Die Frage, wie sich eine staatliche Legalisierung von Cannabis auf Jugendliche auswirkt, gehört seit Jahren zu den emotionalsten und am häufigsten diskutierten Themen in der Drogenpolitik.
Jugendkonsum von Cannabis nach der Legalisierung

Gegner der Reform warnen traditionell davor, dass junge Menschen angeblich automatisch häufiger Cannabis konsumieren würden, sobald Erwachsene legalen Zugang erhalten. Doch aktuelle, umfangreiche und staatlich finanzierte Studien aus Kanada, Deutschland und den USA zeigen ein überraschend klares Bild: Der Konsum unter Jugendlichen sinkt oder bleibt stabil – und das trotz wachsender Märkte, größerer Produktvielfalt und breiter gesellschaftlicher Akzeptanz.
In diesem Artikel erfährst du, was die neuen Forschungsdaten wirklich aussagen, welche Risikofaktoren sich verändert haben, warum der Konsum bei Jugendlichen rückläufig ist und welche Bedeutung das für Gesundheitspolitik, Prävention und zukünftige Regulierungsmodelle hat.
Aktuelle Forschung: Jugendkonsum von Cannabis sinkt
Eine große Studie aus Kanada, die von der nationalen Regierung und weiteren staatlichen Institutionen finanziert wurde, liefert neue Erkenntnisse. Das Forschungsteam der University of Waterloo und der Brock University nutzte dafür Daten aus der groß angelegten COMPASS-Studie, die jährlich das Gesundheitsverhalten von Schülern und Schülerinnen untersucht. Verglichen wurden die Jahre direkt vor der Legalisierung 2017 bis 2018 mit denen vier Jahre nach der Legalisierung 2021 bis 2022.
- Vor der Legalisierung: 15 Prozent der Jugendlichen konsumierten innerhalb des letzten Monats Cannabis.
- Nach der Legalisierung: nur noch 12.3 Prozent.
- Mehr Schüler gaben an, überhaupt kein Cannabis zu konsumieren.
- Die relevanten Risikofaktoren haben sich stark verändert.
Die Ergebnisse widersprechen der Annahme, dass Cannabis-Legalisierung automatisch zu einem erhöhten Jugendkonsum führen würde. Im Gegenteil: Die Daten zeigen eine klare, wenn auch moderate Abnahme.
Warum sinkt der Jugendkonsum nach der Legalisierung?
Das Forschungsinstitut stellte fest, dass sich sowohl der Zugang zu Cannabis als auch die Risikofaktoren und Einstellungen unter Jugendlichen verändert haben. Die Studienautorinnen und -autoren machen hierfür mehrere mögliche Gründe verantwortlich.
Strenge Regulierung statt Schwarzmarkt
Legal heißt nicht unkontrolliert. In allen Ländern mit legalem Markt müssen Händler strenge Jugendschutzmaßnahmen umsetzen. Dazu gehören Ausweiskontrollen, Lizenzpflichten, hohe Strafen bei Verstößen und regelmäßige Überprüfungen. Der Schwarzmarkt hingegen fragt nicht nach einem Ausweis. Dadurch wird es für Minderjährige paradoxerweise oft schwieriger, an Cannabis zu kommen, sobald der Staat klare Regeln vorgibt.
Veränderte soziale Normen
Vor der Legalisierung war Cannabis oft ein Symbol von Rebellion. In dem Moment, in dem Erwachsene legal konsumieren dürfen, wird das Produkt für viele Jugendliche weniger interessant. Cannabis wird zu einem normalen, regulierten Genussmittel, ähnlich wie Alkohol oder Tabak, verliert damit aber gleichzeitig seinen Reiz als „verbotene Frucht“.
Bessere Aufklärung und Prävention
Legalisierung bedeutet in vielen Ländern auch verstärkte Präventions- und Bildungsarbeit. Schulen, Gemeinden und Gesundheitsorganisationen haben neue Ressourcen für sachliche Information, Forschung und Programme zur Risikobewertung erhalten. Jugendliche werden dadurch besser informiert und reflektieren ihren Konsum stärker.
*** Anzeige ***
Kaufe .de Cannabis-, Hanf- und CBD-Domains und investiere in eine grüne Zukunft!
Sichere dir jetzt deine Cannabis Wunschdomain bevor es jemand anderes tut!
Hier günstig Cannabis-Domains kaufen!Verkauf solange verfügbar – Änderungen und Zwischenverkauf vorbehalten.

Werbung
Kanada im Fokus: große Stichprobe und neue Risikofaktoren
Die Untersuchung basierte auf den Daten von über 65.000 Schülern und Schülerinnen und gehört damit zu den größten Studien ihrer Art.
Risikofaktoren vor der Legalisierung
Vor 2018 zeigten sich Faktoren wie
- intensives Messaging und Chatten
- regelmäßiges Auslassen des Frühstücks
- wenig Zeit für Hausaufgaben
Als besonders relevant für aktuellen Konsum.
Risikofaktoren nach der Legalisierung
In den Jahren 2021 bis 2022 verschob sich dieses Bild deutlich. Jetzt waren folgende Faktoren wichtiger:
- Anzeichen von Depressionen
- eine unglückliche oder instabile Familiensituation
- die Einstellung, dass gute Noten wichtig seien
Diese Veränderungen zeigen, dass Jugendliche heute aus anderen Gründen zu Cannabis greifen als vor einigen Jahren. Emotionale Belastungen und mentale Gesundheit spielen eine immer größere Rolle.
- Soziale Faktoren wie Chat-Verhalten sind weiterhin relevant, aber weniger dominant.
- Psychische Belastungen sind stärker im Fokus.
- Elternhaus und schulische Einstellung wirken heute deutlicher auf das Konsumverhalten ein.
Deutschland: ähnliche Trends nach der Legalisierung
Auch Deutschland hat mittlerweile erste offizielle Auswertungen zur Legalisierung veröffentlicht. Die Bundesregierung konnte keine Anzeichen dafür finden, dass der Jugendkonsum nach Freigabe für Erwachsene gestiegen sei – im Gegenteil. Die Daten zeigen einen Rückgang, ähnlich wie in Kanada.
Diese Entwicklung steht im Widerspruch zu den Befürchtungen vieler Gegnerinnen und Gegner. Doch die Politik betont: Jugendliche gehören nicht in den legalen Markt. Stattdessen soll Prävention verbessert werden, Schulen sollen fundierte Materialien erhalten und Forschung soll laufend fortgesetzt werden.
USA: Jugendkonsum sinkt in fast allen legalisierten Bundesstaaten
Der Trend beschränkt sich nicht auf Kanada oder Europa. Auch in den USA zeigen staatliche Erhebungen ein konsistentes Bild. Die Organisation Marijuana Policy Project analysierte Daten aus 21 Bundesstaaten. In 19 davon gingen die Konsumraten unter Jugendlichen nach der Legalisierung zurück.
- Deutlicher Rückgang beim lebenslangen Konsum
- Starker Rückgang beim 30-Tage-Konsum
- Jugendliche empfinden den Zugang als schwieriger
Besonders spannend: Im Jahr 2024 berichteten Jugendliche in mehreren Bundesstaaten, dass der Zugang zu Cannabis schwieriger geworden sei – obwohl mehr legale Shops existieren. Wieder zeigt sich, dass regulierte Märkte den illegalen Zugang einschränken können.
Colorado bestätigt den Trend
Die Healthy Kids Colorado Survey zeigt seit Jahren stabile oder sinkende Werte. Auch 2023 blieb der Konsum geringer als vor der Legalisierung im Jahr 2012.
Ein globaler Überblick: Was uns die Forschung wirklich sagt
Verschiedene unabhängige Forschungsgruppen haben versucht, den Zusammenhang zwischen Legalisierung und Jugendkonsum besser zu verstehen. Dabei wurden langfristige Entwicklungen, Verfügbarkeit, Prävention, psychische Gesundheit und soziale Dynamiken betrachtet.
- Kanada: Konsumrückgang, neue Risikoprofile
- Deutschland: keine Erhöhung, teilweise Rückgang
- USA: in den meisten Staaten klar sinkende Werte
- Internationale Metaanalysen: kein Beleg für steigenden Jugendkonsum
Einfluss der psychischen Gesundheit
Daten zeigen, dass Jugendliche mit mentalen Belastungen eher zu Cannabis greifen als Gleichaltrige ohne diese Probleme. Dieser Trend wird stärker, unabhängig von der Legalisierung. Präventionsangebote sollten also stärker auf psychische Gesundheit eingehen.
Rolle der Elternhäuser
Kinder und Jugendliche in stabilen, unterstützenden Familien konsumieren seltener Cannabis. Dieser Faktor wird nach der Legalisierung wichtiger, weil soziale Rebellion als Motiv schwächer wird.
Mythen und Realitäten rund um Jugend und Cannabis
Viele Menschen glauben noch immer, dass ein legaler Markt zu steigenden Konsumzahlen führen müsste. Doch die Realität sieht anders aus. Die gesellschaftliche Normalisierung und die Trennung zwischen legalem und illegalem Markt wirken präventiv. Händler haben kein Interesse daran, Minderjährigen zu verkaufen. Der Staat überwacht die Branche genau.
- Mythos: Legalisierung macht Cannabis leichter zugänglich für Jugendliche.
Fakt: Zugang wird oft schwieriger wegen Ausweiskontrollen. - Mythos: Jugendliche konsumieren mehr, wenn Erwachsene legal kaufen dürfen.
Fakt: Der Konsum sinkt in vielen Ländern. - Mythos: Legalisierung erhöht die Normalisierung und damit die Nutzung.
Fakt: Normalisierung reduziert Reiz und Tabueffekt.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Die Ergebnisse zeigen, dass Jugendkonsum von Cannabis nach Legalisierung keineswegs ansteigt. Allerdings: Jugendliche konsumieren weiterhin Cannabis, nur eben nicht häufiger als zuvor. Das bedeutet, dass weiterhin Aufklärung, Prävention und Forschung notwendig sind. Staaten müssen mehr über Risikogruppen erfahren und Präventionsprogramme gezielt auf mentale Gesundheit ausrichten.
Fazit
Legalisierung führt nicht automatisch zu mehr Konsum, im Gegenteil. Die überwältigende Mehrheit der Studien aus mehreren Ländern zeigt sinkende oder stabile Werte bei Jugendlichen. Gleichzeitig verändert sich das Risikoprofil, weshalb Präventionsarbeit dringend an aktuelle Bedürfnisse angepasst werden muss. Besonders mentale Gesundheit spielt eine immer größere Rolle.
Für eine fundierte Gesundheitspolitik braucht es weiterhin transparente Forschung, eine klare Regulierung und gute Bildungsangebote. Doch die bisherigen Ergebnisse zeigen deutlich: Legalisierung ist nicht das Risiko für Jugendliche, als das sie oft dargestellt wird.
Kurze Zusammenfassung
Neue Daten aus Kanada, Deutschland und den USA zeigen, dass der Jugendkonsum von Cannabis nach der Legalisierung sinkt oder stabil bleibt. Strenge Jugendschutzmaßnahmen, weniger Schwarzmarktaktivität, bessere Aufklärung und veränderte soziale Normen tragen zu diesem Trend bei. Risikofaktoren haben sich verändert, besonders mentale Gesundheit wird wichtiger. Die Forschung widerspricht klar den Befürchtungen vieler Gegner. Legalisierung bedeutet nicht mehr Konsum unter Jugendlichen.
Quelle / Infos: https://www.marijuanamoment.net/youth-marijuana-use-has-declined-since-canada-enacted-legalization-federally-funded-study-shows/
———-
Autor und Bild: Canna-Chad Gregor Paul Thiele
Kein Anspruch / Gewähr auf Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der News bzw. Pressemeldung
Beachte hierzu auch den medizinischen Haftungsausschluss!








