber dann wurde Hanf zu anderen Zwecken missbraucht. Die Pflanze wurde als Rauschmittel eingesetzt und dementsprechend wurde sie seit 1982 in Europa und teils in den USA verboten.

Später kämpften einige Forscher dafür, dass diese Pflanze wieder als Nutzstoff verwendet werden kann, auch wenn nur bedingt. Schließlich soll Hanf der Menschheit mehr helfen als schaden. Es wurde deshalb jede Gelegenheit genutzt, um den Nutzhanf und seinen Beitrag gegenüber dem Menschen und der Natur zu verdeutlichen. Auch heute wird dieser Naturstoff sehr kontrovers betrachtet, doch es ist offensichtlich, dass es für die Menschheit weit mehr Vorteile als Nachteile bietet.

Hanf als Baumaterial

Viele nützliche Eigenschaften der Pflanze Hanf haben dazu beigetragen, dass sie sowohl vor tausenden von Jahren als auch heute noch als Rohstoff verwendet wird. Eine dieser Eigenschaften ist die, dass Hanf sehr reißfest ist. Dementsprechend kann es nicht vorkommen, dass sich die Hanffasern mit der Zeit abtragen. Des Weiteren ist das Material auch leicht und wasserabweisend, was ihn besonders begehrt macht.

Hanf besitzt die gleiche Brennstufe wie Holzkohle und ist ganz schwer zu entflammen und verbrennen. Er gehört zu der B1 Brandschutzklasse. Diese nützlichen Eigenschaften, die der Hanf mit sich bringt, machen ihn derzeit zu dem beliebtesten und ökologischsten Baustoff weltweit. Dies hat dazu geführt, dass heute auch neben den Fasern auch Blätter, Samen und Schäben als Industriestoffe weiterverarbeitet werden. Daraus entstehen später Baustoffe wie Hanfbeton, Dämmungen und Leichtbauplatten.

Baustoff für den modernen Gebäudebau

Hanf ist ein ökologischer Baustoff, der sehr langlebig und widerstandsfähig ist. Beim modernen Gebäudebau liefert dieser Stoff die perfekten bauphysikalischen Eigenschaften. Hanf ermöglicht nicht nur eine bessere Wärmespeicherung, Wärmedämmung und Schallschutz, sondern verbessert auch die Qualität des Bodens, auf dem das Gebäude steht. Das hat zur Folge, dass auch die Struktur des Bauwerks starker und stabiler steht und den Naturereignissen protzt.



Dieses Material ergibt in der Zusammenmischung mit dem Kalk den perfekten Baustoff der Zukunft, der sehr gut die Wärme reflektiert, aber gleichzeitig auch speichert. Außerdem reguliert der Hanf sowohl die Raumakustik als auch die Schallschutzdämmwerte. Dieses Material versteinert mit der Zeit und kann sich nicht abtragen. Zudem ist es auch ungezieferresistent und wiederverwendbar. Dadurch bleibt es für die nächsten Generationen stehen und spart viel Geld und Arbeit.

Das Haus, das atmet

Die Europäer verbringen 90 ihres Lebens in Innenräumen. Dabei kann die Gesundheit schon durch kleinste Schadstoff-Konzentrationen gefährdet werden, weshalb für eine zukunftsfähige Entwicklung gesundheitsverträgliche und umweltgerecht produzierte Materialien von größter Bedeutung sind. Dank seiner Dauerhaftigkeit und Formbeständigkeit eignet sich der Baustoff Hanf ideal zur Dämmung. Diese innovative Hanfdämmung kann in allen Wohnbereichen eingesetzt werden – sowohl für Innen- und Außenwände, als auch für die Dämmung von Dach und Geschoßdecken. Überall wo dieser Baustoff eingesetzt wird, besticht er durch hervorragende technische Eigenschaften wie Diffusionsoffenheit, Schallschutz und die geringe Feuchtigkeitsaufnahme.

Das Haus aus dem Naturstoff Hanf ist zu 100% biologisch und natürlich. Ein solches Bauwerk ist liftdurchlässig und sehr atmungsaktiv. Es wirkt auch antibakteriell und sorgt dafür, dass ihre Bewohner nur gesunde und frische Luft ein- und ausatmen. Dabei wird verhindert, dass es zu Kondensbildung kommt, denn der Stoff reguliert die Luftfeuchtigkeit, passt die Temperaturen im Innenraum an und setzt einen Widerstand gegenüber der Außentemperatur. Der Baustoff wirkt aktiv den Temperaturveränderungen entgegen und sorgt für angenehme Atmosphäre. Neben der exzellenten Dämmleistung hinterlässt der Baustoff Hanf auch einen positiven ökologischen Fußabdruck.

Frankenwald Hanf
Frankenwald Hanf

Hanf als Ersatz für das Holz

Es gibt mehrere Gründe, die für den Gebrauch von Hanf anstatt von Holz sprechen. Hanf ist eine große und schnellwachsende Pflanze, die für ihr Wachstum enorme Mengen an Co2 benötigt. Sie kann ihre Ernährung nicht nur aus der Erde beziehen, sondern auch aus der Luft, um einen harten und starken Stamm zu bilden.

Dank diesen Eigenschaften braucht die Pflanze nicht lange, um auf die nötige Größe zu kommen – gerade mal vier Monate im Schnitt. Zum Vergleich: Das Holz braucht wiederum vier Jahre, um die entsprechende Größe zu erreichen, damit Hanf als Baustoff für Häuser verwendet werden kann. Diese Zeitspanne ist ein weiteres Kriterium, das die Nutzung dieses Stoffs so nachhaltig macht.

Wie bereits erläutert, ist Hanf im Gegensatz zum Holz feuerbeständig. Die gesamte Baustruktur kann mit einer Mischung aus Kalk und Hanf bespritzt werden. Dadurch ist es weniger wahrscheinlich, dass eine Installation in Flammen aufgeht und zusätzlichen Schaden verursacht. Neben der Feuerbeständigkeit überzeugen Produkte wie Dämmplatten aus Hanf auch mit hoher Widerstandskraft gegenüber mechanischen Belastungen. Diese Eigenschaften machen das Material beliebt und vielseitig einsetzbar.

Vorteile für die Gesundheit und die Umwelt

Die Kohlenstoffdioxid-Bilanz der Hanfpflanze ist hervorragend, da sie während ihres Wachstums deutlich mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnimmt, als sie bei der späteren Verwendung freigibt. Der heutige Bedarf nach Energie, Textilien, Papier und Baustoffen kann zu gutem Teil mit Hanf gedeckt werden. In Kombination mit dem Kalkputz ist der Hanf als Baustoff sehr atmungsaktiv und durchlässig, sodass es nicht zu Kondensbildung kommt. Der Mensch erhält damit genügend Luft, atmet aber keine schädlichen Stoffe ein.

Hanf schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit der Lebewesen, die sich im Boden bzw. um die Pflanze herum aufhalten, da dieser Baustoff beim Anbau keine Unkrautvernichter oder andere Chemikalien benötigt. Ganz im Gegenteil – Nutzhanf kann auch in weniger fruchtbaren und attraktiven Landschaften angebaut werden, da diese Pflanze keine allzu große Pflege braucht. Hanf kann sogar dort angepflanzt werden, wo die Erde mit Pestiziden und anderen Toxinen bereits vergiftet ist, da diese Pflanze die Gifte aus dem Boden aufnimmt und den Boden auf natürliche Weise entgiftet. Solche Pflanzen sind allerdings nicht mehr für den Verzehr durch Menschen oder Tieren geeignet, doch für den Einsatz zu Industriezwecken (u.a. auch zur Herstellung von Hanf Biokraftstoff) sind sie vollkommen sicher und ausreichend.

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Autor: Tanne Nordmann

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