Studie: Kein erhöhtes Psychoserisiko bei höherem THC-Gehalt in Cannabis

Laut einer Studie, die im Fachjournal Addictive Behaviors veröffentlicht wurde, besteht für Konsumenten von höherpotenten Cannabissorten kein erhöhtes Risiko, psychotische Symptome zu entwickeln.

Studie: Kein erhöhtes Risiko für psychotische Symptome bei höherer THC-Potenz von Pflanzen

Studie: Kein erhöhtes Psychoserisiko bei höherem THC-Gehalt in Cannabis
Studie: Kein erhöhtes Psychoserisiko bei höherem THC-Gehalt in Cannabis

Ein britisches Forscherteam untersuchte den Zusammenhang zwischen der Potenz von Cannabis und mentalen Gesundheitsproblemen in einer Gruppe von 410 Cannabiskonsumenten. Die Teilnehmer waren entweder in ihren späten Teenagerjahren oder in ihren frühen Zwanzigern. Etwa die Hälfte der Teilnehmer konsumierte täglich Cannabis. Die Probanden beantworteten Fragebögen zu ihren Präferenzen für höhere, mittlere oder niedrigere Potenz von Cannabis. Außerdem stellten sie den Forschern Proben ihrer eigenen Cannabisprodukte zur Analyse der Potenz zur Verfügung.

Kein Zusammenhang zwischen stärkerem Cannabis und erhöhtem Risiko für psychotische Symptome

Die Forscher konnten keinen Zusammenhang zwischen potenterem Pflanzencannabis und einem erhöhten Risiko für Abhängigkeit, Depression oder psychotische Symptome feststellen, nachdem sie die Ergebnisse auf Störfaktoren bereinigt hatten.

Sie kamen zu dem Schluss: „In dieser Querschnittsstudie mit 410 Cannabiskonsumenten wurde das Vorliegen von Cannabisabhängigkeit und psychischen Symptomen bei Nutzern von hochpotentem Cannabis im Vergleich zu Nutzern von schwach potentem Cannabis untersucht. … Die THC-Konzentration in Cannabis stand nicht in Zusammenhang mit Symptomen einer Cannabisabhängigkeit. Wir fanden schwache Anzeichen für einen Zusammenhang zwischen der Präferenz für hochpotentes Cannabis und der THC-Konzentration mit Depressions-Symptomen. … Die Verwendung von hochpotentem Cannabis, gemessen an der THC-Konzentration in Cannabis und der Präferenz für hochpotentes Cannabis, stand nicht in Zusammenhang mit erhöhten psychotischen Symptomen.“

Kein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und erhöhtem Psychoserisiko

In einer Beobachtungsstudie, die letzten Monat im Fachjournal Psychiatry and Clinical Neurosciences veröffentlicht wurde, konnte ebenfalls kein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und einem erhöhten Risiko für Psychosen festgestellt werden, selbst bei gefährdeten Personen. Die Autoren dieser Studie kamen zu dem Schluss: „Es bestand kein signifikanter Zusammenhang zwischen irgendeinem Maß für Cannabiskonsum zu Beginn der Studie und dem Übergang zu Psychosen, dem Fortbestehen von Symptomen oder funktionellen Ergebnissen.“

In einer im letzten Jahr im New Zealand Medical Journal veröffentlichten Studie wurde berichtet, dass Personen mit einer Vorgeschichte von Cannabiskonsum im Allgemeinen keine schwerwiegenderen psychotischen Symptome aufweisen als Personen, die keine regelmäßigen Konsumenten sind.

Seltene Fälle von akuter Cannabis-induzierter Psychose

Obwohl der Konsum von Cannabis und anderen kontrollierten Substanzen bei Personen mit psychotischen Episoden häufiger ist, zeigen Studien, dass akute Cannabis-induzierte Psychosen in der Allgemeinbevölkerung relativ selten sind.

In den letzten Monaten haben politische Gegner versucht, landesweite Verbote für höherpotente THC-Produkte durchzusetzen, da sie behaupten, dass solche Produkte eine besondere Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellen. Diese Bemühungen waren jedoch größtenteils erfolglos.

NORML kritisiert THC-Potenzgrenzen

NORML, eine Organisation, die sich für die Legalisierung von Marihuana einsetzt, hat sich gegen die Einführung von THC-Potenzgrenzen ausgesprochen und argumentiert: „Verbote von [höherpotenten] Cannabisprodukten werden nur den unregulierten Markt aufrechterhalten. Denn das Verbot dieser Produkte wird die Produktion und den Verkauf ausschließlich in den Untergrund verlagern. … Anstatt die Kriminalisierung von Cannabis wieder einzuführen, sollten Regulierungsbehörden und andere interessierte Parteien versuchen, der Öffentlichkeit umfassendere Sicherheitsinformationen über die Auswirkungen potenterer Produkte zur Verfügung zu stellen. Und sie sollten sicherstellen, dass legale Produkte nicht an den Jugendmarkt gelangen.“

Der vollständige Text der Studie „High potency cannabis use, mental health symptoms and cannabis dependence: triangulating the evidence“ ist in Addictive Behaviors verfügbar. Weitere Informationen zu Cannabis und mentalen Gesundheitsergebnissen finden Sie im NORML-Whitepaper „Cannabis, Mental Health, and Context: The Case for Regulation“.

Zusammenfassend zeigt die Studie, dass es keine erhöhte Gefahr für psychotische Symptome bei Konsumenten von höherpotentem Cannabis gibt. Dennoch sollte der Konsum von Cannabis und insbesondere von höherpotenten Sorten verantwortungsvoll erfolgen. Weitere Forschungen und Aufklärungsarbeit sind notwendig, um sicherzustellen, dass die Öffentlichkeit über die möglichen Risiken und den verantwortungsvollen Umgang mit Cannabisprodukten informiert ist.

Quelle / Infos: https://norml.org/blog/2023/05/01/study-higher-thc-potency-not-associated-with-elevated-risk-of-psychosis-like-symptoms/

Bitte hierzu unbedingt den Haftungsausschluss und Hinweis zu medizinischen Fragen beachten: Bitte hier lesen!

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Autor: Canna-Chad Gregor Paul Thiele

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