Cannabis-Anbauer können aufgrund von Selbstüberschätzung und Vernachlässigung wichtiger Aspekte wie Luftfeuchtigkeit und Luftzirkulation mit verschiedenen Schädlingen konfrontiert werden.
Schädlingsbefall bei Cannabis
In diesem Blogpost zeigen wir Dir, wie Du die häufigsten Schädlinge bei Cannabis-Pflanzen identifizieren und bekämpfen können.
1. Thripse: Winzige Plagegeister
Thripse sind sehr kleine Insekten (ca. 2 mm groß) und können am besten unter dem Mikroskop identifiziert werden. Sie treten vor allem bei feucht-warmem Wetter und in Indoor-Plantagen auf. Thripse und ihre Larven saugen an den Blättern der Pflanze einzelne Zellen aus und zerstören sie somit. Die Pflanze verliert an Chlorophyll und kann nicht mehr atmen. Die Fraßspuren der Thripse sind silbern und leicht erkennbar, ebenso wie die kleinen hellen Punkte auf den Blättern.
2. Spinnmilben: Häufige Schädlinge im Indoor-Bereich
Spinnmilben sind sehr kleine Spinnentiere (0,3-0,6 mm groß) und saugen mit ihren Stechorganen die Zellen in den Blättern leer. Sie bevorzugen trockene Bedingungen und sitzen meist auf der Unterseite der Blätter. Die hellen Punkte auf der Blattoberseite sind ein Anzeichen für Spinnmilbenbefall.
3. Trauermücken: Gefährliche Larven
Die Trauermücke selbst ist nicht direkt gefährlich für die Pflanzen, aber sie kann Pilzsporen übertragen. Ihre Larven hingegen sind sehr schädlich, da sie in die Erde eindringen und an den Wurzeln fressen. Die Pflanzen zeigen Kümmerwuchs und hängende Blätter, da sie nicht mehr ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen können.
4. Weiße Fliegen: Schleimige Plage
Weiße Fliegen sind ca. 2-4 mm große Schädlinge, die leicht auffallen. Sie legen ihre Eier unter den Blättern ab, und befallene Blätter werden mit einem silber-schleimigen Film überzogen. Stark befallene Blätter fallen frühzeitig ab, was dazu führt, dass die Pflanze aufgrund von Chlorophyllmangel nicht mehr atmen kann und stirbt.
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5. Weichhautmilben: Fast unsichtbare Schädlinge
Weichhautmilben sind im Indoor-Bereich schwer zu bekämpfen und mit bloßem Auge kaum erkennbar. Ein Befall führt meist zum Tod der Pflanze. Die etwa 0,15-0,2 mm großen Schädlinge haben einen fast durchsichtigen Körper und bevorzugen hohe Luftfeuchtigkeit. Weichhautmilben fressen sich gerne an den Zellschichten der Pflanze satt. Befallene Pflanzen zeigen kräuselnde Blätter, verkümmerungen einzelner Triebe, Braunfärbung der Vegetationspunkte und Verkrüppelung sowie Vertrocknung der Blüten.
6. Blattläuse: Farbenfrohe Schädlinge
Blattläuse gibt es in verschiedenen Farben und Variationen, wobei die schwarzen und grünen Blattläuse am bekanntesten sind. Ein Befall führt zu Stauchungen, verkümmerten Blättern, Reizungen und frühzeitigem Abwurf der Blätter sowie verkümmertem Wuchs der Blüten.
7. Schädlingsbekämpfung: Chemiekeule, Nützlinge oder Bio-Mittel?
Die Verwendung von chemischen Mitteln zur Schädlingsbekämpfung wird nicht empfohlen, da diese nicht nur die Schädlinge, sondern auch die Pflanzen und möglicherweise den Menschen schädigen können. Schlecht riechendes oder schmeckendes Cannabis mit Gesundheitsrisiken ist die Folge.
Nützlinge wie Raubmilben, Florfliegenlarven oder Marienkäfer sind eine humane Methode zur Schädlingsbekämpfung. Gelbtafeln können ebenfalls eingesetzt werden. Allerdings sollten biologische Bekämpfungsmittel wie Spruzid von Neudorff oder Schädlings-Frei von Compo in Betracht gezogen werden, da sie sich als effektiv erwiesen haben und nur die Schädlinge angreifen. Achten Sie darauf, zwei Wochen vor der Ernte keine Behandlung mehr durchzuführen.
8. Ersticken: Eine nicht empfohlene Methode
Das Ersticken der Schädlinge, indem man eine Plastiktüte über die Pflanze stülpt, um den Sauerstoffzufuhr zu unterbinden, ist nicht empfehlenswert. Diese Methode führt nicht nur dazu, dass die Schädlinge ersticken, sondern auch die Pflanze selbst Schaden nimmt.
Zusammenfassend ist es wichtig, Cannabis-Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall zu überprüfen und bei Bedarf geeignete Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung zu ergreifen. Die Verwendung von Nützlingen oder biologischen Bekämpfungsmitteln ist dabei die sicherste und effektivste Methode, um die Pflanzen vor Schädlingen zu schützen und gleichzeitig ihre Qualität und Gesundheit zu erhalten.
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Gast-Autor: Canna-Chad Grow Paul Thiele
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