Hanf anstatt Baumwolle: Nutzhanf als umweltfreundliche Alternative

Heutzutage wird eine Alternative zur Baumwolle gesucht, die allen Förderungen der Textilindustrie und der Agrarwirtschaft gerecht wird. Viele Forscher und Industriebranchen sehen den Hanf als den perfekten Ersatz für Baumwolle und deshalb versuchen sie diesen Stoff weltweit zu etablieren.

Hanf anstatt Baumwolle: Nutzhanf – die neue umweltfreundliche Alternative

Hanf anstatt Baumwolle: Nutzhanf – neue umweltfreundliche Alternative
Hanf anstatt Baumwolle: Nutzhanf – neue umweltfreundliche Alternative

Die meisten Kleiderstücke in unseren Schränken sind aus Baumwolle. Zwar sorgt dieser Stoff beim Tragen für echtes Wohlbefinden, doch es hat eine schlechte Ökobilanz, da während des Anbaus Pestizide und Unkrautvernichter benutzt werden. Deshalb wird heutzutage versucht, auf die gesündere und umweltfreundlichere Variante zurückzugreifen und die Umwelt zu schonen.

Nutzhanf – neue umweltfreundliche Alternative

Dieser Naturstoff, der Baumwolle ersetzen soll, ist eine anspruchslose und verträgliche Alternative in der Textilindustrie und Agrarwirtschaft, denn Hanf hilft beim Umweltschutz und ist besonders pflegeleicht. Außerdem benötigt diese Pflanze keine Chemikalien, um zu wachsen und stellt dementsprechend keine Gefahr für Mensch, Tier und die Umwelt dar.

Nutzhanf wird jedoch meist mit dem Rauschmittel Cannabis gleichgestellt. Deswegen gibt es zahlreiche Bedenken, wenn man den Begriff Hanf in der Umgangssprache benutzt. Da gibt es gewisse, auf den ersten Blick unwichtige Unterschiede, die dem Hanf als Naturstoff den schlechten Ruf nehmen sollte. Diese Gesetze besagen, dass Nutzhanf nur 3 % THC enthalten darf, damit die Pflanze legal angebaut und weiterverarbeitet werden kann. Dadurch wird verhindert, dass dieser Stoff als Rauschmittel verwendet, sondern nur zu industriellen Zwecken genutzt wird. Auch dann wird es aber als begrenzt zugänglicher Naturstoff eingestuft.

Warum wird Hanf zum neuen Exportschlager weltweit?

Die Baumwolle ist derzeit mit 78 % der Anteile immer noch der Vorreiter im Bereich der Textilindustrie. Immer mehr Unternehmen greifen jedoch zu der umweltfreundlicheren Alternative in Form der Nutzpflanze Hanf. Was den Wasserverbrauch, den Einsatz von Pestiziden und die Vielfalt an Verwendungsmöglichkeiten angeht, hat Hanf weit die Nase vorn gegenüber der Baumwolle, die sehr viel Pflege und Haltung erfordert. Baumwolle kann einfach nicht mit der großen Verwendungsvielfalt des Hanfs mithalten. Deshalb gilt es einige wichtige Punkte zu nennen, warum sich immer mehr Menschen eher für Hanf als für Baumwolle entscheiden.

Pestizidgebrauch beim Anbau

Der Unterschied zwischen Baumwolle und Hanf lässt sich schon auf den ersten Blick deutlich erkennen. Beide industriellen Agrarprodukte können zwar auch biologisch angebaut werden, jedoch ist das bei den Wirten weltweit schon lange nicht alles. Hanf hat im Gegensatz zur Baumwolle einen sehr wichtigen Vorteil, nämlich dass auch bei dem nichtbiologischen Anbau keine Pestizide zum Einsatz kommen, damit sich die Pflanze entwickeln kann. Unkrautvernichter wird dementsprechend auch nicht gebraucht, da nur eine geringe Menge an Dünger verwendet wird. Dabei kann man den Hanf überall anpflanzen, da diese Pflanze sich jeder Umgebung anpasst und keinerlei größere Pflege verlangt und sucht.

Baumwolle dagegen verlangt eine ganze Menge an Pestiziden und Unkrautvernichter, damit sich die Pflanze entsprechend entwickeln kann. Zum Vergleich: Während Baumwolle weltweit nur 2,5 % des Landes bedeckt, das für landwirtschaftliche Zwecke genutzt wird, werden für den Anbau von Baumwolle dennoch beachtliche 16 % der weltweit genutzten Pestizide verwendet. Diese Pestizide sind äußerst gefährlich und deshalb versuchen Experten jetzt mit dem Hanf, den Durchbruch zu schaffen. In hoher Dosierung schaden die Pestizide sowohl Menschen und Tieren als auch der Umwelt. Auch das Anbaugebiet spielt für Baumwolle eine wichtige Rolle, da diese nicht überall wachsen kann.



Verwendung großer Wassermengen

Obwohl 70 % der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt ist, sind sogar 97,5 % davon mit Salzwasser bedeckt. Die restlichen 2,5 % bilden Süßwassergewässer, von denen der Mensch wiederum nur 1 % nutzt. Diese Fakten sind zwar allgemein bekannt, doch umso leichter veranschaulichen sie den Wasserverbrauch für Baumwolle im Vergleich zum Hanf. Dazu betrachten wir nun die Menge für die Herstellung von einem Kilo Hanf und einem Kilo Baumwolle.

Ein Kilo Baumwolle für Industriezwecke braucht im Schnitt 20.000 Liter Wasser. Für ein Kilo Nutzhanf werden wiederum nur 300 bis 500 Liter Wasser benötigt. Außerdem wird Baumwolle hauptsächlich nur dort angebaut, wo es sehr wenig Niederschläge gibt. Stattdessen wird zu anderen Methoden gegriffen, wie etwa der Bewässerung, was wiederum dazu führt, dass die Wasserressourcen immer knapper werden. Ein Beispiel dafür wäre der Aralsee in Zentralasien, der derzeit zu großen Teilen ausgetrocknet ist, da das Wasser zur Bewässerung von Baumwollfeldern genutzt wurde.

Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit

Hanf ist ohne Zweifel ökologischer und umweltfreundlicher als Baumwolle. Wie sieht es aber mit der Wirksamkeit dieser Naturstoffe aus? Hanf braucht weit weniger Land, während Baumwolle spezielle Erde mit bestimmten Substanzen benötigt, was den Anbau schwieriger gestaltet als beim Hanf. Abgesehen davon kann man auf einem Hektar ungefähr die gleiche Menge Hanffasern wie auf 2 bis 3 Hektar Baumwolle gewinnen.

Dennoch ist die Faserqualität beim Hanf besser, denn Hanffasern können sich nicht mit der Zeit abtragen. Sie werden einfach nur weicher, was bei Baumwolle nicht der Fall ist. Hanffasern sind auch sehr stark bzw. sehr belastbar, weshalb sie auch häufig beim Segelbau verwendet werden. Hanf punktet im Gegensatz zur Baumwolle besonders in der Agrarwirtschaft, aber auch die Vielseitigkeit und Verlässlichkeit dieses Naturstoffs machen ihn so begehrt und anziehend.

Umweltschutz und gesündere Umgebung

Ein wichtiger Grund, warum Hanf anstatt Baumwolle bevorzugt werden soll, ist seine Fähigkeit die Erde zu entgiften, weshalb sich viele Befürworter für den Anbau von Hanfplantagen weltweit einsetzen. Große Mengen an CO2, die in die Umwelt freigelassen werden, nimmt die Hanfpflanze während ihres Wachstums auf. Eine Tonne Hanf kann unglaubliche 1,63 Tonnen CO2 aufnehmen. Daher deckt Hanf nicht nur den Bedarf nach Textilien, Papier und Energie, sondern reduziert auch die Umweltverschmutzung. Nicht nur im Pestizideinsatz und Wasserverbrauch, sondern auch im gesundheitlichen Bereich bietet Hanf im Vergleich zu Baumwolle viele Vorteile.

Die für den Anbau von Baumwolle verwendeten Pestizide können selbst bei der empfohlenen Dosierung dem Menschen, Tieren und der Umwelt schaden können. Diese Pestizide können bei den Farmarbeitern zu Vergiftungen führen und auf benachbarte Wohngebiete übergehen, Grund- und Oberflächenwasser kontaminieren und nützliche Mikroorganismen und Insekten im Boden töten. Das industrielle und ökonomische Kraftpaket Hanf könnte die meisten der genannten Probleme Lösen und eine gesündere Umgebung für zukünftige Generationen schaffen. Dieses ökologische Agrarprodukt, das zu den ältesten der Menschheit bekannten Industriematerialien gehört, könnte den Gebrauch von Baumwolle leicht schlagen und ganze Industriebranchen verändern und revolutionieren.

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Autor: Tanne Nordmann

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